3 auf einem Streich- Die neuen Hamburger DLK

Freitag, 14. Dezember 2018

3 auf einem Streich- Die neuen Hamburger DLK

Drei neue Drehleitern DLA (K) 26-12 (L33 A-XS 3.0) konnte die Feuerwehr Hamburg am Nikolaustag an der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis übernehmen, die sich in mehreren Punkten von den bisher im Hamburg beschafften Hubrettungsfahrzeugen unterscheiden.

Die Übergabe erfolgte durch den Hamburger Innensenator, Herrn Andy Grote, an den neuen Amtsleiter der Feuerwehr Hamburg, dem Leitenden Branddirektor Herrn Dr. Christian Schwarz, im Beisein von zahlreichen Vertretern der Feuerwehr Hamburg, der Herstellerfirma Rosenbauer und der Presse.

Die Fahrzeuge wurden einem Mercedes-Benz Straßenfahrgestell mit verlängerter Truppkabine und Allisson-Vollautomatikgetriebe, Modell Atego 1630 F, mit Motor nach Euro-6 Abgas-Normen aufgebaut. Die 10.350 mm lange, 2.500 mm breiten und 3.300 mm hohen Fahrzeuge werden von einem 6-Zylinder-Turbo-Dieselmotor mit 220 kW / 299 PS angetrieben, das zulässige Gesamtgewicht beträgt 16.000 kg.

Im Werk Karlsruhe des Rosenbauerkonzerns wurde ein 5-teiliger Leitersatz, Typ „L33A-XS 3.0“ (A= Articulated, also gelenkig, XS = eXtra Small, also besonders klein) mit abknickbarem Korbarm und einem überklappbaren Rettungskorb mit Einstiegsleiter in der Korbfront, zwei Einstiege an den Ecken der Front sowie einem Einstieg vom Leiterpark aus aufgebaut.

Erstmals wurden in Hamburg Drehleitern mit einem abneigbaren Korbarm und Hinterachszusatzlenkung beschafft. Der abneigbare Korbarm sorgte für den Wegfall der seit Generationen von Drehleitern in Hamburg üblichen Kraneinrichtung. Seit 1961 wurden sämtliche Drehleitern in Hamburg mit einer Kraneinrichtung, anfänglich mit einer Hubkraft von 3.000 kg, ab 1972 sogar mit einer Hubkraft von 4.000 kg ausgestattet.

Durch die veränderte Bauart bestand technisch nicht mehr die Möglichkeit eine Kraneinrichtung zu verbauen, allerdings beträgt die Hebelast an der Leiterspitze immer noch 650 kg, wodurch es weiterhin möglich ist z.B. ein Schlauchboot mit Besatzung im Falle einer Wasserrettung abzulassen.

Der abneigbare Korbarm ermöglicht einer flexiblere in Position zu bringen, der Rettungskorb verfügt über eine maximale Korblast von 500 kg, wodurch die gleichzeitige Aufnahme von bis zu vier zu rettenden Personen möglich zuzüglich eines F-Beamten ermöglicht wird. Außerdem neu ist die lenkbare Hinterachse, dadurch ist gerade in den typischen Hamburger Altbaustadteilen mit engen, häufig zugeparkten Straßen eine bessere Manövrierfähigkeit gegeben. Die gelenkte Hinterachse ermöglicht einen sehr kleinen Wendekreis sowie Querfahrten im sogenannten Hundegang. Sie wird aktiv zugeschaltet und bei Geschwindigkeiten von bis zu 6 km/h eingesetzt werden.

Die drei Fahrzeuge werden an den Feuer- und Rettungswachen Altona, Rotherbaum und Barmbek stationiert, nach umfangreicher Schulung ist geplant, dass die Fahrzeuge spätestens Ende Januar in Dienst gehen.

Wer sich übrigens für die Historie der Hamburger Hubrettungsfahrzeuge interessiert legen wir an dieser Stelle nochmal unsere Serie „Hoch hinaus - Die Drehleitern und Teleskopmasten der Feuerwehr Hamburg“ ans Herzen:

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Teil 4

Teil 5

Text: Heiner Lahmann

Bilder: Daniel Wachtmann


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