Einsatzfahrzeug: Florian Rendsburg 23/48-01 (a.D.)

Florian Rendsburg 23/48-01 (a.D.)
Florian Rendsburg 23/48-01 (a.D.)

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Einsatzfahrzeug-ID: V3721 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Florian Rendsburg 23/48-01 (a.D.) Kennzeichen RD-2322
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)Schleswig-HolsteinRendsburg-Eckernförde (RD, ECK)
Wache FF Hohenwestedt Zuständige Leitstelle Leitstelle Mitte (KI, PLÖ, RD)
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Löschgruppenfahrzeug Hersteller Mercedes-Benz
Modell 1120 AF Auf-/Ausbauhersteller Metz
Baujahr 1989 Erstzulassung 1989
Indienststellung 1989 Außerdienststellung 2022
Beschreibung

Löschgruppenfahrzeug (LF 16) der Freiwilligen Feuerwehr Hohenwestedt.

Technische Daten:

  • Fahrgestell: Mercedes-Benz 1120 AF (LN2)
  • Auf-/Ausbau: Metz, Karlsruhe
  • Schaltgetriebe

Löschmittel:

  • 1.200 Liter Löschwasser
  • 120 Liter Schaummittel in Kanistern

Ausstattung:

  • Schornsteinfegermaterial
  • Hitzeschutzanzüge
  • Sprungtuch
  • Pressluftatmer (4 Stück)
  • Stromgenerator 5 kVA
  • Lichtmast
  • hydraulischer Rettungssatz
  • Schlauchhaspel

Besonderheit:

  • Obwohl das Fahrzeug eigentlich ein LF 16 ist, wurde es der kurz nach 1989 veröffentlichten Norm des LF 16/12 angepasst.

Die Interschutz im Jahr 1988, die international angesehenste Fachmesse für das Feuerwehrwesen, nutzte Metz, um ein gemeinsam mit der Gesellschaft für Sicherheitstechnik (GST) neu entwickeltes und für die damalige Zeit sehr futuristisches und innovatives Aufbaukonzept für Lösch- und Rüstfahrzeuge vorzustellen. Wegen der beiden Kooperationspartner werden diese Aufbauten häufig als "Metz-GST" bezeichnet. Bei der Gesellschaft für Sicherheitstechnik handelte es sich, wie Metz in den 1980er-Jahren auch, um ein Tochterunternehmen des großen Krupp-Konzerns. Auf seinem Messestand zeigte Metz gleich vier unterschiedliche Varianten des GST-Aufbaus auf Fahrgestellen von Mercedes-Benz: je ein Löschgruppenfahrzeug 16 und ein Rüstwagen 2 sowie je ein Tanklöschfahrzeug 16/25 auf Straßen- und Allradfahrgestell.

Die Metz-GST-Aufbauten waren in vielerlei Hinsicht äußerst einfallsreich und ihrer Zeit weit voraus. Großer Wert wurde auf die Steigerung des Fahrkomforts der Mannschaft und die Verbesserung verschiedener Sicherheitsaspekte gelegt. Dennoch wurde das Konzept von der Fachwelt eher skeptisch aufgenommen, viele Ausstattungsdetails eher argwöhnisch betrachtet, wenn auch bewundernswerte Blicke nicht ausblieben. Ein größerer Erfolg blieb den fortschrittlichen, aber in der Herstellung doch teuren GST-Aufbauten verwehrt. Unter den wenigen Kunden die Metz gewinnen konnte, fanden sich vor allem freiwillige und nur sehr wenige Berufs- und Werkfeuerwehren.

Aufgrund des ausbleibenden wirtschaftlichen Erfolgs stellte Metz bereits Anfang der 1990er-Jahre die Produktion von GST-Aufbauten nach nur wenigen Dutzend Exemplaren wieder ein. Wenn auch nur eine kurze Episode in der Firmengeschichte von Metz, sollten sie dennoch einen nachhaltigen Einfluss auf den Bau von Feuerwehrfahrzeugen haben und deutliche Spuren hinterlassen, wenn auch erst Jahre und Jahrzehnte später. Viele Dinge, die Metz Ende der 80er erstmals in serienreife an einem Feuerwehrfahrzeug zeigte, tauchten später wieder quer durch die Branche als akzeptierter Standard bei Feuerwehrfahrzeugen auf.

In der kurzen Produktionsgeschichte der GST-Aufbauten verließen laut Angaben in der Fachliteratur nur 38 Lösch- und Rüstfahrzeuge die Werkshallen von Metz, darin enthalten auch die vier auf der Interschutz 1988 gezeigten Vorführer. Aufgebaut wurden die Fahrzeuge ausnahmslos auf Fahrgestellen mit Allrad- oder Straßenantrieb von Mercedes-Benz, nämlich aus den Baureihen Leichte Klasse (LK bzw. LN2) sowie der Neuen Generation (NG85) und deren Nachfolger, der Schweren Klasse (SK88) bzw. genauer der Mittleren Klasse (MK88).

Entsprechend deutscher DIN-Normen wurden zehn Tanklöschfahrzeuge 16/25, neun Löschgruppenfahrzeuge 16 und 16/12, ein Löschgruppenfahrzeug 16-TS sowie elf Rüstwagen 2 für Kunden in Deutschland aufgebaut. Hauptabnehmer waren freiwillige Feuerwehren in ganz Deutschland. Lediglich die drei Berufsfeuerwehren in Bremen (TLF 16/25, ehemaliges Vorführfahrzeug), Gießen (RW 2, ehemaliges Vorführfahrzeug) und Weimar (RW 2) erwarben Einsatzfahrzeuge mit GST-Aufbauten. Nur ein einziger Metz-GST ging an eine Werkfeuerwehr: Eines der beiden auf der Interschutz 1988 gezeigten Tanklöschfahrzeuge 16/25 erhielt nach der Messe die Feuerwehr im Stahlwerk Peine-Salzgitter. Einziger Kunde aus dem Kreis der Ausbildungsstandorte war die Landesfeuerwehrschule Sachsen, die einen Rüstwagen 2 erwarb.

Innerhalb der an deutsche Feuerwehren gelieferten Einsatzfahrzeuge mit GST-Aufbau stechen zwei Exemplare besonders hervor. Als einzige Feuerwehr erhielt Ötisheim in Baden-Württemberg eines der vor allem dort lange sehr beliebten Löschgruppenfahrzeuge 16 mit Tragkraftspritze. Ebenso ein Einzelstück ist der Rüstwagen der Feuerwehr Schweinfurt, bei dem aber auf den charakteristischen Dachaufbau auf der Kabine verzichtet wurde.

Außerhalb Deutschlands gingen offenbar nur sieben Tanklöschfahrzeuge an Feuerwehren in der Schweiz, die somit einziges Exportland für diese seltenen Aufbauten war. Hier lieferte Metz ausschließlich Fahrzeuge auf stark motorisierten Allrad-Fahrgestellen von Mercedes-Benz, teilweise nur mit Trupp- statt großer Staffel- bzw. Gruppenkabine. Ausgeliefert wurden alle Fahrzeuge über Robert Aebi, dem Schweizer Vertriebspartner von Metz.

Auffälligstes Merkmal der GST-Aufbauten von Metz war der eckige, fast wie ein Hut wirkende Aufsatz auf dem Kabinendach, der sich mit seinen markanten, schrägen Seitenteilen über den Aufbau hinweg fortsetzte. An Front und Heck waren Rundumkennleuchten als Module integriert, sogar die akustische Sondersignalanlage konnte in den Dachaufsatz eingelassen werden. Ende der 1980er war eine derart integrierte Sondersignalanlage ein absolutes Novum, erst nach der Jahrtausendwende wurde daraus mehr und mehr zum Standard.

Auf Wunsch konnte vorne und hinten mittig eine LED-Matrix, wie sie auch bei der Linienanzeige von Bussen Verwendung fand, eingebaut werden. Bis zu 999 frei programmierbare Texte ließen sich über das sogenannte "Informations-Display" anzeigen. Lange vom Markt verschwunden, finden sich heute vermehrt Einsatzfahrzeuge mit LED-Matrizen als Verkehrswarnanlage. Insbesondere von Rosenbauer wird diese Variante präferiert angeboten. Kunden von GST-Aufbauten, die sich gegen das Display entschieden, erhielten an dieser Stelle eine mit einem Wunschtext beschriftete, dunkle Abdeckung.

Der Dachaufsatz auf der Kabine glich diese nicht nur optisch in der Höhe dem sich anschließenden Aufbau an, sondern vergrößerte auch die Stehhöhe in den Staffel- und Gruppenkabinen signifikant. Überhaupt fielen die großen Doppelkabinen der GST-Aufbauten geräumiger aus als die bei Feuerwehrfahrzeugen bis dato üblichen Mannschaftskabinen. Statt wie bisher an den Abmessungen der Originalkabine orientierten sich die GST-Kabinen an den breiteren und höheren Abmessungen der Aufbauten und nutzten den durch diese vorgegebenen Rahmen bestmöglich aus. Dadurch war der Innenraum merklich größer. Auch waren die Kabinen durch besonders große Fensterflächen sehr licht und hell. Eine spezielle Dämmung sorgte für eine angenehme Geräuschkulisse während der Fahrt. Die tief nach unten gezogenen Türen des Mannschaftsraumes verdeckten alle Trittstufen, die zudem auch alle gleich groß bemessen waren. Obligatorische Haltestangen an den Türen halfen beim Ein- und Aussteigen. In ihrer Bauweise ähneln die GST-Kabinen daher stark modernen Systemkabinen oder in den Aufbau integrierten Mannschaftsräumen.

Die Aufbauten besaßen in den schrägen Dachblenden eine Umfeldbeleuchtung, welche sich beim Öffnen der darunterliegenden Geräteräume von allein einschaltete. Bei der Präsentation auf der Interschutz 1988 war eine Umfeldbeleuchtung noch eine Seltenheit, heute ist sie nicht mehr wegzudenken. Und noch etwas änderte sich: Weil durch die tiefgezogenen Türen am Mannschaftsraum die früher bis unter den Aufbau gezogenen Trittbretter entfielen, wurde dieser Raum in den Aufbau integriert. So konnten tiefgezogene Geräteräume für Schwerlastauszüge geschaffen werden. Statt eines bis ganz nach unten reichenden Rollladen besaßen diese im unteren Teil eine als Trittstufe dienende Bordwand als Verschluss. Auch hinter der Hinterachse wurden die Geräteräume nach unten verlängert - hier aber in Form separater Traversenkästen für kleinere Ausrüstungsgegenstände. Diese Bauform etablierte sich schnell herstellerübergreifend in der Branche und ist heute nicht mehr wegzudenken.

Ehemaliger FRN: "Florian Rendsburg 23/44-01"

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • in den Aufbau integrierte Rundumkennleuchten Hella KLJ 70
  • Kompressorhörner Max Martin 2297 GM
Besatzung 1/8 Leistung 150 kW / 204 PS / 201 hp
Hubraum (cm³) 5.917 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 12.000
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Eingestellt am 27.05.2007 Hinzugefügt von firejd
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