Wachablösung im Kreis Steinburg

Sonntag, 14. Dezember 2014

Wachablösung im Kreis Steinburg

Im August 2014 wurde im Kreis Steinburg der 34 Jahre alte geländegängige Krankenwagen für 4 Tragen durch ein Nachfolgefahrzeug ersetzt. Mit dieser News stellen wir das Fahrzeug bei uns vor und verweisen auf das Rettungsmagazin 01/2015 mit der ausführlicheren Vorstellung.

Der Winter 1978/1979 war für Schleswig-Holstein ein Ausnahmewinter, da fast das komplette Bundesland durch zwei Wintereinbrüche lahmgelegt war und man feststellen musste, dass die damals verwendeten Einsatzfahrzeuge im Rettungsdienst für diese extreme Wetterlage nicht tauglich gewesen sind.

In Folge dieser Eindrücke wurde im Innenministerium überlegt, welche Einsatzfahrzeuge auch bei solchen Wetterlagen zumindest eine Grundversorgung bei medizinischen Notfällen sicherstellen konnten. Das Land Schleswig-Holstein beschaffte daher im Jahr 1980 für jeden Kreis und jede kreisfreie Stadt einen KTW4 auf der Basis eines Mercedes-Benz Unimog U 416. Der Aufbau wurde durch die Firma Voll aus Würzburg geliefert und die Firma Binz baute das Fahrzeug aus.

Mitte 2014 standen noch in vier Kreisen bzw. kreisfreien Städten diese Fahrzeuge im Einsatzdienst, wenn auch teilweise nicht mehr als Krankenwagen verwendbar. Es handelt sich dabei um folgende Fahrzeuge:

Bis auf das Fahrzeug der Berufsfeuerwehr Kiel werden alle drei noch im Einsatzdienst stehenden Krankenwagen im Winter für Primäreinsätze vorgehalten und teilweise an die Rettungswachen verlegt.

Situation im Kreis Steinburg:

Der Kreis Steinburg war auf der Suche nach einem Ersatzfahrzeug für den Unimog, da er mit seinen mittlerweile 34 Einsatzjahren am Ende einer sinnvollen Nutzung im Einsatzdienst stand. Das zu beschaffende Nachfolgefahrzeug sollte mindestens die gleichen Einsatzbereiche besitzen, jedoch auf Basis eines Notfallkrankenwagen Typ B aufgebaut sein.

Die Arbeitsgruppe bestehend aus Mitarbeitern des Kreis Steinburg sowie des Deutschen Roten Kreuz stellten recht schnell fest, dass ein Nachfolgefahrzeug nicht so einfach zu beschaffen sei und die üblichen Größen schnell durchbrechen würde. Daher entschied man sich, neben der Geländegängigkeit des Fahrzeuges auch die Möglichkeit einzuplanen, schwergewichtige Patienten zu transportieren.

Mit den Firman MAN und Fahrtec hatte man über die Ausschreibung auch zwei kompetente Partner gefunden, die das Fahrzeug nach den Wünschen des Kreis Steinburg ausgebaut haben.

Der Schwerlast-KTW besitzt ein Fahrgestell des Typ MAN TGM 13.250 4x4 BL mit einem automatisierten Schaltgetriebe und wurde durch die Firma Fahrtec mit einem Kofferausbau ausgestattet. Auf Grund der vorhandenen Bodenfreiheit von fast 55 cm besitzt das Fahrzeug an der seitlichen Schiebetür automatisch ausfahrbare Klapptritte.

Für die maximal zwei Patienten stehen eine Schwerlasttrage Ferno Harrier XT sowie eine normale Trage der Firma Stollenwerk zur Verfügung. Sowohl die Schwerlasttrage als auch ein Krankenhausbett können durch Befestigungspunkte im Aufbau sicher fixiert werden.

Entgegen der sonst üblichen Vorgehensweise sind in diesem Fahrzeug keine medizinischen Geräte (EKG, Beatmung, etc) vorhanden. Diese werden vom vor Ort befindlichen Rettungswagen übernommen und können dann in entsprechende Halterungen gehängt werden.

Zur Zeit wird gerade durch den Kreis Steinburg, den DRK Kreisverband Steinburg sowie die im Kreis Steinburg tätige RKiSH gGmbh ein Einsatzkonzept erarbeitet. Angedacht ist, dass der Kreis Steinburg dieses Fahrzeug mit einem Fahrer des DRK KV Steinburg der RKiSH gGmbH bei einer entsprechenden Einsatzindikation zur Verfügung stellt.

Wir bedanken uns bei den Verantwortlichen des DRK KV Steinburg für den sehr kurzfristigen Termin im September und freuen uns auf einen weiteren Termin im Jahr 2015.


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