Einsatzfahrzeug: Biel/Bienne - Regio Feu Biel/Bienne - Kranfahrzeug - Bienna 15 (a.D.)
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Funkrufname | Biel/Bienne - Regio Feu Biel/Bienne - Kranfahrzeug - Bienna 15 (a.D.) | Kennzeichen | BE 882 |
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Standort | Europa (Europe) › Schweiz (Switzerland) › Bern | ||
Wache | Regio Feu Biel/Bienne BF | Zuständige Leitstelle | k.A. |
Obergruppe | Feuerwehr | Organisation | Berufsfeuerwehr (BF) |
Klassifizierung | Kranfahrzeug | Hersteller | Mercedes-Benz |
Modell | 1838 A | Auf-/Ausbauhersteller | Brändle |
Baujahr | 1996 | Erstzulassung | 1996 |
Indienststellung | 2012 | Außerdienststellung | 2023 |
Beschreibung | Kranfahrzeug der Regio Feu Biel/Bienne, stationiert bei der Berufsfeuerwehr Biel/Sapeurs-Pompiers Pros Bienne Fahrgestell: Mercedes-Benz 1838 A („Schwere Klasse SK 94“ / "Powerliner") Technische Daten:
Pulverlöschanlage:
Ladekran:
Beladung/ Ausstattung:
Laufbahn:
Mit "Bienna 15" hat die Berufsfeuerwehr Biel seit 2012 ein durch und durch kurioses, bemerkenswertes und mit ziemlicher Sicherheit auch einzigartiges Einsatzfahrzeug in ihrem Fuhrpark. Das Fahrzeug kombiniert auf ganz besondere Art und Weise Brandbekämpfung und technische Hilfeleistung miteinander: Es ist zugleich Trockenlösch-, Kran- und auch Rüstfahrzeug. Es vereint mit dem Sonderlöschmittel Pulver und seinem leistungsfähigen Kran zwei ausgewiesene Spezialitäten der Feuerwehr in nur einem Fahrzeug. In Biel selbst wird "Bienna 15" schlicht nur als Kran oder Kranfahrzeug bezeichnet, am ehesten wird dem Spezialfahrzeug aber wohl die Bezeichnung Kran- und Pulverlöschfahrzeug K-PLF 2000 gerecht. Genutzt wird das Spezialfahrzeug als Zubringer großer Mengen von Löschpulver auch über die Grenzen von Biel hinaus sowie mit seinem Kran auch als Rettungs- und Bergungsfahrzeug. Eine besondere Stellung nehmen hier auch Tierrettungseinsätze, beispielsweise von Schafen, Kühen oder Pferden, ein. Die Basis für das Kran- und Pulverlöschfahrzeug 2000 bildet das 1996 von Brändle auf einem zweiachsigen Mercedes-Benz 1838 A aufgebaute Pulverlöschfahrzeug 2000 des bis 2008 bei der Berufsfeuerwehr Biel stationierten Armeelöschzuges. Mit der Auflösung des Armeelöschzuges übernahm die Berufsfeuerwehr in Biel verschiedene seiner Fahrzeuge, wie beispielsweise das Ölwehr- und auch das Pulverlöschfahrzeug. Die Fahrzeuge wurden teilweise umgerüstet und umgebaut um neuen Aufgaben gerecht zu werden. Den wohl umfassendsten Umbau erfuhr das nur selten genutzte Pulverlöschfahrzeug 2000 zum Kran- und Pulverlöschfahrzeug 2000. Durch den Umbau wurde das Einsatzspektrum des Fahrzeuges deutlich erweitert und zwei Sonderaufgaben in nur einem Fahrzeug vereint. Die Planungen für den Umbau des Pulverlöschfahrzeuges liefen schon mit seiner Übernahme im Jahr 2008 an. Im Rahmen einer nationalen Ausschreibung konnte sich die Andres Fahrzeugbau AG aus Lyss den Auftrag für die Umrüstung des Trockenlöschfahrzeuges sichern. Von der Andres Fahrzeugbau AG wurde der Brändle-Aufbau des Fahrzeuges um ein Geräteraumpaar gekürzt und eine zwangsgelenkte Nachlaufachse als dritte Achse angebracht. Auf dieser wiederum wurde ein Ladekran mit Winde von HMF montiert. Die Fahrzeugbeladung wurde auf den Kran hin angepasst und umfasst vor allem Ausrüstung für den Kraneinsatz und die technische Hilfeleistung. Zum Jahresende 2011 konnte der Umbau von der Andres Fahrzeugbau AG abgeschlossen und im Jahr darauf das Kran- und Pulverlöschfahrzeug von der Berufsfeuerwehr Biel wieder in Dienst gestellt werden. Die Armeelöschzüge der Schweizer Armee Fast 50 Jahre lang standen in der Schweiz die Armeelöschzüge bereit, um im Kriegsfall militärische Treibstoffdepots und andere wichtige Anlagen zu schützen. Aufgestellt und ausgestattet von der Schweizer Armee wurden sie aber nicht etwa in militärischen Anlagen stationiert, sondern bei kommunalen und betrieblichen Feuerwehren. Diese kümmerten sich in Friedenszeiten um Fahrzeuge und Ausrüstung der Armeelöschzüge und konnten dafür auf diese in ihrem Einsatzalltag zurückgreifen. Nur im Kriegsfall hätte die Schweizer Armee ihre Löschzüge für ihre Zwecke aktiviert. Die Armeelöschzüge, auch teilweise als Bundeslöschzüge bezeichnet, wurden zwischen Ende der 1950er und Mitte der 1960er Jahre auf Anordnung des Oberkriegskommissariats der Schweizer Armee aufgestellt. Sie sollten Brände in Tanklagern sowie Flüssigkeitsbrände im öffentlichen Verkehrsraum bekämpfen. Insbesondere ging es dabei um den Schutz der militärischen Treibstoff- und Betriebsmittelversorgung. Insgesamt 14 Armeelöschzüge wurden nach und nach vom Oberkriegskommissariats verteilt über die gesamte Schweiz eingerichtet. Anders als es der Name vermuten lässt wurden die Armeelöschzüge nicht in militärischen Liegenschaften stationiert und dort durch militärisches Personal besetzt. Stattdessen wurden die Armeelöschzüge in die Obhut kommunaler und betrieblicher Feuerwehren gegeben. Diese Wehren hatten jeweils für die Unterbringung, Unterhaltung und Besetzung der Fahrzeuge Sorge zu tragen. Das Personal für die Armeelöschzüge rekrutierte sich in der Regel aus militärdienstpflichtigen Feuerwehrangehörigen. Im Gegenzug konnten die Wehren in Friedenszeiten auf die Ausrüstung der Armeelöschzüge mietweise zurückgreifen. Nur im Mobilmachungsfall hätte die Schweizer Armee auf ihre Armeelöschzüge zurückgegriffen. Dann wären sie den Betriebsstoffkompanien zum Schutz militärischer Treibstoffdepots zugeteilt worden. Nachdem alle Armeelöschzüge in den 1990er Jahren nochmals neue Fahrzeuge erhalten hatten, verabschiedete sich die Schweizer Armee schon bald darauf von ihnen und dem dahinterstehenden Konzept. Ab etwa 2005 wurden nach und nach alle 14 Armeelöschzüge ersatzlos aufgelöst. Der Fuhrpark der Züge wurde zum Verkauf angeboten und unverkaufte Fahrzeuge von der Armee letztlich von ihren alten Standorten abgezogen. Teilweise übernahmen die Feuerwehren selbst die zuvor als Teil des Armeelöschzuges bei ihnen stationierten Fahrzeuge, teilweise erwarben auch andere Wehren, Kantone und auch Betriebe die Fahrzeuge der Armeelöschzüge. Die Standorte der 14 Armeelöschzüge Die 14 Armeelöschzüge waren verteilt über die Schweiz an 16 Standorten stationiert. Zwei der Züge wurden verteilt auf zwei Standorte stationiert, wobei jede Dependance zwei Fahrzeuge erhielt. Die der Mehrheit der Züge wurde bei Berufs- und Stützpunktfeuerwehren untergebracht. Nur zwei Züge waren bei Betriebsfeuerwehren stationiert, davon einer zur Hälfte und einer komplett. Der einzige in Gänze bei einer Betriebsfeuerwehr beheimatete Armeelöschzug war auch zugleich der einzige in einer militärischen Einrichtung: Der Betriebsstoff-Versorgungsanlage (BVA) Grünenmatt. Diese Anlage dient als Lager für ein umfangreiches Sortiment an Betriebsstoffen für die Schweizer Armee sowie zugleich als Ausbildungseinheit für die Betriebsstoffkompanien. Daher wurde der dortige Armeelöschzug auch zu Ausbildungszwecken genutzt.
Der Fuhrpark der Armeelöschzüge In ihrer Anfangszeit bestanden die Armeelöschzüge aus jeweils einem leistungsstarken TLF und einem auf dessen Unterstützung ausgelegten ZB. Einem Materialwagen gleich brachte das ZB zusätzliches Schlauchmaterial und Schaummittel in größeren Mengen mit. In den 1970er Jahren wurden die Züge zusätzlich um ein Pulverlöschfahrzeug (PLF) 2000 und ein Oelwehrfahrzeug (OWF) ergänzt. Die Fahrzeugzusammensetzung aus TLF, ZB, PLF und OWF wurde bei den Armeelöschzügen bis zu deren Auflösung beibehalten. Pulver für den effektiven Erstangriff Wenig verwunderlich war Ende der 1960er Jahre die Entscheidung die originär zur Bekämpfung von Mineralölbränden aufgestellten Armeelöschzüge mit leistungsfähigen Pulverlöschfahrzeugen (PLF) auszustatten. Pulver garantierte bei der Brandbekämpfung einen schnellen, ja fast umgehenden und effektiven Löscherfolg. Mit ihren schnell einsatzbereiten Pulverlöschanlagen sollten die PLF in den Armeelöschzügen den Erstangriff übernehmen und der weiteren Brandbekämpfung mit Schaum durch die Tanklöschfahrzeuge (TLF) den Weg ebnen. Durch den Einsatz von Pulver sollte das Feuer unter Kontrolle gebracht oder zumindest an der weiteren Ausbreitung gehindert und vor allem der Besatzung des TLF die nötige Zeit zum Aufbau eines Schaumangriffs verschafft werden. Testweise wurde 1970 über die Robert Aebi AG als Generalunternehmer ein von Metz aufgebautes PLF auf einem Eckhauber-Fahrgestell Magirus-Deutz 170 D 10 A angeschafft. In ihm eingebaut war eine 2.000 kg fassende Pulverglocke von Minimax sowie zwei Schnellangriffe und ein Pulverwerfer. Nach der positiv verlaufenen Erprobung des ersten PLF folgte ab 1974 die Ausstattung aller Armeelöschzüge mit einem entsprechenden Fahrzeug. Da die Kosten für aus Deutschland importierte Aufbauten zwischenzeitlich stark gestiegen waren, wurden die PLF in der Schweiz von den Carrosseriewerken Langenthal aufgebaut. Auch das Fahrgestell hatte sich im Vergleich zum Erstling verändert, auch wenn es ein Eckhauber blieb. Statt auf einem klassischen wurden die PLF auf moderneren Eckhaubern der letzten Generation aufgebaut, auf Magirus-Deutz 170 D 11 A. Als in den 1990er Jahren der Fuhrpark der Armeelöschzüge grundlegend erneuert wurde, erhielten die Züge auch 14 neue PLF. Das erste neue PLF ging 1995 an den Armeelöschzug Bern zur Erprobung. Bis 1999 waren alle Züge mit neuen PLF ausgestattet. Da nur wenige Jahre später die Armeelöschzüge ersatzlos aufgelöst wurden, blieb die zweite PLF-Generation zugleich auch die letzte. Brändle baute diese PLF zwischen 1995 und 1999 auf Fahrgestellen von Mercedes-Benz auf. Dabei wurden auch sechs bei der Schweizer Armee eingelagerte schon ein paar Jahre alte, aber neuwertige Mercedes-Benz 1735 AF verwertet. Sie stammten aus einer Serie von TLF die Hauser 1990 und 1991 für die Armeelöschzüge aufgebaut hatte. Die TLF gingen bei den Armeelöschzügen zwar in den Testbetrieb, wurden aber nach dessen unbefriedigenden Abschluss wieder an Hauser zurückgegeben. Sie hatten mit massiven Gewichtsproblemen und unter anderem auch daraus resultierenden schlechten Fahreigenschaften zu kämpfen. Testweise wurde ein Aufbau von Hauser sogar noch auf einen dreiachsigen Mercedes-Benz 2535 A umgesetzt, aber selbst diese Kombination konnte nicht überzeugen. Am Ende musste Hauser seine sechs TLF-Aufbauten zurücknehmen, während die Armee die Fahrgestelle behielt. Eine neue Verwendung für die zurückbehaltenen Fahrgestelle fand die Armee schließlich in den neuen PLF, während Hauser die Aufbauten aus dem gescheiterten Projekt an den deutschen Fahrzeughändler und -bauer Thoma verkaufte. Die restlichen acht PLF baute Brändle auf neuen Mercedes-Benz 1838 A und etwas schwereren 2038 A auf. Im Vergleich zu ihren Vorgängern besaßen die PLF der zweiten Generation einen deutlich großzügigeren Aufbau mit mehr Platz rund um die zentrale Pulverglocke. Während der Aufbau größer wurde, behielt die Größe und Ausstattung der Pulverlöschanlage gleich. Die nun von Total gelieferten Anlagen fassten wieder 2.000 kg und waren mit zwei Pulverschnellangriffen und einem Pulverwerfer ausgestattet. |
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Ausrüster | Standby GmbH | ||
Sondersignalanlage |
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Besatzung | 1/7 | Leistung | 260 kW / 354 PS / 349 hp |
Hubraum (cm³) | 14.618 | Zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 14.000 |
Tags | |||
Eingestellt am | 14.06.2017 | Hinzugefügt von | Christopher Benkert |
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