Einsatzfahrzeug: Paudorf - FF - HLFA 3 3000

Paudorf - FF - HLFA 3 3000
Paudorf - FF - HLFA 3 3000
  • Paudorf - FF - HLFA 3 3000

Einsatzfahrzeug-ID: V220366 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Paudorf - FF - HLFA 3 3000 Kennzeichen FW-387 KR
Standort Europa (Europe)Österreich (Austria)NiederösterreichKrems-Land (KR)
Wache FF Paudorf Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug Hersteller Mercedes-Benz
Modell Atego 1730 AF Auf-/Ausbauhersteller Rosenbauer
Baujahr 2024 Erstzulassung 2024
Indienststellung 2024 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Hilfeleistungsfahrzeug mit Allradantrieb (HLFA 3 3000) der Freiwilligen Feuerwehr Paudorf im Bundesland Niederösterreich, Bezirk Krems-Land.

Fahrgestell: Mercedes-Benz
Modell:
Atego 1730 AF
Baujahr:
2024
Aufbau:
Rosenbauer AT3

Funkrufname: Tank 1 Paudorf

Eingesetzt wird das Fahrzeug als Erstangriffsfahrzeug sowohl für Brandeinsätze, technische Einsätze und Schadstoffeinsätze.

Ausstattung:

  • Wassertank: 3.000 Liter
  • Schaummitteltank: 60 Liter Mehrbereichsschaummittel
  • Pupe: Rosenbauer N30 Einbaupumpe mit 3.500l/min Leistung
  • Schnellangriffseinrichtung 40m Normaldruck
  • Dachwasserwerfer
  • Sprühbalken an der Front
  • Umfeldbeleuchtung in LED-Technik

Beladung (u.a.):

  • Wasserführende Armaturen, B & C-Schläuche
  • Waldbrandausrüstung (D-Schläuche, Verteiler, Löschrucksack)
  • Akkubetriebener Druckbelüfter
  • 3 Atemschutzgeräte
  • Wärmebildkamera
  • Kühlbox für Getränke
  • Stromerzeuger 14kVA
  • 2 Unterwasserpumpen (tauchpumpen) Nautilus 8/1
  • Hebekissensatz
  • Hydraulischer Rettungssatz bestehend aus Schere, Spreizer, Kompaktaggregat, 2 Rettungszylinder und Pedalschneider
  • Akkuwerkzeuge
  • Rettungskettensäge
  • Fahrzeug-Stabilisierungssystem Stabfast
  • Rollbare Korbtrage, Spineboard
  • Laiendefibrillator
  • Schadstoffeinsatz-Grundausrüstung
  • Wagenheber, Rangierroller
  • 2-Teilige Schiebleiter
  • 4-Teilige Steckleiter
  • Straßenwaschanlage fix montiert und abnehmbar (schwenkbar)

Die Fusion der bisher 5 eigenständigen Freiwilligen Feuerwehren der Marktgemeinde Paudorf 2025 zur „FF Paudorf 2.0“

Schon seit den 1970er Jahren bildeten die eigenständigen 5 Feuerwehren der (Markt)Gemeinde Paudorf den Feuerwehr-Unterabschnitt Paudorf und pflegten eine gute Zusammenarbeit. Ab 2018 gab es erste Sorgen um die Personalsituation, schließlich mussten bei jeder Wahl bei 5 Wehren insgesamt 15 Kommandomitglieder und an die 50 Chargen gefunden werden. Diese Mitglieder mussten auch die erforderlichen Ausbildungen aufweisen oder in entsprechender Zeit nachholen. Außerdem herrschte Platznot an den meisten Standorten und es war absehbar, dass ab ca. 2025 die Ersatzbeschaffung diverser Fahrzeuge ansteht. 2021 nahm das neu gewählte Kommando eine Neubewertung vor. Nach einem gemeinsamen Prozess unter Einbeziehung der Mannschaft und aller Beteiligter erfolgte noch 2021 ein Mitgliedervotum. Dieses ergab eine Zustimmung von 87 % zur Zusammenlegung der 5 Feuerwehren zu einer FF an einem zentralen Standort. Mit der periodischen Mitgliederversammlung 2025 erfolgte per Mannschaftsbeschluss die lange geplante Zusammenlegung der 5 FF zur neuen „FF Paudorf 2.0“. Das neue Feuerwehrhaus soll 2027 an einem zentral gelegenen Standort in Betrieb genommen werden. Der 2025 noch aus 12 Fahrzeugen bestehende Fuhrpark soll zur Fusion deutlich verkleinert werden.

Beschaffung des HLFA 3 mit Hinblick auf die künftige Fusion

Mit Hinblick auf die zukünftige Zusammenarbeit in der gemeinsamen Feuerwehr der Marktgemeinde Paudorf wurde bei der Beschaffung bereits geachtet und viele Geräte gleich zum bestehenden Fahrzeug der FF Krustetten angeordnet. Umgekehrt wurden auch einige Gerätschaften im Krustettner Fahrzeug an jene des Paudorfers angeglichen.

Der Funkrufname wurde im Hinblick auf die Feuerwehrfusion mit Tank 1 Paudorf festgelegt, das ähnlich ausgestattete Fahrzeug aus Krustetten wird dann die fortlaufende Nummer 2 erhalten.

Beschaffung und Ausstattung des HLFA 3 3000

Im Jahr 2024 konnte die FF Paudorf nach einer zweijährigen Planungs- und Beschaffungsphase dieses HLFA 3 3000 in Dienst stellen. Es ersetzte ein RLFA 2000 (Steyr / Rosenbauer). Die Beschaffung erfolgte über die Bundesbeschaffungsgesellschaft (BBG). Als Fahrgestell wurde ein Mercedes-Atego 1730 AF mit 3,86 m Radstand und einem vollautomatischen 5-Gang Wandlergetriebe von Allison verwendet. Den Aufbau fertigte Rosenbauer in AT3-Bauweise.

Die Besatzung besteht aus 8 Feuerwehrmitgliedern, wobei im Mannschaftsraum zwischen den beiden Atemschutz-Sitzen in der zweiten Reihe ein kompakter Actiontower installiert wurde, auf dem Wärmebildkamera, Handfunkeräte, Winkelleuchten, Warnblitzer und eine Kühlbox ihren Platz finden. Diese Anordnung ermöglicht auch eine gute Kommunikation zwischen dem Gruppenkommandanten und der Mannschaft. Auf den Sitzplätzen in Fahrtrichtung wurden auch noch ein Erste-Hilfe Rucksack und das dritte Atemschutzgerät gehaltert.

Herzstück des Fahrzeugs ist der 3000l Wassertank mit der angeschlossenen Feuerlöschkreiselpumpe mit 3500l/min Leistung bei 10bar, bzw. 400l/min bei 40bar. Auf eine Schaumzumischung oder Schaummitteltank wurde bewusst verzichtet. Zur schnellen Wasserabgabe stehen eine Haspel mit 40m Normaldruckschlauch sowie ein Wasserwerfer am Fahrzeugdach mit 2400l/min Leistung zur Verfügung. Für Straßenreinigungsarbeiten nach Unwettereinsätzen oder Betriebsmittelaustritten wurde eine Straßenwaschanlage vorne mit 7 Düsen fest montiert, für ein perfektes Reinigungsbild sorgt ein abnehmbarer Straßenwaschbalken mit Schwenkfunktion. Der aktuelle Wasserstand ist außen gut sichtbar mit einer LED-Tankanzeige.

Die Sicherheit an der Einsatzstelle stand bei der Planung des Fahrzeugs an einer hohen Stelle, dem wurde mit der Mitführung eines Mehrgasmessgeräts, eines automatischen Laiendefibrillator und der Installation einer Hygienewand Rechnung getragen. Für die optimale Sichtbarkeit sorgen eine Verkehrsleiteinrichtung und eine hochsichtbare Warnbeklebung in gelb/rot.
Damit die Mannschaft auch in der Dunkelheit sicher Arbeiten kann, wurde auf allen Fahrzeugseiten eine dimmbare LED-Umfeldbeleuchtung installiert. Sollte dies nicht ausreichen steht darüber hinaus auch noch ein Ausfahrbarer Lichtmast mit 8x4000 Lumen zur Verfügung, welcher dreh- und schwenkbar ausgeführt ist. Alle Beleuchtungsmittel werden über das Fahrzeug mit Spannung versorgt, das Starten des Notstromerzeugers RS14 ist daher nur mehr beim Einsatz der beiden Nautilus Unterwasserpumpen oder bei höherem Strombedarf notwendig.

Für Brandeinsätze kann die Mannschaft auf eine umfangreiche Beladung zurückgreifen. Zum Beispiel Waldbrandausrüstung mit D-Schläuchen und Löschrucksack, ein tragbarer Poly Portex Schaumlöscher, 30m C-Schlauchpaket, und einem akkubetriebenen
Hochleistungslüfter mit Wassernebeleinheit RTE AX B16. Sollte eine Rettung aus Höhen notwendig sein, ist mit einer 2-teiligen Schiebleiter mit 9m Länge und einer 4-teiligen Steckleiter mit 8m Länge gesorgt. Weiters wurde auch ein Höhenrettungsset mit aufgepackt.

Eine Schadstoff-Grundausrüstung fand im Fahrzeug ebenso Platz, ergänzt durch Schutzanzüge der Schutzstufe 2 und Auffangwannen.

Ein großes Augenmerk galt natürlich auch der technischen Hilfeleistung und hier konnten die bereits zahlreiche vorhandenen Akku-Werkzeuge der Firma Milwaukee wieder mit ins Fahrzeug gepackt werden. Zur Menschenrettung aus Verkehrsunfällen wurden verschiedene Fahrzeugstabilisierungssysteme der Firma Weber angeschafft. Auf der Rückseite des hohen Werkzeugschwenkfachs im Geräteraum 1 wurden die hydraulischen Rettungsgeräte, ebenfalls Fabrikat Weber ergonomisch gehaltert. Die Mannschaft kann mit einem Akku-Spreizer, einer Akku-Schere und einem Akku-Aggregat zum Betrieb von zwei verschiedenen Rettungszylindern und einem Pedalschneider nun auch den neuesten Fahrzeugtechnologien zu Leibe rücken. Viele Einsätze gehen zum Glück nur mit Blechschaden aus, dafür haben sich Rangierroller und Wagenheber bewährt, ebenso eine griffbereit gehalterte LKW-Abschleppstange im Heck des Fahrzeugs. Zum Heben von Lasten finden sich im HLFA ein druckluftbetriebener Hebekissensatz und eine mechanisch betriebene Südbahnwinde. Zur notwendigen Sicherung stehen Pölzmaterial und Deckensteher bereit.
Oft verwendet wurde beim Rüstlöschfahrzeug auch die hydraulische Seilwinde, beim neuen Fahrzeug kommt wieder eine Seilwinde der Firma Rotzler zum Einsatz, dieses Mal in der Ausführung mit 58kN Zugleistung und einer Seillänge von 90m.

Das System der niederösterreichischen HLF

Mit der Feuerwehrausrüstungsverordnung (FAV) des Landes Niederösterreich wurde 2011 das HLF-Konzept eingeführt. Die Abkürzung „HLF“ steht dabei nicht wie in Deutschland für Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug, sondern für Hilfeleistungsfahrzeug. Es lässt sich aus dem „H“ auch nicht zwingend ableiten, dass das Fahrzeug mit einer Beladung zur technischen Hilfeleistung ausgestattet ist. Vielmehr ist es mit dem Konzept der jeweiligen FF/BTF möglich, das Fahrzeug flexibel den örtlichen Gegebenheiten anzupassen.

Der Ansatz des niederösterreichischen HLF-Konzepts ist in etwa vergleichbar mit dem der Basisfahrzeuge (Basis 1, Basis 2 und Basis 3) in Deutschland Ende der 1980er-Jahre. Bis dahin bestanden zahlreiche Fahrzeugtypen (wahlweise auch mit Allradantrieb): KLF, BLF, LF, LF-B, LF-W, TLF (1000/2000/3000/4000), GTLF, RLF, KRF, KRF-B, KRF-S, RF und SRF. Diese wurden durch die neuen Typen HLF 1, HLF 2, HLF 3 sowie als Stützpunktfahrzeug HLF 4 ersetzt.

Ursprünglich sollte jedes HLF einen Wassertank besitzen. Auch jedes HLF 1 sollte über einen Wassertank zwischen 300 und 500 l Wasser besitzen, um die Schlagkraft der zahlreichen kleineren Wehren, die bisher meist über ein KLF verfügten, zu erhöhen. Im Laufe der Zeit wurde das System weiterentwickelt. Es wurde auch die Möglichkeit geschaffen, HLF 1 ohne Wassertank zu beschaffen, die wieder mit dem bisherigen KLF vergleichbar sind. Zur Abgrenzung zum HLF 1 ohne Wassertank wurde die neue Variante HLF 1-W eingeführt.

Mit Stand 2025 bestehen vom Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverband (NÖLFV) Richtlinien für folgende Fahrzeugtypen:

  • HLF 1: kein Wassertank, Besatzung mindestens 1:5, Zulässiges Gesamtgewicht 5.500 kg, Motorleistung maximal 160 KW (220 PS), Allrad optional.
  • HLF 1-VF: VF steht hier für Versorgungsfahrzeug. Es führt ähnlich dem bayerischen TSF-L die Beladung eines HLF 1 auf Rollcontainern mit. Eine Förderung erfolgt nur, wenn die FF zusätzlich auch ein HLF 2 oder größer besitzt.
  • HLF 1-W: Wassertank minimal 300 l, maximal 800 l, Besatzung mindestens 1:5, Zulässiges Gesamtgewicht 7.500 kg, Motorleistung maximal 160 kW (220 PS), Allrad optional
  • HLF 2: Wassertank mindestens 800 l, maximal 2.000 l, Besatzung 1:5 bis 1:8, Zulässiges Gesamtgewicht 16.000 kg, Motorleistung maximal 221 kW (300 PS), Allrad optional, mögliche Zusatzausstattungen bei Bedarf: Seilwinde, Ladebordwand, Lichtmast, Stromerzeuger entweder tragbar oder fest eingebaut, hydraulischer Rettungssatz.
  • HLF 3: Wassertank über 2.000 l, maximal 4.000 l, Besatzung 1:5 bis 1:8, Zulässiges Gesamtgewicht 18.000 kg, Motorleistung maximal 290 kW (395 PS), Allrad verpflichtend, Pflichtausstattung: Lichtmast, Dachwerfer, Schnellangriff, Stromerzeuger; mögliche Zusatzausstattungen bei Bedarf: hydraulischer Rettungssatz.
  • HLF 4: Wassertank zwischen 5.000 l und 14.000 l, Besatzung 1:2 bis 1:8, Zulässiges Gesamtgewicht 18.000 kg bei 2 Achsen, 26.000 kg bei 3 Achsen, 36.000 kg bei 4 Achsen, Motorleistung maximal 400 kW (544 PS). Es kann auch als in der Variante als Wechselladeaufbau (WLA-HLF 4) mit reduzierter Beladung realisiert werden. Seit 2020 zusätzlich in der Variante HLF 4 U (wie Universal) möglich mit einer Pulverlöschanlage mit mindestens 250 kg.
  • Zusätzlich bestehen auch Baurichtlinien für VRF, WLF, MTF, ALF, VF und SSTF.

Ursprünglich waren an den Fahrzeugseiten der HLF als taktische Bezeichnung nur die Typen HLF 1 bis HLF 4 angebracht. Da man hieran aber nicht erkennen konnte, wie viele Löschmittel mitgeführt werden und ob das Fahrzeug über Allradantrieb verfügt, wurden vielerorts die Bezeichnungen wieder erweitert, zum Beispiel auf „HLFA 3 3000/200“.

Nach Niederösterreich hat 2011 auch der Landesfeuerwehrverband Steiermark das Konzept der Hilfeleistungsfahrzeuge (HLF) eingeführt, die dortigen Typen unterscheiden sich aber zu denen aus Niederösterreich. Ebenfalls zu erwähnen ist an dieser Stelle, dass auch die Berufsfeuerwehren Wien und Graz HLF einsetzen, dort steht die Bezeichnung aber für Hilfeleistungslöschfahrzeug.

Herzlichen Dank an die Freiwilligen Feuerwehren der Marktgemeinde Paudorf für die freundliche Unterstützung!

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 2 Einbaublitzmodule Hänsch RSB-BL LED
  • 4 Frontblitzer Hänsch Sputnik SL
  • 2 Kreuzungsblitzer Hänsch Sputnik SL
  • 2 Heckblitzmodule Hänsch RSB-BL LED
  • Pressluftanlage Max Martin 2298 AM
Besatzung 1/8 Leistung 220 kW / 299 PS / 295 hp
Hubraum (cm³) 7.698 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 16.800
Tags
k.A.
Eingestellt am 26.11.2025 Hinzugefügt von Thomas Dotzler
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