Zum Start in die Weihnachtswoche konnte der Rosenbauer-Konzern das 3000. Fahrzeug in CBS-Bauweise – ein Universallöschfahrzeug ULF 3000/4000/750/180 – an die Werkfeuerwehr Infraserv des Chemieparks Höchst in Frankfurt am Main übergeben. Die Abkürzung CBS steht hierbei für Customized Body System, welches bereits seit 15 Jahren die Rosenbauer-Produktpalette erfolgreich komplettiert. Dank ihrer modularen Struktur ermöglicht es die CBS-Bauweise, noch individueller auf die oft sehr speziellen Kundenwünsche im Segment der Sonderlöschfahrzeuge einzugehen.
Als Fahrgestell dient ein Mercedes-Benz Antos 3251L/8x2 samt Tridem Hinterachse, der mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 32.000 kg bei 12,8 Metern Fahrzeuglänge (inklusiver der zwei Aufprotzhaspeln am Heck) eine großzügige Gewichtsreserve bietet. Die Fahrzeugbreite beträgt 2,55 und die Fahrzeughöhe 3,8 Meter.
Charakteristisch für diese Modulare Bauweise ist die Zusammensetzung aus beliebig vielen Modulen. Im Falle des Höchster Universallöschfahrzeuges besteht der Aufbau mit je drei Geräteräumen pro Seite, welcher auf einem zentralen Hilfsrahmen montiert wurde, aus insgesamt vier Teilen, die sich aus je einem Tank- und einem Geräteraum-, sowie zwei Pumpenraummodulen zusammensetzen. Optisch ebenfalls perfekt gliedert sich die Mannschaftskabine in die CBS-Linie ein und bietet bei zwei Metern Innenraumhöhe ein äußerst großzügiges Raumkonzept für vier Besatzungsmitglieder. Alle vier Sitzplätze mit integrierten PA-Halterungen sind entgegen der Fahrtrichtung positioniert.
Da das Fahrzeug für den Erstangriff in einem der größten Industrieparks in Deutschland konzipiert worden ist, muss es ein breites Spektrum abdecken und dabei mit einer maximal sechs Mann starken Besatzung vollständig zu bedienen sein. Als Feuerlöschkreiselpumpe steht hierfür eine Rosenbauer N100 mit einer Nennförderleistung von 10.000 l/min bei 10 bar im Tanksaugbetrieb, sowie bis zu 14.000 l/min bei 4 bis 5 bar umfassender externer Einspeisung, zur Verfügung. Durch die zwei unabhängig voneinander einsetzbaren Schaumsysteme HYDROMATIC und CONTI CAFS WR30 wird diese komplettiert. Bei der Rosenbauer HYDROMATIC handelt es sich um ein sehr leistungsstarkes Druckzumischsystem, das vornehmlich in Industrielöschfahrzeugen zum Einsatz kommt. Dank einem eigenen Nebenantrieb erreicht die HYDROMATIC-Schaummittelpumpe eine Förderleistung von bis zu 700 l/min und ermöglicht so – auch bei einem vollständig ausgeschöpften Hydrantenbetrieb der Feuerlöschkreiselpumpe – eine vollwertige Umwandlung in ein Wasser- / Schaummittelgemisch. Dabei lässt sich die jeweilige Zumischrate zwischen einem und sieben Prozent an jedem einzelnen der acht Abgang pro Fahrzeugseite, sowie der beiden Dachwerfer mit einer Leistung von 2000 l/min bzw. 3000 l/min, individuell justieren. An dieser Stelle sei anzumerken, dass das Einsatzkonzept der WF Infraserv auch beinhaltet, jeden Löschangriff komplett von möglichst einer einzigen Fahrzeugseite durchzuführen, um auch bei beengten Platzverhältnissen in der Lage zu sein, optimal zu agieren. Da primär mobile Schaumwasserwerfer und stationäre Löscheinrichtungen durch die Fahrzeuge der WF eingespeist werden, sind die zwei Dachwerfer nicht so üppig ausgefallen, wie bei manch anderen Sonderlöschfahrzeugen. Bei der CONTI CAFS WR30 handelt es sich ebenfalls um eine Druckzumischanlage, der ein DIGIMATIG42 Zumischsystem vorgeschaltet ist, wie sie auch in zahlreichen kommunalen Löschfahrzeugen Verwendung findet. Hier liegen die Zumischraten zwischen 0.1 und sechs Prozent. Dementsprechend ist es den Einsatzkräften möglich, vom Netzmittel bis hin zum recht trockenen CAFS-Druckluftschaum, flexibel zu variieren. An Löschmitteln führt das ULF 3.000 Liter Wasser, zweimal 2.000 Liter Schaummittel, 750 kg Löschpulver und 180 kg CO2 mit.
Wir wünschen den Kameraden der WF Infraserv Höchst allzeit gute Fahrt mit dem Neuzugang in ihrer Flotte und dass sie immer unbeschadet aus ihren Einsätzen zurückkehren mögen.
Nachweis Bildmaterial:
Titel: Rosenbauer
weitere Fotos: Jan Gotta (BOS-Fahrzeuge.info)