Einsatzfahrzeug: Liège - Service Régional d'Incendie - VSF - BL202

Liège - Service Régional d'Incendie - VSF - BL202
Liège - Service Régional d'Incendie - VSF - BL202

Einsatzfahrzeug-ID: V178177 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Liège - Service Régional d'Incendie - VSF - BL202 Kennzeichen DSJ-863
Standort Europa (Europe)Belgien (Belgium)Wallonie/Wallonien (Wallonische Region)Liège/Luik (Provinz Lüttich)
Wache Zone de Secours Liège 2 IILE-SRI SRI Sart Tilman (FW) Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Berufsfeuerwehr (BF)
Klassifizierung Verkehrsabsicherungsfahrzeug Hersteller Mercedes-Benz
Modell 1124 F Auf-/Ausbauhersteller Eigenausbau
Baujahr 2000 Erstzulassung 2000
Indienststellung 2019 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Verkehrsabsicherungsfahrzeug (VSF - Signalisatievoertuig) der Intercommunal d'Incendie de Liège et Environs - I.I.L.E. (Berufsfeuerwehr) Liège, stationiert am Service Régional d'Incendie (SRI) Sart Tilman in der Provinz Liège.

Fahrgestell: Mercedes-Benz
Modell: 1124 F
Baujahr: 2000
Ausbau: Eigenausbau - Stuer-Egghe b.v.b.a.

Eingesetzt wird das Fahrzeug zum Absichern von Unfallstellen an stark befahrenen Strassen und auf den Autobahnen.

Ausstattung:

  • 1 Verkehrswarntafel von Stuer-Egghe Modell Type 1 mit LC15 Leuchtpfeil und LED-Textmatrix
  • 1 Hydraulisch absenkbarer Aufpralldämpfer von Stuer-Egghe Modell Julietta NCHRP 350 Max mit einer Aufnahmekraft von 100K
    (Dies entspricht einem PKW ≤ 3.500 kg bei einer Geschwindigkeit von maximal 110 km/h)
  • Umfeldbeleuchtung bestehend aus 2 Halogenstrahlern pro Fahrzeugseite
  • Zuschaltbare Schnee-Schleuderketten an der Hinterachse
  • Ladeerhaltung 230 V
  • GPS-Peilsender zur Fahrzeugortung
  • Datenfunk
  • A.S.T.R.I.D. Digitalfunk der belgischen Rettungsdienste

Der hydraulisch absenkbare Aufpralldämpfer lässt sich bequem bereits beim Anfahren einer Unfallstelle bis zu einer maximalen Geschwindigkeit von 30 km/h ausfahren. Die Bedienung erfolgt wahlweise direkt aus der Fahrerkabine heraus oder von einem gesonderten Steuerstand direkt an der Anlage selbst. Die Verkehrswarntafel lässt sich ebenfalls bereits auf der Anfahrt bei bereits abgesenktem Aufpralldämpfer in Betrieb nehmen. Bei nicht abgesenktem Aufpralldämpfer ist der Betrieb der Verkehrswarntafel eingeschränkt, jedoch lassen sich zwei gelbe Weitstrahler einschalten, um den nachrückenden Verkehr bereits vor zu warnen.

Beladung:

Fahrer- und Mannschaftskabine:

  • 6 Warnwesten
  • 2 LED-Stablampen mit Ladegerät und Leuchtkeule
  • 1 Pannen-Warndreieck

  • 1 Notfallrucksack
  • 1 Pulverlöscher PG6

  • 2 Handsprechfunkgeräte

  • 1 Hydraulischer Wagenheber
  • 1 Werkzeugkasten

Die Beladung der Geräteräume wurde so konzipiert, dass die Entnahme des Materials jeweils an der geschüzten Seite erfolgen kann, dies vorrangig um die Einsatzkräfte nicht unnötig den Gefahren des Verkehrs aus zu setzen. Daher sind beide Fahrzeugseiten identisch ausgebaut.

Geräteraum G1:

  • 3 Transportkisten mit je 6 Verkehrsblitzleuchten
  • 1 Zusammenklappbarer Plattformwagen
  • 1 Besen
  • 1 Schaufel

Geräteraum G2:

  • 3 Transportkisten mit je 6 Verkehrsblitzleuchten
  • 1 Zusammenklappbarer Plattformwagen
  • 1 Besen
  • 1 Schaufel

Geräteraum G3:

  • 3 Transportkisten mit je 2 Sack 10kg Ölbindemittel (Granulat)

Geräteraum G4:

  • 3 Transportkisten mit je 2 Sack 10kg Ölbindemittel (Granulat)

Geräteraum G5:

  • 15 Verkehrsleitkegel 750 mm
  • 1 Ein-Personen-Haspel mit 12 Verkehrsleitkegel 750 mm
  • 1 Unterlegkeil

Geräteraum G6:

  • 15 Verkehrsleitkegel 750 mm
  • 1 Ein-Personen-Haspel mit 12 Verkehrsleitkegel 750 mm
  • 1 Unterlegkeil

Bei diesem Fahrzeug handelt es sich um eines von zwei baugleichen Verkehrsabsicherungsfahrzeugen der Berufsfeuerwehr Lüttich. Der Aufbau der Fahrzeuge erfolgte jeweils aus einem ausrangierten Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF), welche komplett von Pumpe, Tank und Material befreit und neu aufgebaut wurden. Die Umbauarbeiten entstanden in der eigenen Werkstatt der Berufsfeuerwehr Lüttich in Zusammenarbeit mit der Firma Stuer-Egghe b.v.b.a. vom ihrem Zweitsitz in Grâce-Hologne aus. Das erste Fahrzeug entstand so im Jahr 2017 und war bis zum Jahr 2020 an der Hauptfeuerwehr- und Rettungswache in Liège stationiert, ehe es 2020 zur Wache Ans versetzt wurde.

Die Notwendigkeit eines zweiten baugleichen Fahrzeuges wurde während eines Einsatzes im Oktober 2018 auf der Autobahn E25 in Lüttich erkannt. Dort kam es zu einem schweren Folgeunfall, als ein Fahrzeugführer die bereits abgesicherte Unfallstelle übersah und fast ungebremst auf den Verkehrsabsicherungsanhänger und den Vorausrüstwagen der Hauptwache auffuhr. Sowohl der Anhänger als auch das Vorausrüstfahrzeug erlitten einen Totalschaden. Glücklicherweise wurde jedoch kein Feuerwehrangehöriger verletzt. Kurzerhand wurde nach diesem Unfall ein weiteres Hilfeeistungslöschfahrzeug aus dem Reservebestand gelöst und zum zweiten Verkehrsabsicherungsfahrzeug umgebaut und an der Wache Sart Tilman stationiert. Seit 2019 versieht dieses Fahrzeug nun seine Dienst dort.

Laufbahn:

  • 2000 - 2015: Intercommunal d'Incendie de Liège et Environs - I.I.L.E. SRI Ans als Autopompe Lourde/Zware Autopomp
  • 2015 - 2018: Zone de Secours Intercommunal d'Incendie de Liège et Environs - I.I.L.E. SRI Ans als Autopompe Lourde/Zware Autopomp
  • 2019 - Heute: Zone de Secours Intercommunal d'Incendie de Liège et Environs - I.I.L.E. SRI Sart Tilman als Véhicule Balisage/Signalisatievoertuig

Die Verkehrsabsicherung bei den belgischen Feuerwehren:

Die ersten Verkehrsabsicherungsfahrzeuge, in Belgien, auf flämisch als Signalisatievoertuig oder auf französisch als Véhicule de signalisation genannt, gehen auf die Mitte der 1980er Jahre zurück. Damals hatten einige wenige Wehren in Belgien die Problematik und die Gefährlichkeit der Einsätze auf Autobahnen und Schnellstrassen erkannt und ihre Gemeinden davon überzeugen können, solche Spezialfahrzeuge anzuschaffen. Lange blieben diese Fahrzeuge jedoch Einzelstücke. Dies bis zum Jahre 2000, als auf dem Brüsseler Ring die Berufsfeuerwehr Zaventem selbst Opfer eines tödlichen Unfalls wurde. Damals raste ein Personenwagen auf einer nur dürftig abgesicherten Unfallstelle zu und tötete zwei Feuerwehrmänner.

Nach dem Unfall stellten sich in Belgien viele Fragen, was die Absicherung von Unfallstellen anging. Als Pionierwehr in Sachen Absicherung entpuppte sich die Berufsfeuerwehr Zaventem nach dem schweren Unfall. Einen solchen Unfall sollte es nie wieder geben und einige Wehrmitglieder nahmen sich dem Konzept eines Verkehrsabsicherungsfahrzeug an. In nur wenigen Monaten Planungsarbeit gelang es der Wehr, eine auf ihre Belangen zugeschneidertes Fahrzeug zu konzipieren, welches die Sichtbarkeit sowohl bei Tag wie bei Nacht garantieren konnte gekoppelt mit spezifischem Unfallabsicherungsmaterial. Das entstandene Fahrzeug, genannt nach dem tödlichen Unfallort Ring0, erweckte in Belgien viel Aufsehen und sorgte auch für einigen Diskussionsstoff.

Die Notwendigkeit eines solchen Fahrzeuges schien trotz des schweren Unfalls noch immer nicht gegeben zu sein. Es kam wie es kommen musste und weitere, schwere Dienstunfälle summierten sich dazu. Zwar gab es immer wieder vereinzelte Wehren, die sich ein solches Fahrzeug anschafften, jedoch waren diese gezählt. Es dauerte schlussendlich bis zum Jahre 2011, bis seitens des Innenministeriums die Notwendigkeit erkannt wurde. Das Lastenheft für ein solches Fahrzeug wurde ausgearbeitet und die ersten Fahrzeuge im Jahre 2012 an Feuerwehren ausgeliefert. Im Jahre 2013 konnte endlich der Durchbruch dieses doch wichtigen Fahrzeuges gefeiert werden. Das Innenministerium liess ab 2013 das Fahrzeug offiziel als Anschaffung zu und bezuschusste den Ankauf solcher Fahrzeuge. Dabei ging das Innenministerium noch einen Schritt weiter und machte das Fahrzeug für alle Wehren Belgiens zur Pflicht. Alleine in den beiden darauf folgenden Jahren, also 2013 und 2014, konnte die Firma Fire Techniks NV nicht weniger als 48 solcher Fahrzeuge an die Wehren ausliefern. Bis heute (Stand 12/2016) sind es sogar mittlerweile 79 Fahrzeuge die bereits ausgeliefert wurden. Die Gemeinden und Wehren, die nicht über die nötigen Mitteln zur Anschaffung eines solchen Fahrzeuges besassen, liessen prompt entweder Mehrzweckfahrzeuge oder ihre eigenen Vorausrüstwagen mit Signalisationstafeln umrüsten. Heute gibt es in ganz Belgien keine Wehr mehr, die nicht über ein solches Fahrzeug zur Absicherung von Unfallstellen verfügt!

Service Régional d'Incendie Sart Tilman:

Der Service Régional d'Incendie (SRI) Sart Tilman ist eine von sieben Feuer- und Rettungswachen im Hilfeleistungsbezirk Intercommunal d'Incendie de Liège et Environs - I.I.L.E. in der Provinz Liège. Es ist eine reine Berufsfeuerwehr, die nicht von freiwilligen Kräften unterstützt wird.

Die Zone de Secours Intercommunal d'Incendie de Liège et Environs - I.I.L.E. betreibt am Sart Tilman neben der regulären Feuer- und Rettungswache keine Sondereinsatzgruppen, hat jedoch Unterstützungsfahrzeuge und Abrollbehälter dort stationiert. Die Zone de Secours Intercommunal d'Incendie de Liège et Environs - I.I.L.E. betreibt für die Stadt Liège und seinen 21 angrenzenden Gemeinden sieben Feuerwehr- und Rettungswachen. Die Wache Sart Tilman ist in Belgien als Feuerwehr der Klasse X eingestuft, also als eine reine Berufsfeuerwehr mit einem Einzugsgebiet, welcher auf mehrere Gemeinden ausgedehnt ist.

Zone de Secours Intercommunale d'Incendie de Liège et Environs - I.I.L.E.:

Die Zone de Secours Intercommunal d'Incendie de Liège et Environs - I.I.L.E. (Hilfeleistungsbezirk) ist einer von 35 Hilfeleistungsbezirken in Belgien. Sie wurde zum 1. Januar 2015 gegründet. Die Provinz Liège ist, feuerwehrtechnisch in sechs Zonen unterteilt. Die Feuerwehren der Zone 2 haben sich zu diesem Hilfeleistungsbezirk zusammengeschlossen, welcher unter dem Name Intercommunale d'Incendie de Liège et Environs - I.I.L.E. läuft. Die Zone deckt insgesamt 21 Gemeinden mit 591 km² und einer Bevölkerung von 565.271 Einwohnern. Die Zone de Secours Intercommunal d'Incendie de Liège et Environs - I.I.L.E. betreibt insgesamt 7 Feuer- und Rettungswachen, wovon 4 im öffentlichen Rettungsdienst tätig sind. In diesem Hilfeleistungsbezirk nehmen die Feuerwehren aus Ans, Flémalle, Grâce-Hollogne, Grivegnée, Liège, Oupeye und Sart Tilman teil.

-----

Véhicule Balisage (VB) du Service Régional d'Incendie (SRI) du Sart Tilman en Province de Liège sur base d'un Mercedes-Benz 1124 F équipé par Stuer-Egghe b.v.b.a..

Ausrüster Rauwers GmbH
Sondersignalanlage
  • 2 Doppelblitzkennleuchten Hella KLX 7000
  • 2 Frontblitzer Federal Signal Vama CD-116
  • 4 Heckblitzer AEB HALO‑CR an der Verkehrswarntafel
  • 2 Druckkammerlautsprecher Federal Signal Vama AL-252N
  • Pressluftanlage Max Martin 2297 BM
Besatzung 1/1 Leistung 177 kW / 241 PS / 237 hp
Hubraum (cm³) 5.958 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 13.500
Tags
ln2
Eingestellt am 17.03.2022 Hinzugefügt von Florian Kreis Aachen
Aufrufe 6375

Korrektur-Formular

Sollten Sie in den Beschreibungen oder Fahrzeugdaten einen Fehler finden, weitere sachdienliche Informationen zum Fahrzeug besitzen oder einen Verstoß gegen das Urheberrecht melden wollen, dann benutzen Sie bitte das Korrekturformular. Wir bitten Sie darum, nur gesicherte Angaben zu machen, denn spekulative Informationen kosten das Admin-Team nur Zeit, die von uns besser verwendet werden kann.

Zum Korrektur-Formular

Weitere Einsatzfahrzeuge aus Liège/Luik (Provinz Lüttich)

Alle Einsatzfahrzeuge aus Liège/Luik (Provinz Lüttich) ›