Einsatzfahrzeug: Rettung Saar 20/22 (a.D./2)

Rettung Saar 20/22
Rettung Saar 20/22

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Funkrufname Rettung Saar 20/22 (a.D./2) Kennzeichen HOM-Q 2022
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)SaarlandSaarpfalz-Kreis (HOM/IGB)
Wache Rettungsdienstzentrum Saar (20) Zuständige Leitstelle Leitstelle Saar, RD Saarland gesamt, FW HOM, IGB, NK, MZG, SLS, WND
Obergruppe Rettungsdienst Organisation kommunaler / landeseigener Rettungsdienst
Klassifizierung Notarzteinsatzfahrzeug Hersteller Mercedes-Benz
Modell Vito 116 CDI 4x4 Auf-/Ausbauhersteller Ambulanz Mobile (Schönebeck)
Baujahr 2013 Erstzulassung 2013
Indienststellung 2013 Außerdienststellung 2021
Beschreibung

Notarzteinsatzfahrzeug NEF der Rettungsdienstlogistik und Service RDS GmbH aus dem Pool der Reservefahrzeuge

Fahrgestell: Mercedes-Benz Vito 116 CDI 4matic kompakt ("W 639")
Ausbau: Ambulanzmobile Schönebeck
Baujahr: 2012

Technische Daten:
Motor: 4-Zylinder Dieselmotor Mercedes-Benz OM 651
Antrieb: 4x4
Getriebe: 5-Gang Automatik
Höchstgeschwindigkeit: 161 km/h
Beschleunigung 0 - 100 km/h: 16 s
Radstand: 3.200 mm
Länge / Breite / Höhe: 4.765 / 1.906 / 2.142 mm

Beladung/ Ausstattung:

  • Xenon-Scheinwerfer
  • LED-Tagfahrlicht
  • Einparkhilfe Parctronic-System (PTS)
  • Klimaanlage
  • CD-Radio
  • 4 m-band Funkgerät, fest verbaut mit Freisprechanlage
  • Mobiltelefon mit Freisprecheinrichtung
  • Car-PC mit Navigationssystem und Datenfunkanbindung an die Rettungsleitstelle Saar
  • Fußtaster für akustische Sondersignalanlage
  • Umfeldbeleuchtung in LED-Technik an der Schiebetüre zum Fond
  • Zusatzbeleuchtung in LED-Technik im Fond und der Kofferraumklappe
  • Kühlbox Kissmann AM 5/3 D
  • Wärmebox
  • Schrank für Betäubungsmittel, abschließbar
  • Zusatzsitz im Fond, drehbar
  • Notfallrucksack
  • EKG/ Defibrillator Corpuls 08/16
  • Beatmungsgerät WeinmannMedumat
  • Absaugpumpe Weinmann Accuvac
  • Brechwerkzeuge
  • 6 kg ABC-Pulverfeuerlöscher PG 6
  • 2 Helme

Die Rettungsdienstlogistik und Service RDS GmbH ist eine Tochterfirma des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung ZRF Saar. Sie ist sowohl für die Fahrzeugbeschaffungen, als auch für die Vorhaltung von Ersatzfahrzeugen verantwortlich. Dieses Fahrzeug dient als Ersatzfahrzeug und kommt bei Bedarf im ganzen Saarland zum Einsatz. In der Regel wird die Beladung vom defekten Einsatzfahrzeug auf das Reserverettungsmittel übernommen. Ebenso übernimmt das Reservefahrzeug den Funkrufnamen vom zu ersetztenden Rettungsmittel.

Für das Jahr 2011 plante der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Saar die Entwicklung und Einführung eines für das Saarland neuen Typs von Notarzteinsatzfahrzeug. In die Überlegungen zum neuen "Saarland-NEF" flossen zahlreiche Faktoren ein. Beispielsweise waren die bisher verwendeten Kombi-Fahrgestelle (BMW 5er touring und Audi A6 avant) in den Punkten Laderaumvolumen und Gewicht fast komplett ausgelastet. Außerdem hatten die letzten, besonders harten, Winter (vor allem 2009/ 2010 und 2010/ 2011) gezeigt das oftmals Rettungsfahrzeuge aufgrund von Glatteis oder der immensen Schneemassen ihren Einsatzort nicht oder nur unter Schwierigkeiten erreichen konnten. Deshalb sollte die neue Generation von Notarzteinsatzfahrzeug ein größeres Raumangebot und eine größere Gewichtsreserve bieten, zudem sollte ein Allradantrieb für eine entsprechende Gelände- und Wintertauglichkeit vorhanden sein.
Die ersten drei gebauten Notarzteinsatzfahrzeuge dieser Generation gingen an die Rettungswachen Saarbrücken-Rastpfuhl, Völklingen (beide DRK Landesverband Saar) und Wadern (DRK Kreisverband Merzig-Wadern). Während man in Völklingen und Saarbrücken rund fünf Jahre alte BMW 5er touring ersetzte, musste in Wadern ein durch einen Unfall ausgeschiedenes Fahrzeug ausgeglichen werden.

Die durch den ZRF erarbeiteten Forderungen an das Fahrgestell erfüllte der durch Mercedes-Benz produzierte Kleintransporter Vito. Bei der Motorisierung fiel die Wahl auf den größten mit Allradantrieb kombinierbaren Dieselmotor mit etwa 2,2 l Hubraum und einer Leistung von 120 kW. Zur Entlastung des Fahrers wurde ein Automatikgetriebe mit fünf Gängen eingebaut. Damit die Hände des Fahrers während einer Einsatzfahrt möglichst am Lenkrad bleiben können, wurde neben einem Handtaster für die Freisprechanlage des Funks auch ein Fußtaster zum Ein- und Ausschalten der akustischen Sondersignalanlage verbaut. Eine weitere Arbeitserleichterung stellt die Einparkhilfe mit Sensoren an Front und Heck dar. So wird besonders das Rückwärtsfahren mit dem Kleintransporter vereinfacht, denn der Blick durch die Heckscheibe wird durch die Einbauten im Kofferraum versperrt.

Den fachgerechten Ausbau des Mercedes-Benz Vito zum Notarzteinsatzfahrzeug übernahm Ambulanzmobile Schönebeck. Der Innenausbau besteht aus mehreren einzelnen Teilen. Sehr überschaubar ist die zwischen den Sitzen von Fahrer und Beifahrer eingebaute Konsole. Diese nimmt die Schalterreihe für Sondersignalanlage und Umfeldbeleuchtung, einen kleinen Tresor, sowie ein Ablagefach, beispielsweise für Straßenkarten, auf.
Weitaus umfangreicher sind die Um- und Einbauten im Fond. Hier wurde auf der rechten Fahrzeugseite ein frei drehbarer Einzelsitz mit Armlehnen und Sicherheitsgurt montiert. Dieser Sitzplatz kann beispielsweise durch einen Praktikanten genutzt werden. Während der Fahrt muss der Sitz aber in Fahrtrichtung zeigen. Auf der linken Seite wurde unter den Seitenfenstern ein halbhoher Schrank eingebaut. Dieser Schrank besteht aus vier "Schubladenebenen". Ganz unten befinden sich eine Kühl- und eine Wärmebox, darüber zwei normale Schubladenreihen und zu Oberst zwei ausziehbare Schubladen die zusätzlich mit einem Deckel versehen sind. Mit diesen beiden Schubladen kann die Arbeitsfläche auf dem Schrank erweitert werden und zusätzlich Kleinmaterial verstaut werden. Durch die so erweiterbare Arbeitsfläche kann zum Beispiel eine Person auf dem Stuhl im Fond sitzen und auf der Unterlage Schreibarbeit erledigen. Zuletzt zeigt die Rückwand des Kofferraumeinbaus in den Fond. Genutzt wird diese unter anderem zur Aufnahme der Brechwerkzeuge und der beiden Feuerwehrhelme.
Durch die Kofferraumklappe kann der größere der beiden Schränke im Notarzteinsatzfahrzeug erreicht werden. Neben dem Notfallrucksack lagert hier auf einem Auszug EKG, Beatmungsgerät und Absaugpumpe. Während besagter Auszug und der Rucksack im unteren Teil des Schrankes zu finden sind, befindet sich darüber ein durch einen Rollladen verschlossenes Fach. Hier kann weiteres Material verladen werden. Wie schon in der Vergangenheit im Saarland üblich ist in den Einbau im Heck eine ausziehbare Arbeitsplatte integriert.
Um auch bei Dunkelheit gut arbeiten zu können wurden im Fond und in der Kofferraumklappe eine zusätzliche LED-Arbeitslampe angebracht. Ferner wurde über der Schiebetüre auf der rechten Seite ein LED-Scheinwerfer montiert. Hier entschied man sich bewusst für einen separaten Scheinwerfer und nicht für in den Warnbalken integrierte Alley Lights, denn mit den Alley Lights wird mehr der "Fernbereich" und weniger der "Nahbereich" ausgeleuchtet.

Beladen ist das Notarzteinsatzfahrzeug nach dem seit längerem gewohntem saarländischem Standard. Dieser umfasst unter anderem ein Corpuls 08/16 EKG, einen Weinmann Medumat für die Beatmung und einer Accuvac Absaugpumpe.

Zum ersten Mal besteht bei dieser Generation von Notarzteinsatzfahrzeug im Saarland die Sondersignalanlage komplett aus LED-Kennleuchten. Bei Rettungs- und Krankentransportwagen hat sich dieser Trend im Saarland schon vor einigen Jahren durchgesetzt. Fast die komplette Sondersignalanlage stammt vom deutschen Hersteller FG Hänsch. Bei den ersten Fahrzeugen waren noch ein DBS 9975 LED und eine Comet-B LED als Warnbalken sowie Heckkennleuchte verbaut. Später wechselte man zum neueren Hänsch-Warnbalken DBS 4000 und einer L32-Kennleuchte von Whelen am Heck. Im Kühlergrill sitzen Sputnik nano Frontblitzer und die Druckkammerlautsprecher der Typ 620-Signalanlage. Da bei geöffneter Heckklappe die Kennleuchten auf dem Dach verdeckt werden, wurden in die Klappe zwei Typ 43 LED-Warnleuchten integriert.

Das durch Folien aufgeklebte Design hält in weiten Teilen am bekannten saarländischen Rettungsdienstdesign fest. Das heißt: Ein reinweiß lackiertes Fahrzeug mit Streifen in tagesleuchtrot, sowie mit einer weißen Konturmarkierung aus "Gaps". Die Besonderheit stellt aber das aufgeklebte Logo dar. Premiere feiert bei diesem Fahrzeug das neu gestaltete Logo des ZRF Saar. Das neue Logo greift die grafischen Elemente und den "Jingle" des alten Logos des Rettungszweckverbandes Saar (Vorgänger des ZRF Saar) auf, gibt diese aber optisch überarbeitet wieder.

Mit diesem Notarzteinsatzfahrzeug fanden zahlreiche Verbesserungen Einzug ins Saarland. Die Gewichtsreserve wurde stark vergrößert und in gleichem Maße wächst auch das Laderaumvolumen. Durch den Allradantrieb wird die Traktion im Winter verbessert und auch ein bedingter Einsatz abseits befestigter Straßen wird ermöglicht. Der erhöhte Sitzplatz von Fahrer und Beifahrer erhöhen die Übersicht während der Fahrt und die LED-Sondersignalanlage verbessert die Wahrnehmbarkeit des Einsatzfahrzeuges durch andere Verkehrsteilnehmer. Auch an der Einsatzstelle bietet das Fahrzeug deutliche Vorteile. Die Ausleuchtung des Arbeitsplatzes wurde mit mehreren Zusatzleuchten verbessert und im geräumigen Fond kann komfortabel die notwendige Schreibarbeit erledigt werden. Alles in allem bietet das 2011 eingeführte „Vito-NEF“ etliche Vorteile für seine Besatzung und lässt auch noch Luft für Ergänzungen.

Im saarländischen Regelrettungsdienst wird schon seit Jahren eine vom bundesdeutschen Standard abweichende Funkrufnamensystematik genutzt. Die Systematik wurde durch den Rettungszweckverband RZV Saar (heute: Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung ZRF Saar) entwickelt und etabliert. Mit der Neufassung des saarländischen Funkrufnamenkatalogs im Jahr 2014 wurde die Funkrufnamensystematik des ZRF Saar weitgehend in den neu erarbeiteten Katalog übernommen. Die bisher verwendeten Rufnamen der Fahrzeuge werden nun als Kurzform bezeichnet und bei Einsätzen innerhalb des Saarlandes verwendet. Kommt ein Fahrzeug des saarländischen Regelrettungsdienstes außerhalb des Saarlandes zum Einsatz, so verwendet es die sogenannte Langform, welche sich an die ansonsten in Deutschland genutzten Rettungsdienstrufnamen anlehnt. Die beiden Funkrufnamen bauen aufeinander auf. Aus einem der Rufnamen lässt sich leicht der jeweils andere herleiten.

Die Kurzform des Funkrufnamens dieses Fahrzeuges lautet "20/22" und setzt sich wie folgt zusammen:

  • 20 = Fahrzeuge der Rettungsdienstlogistik und Service RDS GmbH
  • /
  • 2 = Notarzteinsatzfahrzeug (Abgeleitet von der Fahrzeugkennzahl "82")
  • 1 = 1. Fahrzeug dieser Art am Standort

In der Langform funkt das Fahrzeug als "Rettung Saar 20/82-01".

Vorgänger:
http://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/12465

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 1 Warnbalken FG Hänsch DBS 4000
  • 2 Frontblitzer FG Hänsch Sputnik nano
  • 1 LED-Kennleuchte Whelen L32 Low Dome am Heck
  • 2 Heckblitzer FG Hänsch Typ 43 LED in der Kofferraumklappe
  • 2 Druckkammerlautsprecher FG Hänsch DKL 600 mit akustischer Sondersignalanlage Typ 620 (Stadthorn, Landhorn, elektronisches Presslufthorn)
Besatzung 1/1 Leistung 120 kW / 163 PS / 161 hp
Hubraum (cm³) 2.143 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 3.050
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Eingestellt am 17.06.2015 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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