Die „Hamburger Löschfahrzeuge“ - Teil 3

Sonntag, 9. November 2025

Die „Hamburger Löschfahrzeuge“ - Teil 3

In dieser Serie werfen wir einen Blick auf die Entwicklung der „Hamburger Löschfahrzeuge“ seit 1994. Teil 3 widmet sich der dritten Generation, die 1997 beschafft wurde.

Nach den ersten beiden Serien – sieben Fahrzeuge vom Feuerlöschgerätewerk Luckenwalde GmbH und zwölf von Albert Ziegler GmbH, jeweils auf Mercedes-Benz 1224 AF – erhielt Iveco Magirus Brandschutztechnik GmbH aus Ulm den Zuschlag für die nächste Ausschreibung.

Die acht 1997 gelieferten HLF 16/16 basieren auf dem geländegängigen Iveco EuroFire FF 135 E 24 W mit Allison-Automatikgetriebe. Die kippbare Fahrer- und Mannschaftskabine verfügt über je zwei Drehtüren pro Seite. Im Mannschaftsraum befinden sich zwei Sitzbänke: eine rückwärtsgerichtete für drei Personen mit integrierten Atemschutzhalterungen und eine vorwärtsgerichtete für vier Personen. Unter den Bänken sind Aluminium-Gerätekästen verbaut.

Der Gerätekoffer besteht aus einer stabilen Ganzstahlkonstruktion in Leichtbauweise mit sieben Geräteräumen (statt zuvor fünf), verschlossen durch Alu-Rollläden. Die veränderte Raumstruktur führte zu einer neuen Beladungsverteilung.

Das Aufbaudach ist über eine abklappbare Heckleiter erreichbar und trägt zwei Dachkästen mit Leiterhalterungen. In den hochgezogenen Seitenverkleidungen befinden sich je drei Umfeldbeleuchtungen. Vorn auf dem Dach ist ein manuell bedienbarer, abnehmbarer Schaum- / Wasserwerfer (Leader Vector 5000) montiert.

Am Heck befindet sich ein Kurbel-Lichtmast der Firma GEROH mit zwei 1.000-Watt-Halogenstrahlern und einer Lichtpunkthöhe von ca. 5,5 m. Zum Entnehmen der Schiebleiter wird der Mast seitlich abgeklappt. Die B-Schlauchhaspel ist erstmals als Ein-Personen-Haspel ausgeführt.

Die im Heck verbaute zweistufige Normaldruckpumpe vom Typ Magirus FP 24/8 liefert 2.400 l/min bei 8 bar. Der Löschwasserbehälter aus glasfaserverstärktem Kunststoff fasst 1.600 Liter – 200 Liter mehr als bei den Vorgängern.

Im Geräteraum G6 befindet sich eine elektro-pneumatische Schnellangriffseinrichtung mit formfestem DN 25-Druckschlauch (60 m) und einem „Fogfighter“-Strahlrohr. Darunter liegt die bekannte Schaum-Schnellangriffseinrichtung mit festmontiertem Zumischer Z4, 30 m C-Schlauch, Schaumrohr S4 und D-Ansaugschlauch. Zwei Schaummittelkanister à 20 Liter ermöglichen einen schnellen Schaumangriff.

Die feuerwehrtechnische Beladung entspricht weitgehend der DIN 14530, Teil 11 (Stand 08/1991). Die Fahrzeuge sind in Tagesleuchtrot (RAL 3024) mit gelber retroreflektierender Beklebung gehalten.

Die Sondersignalanlage umfasst eine Hella RTK 4-SL mit Martin-Horn 2297 GM, zwei Frontblitzer Hänsch Typ 40, eine Bosch RKLE 110 am Heck sowie ein Heckwarnsystem TRI-BLITZ 2.

Bis 2016 wurden alle acht HLF der dritten Generation außer Dienst genommen, sind aber, nach der Ausmusterung in Hamburg, noch bei anderen Feuerwehren im Einsatz, wie hier bei der Freiwilligen Feuerwehr Hartenfels.

Technische Daten:

  • Fahrgestell: Iveco EuroFire FF 135 E 24 W
  • Motorleistung: 177 kW bei 2.700 1/min (6-Zylinder Diesel)
  • Hubraum: 5.861 cm³
  • Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
  • Zulässiges Gesamtgewicht: 14.000 kg
  • Leergewicht: 8.860 kg
  • Achslast vorn / hinten: 5.000 / 9.200 kg
  • Länge: 7.650 mm
  • Breite: 2.500 mm
  • Höhe: 3.260 mm
  • Radstand: 3.915 mm

Aufbau: Magirus

Text: Heiner Lahmann

Bilder: Daniel SchwinnPatrick Hilgers, Klausmartin FriedrichHeiner Lahmann

Quelle: Archiv Hamburger Feuerwehr Historiker E.V.


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