Einsatzfahrzeug: Rettung Dithmarschen 10/83-03 (a.D.)

Der zweite Innovations-RTW der „Rettungsdienst Kooperation in Schleswig-Holstein" (RKiSH) legt sein Hauptaugenmerk ebenfalls wieder auf die Erprobung eines neuen Systems zur rückenschonenden Beladung.

Zusammen mit dem im Fahrzeug verbauten Be- und Entladesystem soll die Fahrtrage „Power brava“ der spanischen Firma Kartsana mit seinem elektrohydraulischen Antrieb zum Heben und Senken der Trage deutliche Vorteile bieten: Zum einen wird der Patient durch „sanftere“ und gleichmäßigere Tragenbewegungen beim Verladen in das Fahrzeug geschont, zum anderen profitieren auch die Rettungsassistenten, die die Trage jetzt nicht mehr rücken- und muskelbelastend Heben und Senken müssen, sondern dies über ein kleines Bedienfeld an der Trage elektrohydraulisch erledigen können.

Technische Daten zur Fahrtrage Kartsana "Power brava":

• Elektrohydraulischer Antrieb mit horizontalem Anhub
• TÜV-geprüft nach DIN EN 1865
• Sensor Touch Bedienelemente
• Beliebige Höheneinstellung
• Ganzmetall-X-Rahmen
• Vier drehbare Komfort-Laufräder Durchmesser 160mm, davon zwei mit Feststellbremse
• Einschiebbares Kopfteil zur Tragenverkürzung
• Integrierte Batterie-Ladestation
• Zwei herausnehmbare Akkus
• Beladeräder
• Fußstütze mit feuerabweisendem Polyurethanüberzug
• 10 G Verankerungspunkte
• Warnblinklichter vorne und hinten
• Zwei Handgriffe
• Zwei längs abklappbare Armlehnen
• Trendelenburg und Bauchdeckenentlastung, unterstützt durch Gasdruckdämpfer
• Sicherheitsgurte für Schulter, Bauch und Beine
• Auflage für Herzdruckmassage
• Stufenlos einstellbares Kopfteil von 0 - 90°, unterstützt durch Gasdruckdämpfer
• Möglichkeit zur Verbreiterung für Schwerlasten
• einsetzbar als Intensiv- oder Inkubatortrage
• Eigengewicht: 70kg
• Beladegewicht: 300kg

Das Aus- bzw. Einfahren in in den Rettungswagen erfolgt mit dem automatisch ausfahrbaren Tragetisch BRAVO R1001 mit dem „Easy Loading System“ erheblich erleichtert. Das Sytem aus rostfreiem Stahl und Drei-Punkt-Fixierung der Trage bietet eine automatische Ladung der Akkus durch eine Andockstation und eine Parallelverschiebung bis zu 160mm nach links und rechts.

Um den Patiententransport auch ohne den sonst verbauten Schwingtisch weiterhin so erschütterungsfrei wie möglich zu gestalten, wurde das Fahrzeug mit einer Luftfederung von VB Airsuspension mit Absenkung des Fahrzeughecks um 7cm beim Öffnen der rechten Hecktür ausgerüstet.

Außerdem wurde dieser „Schleswig-Holstein-Rettungswagen“ (SH-RTW) erstmalig komplett über das gesamte Heck mit einer Warnschraffur mit Reflexite-Folien nach DIN 14502-3, einer Umfeldbeleuchtung mit LED-Arbeitsscheinwerfern und im Innenraum zusätzlich zu den normalen Leuchtstoffröhren mit einer „Traumabeleuchtung“ durch blaue LED-Lampen versehen. Letztere soll eine beruhigende Wirkung auf den Patienten haben und sorgt gerade auch bei längeren Verlegungsfahrten nachts für eine angenehme Innenraumbeleuchtung.

Weiterhin ist das Fahrzeug mit dem Swissphone FDM.x ausgerüstet, welches im Bereich der RLST West für das Routing und die Ortung der Rettungsmittel („Nächstes-Fahrzeug-Strategie“) genutzt wird.

Innovations-RTW 1: http://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/82965
Innovations-RTW 3: http://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/99799/

Das Fahrzeug ist inzwischen auf der RW Rendsburg stationiert. Neuer FRN: Rettung Rendsburg 91/83-02.

• Pintsch Bamag TOPas LED-Balken 8x3
• LED-Blaulichter hinten Hänsch Integra
• Frontblitzer Hänsch Sputnik nano LED
• Pintsch Bamag MS-300 (Steuergerät) mit 2x K-SR300 (Lautsprecher)
• Martin-Horn 2297GM
• Heckwarnanlage Hänsch Sputnik nano LED in gelb