ZIEGLER-GRUPPE – TSF auf MAN TGE und HLF 30/30-4 auf Scania P400
Die ZIEGLER-Gruppe konnte in diesem Jahr einige besondere Einsatzfahrzeuge für den deutschen Markt ausliefern.
TSF auf MAN TGE
Bisher stellt der MAN TGE noch eine Rarität im BOS-Segment dar. Eines der ersten Feuerwehrfahrzeuge und das erste TSF auf diesem Fahrgestell aus dem Hause ZIEGLER konnte die Freiwillige Feuerwehr im oberbayerischen Singenbach in Dienst stellen. Gefertigt wurde das Fahrzeug im ZIEGLER-Produktionsstandort in Rendsburg.
Foto: ZIEGLER
Bei dem Fahrgestell handelt es sich um einen MAN TGE 5.180, der von einem 130 kW (180 PS) starken Volkswagen Vierzylinder-Dieselmotor der Baureihe EA288 angetrieben wird. Die zulässige Gesamtmasse liegt bei 4.500 kg.
Natürlich bringt der Aufbau auf ein relativ neues und in der Feuerwehrbranche unbekanntes Fahrgestell auch immer gewissen Herausforderungen mit sich. Durch das patentierte ALPAS- Aufbausystem hat ZIEGLER aber auch hier die optimale Lösung. Durch die modulare Bauweise bietet der Gerätekoffer auch auf dem MAN TGE-Fahrgestell die bestmögliche Raumnutzung.
Tabelle: ZIEGLER
Ein gutes Feuerwehrfahrzeug muss so konzipiert sein, dass es den vielfältigen Einsatzanforderungen uneingeschränkt gerecht wird. Hierzu zählt vor allem auch, Ausrüstung und Geräte so zu lagern, dass sie ergonomisch günstig und sicher zu entnehmen sind. In der Hektik eines Einsatzes ist es schließlich von größter Wichtigkeit, relevante Gerätschaften schnell und sicher einsetzen zu können.
HLF 30/30-4 auf Scania
Foto: ZIEGLER
Ein paar Nummern größer fallen hingegen die zwei neuen Hilfeleistungslöschfahrzeuge HLF 30/30-4 der Werkfeuerwehr Hüttenwerke Krupp Mannesmann in Duisburg aus. Hier hat man sich erneut für die Kombination Scania / ZIEGLER entschieden. Nachdem bereits ein Tanklöschfahrzeug, ein Tanklastzug und ein Teleskopgelenkmast in dieser bewährten Kombination beschafft werden konnten, hat man sich nun für Scania P400 Fahrgestelle der 18-Tonnenklasse mit einem Radstand von 5.100 mm und einer serienmäßigen Scania CrewCab CP31 entschieden. Dadurch steht Platz für eine bis zu sechsköpfige Besatzung (1/5//6) zur Verfügung.
Foto: ZIEGLER
Um als wahre Allrounder in dem anspruchsvollen Arbeitsumfeld der Hüttenwerke agieren zu können, muss neben einer leistungsstarken Feuerlöschkreiselpumpe (FPN 10-3000) auch ein ausreichender Löschmittelvorrat (2.500 Liter Wasser und 300 Liter Schaummittel) für den Erstangriff, sowie eine umfangreiche Beladung für die Brandbekämpfung und Technische Hilfeleistung mitgeführt werden. Somit kommt das Fahrzeug mit seinem vierteiligen Aufbau, der über insgesamt neun Geräteräume verfügt, auf eine stolze Länge von 9.500 mm. Neben einem pneumatischen Lichtmast mit sechs schwenkbaren Xenon-Scheinwerfern zählt auch ein funkfernbedienbarer Dachwerfer des Typs Akron Deckmaster zur Fahrzeugausstattung.
Foto & Tabelle: ZIEGLER
Als weiteres Feature ist eine LED-Füllstandanzeige an den Aufbauseiten vorhanden. Diese ermöglicht dem Maschinisten einen schnellen Blick auf den Tankfüllstand, auch wenn dieser gerade nicht direkt am hecksetigen Pumpenbedienstand steht.
Foto: ZIEGLER
Rauwers / Federal Signal Vama – Warnbalkensystem „UltraBifrost“
Federal Signal präsentiert das UltraBifrost-Warnbalken-System in flacher Bauweise, LED Technologie und aerodynamischen Design.
Schlank, diskret und perfekt für die Polizei und Einsatzfahrzeuge. Integriert ist hier ein 100W Sirenenverstärker der AS600 Serie und ein 100W Lautsprecher. Die Aussendung aufgezeichneter Durchsagen ist hier möglich (auf Anfrage auch mittels MP3-Player), auch eine Leuchtschrift mit dem Schriftzug „POLIZEI“ ist optional präsent.
Foto: Rauwers
Zudem läuft ein rückseitiger Bildlauf mit sieben orangefarbenen Lichtern als Rückwarnsystem. Rechts und links enthält dieser Balken Arbeitsscheinwerfer in LED-Technik. Der Roof Connector und ein permanentes Montage-Kit runden den Lieferumfang ab.
Foto: Rauwers
Verfügbar ist das UltraBifrost-Warnbalken-System sowohl in gerader Bauweise, als auch in V-Form. Geprüft und zugelassen ist dieses System nach R-65 C1 / R10.
Abmessungen dieses Warnbalkens: Länge: 1100mm/ Tiefe: 342mm / Höhe: 80mm – 10/30V
Preis: 2967,28€
Zeichnungen: Rauwers
Auf Anfrage sind diverse Konfigurationsmöglichkeiten in linearer Bauweise mit einer Länge von 1300mm bis zu 1400mm ab 1690,23€ erhältlich!
Zeichnung: Rauwers
WAS – RTW auf neuem VW Crafter
Foto: Design112
Seit März 2017 wird die zweite Generation des Volkswagen Crafter, dieses Mal jedoch eine komplette Eigenentwicklung, ausgeliefert. Rettungswagen auf diesem Fahrgestell mit Kofferaufbau sind noch immer rar anzutreffen. Die Berufsfeuerwehr Wolfsburg konnte kürzlich drei baugleiche RTW mit WAS-Kofferaufbau in Dienst stellen. Als Fahrgestell dient hier der VW Crafter mit einem 130 kW (180 PS) starken Vierzylinder-Dieselmotor der Baureihe EA288, wie er auch im MAN TGE verwendet wird.
Foto: Design112
Bei dem Aufbau handelt es sich um einen WAS-Sandwichkoffer mit seitlicher Schiebetüre. Die Raumanordnung erfolgte nach den Vorstellungen der Berufsfeuerwehr Wolfsburg. So stehen zwei Außenstaufächer zur Verfügung. Hinten rechts werden Materialien zur Immobilisation (Spineboard, Schaufeltrage) und ein Evac-Chair mitgeführt. Im hinteren linken Außenstaufach hingegen ist Platz für Sauerstoff- und Druckluftflaschen. Ebenfalls auf der linken Seite, jedoch mittig angeordnet, befindet sich eine Außenklappe, über die EKG und Absaugpumpe bequem und schnell durch den Fahrer entnommen werden können, ohne erst den Koffer betreten zu müssen.
Fotos: WAS
Neben zwei Betreuerstühlen mit integriertem Dreipunktgurt und verstellbarer Rückenlehne steht außerdem ein Utila-Tragesessel zur Verfügung, der auch als Notsitz genutzt werden kann. Dieser ist stirnseitig positioniert und über eine elektrisch entriegelbare Bodenschiene gesichert.
Fotos: WAS
Sämtliche Kofferfunktionen lassen sich bequem vom linken Betreuersitz aus ansteuern, so dass die Besatzung möglichst während der gesamten Transportzeit sitzend und angeschnallt den Patienten betreuen kann.
Foto: WAS
Das Fahrzeug ist mit einer integrierten Design-Warnanlage ausgestattet, die sich aus Hänsch-LED-Komponenten zusammensetzt. Komplettiert wird diese durch einen Standby HT-1 Kreuzungsblitz (2x Standby L52 und 4x Standby L88 LED-Leuchten), zwei FG Hänsch Druckkammerlautsprecher mit elektrischem Signalhorn und eine Max Martin 2298 GM Pressluftfanfarenanlage.
Foto: Design112
Beklebt wurde das Fahrzeug gemäß dem Wolfsburger Design durch die Firma Design112. Die Folien sind komplett retroreflektierend. Heckseitig ist zudem eine flächendeckende Warnschraffur (leuchtrot/weiß) angebracht worden.
Foto: Design112
- VW Crafter mit Single-Bereifung
- Kofferaufbau WAS mit Design-Warnanlage
- LED-Kreuzungsblitz im Stoßstangen- und Kühlergrillbereich
- Elektronische Signalanlage
- Martin-Anlage, verdeckt hinter der Stoßstange
- Außenstaufach hinten links für Sauerstoff- und Druckluftflaschen
- Außenstaufach hinten rechts für Spineboard und Schaufeltrage
- Außenklappe mittig links zur Entnahme von EKG und Absaugeinheit
- Elektrische Trittstufe am Seiteneinstieg mit indirekter LED-Beleuchtung
- Ambulanztisch STEM Eden mit Fixierung für Stryker-Fahrtragen
- Tragestuhl mit elektrisch entriegelbarer Bodenschiene
- 2 Betreuersitze mit Dreipunktgurt im Patientenraum
- Wechselsprechanlage zwischen Fahrerhaus und Patientenraum
- Kompressorbetriebener Medikamentenkühlschrank
- Wärmetauscher und Klimaanlage für den Patientenraum
- Steckdosenleiste inkl. Fahrtrichtungsanzeiger an der Trennwand im Patientenraum
- RETTbox zur 230V-Außeneinspeisung
- Rückfahrkamera inkl. Anbindung an den VW-Monitor
Standby – L52 2C Dual Color
Eine kompakte Kennleuchte für alle Fälle, das ist die Standby L52 2C Dual Color. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der bewährten L52 Kennleuchte, die bereits sowohl als Frontkennleuchte, als auch im Bereich der Heckabsicherung etabliert ist.
Foto: Standby
Die Standby L52 2 C Dual Color (10-30 Volt) ist so konzipiert worden, dass sie sowohl in Heckklappen integriert, als auch von außen an Aufbauten oder Abrollbehältern, unabhängig von dem jeweiligen Fabrikat, problemlos montiert werden kann. Sie ist sowohl für den Einsatz als Heckblaulicht, als auch als Rückwarnsystem (RWS) am Fahrzeugheck ausgelegt. Ebenso ist ein Einsatz als Arbeitsleuchte (Umfeldbeleuchtung) bei entsprechender Konfiguration möglich. Die zweifarbige und nur 9 mm flache Leuchte mit ECE-R65 Zulassung ist in den Farbkombinationen Blau/Gelb, Blau/Rot , Blau/Weiß, Blau/Grün, Gelb/Weiß, Gelb/Grün, Gelb/Rot lieferbar.
Junghanns Fahrzeugbau – TSF-Logistik
Junghanns Fahrzeugbau aus Hof ist schon seit Jahrzehnten auf den Bau von LKW-Koffern und Wechselbrücken spezialisiert. Auch GW-Logistik für das Feuerwehrsegment gehören seit einiger Zeit zu dem Portfolio. Eine absolute Neuheit im Junghanns-Programm hingegen stellt nun das TSF-Logistik dar. Das erste Löschfahrzeug aus dem Hause Junghanns ging an die Freiwillige Feuerwehr Schwaibach.
Foto: Junghanns
Als Fahrgestell dient ein Iveco Daily 70C21 mit einem Radstand von 4.750 mm und serienmäßiger Doppelkabine, der von einem Vierzylinder-Dieselmotor mit einer Leistung von 150 kW (204 PS) angetrieben wird. Das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 7.200 kg, das Leergewicht bei 4.670 kg.
Foto: Junghanns
Bei dem Aufbau handelt es sich um einen Junganns Sandwichkoffer, der über je einen seitlichen Geräteraum (G1 und G2) verfügt. Als Verschluss dienen hier jeweils pulverbeschichtete Jalousien, wie sie bei Feuerwehrfahrzeugen weit verbreitet sind. In diesen beiden Geräteräumen wird die feste Beladung für kleinere Technische Hilfeleistungen und die Brandbekämpfung, samt Tragkraftspritze mitgeführt.
Fotos: Jungahnns
Die Konstrukteure von Junghanns haben sich zugunsten einer optimierten Bodenfreiheit übrigens bewusst gegen einen tiefgezogenen Geräteraum entschieden. Um dennoch weiteren Stauraum zu generieren, hat man die bewährten Aluminium-Staukästen verbaut, wie bereits auch bei etlichen GW-L. Die Deckelmechanik dieser Staukästen wurde jedoch abgeändert, so dass diese nun auch als vollwertige Trittstufe für eine einfache Geräteentnahme fungieren.
Foto: Junghanns
Heckseitig verschließt eine MBB C 1000 L Ladebordwand mit Aluminium-Plattform (1.800 x 2.320 mm) die Ladefläche. Hier ist Platz für insgesamt drei Rollcontainer (Euro-Standardmaß) und auch die vierteilige Steckleiter lagert hier.
Fotos: Junghanns
Auch eine LED-Umfeldbeleuchtung gehört zur Ausstattung und wird durch einen Teklite-LED-Lichtmast komplettiert. Dieser ist vollständig in den Kofferaufbau integriert, so dass dieser Bündig an die Fahrerkabine anschließt und kein Stauraum verloren geht.
Fahrzeugabmessungen:
- Länge: 7.300 mm
- Breite: 2.350 mm
- Höhe: 3.100 mm
Kofferabmessungen:
- Länge: 3.900 mm
- Breite: 2.300 mm
- Hohe: 2.050 mm
Text: Maximilian Kunkel - BOS-Fahrzeuge.info
Fotos: siehe Bildunterschrift