Neben zahlreichen Workshops, Fachfortbildungen und Fachvorträgen – unter Anderem zu den aktuellen Themen Deeskalation, Öffentlichkeitsarbeit, Großschadenslagen, Leitlinien in der Notfallmedizin, besondere Patientengruppen und dem Weg vom Rettungsassistent zum Notfallsanitäter – waren zahlreiche Anbieter aus den Segmenten Einsatz- und Berufsbekleidung, Medizintechnik, Hygiene und Fahrzeugtechnik vertreten. Den prominentesten Stellenwert haben eindeutig die Fahrzeug- und Aufbauhersteller sowie die entsprechenden Zulieferfirmen eingenommen. Dies wurde mit zahlreichen innovativen und durchaus interessanten (Fahrzeug-) Konzepten untermauert. Zwar haben wir Euch gleich zu Beginn der Messe einen außergewöhnlichen Rettungswagen sehr ausführlich vorgestellt und während der drei Messetage einige Besonderheiten kurz und prägnant, mit Hilfe unseres Facebook-Livetickers, präsentiert, doch nun möchten wir es nicht versäumen, Euch auch noch einen kleinen Rückblick auf diverse Messehighlights mit dem gezielten Fokus auf die Einsatzfahrzeuge zu bieten.
Besonders aufgefallen ist, dass das sogenannte Battenburg-Design, welches vor allem aus dem angelsächsischem Raum bekannt ist, immer mehr Anklang findet. So haben diverse Hersteller ihre RTW in diesem markanten Design oder in angepassten Varianten vorgestellt. Der finnische Aufbauhersteller Tamlans hat erneut einen sehr kompakten und hochgeländegängigen Koffer-RTW auf einem VW Amarok Fahrgestell präsentiert, welcher trotz der geringen Abmessungen eine vollständige Notfallausstattung mitführt und somit auch die Möglichkeit offeriert, schwer traumatisierte oder erkrankte Patienten adäquat zu versorgen. Dabei besticht das Fahrzeug neben der signalgelben Grundfarbe durch seine sehr umfangreiche optische Sondersignalanlage, deren Wirkung zudem mittels der reflektierenden Battenburg-Folien unterstrichen wird.
Die Firma Binz aus Lorch hat ebenfalls einen sehr auffälligen Konzept-RTW auf einem Mercedes-Benz Sprinter Fahrgestell vorgestellt, der zum einen mit einer Vielzahl an blauen LED-Kennleuchten, zum anderen aber auch mit einer Abwandelung des Battenburg-Designs für Aufsehen sorgt. Abweichend zur Seitenbeklebung wurde dieser im Heckbereich mit einer rot/gelb schraffierten Heckwarnmarkierung, gemäß der DIN 14502-3, versehen.
Weitere außergewöhnliche Neuerungen im Rettungswagensegment stellen, neben dem bereits ausführlich vorgestellten RTW der Rettungstechnik Klein auf Ford Transit Fahrgestell, auch der Schwerlast-RTW des ASB RV Frankfurt a.M. auf einem Iveco Daily Allrad-Fahrgestell, ebenfalls mit Fahrtec-Koffer, sowie der sogenannte Sonderrettungswagen der Fa. Notfallrettung Kießling aus Wuppertal, auf einem DAF LF 210 FA Fahrgestell und mit einem Kofferaufbau von GSF, dar. Bei diesem Sonder-RTW handelt es sich um ein Kombinationsfahrzeug, das sowohl zum Transport schwer adipöser Patienten (bis zu einem Körpergewicht von 550 kg), aber auch für Intensivtransporte und Interhospitaltransfaire, eingesetzt werden soll.
Am Stand von Ambulanzmobile Schönebeck konnten ebenfalls zahlreiche modifizierte Fahrzeuge und Neuerungen betrachtet werden, unter denen zwei Krankentransportwagen als besondere Blickfänge fungiert haben. Zum einen war dies ein Prototyp der Modellreihe Tauris FT, basierend auf dem Fahrgestell des aktuellen Ford Transit, welcher künftig als Allrad-KTW in Bayern agieren soll, zum anderen aber auch ein VW T6 aus der neuen Aufbauline Hornis Spaceline. Dieser präsentierte sich in einer sehr auffälligen, schwefelgelben Grundfarbe, welche durch rote und blaue Folien, sowie gelbe Reflexstreifen komplettiert wurde. Dieses einprägsame Design für Rettungsmittel ist bereits aus den Niederlanden bekannt.
Aus dem Segment der Feuerwehrfahrzeuge hat es ebenfalls abwechslungsreiche Exponate zu bewundern gegeben. Neben der alljährlichen Fahrzeugausstellung der Freiwilligen Feuerwehr Fulda, die sich unter anderem mit ihrem neuen HLF 20, auf einem Mercedes-Benz Atego 1629 AF Fahrgestell und mit einem feuerwehrtechnischen Aufbau vom Typ Alufire 3 der Firma Magirus, präsentierte, waren auch diverse andere Wehren aus der Region mit einzelnen Neufahrzeugen vertreten. Seitens der Hersteller hat sich die diesjährige Präsenz eher im Rahmen gehalten, da in nicht einmal mehr einem Monat die weltweit größte Leitmesse für den Bereich Feuerwehr und Katastrophenschutz, die Interschutz, in Hannover ihre Türen öffnet.
Rückblickend lässt sich festhalten, dass die Rettmobil 2015 zahlreiche interessante, teilweise für den deutschen Raum auch noch recht seltene Fahrzeugneuheiten bzw. Fahrgesell-Aufbaukombinationen parat hatte, welche aber durchaus Potential für zukünftige Fahrzeugbeschaffungen bieten werden. Selbstverständlich werden, für einen Großteil dieser Fahrzeuge, die entsprechenden Datensätze in den folgenden Tagen und Wochen bei uns in der Galerie Einzug erhalten. Der eine oder andere interessante und lesenswerte Artikel wird ebenfalls noch folgen. Außerdem möchten wir es an dieser Stelle nicht versäumen, uns bei all den Messeausstellern für die tolle Unterstützung und die neu gewonnenen Kontakte zu bedanken!
