Einsatzfahrzeug: Altdorf - Chemiewehr Uri - TFM

Altdorf - Chemiewehr Uri - TFM
Altdorf - Chemiewehr Uri - TFM
Blitzkennleuchte UKE Kranefeld Typ05 am Fahrzeugheck.

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Funkrufname Altdorf - Chemiewehr Uri - TFM Kennzeichen UR 21498
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Uri
Wache Chemiewehr Uri Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Gerätewagen-Logistik/Nachschub Hersteller MOWAG
Modell B350 A8 Auf-/Ausbauhersteller Sonstige
Baujahr 1992 Erstzulassung 1992
Indienststellung 2007 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Transportfahrzeug "MOWAG" der Chemiewehr Uri

Fahrgestell: MOWAG B350 A8 Maxi
Ausbau: Auto-Technik Zurfluh & Gisler GmbH
Baujahr: 1992

Technische Daten:
Motor: V8-Ottomotor
Antrieb: Allradantrieb, 4x4
Getriebe: 4-Gang-Automatikgetriebe Quigley

Beladung/ Ausstattung:

  • Standheizung
  • Umfeldbeleuchtung

Laufbahn:

  • 1992 - 2007: Chemiewehr Uri als Atemschutzfahrzeug
  • seit 2007: Chemiewehr Uri als Transportfahrzeug

Anfang der 1990er Jahre konnte die Chemiewehr Uri drei MOWAG B350 A8 in unterschiedlichen Funktionen in Dienst stellen. Das erste Fahrzeug erreichte die Wehr 1991 mit einem Ausbau zum Chemiewehrfahrzeug. Ihm folgten im Jahr darauf zwei weitere MOWAG B350 A8 mit Ausbauten zum Atemschutz- und Einsatzleitfahrzeug. Die drei MOWAGs wurden in ihrer ursprünglichen Funktion bereits Ende der 1990er, bzw. in den 2000er Jahren durch neue, leistungsfähigere Einsatzfahrzeuge ersetzt. Als letzter der drei MOWAG B350 befand sich 2016 eines der beiden 1992 gebauten Exemplare bei der Chemiewehr im Einsatz. Nach der Indienststellung eines neuen Atemschutzfahrzeuges im Jahr 2007 war der MOWAG komplett entkernt und zum Transportfahrzeug für Materialfahrten umfunktioniert worden. Vermutlich in der selben Zeit wurde auch die ursprüngliche Sondersignalanlage geändert. Die beiden an der Front montierten Typ 05 Blitzkennleuchten von UKE Kranefeld sowie die Dachblinker wichen einem modernen Warnbalken von Federal Signal mit integrierten Warnblinkleuchten.

Der MOWAG B350 ist eines von drei Transportfahrzeugen bei der Chemiewehr Uri. Neben dem für Materialtransport bestimmten klassischen MOWAG hält die Chemiewehr auch noch einen kleinen Toyota HiAce für den Personal- und Materialtransport vor sowie einen Chevrolet Express für den Transport von Personal vor. Alle drei Fahrzeuge werden von der Wehr als Transportfahrzeug oder kurz TF bezeichnet und bekommen zur besseren Unterscheidung den Fahrgestellhersteller nachgestellt. Der MOWAG B350 läuft daher als Transportfahrzeug "MOWAG", bzw. abgekürzt als TFM.

Beim 1992 bei MOWAG in Kreuzlingen montierten B350 A8 Maxi handelt es sich um einen aus den USA in Einzelteilen importieren Dodge Ram Van mit 5,8 l V8-Ottomotor und Vier-Gang-Automatikgetriebe von Quigley. Der Dodge mit dem MOWAG-Schriftzug im Kühlergrill wurde in Kreuzlingen nachträglich auf Allradantrieb modifiziert. Ob das markante Hochdach schon von MOWAG nachgerüstet wurde oder erst später beim Ausbauhersteller ist nicht bekannt. In der Maxi-Ausführung verfügt der ohnehin schon geräumige Kleinbus über einen um 70 cm verlängerten Innenraum.

Lackiert ist der MOWAG der Chemiewehr in gelber Grundfarbe mit einer umlaufenden lila Bauchbinde. Diese Farbgebung ist in der Schweiz für Einsatzfahrzeuge aus dem Gefahrgutbereich üblich und weit verbreitet.

Amischlitten made in Switzerland

In den frühen 1960er Jahren begann der Kreuzlinger Fahrzeughersteller MOWAG damit aus den USA von Dodge Kleintransporter aus der Ram Wagon-, bzw. Ram Van- und Geländewagen aus der Power Wagon-Baureihe zu importieren und unter eigenem Namen schweizweit zu vertreiben. Zeitweise war MOWAG sogar der exklusive Importeur von Dodge-Fahrgestellen in der Schweiz. Die Fahrgestelle von Dodge erreichten die Schweiz teilweise als Bausatz und wurden erst bei MOWAG montiert. Seine von Dodge bezogenen Liefer- und Geländewagen lieferte MOWAG ausschließlich an Behörden aus. Ein Verkauf an Privatkunden oder Unternehmen fand nicht statt, wobei MOWAG immerhin die Ersatzteilversorgung für anderweitig importierte Dodge-Fahrgestelle in der Schweiz sichergestellt wurde. Besonders bei Feuerwehren waren die Importfahrgestelle von MOWAG sehr beliebt, waren sie doch stets auf der Suche nach leistungsstarken Fahrgestellen - vornehmlich mit Allradantrieb - um für die Topographie und die schneereichen Winter der Schweiz gewappnet zu sein. Seltener lieferte MOWAG Fahrgestelle an Polizeibehörden oder Rettungsdienste. Viele der US-Fahrgestelle wurden nicht nur bei MOWAG montiert, sondern erhielten dort auch entsprechende Auf- und Ausbauten. Einen Teil der Aufbauten fertigte aber auch Brändle als Subunternehmer von MOWAG.

Das anfangs große und lange ungebrochene Interesse von Feuerwehren und Behörden an den vom MOWAG gefertigten und vertriebenen Dodge-Fahrgestellen ließ ab den 1980er Jahren zusehends nach. Vermutlich nicht zuletzt, weil immer mehr europäische Hersteller allradgetriebene Transporter und Geländewagen anbieten konnten. Nur hinsichtlich der Motorleistung konnten diese den Fahrgestellen von Dodge mit ihren großen V6- und V8-Motoren oftmals bei weitem nicht was Wasser reichen. Am Ende setzte aber nicht die schwindende Nachfrage dem Import von US-Fahrgestellen durch MOWAG ein Ende, sondern eine radikale Neustrukturierung des Konzerns. Im Jahr 2000 wandelte sich MOWAG zum reinen Rüstungskonzern und trennte sich von allen anderen Geschäftsfeldern, auch vom Import und der Montage von Dodge-Fahrgestellen. Schon zuvor hatte MOWAG in diesem Segment eine gewisse Konkurrenz bekommen, nachdem Mitbewerber wie die Firma Hauser selbst angefangen hatten aus den USA Fahrgestelle in die Schweiz zu importieren.

MOWAG B300 und B350 - Der Schweizer Ram Wagon

Den Import von Dodge-Lieferwagen hatte MOWAG Ende der 1960er Jahre mit der A-Serie aufgenommen. Bekannt sind jedoch nur zwei A100 die MOWAG 1970 an die Feuerwehr Kreuzlingen geliefert hatte. Zum wahren Kassenschlager sollten für MOWAG erst die Ram Wagons, bzw. Vans aus der Nachfolgebaureihe B-Series werden. Ab 1972 bot MOWAG als B300 L8 die ersten Ram Wagon von Dodge in der Schweiz an. Als Antriebsaggregate standen großvolumige V8 von Chrysler mit 175 bis 249 PS Leistung zur Wahl. Der B300 hatte immer ein Automatikgetriebe, anfangs jedoch nur Straßenantrieb. Erst mit dem Wechsel von der ersten zur zweiten Generation des Ram Wagons konnte MOWAG Ende der 1970er Jahre mit dem B300 A8 auch ein Modell mit Allradantrieb anbieten. Zugleich wurde das Portfolio um den um ganze 70 cm längeren „Maxi“ erweitert. Durch eine erneute Typenprüfung in der Schweiz änderte MOWAG die Verkaufsbezeichnung seines Ram Wagons 1989 in von B300 in B350, wenn auch das Fahrgestell eigentlich das gleiche blieb. Auch den Wechsel zur dritten und letzten Generation des Ram Wagon ging MOWAG 1993 mit, behielt aber den Modellnahmen B350 bei. Während Dodge diese Generation des Ram Wagon noch bis 2003 produzierte, stellte MOWAG ihren Import schon Ende der 1990er Jahre im Zuge der Neuausrichtung auf den Rüstungssektor ein.

Ausrüster Rauwers GmbH
Sondersignalanlage
  • 1 Warnbalken Federal Signal Phoenix P8000, mit gelben Warnleuchten
  • 2 Frontblitzer Federal Signal CD-200
  • 1 Blitzkennleuchte UKE Kranefeld Typ05 am Heck
Besatzung 1/1 Leistung 130 kW / 177 PS / 174 hp
Hubraum (cm³) 5.895 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 3.500
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Eingestellt am 26.12.2017 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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