Wachwechsel in Sankt Peter-Ording

Donnerstag, 7. September 2023

Generationswechsel der Beachmachine

Quantensprung beim Rettungsdienst Nordfriesland. Erstmals kommt ein Koffer-RTW als Beachmachine zum Einsatz.

Sommer, Sonne, Strand. Diese drei Attribute plus Wind, viel Wind, beschreiben Sankt Peter-Ording an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste sehr gut. Die Gemeinde, die die Bezeichnung "Nordseeheil- und Schwefelbad" trägt, ist nach Übernachtungszahlen das führende Seebad auf dem Festland in Deutschland (Stand 2023). Auf die 3934 Einwohner (Stand 31.12.2022) kommen zudem jedes Jahr rund 1.361 Millionen Übernachtungen in einem der 17.000 Gästebetten und Kureinrichtungen. Der rund 12 Kilometer lange Sandstrand ist mit seinen Pfahlbauten und der strengen Nordseebrise der Hauptanzugsort für die Gäste und Tagestouristen. Der Strand gilt neben Sylt als das beste deutsche Revier zum Wind- und Kitesurfen, so dass hier auch Wettbewerbe und Meisterschaften ausgetragen werden. In der Spitzenzeit des Sommers werden bis zu 35.000 Menschen am Strand gezählt.

 

Die Gemeinde Sankt Peter-Ording liegt auf der Halbinsel Eiderstedt im Kreis Nordfriesland. Dementsprechend wird der Rettungsdienst der Gemeinde auch durch den in Eigenregie betriebenen Rettungsdienst Nordfriesland sichergestellt. Hierzu wird in St. Peter-Ording eine Rettungswache mit einem Rettungswagen im 24-Stunden-Dienst betrieben. Aufgrund der Topografie und dem stark besuchten Sandstrandes wird hierbei nicht auf einen standardisierten Schleswig-Holstein-RTW zurückgegriffen sondern seit Generationen ein Rettungswagen mit massivem einzelbereiftem Allradfahrgestell eingesetzt. Die Fahrzeuge tragen den Spitznamen "Beachmaschine".

Während bis zum September 2023 reine Kasten-RTW auf Mercedes-Benz Sprinter Basis eingesetzt worden sind, konnte nun erstmals ein Koffer-RTW als Rettung Nordfriesland 62/83-01 in den Einsatzdienst gehen. Als Basis wurde ein Mercedes-Benz Sprinter 419 CDI 4x4 mit modifiziertem Allradfahrgestell und grobstolliger Bereifung gewählt. System Strobel baute das Fahrzeug dann zu einem Rettungswagen mittels eines Kofferaufbaus auf. 

Selbstverständlich verfügt der Rettungswagen auch über schaltbare Längsdifferential, Hinter- und Vorderachssperren sowie eine schaltbare Getriebeuntersetzung für das Gelände. Durch ein spezielles Fahrertraining auf dem Sandstrand für die Rettungsdienstbesatzungen stellen auch Einsätze im schwierigem Gelände wie Sandstrand oder Dünenhinterland keine großen Probleme dar.

Der Kofferaufbau ist in Anlehnung an die Schleswig-Holstein-Rettungswagen ausgebaut und nimmt dementsprechend auch alle im Kreis Nordfriesland genutzten Geräte auf. Ebenfalls wurde das Fahrzeugdesign an die aktuelle Rettungswagen-Generation angepasst. Neben einer Umfeldbeleuchtung ist auch eine umfangreiche Sondersignalanlage verbaut worden. Eine Rückfahrkamera entlastet den Fahrer bei Rangierfahrten.


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