Einsatzfahrzeug: Paris - BSPP - LRF - PS 093 (a.D.)

Paris - BSPP - LRF - PS 093 (a.D.)
Paris - BSPP - LRF - PS 093 (a.D.)

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Funkrufname Paris - BSPP - LRF - PS 093 (a.D.) Kennzeichen PS 93
Standort Europa (Europe)Frankreich (France)Région Île-de-FranceDépartement Paris (75)
Wache BSPP CS Navitité Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Berufsfeuerwehr (BF)
Klassifizierung Löschrettungsfahrzeug Hersteller Renault
Modell Messenger B120 Auf-/Ausbauhersteller Camiva
Baujahr 1994 Erstzulassung 1994
Indienststellung 1994 Außerdienststellung Ja, aber Jahr unbekannt
Beschreibung

Ehemaliges Löschrettungsfahrzeug (LRF; Premier Secours Evacuation - PS) der Brigade des Sapeurs-Pompiers de Paris BSPP (Berufsfeuerwehr), stationiert an der Wache Nativité im 12. Arrondissement von Paris.

Fahrgestell: Renault
Modell: Messenger B120
Baujahr: 1994
Aufbau:
Camiva

Eingesetzt werden die "Premier Secours Evacuation - PSE" ausschliesslich zur Brandbekämpfung und für kleinere technische Einsätze. Bei Engpässen im Rettungsdienst können die "Premier Secours Evacuation - PSE" jedoch auch als First Responder ausrücken und Patiententransporte durchführen. Die "Premier Secours Evacuation - PSE" besitzen den rettungsdienstlichen Teil jedoch vorwiegend zum Eigenschutz bei Einsätzen.

Ausstattung:

  • Leiterentnahmevorrichtung an der Front
  • Schiebetür an der Beifahrerseite
  • leichter Kofferaufbau aus Polyester

Die Fahrzeuge bestehen in ihrer einzigartigen Konzeption bereits seit 1985 aus einem feuerwehrtechnischen und einem rettungsdienstlichen Teil.

Der Patienten- und Mannschaftsraum:

Zu der Zeit, als die ersten "Premier Secours Evacuation - PSE" bei der BSPP in den Einsatzdienst vorrückten, gab es keine strenge Auflagen über Hygiene im Einsatzdenst. Der Patientenraum war zugleich auch ein Teil des Mannschaftsraum und war ausgestattet, um einen liegenden Patienten und drei sitzende Feuerwehrleute zu transportieren. Erreichbar war der Patientraum von der Beifahrerseite aus über eine Schiebetür und vom Heck aus über eine Klapptür. Um die Trage aus dem Patientenraum entnehmen zu können musste jedoch eine Schlauchhaspel abgeladen werden.

Beladung:

  • 1 Krankentrage Ferno 409-15
  • 1 Tragestuhl Ferno 46 E
  • 1 Schaufeltrage Ferno 65
  • 1 Vakuummatratze
  • 1 Rettungsrucksack für Erwachsene
  • 1 Rettungsrucksack für Kinder
  • 2 Sauerstoffflaschen 5 Liter
  • 1 Absauggerät Weinmann ACCUVAC Basic

Bei dem Fahrzeug handelt es sich um eines von ingesamt 8 Fahrzeugen aus der 2. Generation und der 3. und letzten Auslieferungsreihe an "Premier Secours Evacuation - PSE" die durch die BSPP im Jahre 1994 angeschafft wurden.

Die 2. Generation wurde in 3 Auslieferungslose geteilt, die zwischen 1988 und 1994 gebaut wurden. Der erste Auslieferungslos beinhaltete 42 Fahrzeuge auf dem Renault B90-Fahrgestell und wurde zwischen 1988 und 1990 geliefert. Diesem Auslieferungslos wurden alle Fahrzeuge zwischem dem PS 31 und dem PS 73 zugeteilt. Der zweite Auslieferungslos beinhaltete 13 Fahrzeuge, diesmal auf dem leistungsstärkeren Renault B110 Turbo-Fahrgestell. Diesem Auslieferungslos wurden alle Fahrzeuge zwischen dem PS 74 und dem PS87 zugeteilt. Der dritte und letzte Auslieferungslos beinhaltete insgesamt 8 Fahrzeuge und wurde auf dem inzischen moderniesierten und umbenannten Renault Messenger B120-Fahrgestell gebaut. Diesem Auslieferungslos wurden alle Fahrzeuge zwischen dem PS 88 und dem PS 96 zugeteilt.

Von der 2. Generation "Premier Secours Evacuation - PSE" schaffte die BSPP insgesamt 63 Fahrzeuge an.

Feuerwehrtechnische Beladung:

Neben dem Patientenraum besitzt das Fahrzeug über eine zwar reduzierte, jedoch doch noch umfangreiche feuerwehtechnische Ausstattung.

Die Pumpe findet ihren Platz am Heck an der rechten Seite neben der Tragenklappe. Die beiden Schlauchhaspeln müssen dabei zur Handhabung der Pumpe entnommen werden.

Technische Daten der Pumpe:

Hersteller: Sides
Typ: Zentrifugalpumpe
Leistung: 1.000 Liter/min bei 15 bar

Feuerwehrtechnische Ausstattung:

  • Löschwassertank: 600 Liter
  • 1 Schnellangriffsschlauch 80m DN22 mit elektrischer Aufwickelung
  • 2 Schlauchhaspeln mit je 12 Druckschläuchen 70 mm

Der Löschwassertank wurde im Aufbauboden integriert, um den Schwerpunkt des Fahrzeuges tief zu halten.

Feuerwehrtechnische Beladung:

Die Feuerwehrtechnische Beladung befindet sich am Heck wie auch im Patienten- und Mannschaftsraum verteilt und setzt sich zusammen aus:

  • 4 Atemschutzgeräten 300bar in den Sitzen integriert
  • 4 Atemschutzreserveflaschen
  • 4 Atemschutzmasken
  • Druckschläuche 70 mm
  • Druckschläuche 45 mm
  • 2 Hohlstrahlrohre 45 mm
  • Diverse wasserführende Armaturen
  • 2 Kanister Schaummittel
  • 1 zweiteilige Schiebleiter
  • 1 Hackenleiter

Die Geschichte des "Premier Secours Evacuation - PSE" bei der BSPP:

Ende der 1970er Jahre stand die BSPP vor zwei grösseren Herausforderungen. Die erste davon war die, dass die bis dahin genutzten "Premiers-Secours Leger - PSL" mittlerweile in die Jahre gekommen waren und ersetzt werden mussten. Die Zweite war die, dass in Paris der Rettungsdienst, welcher durch den Police-Secours-Dienst gewährleistet wurde, immer öfter überlastet war und immer mehr Einsätze in diese Richtung gefahren werden mussten. Da Seitens des Verteidigungsministeriums weder an eine Personalerhöhung noch an eine Erhöhung der nötigen Mittel für die Anschaffung von zwei diversen Fahrzeugen zu denken war, entschloss man sich 1979 dafür, ein Kombinationsfahrzeug zu planen.

Die Planungen, die bei der BSPP intern als "système futur" genannt werden sieht die Anschaffung eines einheitlichen Fahrzeuges für alle Centre de Secours der Landeshauptstadt vor. Sie soll als Hauptaugenmerk die Brandbekämpfung haben, soll jedoch sowohl mit der Versorgung wie auch dem möglichen Transport von Patinenten vertraut sein. Die Planungen dauerten bis 1983 an, bis das Konzept EIF (Engin d'Intervention du Futur) stand. Zusammen mit den Ausbauern Sairep und BIRO werden zwischen 1983 und 1984 die ersten Fahrzeuge zwecks Testphase geliefert. Die Testphase verläuft auch überaus positiv, so dass im Jahre 1985 eine erste Ausschreibung seitens der BSPP in die Wege geleitet wird.

Die erste Generation an "Premier Secours Evacuation - PSE" wird durch Camiva auf dem Iveco 49-10 Fahrgestell ausgeliefert. Gerade noch rechtzeitig, denn 1985 wird der BSPP der komplette Rettungsdienst der Hauptstadt übertragen. Von der ersten Generation an "Premier Secours Evacuation - PSE" werden zwischen 1985 und 1987 30 Fahrzeuge geliefert.

Mit der gewonnen Erfahrung und der daraus resultierenden Veränderungen wird die 2. Generation an "Premier Secours Evacuation - PSE" bereits 1988 von der BSPP in die Wege geleitet. Wiederum kann Camiva die Ausschreibung gewinnen und liefert der BSPP insgesamt 63 Fahrzeuge auf diversen Renault B-Modellen in drei Auslieferungslosen zwischen 1988 und 1994 aus.

Die erste Generation kommt jedoch so langsam in die Jahre und muss ersetzt werden. Die Ausschreibung für eine dritte Generation an "Premier Secours Evacuation - PSE" wird in die Wege geleitet. Das Lastenheft wurde dafür angepasst und die Beladung nochmals überdacht. Daraus resultiert ein grösseres Fahrgestell. Die Ausschreibung kann Sides für sich entscheiden und dies auf dem Renault Midliner-Fahrgestell. Zwischen 1995 und 1998 kann Sides in drei Auslieferungslose insgesamt 31 Fahrzeuge an die BSPP ausliefern.

Im Jahre 2000 muss die BSPP jedoch ihr Konzept völlig neu überdenken. In der Tat verbietet jetzt eine EU-Direktive den Transport von feuerwehrtechnischer Beladung und Patient zusammen im Patientenraum, dies aus Hygienegründe. Wiederum werden die Pläne angepasst und das Fahrzeug erhält einen geschlossenen Patientenraum. Im Jahre 2001 kann Sides den Prototyp des "Premier Secours Evacuation - PSE" der 4. Generation an die BSPP ausliefern. Die Testphase verläuft derart positiv, dass das Fahrzeug ab 2002 seitens der BSPP bei Sides bestellt wird. Zwischen 2001 und 2006 kann Sides insgesamt 68 dieser Fahrzeuge auf dem Renault Midlum-Fahrgestell ausliefern, dies in drei Auslieferungslosen.

Bei der BSPP ist der Fahrzeugtyp "Premier Secours Evacuation - PSE" nicht mehr weg zu denken. So arbeitet man 2010 bereits an der 5. Generation der "Premier Secours Evacuation - PSE". Die Erfahrungen aus der 4. Generation werden angepasst und noch im gleichen Jahr können die drei ersten Prototypen seitens Sides ausgeliefert werden. Seit 2010 hat sich die 5. Generation "Premier Secours Evacuation - PSE" bei der BSPP etabliert und Sides konnte bis heute 42 Fahrzeuge in zwei Auslieferungslosen ausliefern.

Zu vermerken bleibt, dass die BSPP die erste Feuerwehr weltweit war, die ein solches Konzept einführte und noch heute einsetzt!

Brigade de Sapeurs-Pompiers de Paris:

Die Brigade de Sapeurs-Pompiers de Paris, kurz als BSPP bezeichnet, ist eine militärische Berufsfeuerwehr, welche jedoch mit zivilen Aufgaben vertraut ist. Die Einheit gehört dem "Génie" der "Armée de Terre" an und ihre Führung untersteht einem General der französischen Streitkräfte. Die BSPP wird als die 3. grösste Eliteeinheit der Welt im Bereich Feuerwehr gezählt. Ihr Einzugsgebiet ist vor allem die Landeshauptstadt Paris (75) mit all ihren Arrondissement aber auch die angrenzenden Départements Hauts-de-Seine (92), Seine-Saint-Denis (93) und Val-de-Marne (94), die als Petite-Couronne bezeichnet werden. Nebenbei ist die BSPP auch für die Sicherheit auf dem Gelände der Raumfahrtstation in Kourou auf der französischen Guyanne und dem Rakententestgelände in Biscarosse zuständig. Die BSPP zählt insgesamt 8.500 Bedienstete in ihren Reihen und sie unterhält 81 Wachen sowie 830 Fahrzeuge.

BSPP CS Nativité:

Der Centre de Secours Nativité befindet sich im 12. Arrondissement von Paris. Die Wache gehört dem 2. Groupement d'Incendie der 1. Compagnie an und stellt den Poste de Commandement (PC) der 1. Compagnie dar. In der Wache sind 50 Berufsfeuerwehrleute stationiert. Vom CS Nativité werden jährlich 6.200 Einsätze gemeistert. Der Einzugegebiet der Wache beschränkt sich vor allem Teile des 12. Arrondissement sowie auf die Stadt Charenton-le-Pont (94) sowie auf die Autobahn A4.

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Premier Secours Evacuation (PSE) de la Brigade des Sapeurs-Pompiers de Paris basé au CS Nativité sur base d'un Renault Messenger B120 équipé par Camiva.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 3 Drehspiegelkennleuchten Hella KL 710, zwei davon am Heck
Besatzung 1/4 Leistung 90 kW / 122 PS / 121 hp
Hubraum (cm³) 2.800 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 6.000
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Eingestellt am 19.06.2008 Hinzugefügt von Dragonas
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