Die Flughäfen Bremen, Hannover und Stuttgart haben in vierjähriger Planungs-, Projektierungs- und Bauzeit als Gemeinschaftsprojekt die modernste und größte mobile Flugzeug-Brandsimulationsanlage der Welt realisiert.
In und an dem 38 m langen Simulator können Szenarien von Cockpit- über Gepäckablage- bis zu Fahrwerks- oder Triebwerksbränden trainiert sowie Menschenrettung und Notfalltaktiken erprobt werden.
Die Simulationsanlage besteht aus acht Überseecontainern und ist einem, besser zwei Flugzeugen nachempfunden. Auf der linken Seite finden sich die Türsysteme eines Airbus A 320, auf der rechten Seite kann an den Türsystemen einer Boeing B 737 geübt werden. Mit Hilfe von Gas kann an 28 Innen- und Außenbrandstellen Feuer entfacht werden. Die Steuerung läuft über Funkfernbedienung. Über Sensoren berechnet ein Computer, wann der Brand gelöscht wäre und fährt das Gasfeuer zurück, wenn es soweit ist.
Zusätzlich kann auf einer 120 m² großen Flächenbrandanlage das Vorgehen bei Kraftstoffbränden geübt werden.
Die beteiligten Flughäfen Hannover, Bremen und Stuttgart haben jedes Jahr die Möglichkeit, für jeweils drei Monate in der Anlage zu üben. Im restlichen Quartal wird die Anlage gewartet. Für den Transport der Anlage aus acht Containern plus Leitstand-Container und Gastankcontainer werden fünf Sattelzüge je zwei Container benötigt.
Die Simulationsanlage in Zahlen und Fakten
Auftraggeber: Flughäfen Bremen, Hannover und Stuttgart
Fachplaner: Ingenieurbüro engfire (Berlin)
Generalunternehmer: Fire Go GmbH (Alsdorf)
Hersteller: Sprenger Stahlbau (Marsberg) und Siebers Maschinenbau (Marsberg)
Kosten: ca. 2 Millionen €
Länge: 38 m
Höhe: 8 m
Spannweite: 20 m
Nachbildung der Flugzeugtypen Airbus A 320 und Boeing B 737
28 Innen- und Außenbrandstellen - Steuerung über Funkfernbedienung
120 m²-Flächenbrand, Flammenhöhe bis zu 20 m
ca. 100 t Stahl
4.000 m Elektroleitungen
Kamerasystem zur Übungsdokumentation: zwei hochauflösende 360°- und vier Wärmebildkameras
Soundsystem zum Abspielen reeller Triebwerksgeräusche
zwei Notrutschen zur Personenrettung
Text und Fotos: Rüdiger Barth