Einsatzfahrzeug: Florian Illingen 04/64 (a.D.)

Gerätewagen-Atemschutz (GW-A) der Freiwilligen Feuerwehr Illingen Löschbezirk Ost Gerätehaus Hirzweiler

Fahrgestell: Fiat Ducato 13 (Ducato I / Typ 280)
Ausbau: Bachert
Baujahr: 1985
Erstzulassung: 17.10.1985

Technische Daten:

• Motor: Reihen-4-Zylinder-Dieselmotor SOFIM 8144.61 / 2500 D
• Getriebe: 5-Gang-Schaltgetriebe mit Lenkradschaltung
• Höchstgeschwindigkeit: 115 km/h
• Länge/Breite/Höhe: 5.489/1.970/2.560 mm
• Leergewicht: 2.330 kg

Ausstattung:

• Standheizung
• 4 m-Band Funkgerät fest verbaut mit 2. Sprechstelle im Fond
• 2 m-Band Funkgerät fest verbaut

Beladung:

• Leitungsroller
• Handwerkzeug
• 2 Anhaltestäbe
• 4 Leitkgegel 500 mm
• 3 Verkehrswarnleuchten als Stabblitzleuchte
• Absperrband

• 10 Pressluftatmer
• 13 Atemluftflaschen
• 20 Atemanschlüsse
• 2 Hitzeschutzanzüge
• Handlampe (mit Ex-Schutz)
• 4 Taschenlampen (ohne Ex-Schutz)
• 2 2 m-Band-Funkgeräte mit Sprechgarnitur, tragbar
• Gasspürgerät Dräger Multi Gas Detector Modell 21/31
• Atemschutzüberwachungstafel
• 3 Warnwesten
• Funktionsweste "Atemschutzüberwachung Illingen 4 GW-A"
• Klapptisch und 2 Klappstühle
• Bürostuhl
• Whiteboard

Laufbahn:

• 1986 - 2012: Feuerwehr Illingen LBZ Hirzweiler
• 2012 - 2014: Feuerwehr Illingen LBZ Ost Gerätehaus Hirzweiler

Mitte der 1980er Jahre stellte der Landkreis Neunkirchen Finanzmittel bereit, um die Anschaffung von Vorausrüstwagen (VRW) in den sieben Gemeinden des Kreises zu fördern. In Illingen entschied man sich dazu das Geld des Landkreises mit eigenen Finanzmitteln aufzustocken und damit statt des VRW einen Gerätewagen-Atemschutz (GW-A) zu kaufen. Die Planungen sahen den Bau einer Atemschutzwerkstatt und eines zusätzlichen Fahrzeugstellplatzes im Löschbezirk Hirzweiler sowie die Anschaffung eines speziellen Einsatzfahrzeuges vor. Der Atemschutzgerätewagen konnte bereits im Oktober 1985 übernommen werden, der Ausbau des Hirzweiler Gerätehauses wurde jedoch erst 1986 fertiggestellt. In einem großen Fest wurden Anbau und Fahrzeug im Anschluss an den Löschbezirk Hirzweiler übergeben. Durch diese Maßnahme besaß die Feuerwehr Illingen als erste Feuerwehr im Landkreis Neunkirchen einen eigenen GW-A. Erst 1995, exakt zehn Jahre später, wurde ein zweiter, größerer Atemschutzgerätewagen durch das Saarland bei der Feuerwehr Neunkirchen im Löschbezirk Wiebelskirchen stationiert. Damit existierten ab diesem Zeitpunkt im Kreis Neunkirchen zwei GW-A: Ein großer in Wiebelskirchen und der kleinere in Hirzweiler.

Die von der Gemeinde Illingen gewählte Kombination aus Fiat Ducato-Fahrgestell und Bachert-Ausbau dürfte wohl Seltenheitswert haben. Andere Fahrzeuge in dieser Machart dürfte es nur sehr wenige in Deutschland geben.

Beim Fahrgestell handelt es sich um einen Fiat Ducato 13 aus der ersten Baureihe dieses Transporters. Die 13 im Namen nimmt dabei Bezug auf die maximal mögliche Zuladung von 1,3 Tonnen bei dieser Fahrgestellvariante. Der Ducato wurde als geschlossener Kastenwagen mit Hochdach bestellt. Zugang zum "Laderaum" erlaubt jeweils eine zweiflügelige Türe am Heck und an der rechten Fahrzeugseite. Als Motor wählte man die Variante "2500 D", also einen Dieselmotor der Iveco-Tochter SOFIM mit 53 Kilowatt Leistung und knapp 2,5 Litern Hubraum. Ungewohnt ist die links vom Fahrer angebrachte Handbremse und die Lenkradschaltung.
Den Innenausbau des Kastenwagens fertigte Bachert, wobei hier vor allem Schreinerarbeiten getätigt wurden. Der "Laderaum" des Ducato besteht aus zwei Teilen: Einem kleinen Gerätefach hinter der hinteren Türe und einem großen Arbeitsraum in der Mitte. Im Heck sind nur wenige Materialien zur Verkehrssicherung sowie Handsprechfunkgeräte und ein Gasspürgerät untergebracht. Der Fond ist mit einer Reihe großer Schränke und einem Arbeitstisch mit Hängeschränken ausgestattet. Hier lagern alle mitgeführten Atemschutzgeräte und Atemluftflaschen sowie die Atemanschlüsse und weitere kleinere Materialien. Zur Kommunikation ist am Arbeitstisch ein 2 m-Band Funkgerät und eine zweite Sprechstelle für das 4 m-Band Funkgerät montiert. Im Einsatz kann das Fahrzeug durch eine externe Quelle mit Strom versorgt werden, dazu steht ein Leitungsroller bereit.

Im Lauf der Zeit wurde nur wenig am Gerätewagen umgebaut. Die einzige nennenswerte Ergänzung am Fahrzeug war die Montage eines Paars Frontblitzer.

Das Fahrzeug wurde im Jahr 2014 ausgesondert und via Zoll-Auktion veräußert. Damit verblieb im Landkreis als einziger GW-A das im Löschbezirk Wiebelskirchen der Feuerwehr Neunkirchen stationierte Fahrzeug.

Vielen Dank an den Löschbezirk Hirzweiler für den spontanen Fototermin im Grünen!

• 2 Rundumkennleuchten Bosch RKLE 110, davon 1 am Heck
• 2 Frontblitzer
• 1 Druckkammerlautsprecher Wandel & Goltermann HPR-70