Einsatzfahrzeug: Sargans - FW Pizol - HLF (a.D.)
Einsatzfahrzeug-ID: V105197 Weiteres Foto hochladen
Funkrufname | Sargans - FW Pizol - HLF (a.D.) | Kennzeichen | SG 888 |
---|---|---|---|
Standort | Europa (Europe) › Schweiz (Switzerland) › Sankt Gallen | ||
Wache | FW Pizol Depot Sargans | Zuständige Leitstelle | k.A. |
Obergruppe | Feuerwehr | Organisation | Freiwillige Feuerwehr (FF) |
Klassifizierung | Hilfeleistungstanklöschfahrzeug | Hersteller | Saurer |
Modell | 4DM | Auf-/Ausbauhersteller | Metz |
Baujahr | 1976 | Erstzulassung | 1978 |
Indienststellung | 1978 | Außerdienststellung | 2015 |
Beschreibung | Hilfeleistungsfahrzeug HLF der Feuerwehr Pizol, stationiert im Depot Sargans Fahrgestell: Sauer 4DM Technische Daten: Feuerlöschkreiselpumpe: Löschmittel: Beladung/ Ausstattung:
Beladung zum Aufnahmezeitpunkt:
Beladung als TLF im Jahr 1978:
Beladung als HLF ab dem Jahr 2003:
Laufbahn:
Auf einen wahrlich bewegten Lebenslauf kann das heute vom Feuerwehrverein Sargans erhaltene und gepflegte Tanklöschfahrzeug aus dem Jahr 1976 zurückblicken. Nicht nur das es seinerzeit das erste Tanklöschfahrzeug im gesamten Bezirk Sargans im Kanton Sankt Gallen war, es ist zugleich auch das vermutlich einzige auf einem Saurer 4DM aufgebaute Feuerwehrfahrzeug überhaupt. Die Geschichte des Tanklöschfahrzeuges beginnt Mitte der 1970er Jahre mit dem Entschluss der Gebäudeversicherung des Kantons Sankt Gallen GVA ein Tanklöschfahrzeug für die damals noch selbstständige Feuerwehr der Gemeinde Sargans zu finanzieren. Von der Auftragsvergabe für das Tanklöschfahrzeug bis zu seiner Indienststellung sollten aber noch ganze zwei Jahre vergehen. Von Saurer wurde 1976 ein Hauber-Fahrgestell des Typs 4DM an das Werk von Metz in Karlsruhe geliefert. Dort wurde zunächst die Originalkabine zu einer Doppelkabine mit sieben Sitzplätzen erweitert und auf das Fahrgestell ein Kofferaufbau aufgesetzt. Bis auf den 2.800 l fassenden Löschwassertank und die kombinierte Normal- und Hochdruckfeuerlöschkreiselpumpe blieb der Aufbau aber leer. Den Innenausbau des Tanklöschfahrzeuges übernahm nicht mehr Metz in Deutschland, sondern im Frühjahr 1978 die Firma Robert Aebi in der Schweiz. Die Vorgehensweise das Einsatzfahrzeuge quasi im Rohbauzustand in die Schweiz geliefert werden und erst dort ihren Endausbau erhalten ist heute noch in der Schweiz gebräuchlich und verbreitet. Nach Komplettierung des Ausbaus bei Aebi erfolgte noch 1978 schließlich die Auslieferung und Indienststellung des Tanklöschfahrzeuges bei der Feuerwehr Sargans. Weil das Tanklöschfahrzeug auch mit einem hydraulischen Rüstsatz ausgerüstet war kam es nicht nur bei der Brandbekämpfung, sondern auch maßgeblich bei der Straßenrettung zum Einsatz. Als im Jahr 2001 ein neues Tanklöschfahrzeug bei der Feuerwehr Sargans in Dienst gestellt wurde, rückte der rüstige Saurer in die zweite Reihe zurück. Die Ausrüstung für die Technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen wurde 2003 vom Tanklöschfahrzeug entfernt und der freigewordene Raum im Aufbau für Gerätschaften zur Ölwehr und Wasserförderung genutzt. Durch den Umbau wurde aus dem Tanklösch- nun ein Hilfeleistungsfahrzeug. Als solches blieb es auch im Dienst, als sich die Feuerwehr Sargans mit ihren Nachbarwehren 2006 zur Feuerwehr Pizol zusammenschloss. Erst im Jahr 2015, nach 37 Jahren im Einsatzdienst, schied der Saurer endgültig aus dem aktiven Feuerwehrdienst aus. Der Saurer konnte nach seiner offiziellen Aussonderung aus dem Feuerwehrdienst vom Feuerwehrverein Sargans übernommen werden. Dieser erhält und restauriert den Saurer und baut ihn nach und nach wieder in seinen ursprünglichen Zustand zum Tanklöschfahrzeug zurück. Als Nachfolger für die bereits vor dem Zweiten Weltkrieg entwickelte C-Typenreihe führte der schweizerische Lastwagenhersteller Saurer ab 1955 die technisch sehr innovative und moderne D-Typenreihe ein. Anfangs noch parallel zur aus dem Jahr 1934 stammenden C-Reihe produziert lösten die Lastwagen der D-Typenreihe das alte Baumuster ab 1959 komplett ab. Die in Haubenbauform (DM), als auch als Frontlenker (DF) erhältlichen Saurer der D-Reihe wurden während ihrer Bauzeit stetig den technischen Neuerungen angepasst. Sie kamen mit ihren stehenden und liegenden DC-Motoren mit und ohne Turbolader mit bis zu 210 PS der Forderung nach leistungsstärkeren Lastwagen nach, boten wartungsfreundliche Kippkabinen, komfortable Luftfederung und auch permanenten Allradantrieb. Auf Drängen der Schweizer Armee bot Saurer ab 1959 mit dem Hauber-Fahrgestell 2DM ein sowohl zivil, als auch militärisch nutzbares Allradfahrgestell an. Im Mobilmachungsfall hätte die Schweizer Armee die zivilen 2DM-Lastwagen einfach einziehen und militärisch nutzen können. Ab 1963 ergänzte der Frontlenker 5DF die D-Typenreihe und mit dem Hauber 4DM folgte 1971 ein Nachfolger für den bewährten 2DM Als Fahrgestell für das Sarganser Tanklöschfahrzeug lieferte Saurer 1976 einen Hauber vom Typ 4DM zu Metz nach Karlsruhe. Wie viele Lastwagen von Saurer auch war das Fahrgestell für das Tanklöschfahrzeug ein Rechtslenker. Zwar gilt in der Schweiz, wie auch im Rest von Europa, Rechtsverkehr und Linkslenker sind damit üblich, aber durch die gebirgige Topographie des Alpenstaates waren lang Zeit vor allem im Nutzfahrzeugsektor Rechtslenker verbreitet. Bei Fahrten im Gebirge, insbesondere auf schmalen Nebenstrecken, hatte der Fahrer eines Rechtslenkers den besseren überblick, insbesondere über seine Nähe zum seitlichen Straßenende und damit häufig zum Abgrund. Für den Fahrer des Saurers mit seinem chromglänzenden Kühlergrill vor der langgezogenen Motorhaube wurde ein einfacher gefederter Sitz verbaut. Durch seine Federung liegt die Sitzfläche des Fahrersitzes merklich Höher als die der nebenan montierten Doppelsitzbank für die beiden Beifahrer. Der Arbeitsplatz des Fahrers ist zeitgenössisch sehr karg und einfach ausgestattet. Die Anordnung der Bedienelemente und Anzeigeinstrumente wirkt aber schon vergleichsweise aufgeräumt und sinnvoll angeordnet, auch wenn der Drehzahlmesser nicht mehr im Armaturenbrett Platz fand, sondern separat auf der Mittelkonsole sitzt. Alle Schalter die für den Fahrer relevant sind, befinden sich links hinter dem Lenkrad auf dem Armaturenbrett. Interessantes Detail ist die zweisprachig in Deutsch und Französisch beschriftete Bedienkonsole für die Heizung des Saurers. Der Motor des 4DM stammt mit einem C2KT-Dieselmotor von Saurer selbst. Das Sechs-Gang-Schaltgetriebe wurde jedoch von ZF aus Deutschland zugekauft. In der von Metz verlängerten Kabine des Saurers finden insgesamt sieben Personen Platz, davon vier auf der Sitzbank im Mannschaftsraum. |
||
Ausrüster | k.A. | ||
Sondersignalanlage |
|
||
Besatzung | 1/6 | Leistung | 169 kW / 230 PS / 227 hp |
Hubraum (cm³) | k.A. | Zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 16.000 |
Tags |
k.A.
|
||
Eingestellt am | 02.03.2013 | Hinzugefügt von | Olaf Wilke |
Aufrufe | 44077 |
Korrektur-Formular
Sollten Sie in den Beschreibungen oder Fahrzeugdaten einen Fehler finden, weitere sachdienliche Informationen zum Fahrzeug besitzen oder einen Verstoß gegen das Urheberrecht melden wollen, dann benutzen Sie bitte das Korrekturformular. Wir bitten Sie darum, nur gesicherte Angaben zu machen, denn spekulative Informationen kosten das Admin-Team nur Zeit, die von uns besser verwendet werden kann.