Die Rockaways oder auch Rockaway Peninsula ist ein Teil von Long Island. Einer schmalen, langgezogenen Halbinsel in Queens. Während der westliche Teil mit seinen Teilen zu New York City gehört, bildet der östliche Teil mit Hempstead und Long Beach einen Teil von Nassau County im Bundesstaat New York. Ganz im Westen der Insel liegt Breezy Points. Das Viertel ist circa zwei Quadratkilometer groß und wird von schätzungsweise 4.000 Menschen ständig bewohnt. Warum schätzungsweise? Durch seine Lage zwischen den Sandstränden am Westende der Küste war das Wohngebiet früher eine reine Sommerhaussiedlung, die an den Wochenenden und in den Ferien zum Leben erblühte. Seit einigen Jahren wohnen nun auch dort verstärkt ganzjährig Menschen. In der Sommerzeit werden etwa 12.000 Menschen in dem Viertel erwartet. Zuzüglich mehrerer tausend Tagesstrandbesucher, die über die Subway oder mit den Fähren anreisen.
Traurige Berühmtheit erhielt Breezy Points 2012 während Hurrican Sandy. Nach dem aufgrund der exponierten Lage zuerst das ganze Viertel unter Wasser stand und alle Keller vollliefen sowie die geparkten Autos aufschwammen und ins Meer trieben, brach gegen 22 Uhr Nachts ein Feuer aus, bedingt durch die hohen Wasserstände war es dem FDNY und zwei örtlichen Freiwilligen Feuerwehren kaum möglich einen Löschangriff vorzutragen. Es gelang 41 noch verbleibende Personen aus den Fluten vor dem Feuer zu retten. Das Feuer selber konnte aber erst beim Erreichen der Strandpromenade gestoppt werden. Im Laufe der Nacht wurden 130 Gebäude komplett durch das Feuer zerstört, 50 weitere wurden von dem Brand schwer beschädigt.
Durch die enge Wohnbebauung mit Holzhäusern und teilweise nur vorhanden Sandwegen steht das FDNY in diesem Viertel, auch ohne Wirbelsturm, vor Problemen mit den normalen Einsatzfahrzeugen des FDNY die Einsatzstellen zu erreichen. So begann das FDNY bereits vor mehreren Jahren ein leichtes Fahrzeug als Schlauchwagen bei Engine 329 zu stationieren, um im Sand schneller und effektiver vorwärts zu kommen. Im Laufe der Jahre wurde das Fahrzeug immer weiter aufgerüstet und mit mehr Ausstattung versehen. So wurde ab 2007 auch eine Doppelkabine eingeführt. 2015 konnte dann endlich Ersatz für das 2012 bei Hurrican Sandy zerstörte Fahrzeug in Dienst gestellt werden. Das Fahrzeug, welches intern nur All-Terrain Response Vehicle oder kurz ATRV statt Hose-Waggon (Schlauchwagen) heißt, gleicht nun immer mehr einer Miniatur Engine, der nur noch eine eigene Pumpe und ein Wassertank fehlen. Mehr zu dieser Unit später im Fahrzeugteil.
Die Wache von Engine 329 liegt in der 402 Beach 169 th Street. Sie verfügt zum einen über eine geteerte Zufahrt zum Strand und auf der anderen Seite über einen Anschluss an das Straßennetz der Insel. Die Einheit hatte im Jahre 2016 nur 562 Einsätze, wobei 182 davon auf First Responder Einsätze entfielen. Zu allen Einsätzen rücken Grundsätzlich beide Fahrzeuge der Wache aus, falls sich die Einsatzstelle auf sandigem Gebiet befinden sollte. Die Engine ist mit fünf Einsatzkräften besetzt. Ein sechster fährt das ATRV.
Bei der Feuerwache handelt es sich um einen zweistöckigen Zweckbau. Den unteren Teil nehmen die Fahrzeughalle und eine Fernsprechzentrale, der Hausposten, ein. Im oberen Stockwerk befinden sich Büros und Sozialräume. Beiden Einsatzfahrzeuge teilen sich ein Hallentor. Die Tankstelle befindet sich ebenfalls in der Fahrzeughalle.
Wie schon beschrieben sind an der Feuerwache zwei Fahrzeuge stationiert:
Engine 329
Engine 329 ist eine KME Engine aus dem Jahr 2016. Es handelt sich hierbei um eine Standard KME Engine des FDNY, wie sie bereits aus vorherigen Teilen bekannt ist.
All Terrain Response Vehicle 329
All Terrain Response Vehicle 329 ist aus dem Jahr 2015. Es handelt sich dabei um ein Ford F-550 Fahrgestell mit Doppelkabine für bis zu fünf Einsatzkräfte. Das Fahrzeug verfügt, neben einem Automatikgetriebe, über eine Singlebereifung mit speziellen Sandreifen. Der Reifenluftdruck kann über eine Regelanlage vom Fahrerplatz aus angepasst werden. Der Aufbau stammt von KME und ist aus Aluminium gefertigt.
Hinter der Kabine, die mit insgesamt drei Atemschutzgeräten auf der Rückbank ausgestattet ist, schließt sich das Wassermodul an. Da man aus Gewichtsgründen auf eine eigene Pumpe verzichtete, wählte man ein Wassermodul. Im Einsatzfall fährt die Engine 329 den nächsten Hydranten an, über die Versorgungsleitungen wird das Fahrzeug dann mit Wasser versorgt. Über das Wassermodul wird dann die Druckverteilung auf die Abgänge bzw. den auf dem Modul montierten Wasserwerfer Akron 3426 gesteuert. Seitlich am Wassermodul befinden sich zwei Arbeitsscheinwerfer. Der anschließende Aufbau verfügt rechts und links über je drei Gerätefächer. Vom Heck kann das Schlauchbett erreicht werden. Neben Angriffsleitungen lagern hier auch Versorgungsleitungen für eine Verbindung zwischen ATRV und Engine. Auf einem Gestell über dem Aufbau lagern eine tragebare Leiter, ein Surfbrett sowie eine Schleifkorbtrage mit Auftriebskörpern. Die Beladung umfasst einen Wasserrrettungssatz inkl. Überlebensanzug, diverse Werkzeuge, einen EMS First Responder Satz mit Notfalltasche, AED und Sauerstofftasche, eine 9.000 Pound Seilwinde zur Montage an der Fahrzeugfront der Firma Warn und einen Wasserfeuerlöscher.
Ausführlichere Infos und mehr Bilder zu den Fahrzeugen befinden sich natürlich wieder in den Datensätzen.
Text und Fotos: Daniel Wachtmann (BOS-Fahrzeuge.info)