Metz griff dabei zunächst auf die bereits in den 1930er Jahren entwickelten Modelle zurück. Überhaupt war der Neubau von Drehleitern in den allerersten Nachkriegsjahren weit weniger wichtig als die Reparatur beschädigter Exemplare. Erst ab Mitte der 1950er Jahre stieg die Nachfrage nach Neufahrzeugen deutlich an.
Wie bereits in Teil 2 geschildert, hatte Metz bis in die ersten Kriegsjahre hinein auf Betreiben des Reichsinnenministeriums so genannte Leichte Drehleitern (LDL) gebaut, und zwar auf Opel-Blitz 1,5t und dem Mercedes-Benz L 1500 bzw. L 1500 S. Bestimmungsgemäß nutzten sie Fahrgestelle mit maximal 1,5 t Tragfähigkeit und waren handbetätigt. Ab 1943 wurden sie als DL 17 bezeichnet.
An diese Tradition knüpfte Metz an und lieferte zwischen 1948 und 1955 vermutlich 16 dieser DL 17 mit dreiteiligen Leiterpark an deutsche Feuerwehren aus. So leichte Fahrgestelle wie vor dem Krieg waren aber in geeigneter Bauweise kaum noch lieferbar, lediglich der Opel Blitz 1,5 t wurde noch bis 1952 produziert. Bei allen Herstellern stiegen sehr schnell die Tonnagen an.
Die Daimler-Benz AG bot Anfang der 1950er Jahre (wie in früheren Artikeln schon erwähnt) als kleinstes Fahrgestell den L 3500 an. Das 3,5 t – Fahrgestell eignete sich allerdings nur bedingt für Leitern unter 20 m Länge, für den angestrebten Zweck war es einfach zu schwer und zu teuer.. Es standen sehr bald preiswertere Produkte von Borgward, Hanomag, Ford und vor allem Opel zur Verfügung, die vielfach genutzt wurden. Trotzdem gab es ein paar Exoten auf dem Mercedes-Langhauber-Fahrgestell.
Im Jahre 1951 erhielt die FF Bensheim eine derartige Drehleiter, bei der die Verwendung eines größeren Fahrgestelles durchaus sinnvoll war. Schließlich wurde die DL 17 abweichend vom sonst Üblichen mit einer Vorbaupumpe ausgestattet, die 800 l/min als Nennleistung erreichte. Das mindestens 150 kg schwere Gerät belastete die Vorderachse ganz erheblich und beeinflusste die Lenkeigenschaften negativ. Die in der Kriegszeit nicht vorgesehene Schlauchhaspel am Heck brachte zusätzliches Gewicht. Ein leichteres Fahrgestell hätte da vermutlich größere Probleme gemacht.
Die Bensheimer Leiter blieb in dieser Form ein Einzelstück, Die hinter dem Serienführerhaus angebrachte Sitzbank für vier Feuerwehrleute, in der auch ein Teil der Löschgeräte wie Schläuche und Strahlrohre gelagert wurde, wurde nie umbaut. Aber bereits zwei Jahre nach der Indienststellung ließen die Verantwortlichen der FF Bensheim ihre Leiter mit einem Motorantrieb für alle Leiterbewegungen nachrüsten. Nach ihrer 1990 erfolgten Ausmusterung wurde die DL 17 glücklicherweise nicht verschrottet.
DL 17, Mercedes-Benz LF 3500/36, Metz, Baujahr 1951, geliefert als handbetätigte Drehleiter an die FF Bensheim, 1953 umgerüstet auf Motorantrieb der Leiterbewegungen. Im Jahre 1990 wurde sie ausgemustert und abgestellt. Vier Jahre später entschlossen sich einige Kameraden der FF Bensheim zu einer Komplettrestaurierung, die wiederum vier Jahre dauerte. Seit 1998 ist das Einzelstück wieder gern gesehener Gast auf Oldtimertreffen.
Die zweite in Deutschland bekannt gewordene DL 17 wurde nur ein Jahr später an die FF Gunzenhausen ausgeliefert. Hier hatte man sich für das längere (und teurere) Fahrgestell mit 4.200 mm Radstand entschieden, so dass der abgelegte Leiterpark nicht vorne über die Stoßstange hinausragte. Geld gespart hatte man dagegen durch das Weglassen einer – bereits lieferbaren – Staffelkabine. Die Wehr war damit langfristig offensichtlich nicht zufrieden. Die rückwärtige Sitzbank wurde nach einigen Jahren mit einer optisch ansprechenden, aber deutlich „angeklebt“ wirkenden Verkleidung versehen, die – ganz so wie bei den größeren Drehleitern der Kriegsjahre – nach hinten hin offen blieb. Ob das die finanziell günstigere Lösung war, sei dahingestellt. Auch diese DL 17 hat bis heute überlebt.
Handbetätigte DL 17, Mercedes-Benz LF 3500/42, Metz, Baujahr 1952, geliefert an die FF Gunzenhausen. Die Sitzbank hinter dem Fahrerhaus wurde nach einigen Jahren „überdacht“, sie blieb aber nach hinten hin offen.
Aus der Literatur bekannt ist eine weitere DL 17 auf Mercedes-Benz LF 3500/42 mit motorgetriebenem Leiterpark, die im Frühjahr 1953 nach Chile exportiert wurde, um dort bei der Feuerwehr Talca in Dienst zu gehen. Sie verfügte über eine Staffelkabine, wie sie weiter unten beschrieben werden. Weitere Exportfahrzeuge sind möglich.
In der ersten Hälfte der 1950er Jahre unternahm der „Fachnormenausschuß Feuerwehrwesen“ (FNFW) vielfältige Bestrebungen zur Entwicklung neuer Normen für Feuerwehrfahrzeuge Zunächst standen alle bisher produzierten Drehleitern in den Entwürfen, also auch die DL 17. In der dann 1957 erlassenen Vornorm DIN 14701 war daraus aber die DL 18 geworden.
Bei Metz-Produkten lässt sie sich kaum von ihrer etwas kleineren Schwester unterscheiden. Sicherstes Merkmal ist das vorderste Leitersegment mit der darin enthaltenen Strebe. Bei der DL 17 ist es kürzer als die übrigen Segmente, die Strebe also steiler geneigt. Anders herum ist es bei der DL 18: wegen des längeren ersten Leitersegmentes ist die Strebe flacher geneigt als bei den übrigen Segmenten.
Vermutlich lieferte Metz nur zwei Exemplare mit 18 m Auszugslänge auf diesem Fahrgestell aus, beide 1960. Eines ging an die FF Werl, wurde 1979 an die Freiwillige Feuerwehr im emsländischen Salzbergen verkauft, dort 1998 ausgemustert und ist inzwischen im Bestand des dortigen Feuerwehrmuseums. Die andere DL 18 stellte die FF St. Blasien im Schwarzwald in Dienst. 1977 wurde sie nach Hard im österreichischen Vorarlberg verkauft, wo sie noch als Oldtimer erhalten wird.
DL 18, Mercedes-Benz LF 311/36, Metz, Baujahr 1960, geliefert an die FF St. Blasien in Baden-Württemberg, 1977 verkauft an die FF Hard in Vorarlberg, seit 1999 Museumsfahrzeug.
Erwähnt werden sollen drei DL 18, die wir leider alle hier nicht im Bild zeigen können. Eine von ihnen auf Mercedes-Benz L311/36 war bei der FF Alsfeld, später der zugehörigen Löschgruppe Angenrod stationiert. Hier hatte man einen älteren Holzleiterpark einer Anhängeleiter auf ein 1956 gebautes Fahrgestell gesetzt. Der Verbleib der Leiter ist nicht bekannt.
Bei der (früher) zum Daimler-Benz-Konzern gehörenden „Holzindustrie Bruchsal“ (HIB) war Jahre lang eine handbetätigte Metz-DL 18 im Dienst der dortigen Werkfeuerwehr. Auch sie kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Auf ein 1958 produziertes LKW-Fahrgestell vom Typ L 312/42 wurde 1969 im Daimler-Benz-Werk Sindelfingen in Eigenleistung ein Podest gesetzt und darauf eine ehemalige Metz-Anhängeleiter AL 18 montiert. So wie es lange Zeit typisch für Daimler-Benz-Werkfeuerwehren war, besaß die DL einen verchromten Kühler Von 1970 bis 1983 war sie im Werk Sindelfingen im Einsatz, danach bis 2001 oder 2002 bei der HIB. Nach ihrer Ausmusterung holte die WF des Werkes Sindelfingen „ihr Baby“ zurück und restaurierte es komplett. Erstaunlicherweise ist die DL 18 nur selten auf Oldtimertreffen zu sehen.
Bei der FF Bernau im Schwarzwald diente ab 1967 eine mechanisch betriebene DL 18 von Bachert auf einem Mercedes-Benz L 311/42 von 1961 als Einsatzfahrzeug. Ihre Herkunft ist genauso wenig bekannt wie ihr weiteres Schicksal nach der Ausmusterung 1990.
Das Reichsinnenministerium hatte im Februar 1940 eine „Schwere Drehleiter“ (SDL) in das Typenheft Nr. 4 aufgenommen und damit die Normung einer Drehleiter mit 22 m Auszugslänge eingeleitet. Die Nachfrage war anfangs jedoch eher verhalten, es wurden lieber längere Drehleiter (z.B. DL 26) beschafft. Ab 1942 verkaufte Magirus dann doch etliche SDL bzw. DL 22 auf hauseigenen Fahrgestellen und auf dem Mercedes-Benz L 4500 S. Bei Metz blieb es bei einer Handvoll Schwerer Drehleitern, die 1942/43 auf Mercedes-Benz L 3000 S produziert wurden. Abnehmer waren u.a. die Feuerwehren in Chemnitz, Kiel und Ludwigshafen.
Der Leiterstuhl und der vierteilige Leiterpark für die SDL waren bei Metz gegenüber den Versionen der frühen 1930er Jahre deutlich verbessert und modernisiert worden, so dass die Ingenieure nach Kriegsende keine Veranlassung sahen, die Konstruktion zu verändern. Die DL 22 waren die ersten Nachkriegsdrehleitern, die bei Metz wieder gebaut wurden, zunächst auf dem Opel-Lizenzbau Mercedes-Benz L 701.
Mit dem Produktionsbeginn eines eigenen Lastwagens im Hause Daimler-Benz gab es ab 1949 wieder die Möglichkeit, die altbewährte Kombination Mercedes-Benz-Metz anzubieten. Die ersten beiden Drehleitern DL 22 wurden noch auf dem Dreieinvierteltonner L 3250 aufgebaut. Zur Verfügung standen dafür nur Fahrgestelle mit dem kurzen Radstand von 3.600 mm. Diese Tatsache sowie fehlende Bauhöhe am Leiterstuhl führten dazu, dass man nicht die Originalkabine nutzte, sondern bei Metz ein etwas niedrigeres Führerhaus produzieren ließ. Die vordere Leiterauflage war an der Rückwand der recht kurzen Kabine montiert, dahinter eine Sitzbank für vier Feuerwehrangehörige. Beide DL 22 wurden an die (West-) Berliner Feuerwehr geliefert, nach der Aussonderung verliert sich jedoch ihre Spur.
Erhalten geblieben ist die dritte, 1950 gebaute DL 22, jetzt bereits auf einem Mercedes-Benz 3500/36. Sie zeigt die gleichen Baumerkmale wie die beiden Berliner Leitern, besitzt jedoch eine Vorbaupumpe mit 800 l/min Leistung. Gut zu erkennen ist die bei Metz um 1950 übliche Baulinie mit zweiteiligen Frontscheiben ohne Einfassungen. Beschafft wurde die DL 22 von der FF Bad Homburg, wo sie bis 1977 im Dienst blieb. Anschließend wurde sie (zum Teil ohne Vorbaupumpe) 17 Jahre von der Partnerfeuerwehr in Mayrhofen (Österreich) genutzt, bis sie wieder in ihre Heimat zurückkehrte. Seitdem wird sie als Oldtimerfahrzeug gepflegt, inzwischen einmal komplett restauriert – selbstverständlich auch wieder mit Vorbaupumpe.
DL 22, Mercedes-Benz LF 3500/36, Metz, Baujahr 1950, geliefert an die FF Bad Homburg.1977 wurde die Drehleiter an die Feuerwehr Mayrhofen in Österreich verkauft, 1994 zurückgekauft. Seitdem ist sie Museumsfahrzeug.
Eine vierte DL 22 auf dem gleichen kurzen Fahrgestell wurde 1950/51 an die Werkfeuerwehr der Buderus Eisenwerke in Wetzlar geliefert. Ihr weiterer Verbleib ist unbekannt.
Schließlich wurde noch eine DL 22 auf Mercedes-Benz LF 3500/36 im Jahre 1950 an eine Firma Metz(!) in Tübingen verkauft. Dahinter verbarg sich jedoch keine Werkfeuerwehr, sondern der renommierte Postkartenverlag Gebr. Metz. Dieser seit 1828 bestehende Betrieb produzierte in großem Stil Postkarten für Kunden aus ganz Europa. Seine speziell geschulten Fotografen nutzten für ihre Tätigkeit eben auch diese Drehleiter, um ihre Aufnahmen von einem höheren, sonst unzugänglichen Standpunkt aus anzufertigen. Die Türbeschriftung der DL 22 lautete stolz: „Gebr. Metz Tübingen – Hochstativ für Industrie- und Landschaftsaufnahmen – Bild-Verlag Druckerei.“
Der Leiterpark war anders gestaltet als bei den Feuerwehr-DL 22, er hatte ein Strebensegment mehr und wirkte insgesamt etwas länger. Vermutlich war das der klappbaren Vorrichtung für die Kamera und den Schutz des Fotografen geschuldet. Soweit feststellbar war diese DL auch die einzige 22m-Leiter, für die eine serienmäßige Truppkabine genutzt wurde. Anstelle der obligatorischen Sitzbank hinter dem Fahrerhaus waren hier Staukästen montiert. Die Farbe der Drehleiter und ihr weiteres Schicksal sind nicht bekannt.
Alle weiteren bei deutschen Feuerwehren in Dienst gestellten DL 22 auf LF 3500 erhielten (soweit bisher bekannt geworden) eine Staffelkabine und den längeren Radstand von 4.200 mm. Daher ragt bei Ihnen der Leiterpark nur etwa bis zur Mitte der Motorhaube nach vorne. Die Staffelkabine musste im oberen hinteren Bereich abgerundet werden, damit der wuchtige Leiterstuhl, den alle mechanischen Metz-Drehleitern seit Jahrzehnten hatten, sie beim Drehen der Leiter passieren konnte. Vor 1945 hatte man das mit einer nach hinten offenen „Außenkabine“ gelöst, bei der ein Teil des Daches weggeklappt werden konnte. Das war jetzt nicht mehr gewünscht, denn der große Konkurrent Magirus bot ebenfalls geschlossene Staffelkabinen an. Die Kopffreiheit auf der Rückbank dürfte – gerade bei aufgesetztem Helm – bei den Metz-Drehleitern nicht wirklich gut gewesen sein.
Mindesten neun DL 22 auf Mercedes-Benz LF 3500/42 mit Staffelkabine sind bei deutschen Feuerwehren bekannt geworden, und zwar Fahrzeuge für die FF Gevelsberg (Baujahr 1950), WF Daimler-Benz AG Gaggenau, FF Lahr, BF Freiburg, FF Bergisch Gladbach, FF Norden und die WF Rheinpreußen AG in Homberg (alle 1951), FF Säckingen (1953) sowie als letztes Fahrzeug das der FF Clausthal-Zellerfeld von 1954. Nicht bekannt ist, ob die Drehleitern der BF Salzgitter (in der Referenzliste noch als Watenstedt-Salzgitter bezeichnet), FF Rüsselsheim und FF Sulzbach-Rosenberg ebenfalls dieses Fahrgestell besaßen. Es ist allerdings sehr wahrscheinlich.
Alle Staffeldrehleitern unterschieden sich nur in Details. Die Gevelsberger als ältestes Fahrzeug besaß wie die Fahrzeuge aus Gaggenau und Lahr noch völlig glatte Seitenwände und wirkte im Vergleich mit ihren jüngeren Schwestern kantiger und weniger gefällig. Bei den folgenden Drehleitern waren die Seitenwände der Kabine rundlicher gestaltet, dazu wertete eine Zierleiste unterhalb der Seitenfenster sie optisch auf. Passend zu den LF 15 und TLF 15 dieser Zeit war die Frontscheibe bei den ersten drei Leitern noch unten eckig eingefasst, der Gummirahmen war kaum sichtbar (vgl. z.B. die oben gezeigte DL 22 aus Bad Homburg). Die weiteren 1951er Drehleitern verfügten über eine abgerundete Fensterform mit breiten Fenstergummis, für das Fahrzeug von Clausthal-Zellerfeld wurden bereits die versilberten Rahmen verwendet. Eine Besonderheit bei dieser DL war und ist die mitgeführte Tragkraftspritze hinter dem Führerhaus. Erfreulicherweise steht sie bis heute an ihrem Einsatzort als restauriertes Museumsfahrzeug.
DL 22, Mercedes-Benz LF 3500/42, Metz, Baujahr 1951, geliefert an die WF Gewerkschaft Rheinpreußen AG Homberg, die spätere Bergbau AG Niederrhein in Moers. Nach ihrer Ausmusterung verlor sich zunächst die Spur der Drehleiter, bis sie 2004 durch das Museum der Daimler-Benz AG bei einem Händler erworben wurde. Nach umfangreicher Restauration dient sie jetzt als Ausstellungsstück. Statt des Scheinwerfers auf der Fahrerseite war in Moers ein Lautsprecher montiert.
Zwei Drehleitern verdienen es, noch einmal etwas näher betrachtet zu werden. Eine DL 22 mit Vorbaupumpe wurde 1951 an die FF Lahr im Schwarzwald geliefert. Unter den Abbildungen in der Literatur wird sie häufig fälschlich als DL 25 bezeichnet, was aufgrund der äußeren Erscheinung auch verständlich ist. Schließlich ist der Leiterpark deutlich länger als bei einer normalen DL 22, er sieht dem einer DL 25 täuschend ähnlich. Die tatsächliche Leiterlänge beträgt 24,1 m. Dennoch weist das Metz-Typenschild sie eindeutig als DL 22 aus! Ob die montierte Krananlage kurz vor der Leiterspitze die Ursache für diese verwirrende Benennung ist, konnte nicht festgestellt werden.
Die Drehleiter wird seit ihrer Aussonderung von einer Oldtimergruppe der FF Lahr erhalten. Leider fehlt jedoch schon seit langer Zeit die markante Vorbaupumpe, die diese Rarität noch interessanter macht. Im letzten Jahrzehnt ist die DL 22 nur sehr selten bei Oldtimertreffen aufgetaucht, so dass wir momentan leider keine Fotos liefern können.
Die FF Norden in Ostfriesland beschaffte im Jahre 1951 eine DL 22 auf Mercedes-Benz LF 3500/42, die sie zusätzlich mit einer Vorbaupumpe (Leistung 1.500 l/min) ausrüsten ließ. Bis 1970 blieb die Drehleiter im Dienst, dann wurde sie an die Werkfeuerwehr der ortsansässigen Firma Doornkaat abgegeben, bei der auch das TLF 15-T der FF Norden gelandet war. Als die ehemalige DL 25 der FF Pinneberg 1981 als Ablösung in die Schnapsfabrik kam, wurde die DL 22 zunächst von der Daimler-Benz-Vertretung in Emden übernommen. Dort diente sie häufig als Blickfang vor der Ausstellungshalle. Die Oldtimergruppe der FF Norden holte sie schließlich wieder „nach Hause.“ Heute sieht man sie gelegentlich zusammen mit dem ebenfalls zurückgekehrten TLF 15-T bei Oldtimertreffen in Ostfriesland.
DL 22 mit Vorbaupumpe VP 15/8, Mercedes-Benz LF 3500/42, Metz, Baujahr 1951, geliefert an die FF Norden, hier 1985 im Besitz der Daimler-Benz-Vertretung in Emden, inzwischen wieder als Museumsfahrzeug bei der FF Norden.
Etwa zur gleichen Zeit wurde für die Feuerwehr Ankara mindestens eine nahezu baugleiche Drehleiter produziert, deren Metz-Werksbild immer mal wieder in Veröffentlichungen auftaucht. Es wird mit ziemlicher Sicherheit nicht das einzige Exportfahrzeug dieser Art gewesen sein.
(wird fortgesetzt)
Text: Klausmartin Friedrich
Bilder: Stefan Fleischer, Klausmartin Friedrich, Godehard Gottwald, Sven Russel, Olaf Wilke, Matthias Wolf.
Literatur (u.a.):
Hagemann, Georg Stefan: Mercedes-Benz Werkfeuerwehren in Europa; Stuttgart, 2013.
Hasemann, Dieter: Drehleiterfahrzeuge deutscher Feuerwehren im 20. Jahrhundert. Brilon, 2000.
Wieczorek, Dirk: Fahrzeuge deutscher Werk- und Betriebsfeuerwehren; Brilon, 2005.