Kurz nach der Landung eines Rettungshubschraubers am Katharinenhospital in Stuttgart-Mitte am Donnerstagvormittag, 5. März wurde ein 53-jähriger Krankenhausmitarbeiter von einem der Rotoren getroffen und getötet. Der Hubschrauber war für einen Interhospitaltransfer auf dem Landeplatz des Krankenhauses gelandet, als der Mann sich von hinten dem Hubschrauber näherte. Nach einer Polizeimeldung wurde der Angestellte vom sich noch drehenden Heckrotor getroffen und tödlich verletzt. Die Ermittlungsbehörden nahmen die Ermittlungen zur Unfallursache auf.
Vor dem Hintergrund dieses Unfalls möchte BOS-Fahrzeuge.info auf die grundsätzlichen Verhaltensregeln bei der Annäherung an gelandete Hubschrauber hinweisen. Diese Regeln sind nicht nur für Hilfskräfte, sondern auch beispielsweise für Spotter von großer Wichtigkeit.
Zunächst ist zu beachten dass der Gefahrenbereich rund um einen landenden Hubschrauber einen Radius von etwa 25 Metern umfasst. In diesem Bereich besteht nicht nur die Gefahr von einem der Rotoren des Hubschraubers getroffen werden. Möglich ist auch das durch den enormen Abwind den die Rotoren entwickeln kleinere Gegenstände am Boden aufgewirbelt und durch die Luft geschleudert werden. Dieser Effekt ist auch unter dem Begriff Downwash bekannt. Je nach Hubschraubertyp kann der Downwash sogar Orkanstärke erreichen und einen Menschen von den Füßen reißen. Von mindestens ebenso großer Wichtigkeit ist der Grundsatz, dass sich einem Hubschrauber nur von vorne und mit Blickkontakt zum Piloten genähert wird. Zwar suggerieren moderne Heckrotoren in der NOTAR- oder Fenestron-Bauform, wie etwa beim bekannten Eurocopter EC-135, das von ihnen keine Gefahr mehr ausgeht, dem ist aber mitnichten so. Dem Hubschrauber darf sich schließlich nur genähert werden wenn alle sich bewegenden Teile, vor allem die Rotoren, stillstehen und der Pilot die Freigabe dazu erteilt. Zwar sind aktuelle Hubschraubertypen recht hoch gebaut, eine leicht gebückte Haltung sollte bei der Annäherung aber dennoch gewählt werden, um zu vermeiden mit den herabhängenden Rotorblättern zusammenzustoßen.
NACHTRAG - 19:35 Uhr:
Inzwischen hat sich herausgestellt, dass es sich bei dem Hubschrauber um den in Stuttgart stationionierten Dual-Use Hubschrauber "Christoph 51" der DRF-Luftrettung handelt. Am späten Nachmittag waren Techniker damit beschäftigt, den Heckrotor der D-HDDD (c/n: 7164) auszutauschen. Anschließend soll die Maschine, nach Abschluss der Ermittlungsarbeiten vor Ort, den Dachlandeplatz aus eigener Kraft verlassen.

Inzwischen hat die DRF-Luftrettung eine kurze Pressemitteilung veröffentlicht, in der sie auf den Unfall hinweist und den Angehörigen ihr Mitgefühl ausspricht.
"Die Ermittlungen zum Unfallhergang haben die Beamten der Kriminalpolizei und der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung in Braunschweig übernommen."





