Einsatzfahrzeug: Langenthal - FW Langenthal - PIF - Kola 5 (a.D.)

Langenthal - FW Langenthal - PIF - Kola 5 (a.D.)
Langenthal - FW Langenthal - PIF - Kola 5 (a.D.)

Einsatzfahrzeug-ID: V218457 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Langenthal - FW Langenthal - PIF - Kola 5 (a.D.) Kennzeichen BE 381
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Bern
Wache FW Langenthal Magazin Langenthal Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Löschgruppenfahrzeug Hersteller Chevrolet
Modell 5700 Auf-/Ausbauhersteller Carrosserie Langenthal (calag)
Baujahr 1951 Erstzulassung 1952
Indienststellung 1952 Außerdienststellung 1991
Beschreibung

Pikettfahrzeug (PIF) der Feuerwehr Langenthal

Das Fahrzeug befindest sich heute im Besitz des Feuerwehrvereins Langenthal und wird durch diesen fahrbereit erhalten.

Fahrgestell: Chevrolet 5700
Aufbau: Carrosseriewerk Langenthal
Baujahr: 1951

Technische Daten:

  • Motor: Reihen-6-Zylinder-Ottomotor
  • Antrieb: Straßenantrieb (4x2)
  • Getriebe: 4-Gang-Schaltgetriebe mit 4 Halbgängen
  • Verbrauch: 40 - 47 l/100 km
  • Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
  • Länge/Breite/Höhe: 5.900/2.200/2.900 mm

Löschanlage:

  • Druckluftbetriebene Löschanlage, ca. 1971 demontiert

Löschmittel:

  • Wasser: 750 l (Tank ca. 1970 demontiert)

Beladung:

  • Motorspritze Brun C3, Förderleistung: 1.600 l/min bei 8 bar
  • 2 fahrbare Zwei-Personen-Haspeln mit B-Druckschlauch
  • 5 tragbare Zwei-Personen-Haspeln mit C-Druckschlauch
  • Schlauchkörbe mit C-Druckschlauch
  • Wasserführende Armaturen
  • 2-teilige Schiebleiter

Laufbahn:

  • 1952 - 1991: Feuerwehr Langenthal (Kontrollschild: „BE 286“)
  • seit 1991: Feuerwehrverein Langenthal

Das Carrosseriewerk Langenthal baute zwischen 1951 und 1952 zwei bemerkenswerte Pikettfahrzeuge (PIF) für die ortsansässige Feuerwehr auf – eines mit Schwerpunkt auf der Brandbekämpfung und das andere spezialisiert für Hilfeleistungseinsätze. Automobilen Gesamtkunstwerken gleich wirken die beiden bis auf den Innenausbau baugleich zu PIF aufgebauten Chevrolet 5700. Andere Feuerwehrfahrzeuge auf diesem Fahrgestell sind nicht bekannt. Die Karosserie der Chevys wirkt wie aus einem perfekten Guss, bei dem Kabine und Aufbau nahtlos ineinander übergehen. Das ist auch wenig verwunderlich, denn fast die komplette Karosserie entstand in einer Einheit in den Hallen des Carrosseriewerks Langenthal. General Motors Suisse, die Schweizer Niederlassung des Chevrolet-Mutterkonzerns, hatte die beiden Chevy 5700 als Parts Kit 1951 und 1952 in seinem Werk in Biehl in der Schweiz samt Fahrerhaus montiert. Doch von der ursprünglichen Kabine der Chevy-Fahrgestelle ließ das Carrosseriewerk am Ende nicht mehr übrig, als die markanten Motorhauben über den 90 PS starken Reihen-Sechs-Zylinder-Ottomotoren.

Die Linienführung der Motorhaube setzte das Carrosseriewerk Langenthal gekonnt und formvollendet fort. Bemerkenswert ist alleine schon die rein der Optik dienende Fortsetzung der vorderen Kotflügel an den hinten angeschlagenen Türen von Fahrer und Beifahrer. Aber nicht nur an der Karosserie der Chevy 5700 legte das Carrosseriewerk Hand an, sondern auch am Chassis selbst. Damit die beiden PIF überhaupt erst in das Depot der Feuerwehr Langenthal passten mussten die Rahmen eingekürzt werden. Aus der begrenzten Stellplatzlänge im Depot erklärt sich auch der nur minimale Überhang der Karosserie über der Hinterachse, der vielleicht ein wenig den ansonsten runden Gesamteindruck trübt.

Jedes der beiden PIF besitzt Sitzplätze für aus heutiger Sicht sagenhafte 13 Personen inklusive Maschinisten. Während der Fahrer auf einer gepolsterten Bank Platz nimmt, fährt der Rest der Besatzung in der Holzklasse. Die Fahrerbank verlängerte das Carrosseriewerk um eine mehrsitzige Holzbank. Zwei weitere gegenüberliegende Bänke befinden sich im Mannschaftsraum. Im hinteren Aufbauteil befindet sich drei Geräteräume: Einer links, einer rechts und ein besonders großer im Heck. Auf dem Dach haben beide PIF je zwei Halterungen für tragbare Leitern. Die Leitern werden durch seitliche Klemmen gesichert, die sich mittels zweier Handräder im Geräteraum GR lösen und spannen lassen.

Die beiden PIF besitzen ihren unterschiedlichen Einsatzschwerpunkten in Brandbekämpfung und Hilfeleistung entsprechend einen abweichenden Ausbau der Geräteräume und damit auch eine unterschiedliche Beladung und Ausstattung. Ursprünglich war das der Brandbekämpfung gewidmete PIF mit einem 750 Liter großen Wassertank ausgestattet. Statt über eine Pumpe konnte das Wasser mittels Druckluft abgegeben werden. Der Tank und die damit verbundene Löschanlage wurden aber nach Indienststellung eines Tanklöschfahrzeuges (TLF) in den 1970er Jahren ausgebaut. Auch wenn der Löschwassertank nicht mit einer Pumpe verbunden war, so führte das PIF dennoch eine Pumpe in Form einer Motorspritze mit. In den Geräteräumen G1 und G2 ist eine Motorspritze eingeschoben. Die Brun C3 wurde gemeinsam mit dem PIF 1952 in Dienst gestellt und lässt sich zu beiden Seiten entnehmen. Gleiches gilt für die neben der Motorspritze eingeschobenen Saugschläuche und die fünf tragbaren Zwei-Personen-Haspeln mit C-Druckschlauch, die auf einem Rahmen darüber liegen. Im Heckgeräteraum stehen zwei große, fahrbare Zwei-Personen-Haspeln mit B-Druckschlauch bereit. Sie könne über ausklappbare Rampen aus dem Geräteraum heraus- und wieder hineingefahren werden. Flankiert werden die großen Haspeln durch diverse wasserführende Armaturen. Ergänzt wurde die Beladung des PIF ursprünglich noch durch einen angehängten Motorspritzenanhänger (MSA) mit einer weiteren Pumpe, weiteren Druckschläuchen und weiteren Armaturen.

Das zweite PIF wurde ursprünglich für verschiedene Hilfeleistungen ausgestattet. In seinem weiteren Werdegang wurde dieses PIF zu einem Oelwehrfahrzeug (OWF) umgerüstet und umgewidmet. Zur Beladung gehörten beispielsweise ein Rüstsatz, Hebekissen und ein Stromerzeuger.

Einen Umbau hingegen mussten beide PIF nachträglich über sich ergehen lassen. Im Laufe ihrer Dienstzeit wurde die ursprüngliche Sondersignalanlage der Chevys stillgelegt. Diese bestand lediglich aus einem Kennscheinwerfer mit einem weißen F auf rotem Grund. Vor den alten Kennscheinwerfern wurden bei den zwei PIF auf einer zusätzlichen Halterung modernere Rundumkennleuchten montiert. Das Hilfeleistungs-PIF erhielt sogar noch eine zweite Rundumkennleuchte am Heck.

Beide PIF wurden 1952 von der Feuerwehr Langenthal in Dienst gestellt und nach 39 Dienstjahren 1991 ausgesondert. Zum Erhalt des einmaligen Fahrzeugduos gründete sich noch 1991 der Feuerwehrverein Langenthal, der seitdem beide Chevys erhält.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 1 Rundumkennleuchte Hella KL 7
Besatzung 1/12 Leistung 66 kW / 90 PS / 89 hp
Hubraum (cm³) 3.880 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 7.260
Tags
k.A.
Eingestellt am 23.09.2025 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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