Einsatzfahrzeug: Iveco EuroCargo FF 150 E 32 WS - Magirus - TLF AirCore

Iveco EuroCargo FF 150 E 32 WS - Magirus - TLF AirCore
Iveco EuroCargo FF 150 E 32 WS - Magirus - TLF AirCore

Einsatzfahrzeug-ID: V196358 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Iveco EuroCargo FF 150 E 32 WS - Magirus - TLF AirCore Kennzeichen k.A.
Standort SonstigesLeih-, Messe- und Vorführfahrzeuge
Wache k.A. Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation kommerzielles Unternehmen
Klassifizierung Industrie-/Universallöschfahrzeug Hersteller Iveco
Modell EuroCargo FF 150 E 32 WS Auf-/Ausbauhersteller Magirus
Baujahr 2021 Erstzulassung k.A.
Indienststellung k.A. Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Tanklöschfahrzeug (TLF) AirCore als Vorführfahrzeug von Magirus

Fahrgestell: Iveco EuroCargo FF 150 E 32 WS
Aufbau: Magirus
Aufbautyp: AluFire AF3
Baujahr: 2021

Technische Daten:

  • Allradantrieb (4x4)
  • Getriebe: Automatikgetriebe Allison
  • Länge/Breite/Höhe: 7.000/2.500/3.400 mm
  • Radstand: 3.690 mm
  • Bodenfreiheit: 390 mm
  • Watfähigkeit: 860 mm

Feuerlöschkreiselpumpe:

  • Typ: FPN 10-3000 und FPH 40-250
  • Hersteller: Magirus
  • Förderleistung Normaldruck: 3.000 l/min bei 10 bar
  • Förderleistung Hochdruck: 250 l/min bei 40 bar
  • Schaumzumischung: Pumpenvormischer und Druckzumischanlage Netz-CaddiSys 30L/CaddiSys NetzMix
  • Besonderheiten: Pump-and-Roll-Betrieb, C-Druckabgang an der Front

Großlüfter:

  • Typ: AirCore MFT60-H
  • Hersteller: EMiControls
  • Antrieb: Nebenantrieb mit 25 kW
  • Luftvolumen: 105.000 m³/h
  • Steuerung: Joystick in der Kabine oder Funkfernsteuerung
  • Drehbereich: 360°, endlos
  • Neigung: -19° - +43°
  • Hubhöhe: 800 mm
  • Löschtechnik: umlaufender, zweireihiger Kranz mit Wasserdüsen, Monitor mit Hohlstrahldüse in der Turbinenmitte und Monitor mit Hohlstrahldüse über der Turbine
  • Durchfluss insgesamt: 500 l/min - 6.000 l/min
  • Durchfluss im Wassernebel- Modus: 1.500 l/min über Düsenkranz und Monitor in Lüftermitte
  • Durchfluss im Hochleistungs-Modus: 500 l/min - 6.000 l/min
  • Durchfluss Monitor über dem Lüfter: bis zu 2.000 l/min
  • Wurfweite im Wassernebel-Modus: 60 m
  • Wurfweite im Hochleistungs-Modus: 80 m
  • Maximaler Arbeitsdruck: 16 bar

Löschmittel:

  • Wasser: 3.000 l, zzgl. 300 l für Selbstschutzanlage
  • Schaummittel: 200 l

Beladung/Ausstattung:

  • Rückfahrkamera
  • Verkehrswarnanlage bestehend aus 2 gelben Blitzern Hänsch Effekta RWS Sputnik SL
  • Umfeldbeleuchtung
  • Selbstschutzanlage mit elektrischer Pumpe als Redundanz sowie Düsen an der Kabine und den Reifen
  • Frontsprühdüsen

AirCore – Die Löschkanone von Magirus

In Kooperation mit EMiControls entwickelte Magirus mit dem AirCore eine spezielle, vielseitig einsetzbare und flexibel aufbaubare Belüftungs- und Löschturbine für den Feuerwehreinsatz. Erstmalig vorgeführt wurde der AirCore im Rahmen des 150-jähjrigen Jubiläums von Magirus im Jahr 2014 und seitdem konsequent weiterentwickelt. Konzipiert ist der AirCore für den Einsatz aus sicherer Distanz zur Bekämpfung großflächiger Brände, zum Abschirmen von Objekten und zum Niederschlagen von gefährlichen Dämpfen sowie auch für Aufgaben in der Be- und Entlüftung großer Gebäudekomplexe. Prädestiniert ist der AirCore beispielsweise für die Industriebrandbekämpfung, aber auch für die Vegetationsbrandbekämpfung empfiehlt Magirus das System.

Das Wirkprinzip des AirCore ähnelt dem des schon in den 1980er Jahren in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) entwickelten Abgas-Löschfahrzeuges (AGLF), bzw. dem ein Jahrzehnt später für die BASF entwickelten TurboLöschers: Mit einer Turbine wird ein großvolumiger und weitreichender Luftstrom erzeugt, in den mittels Düsen und Monitoren Löschwasser abgegeben wird. Zum einen wird das Löschwasser im Luftstrom über deutlich weitere Distanzen getragen, als es bei konventionelle Wasserwerfern möglich ist. Zum anderen trägt die Turbine und ihr Luftstrom dazu bei das Löschwasser bei Bedarf noch feiner zu Vernebeln und einen weitreichenden Wassernebel zu erzeugen. Zusammengefasst wird diese Wirkweise unter dem Schlagwort Aerosol-Löschverfahren.

Anders als beim AGLF aus der DDR und dem TurboLöscher der BASF kommt beim AirCore jedoch keine großes und komplexes Flugzeugtriebwerk zum Einsatz, sondern eine deutlich kleinere und einfacher zu handhabende Turbine. Die Wurzeln des AirCore finden sich in Schneekanonen für die künstliche Pistenbeschneiung im Wintersport. Die dafür nötige Technologie stammt von EMiControls, einem Tochterunternehmen von TechnoAlpin, dem Weltmarktführer für Schneekanonen. Durch die kompakte Bauform kann die AirCore-Turbine sehr flexibel eingesetzt werden. Der AirCore kann beispielsweise schon auf größeren ferngesteuerten Löschunterstützungsfahrzeugen (LUF) oder auf großen Transporterfahrgestellen ab fünf Tonnen Gesamtgewicht aufgebaut werden.

Als Antrieb genügt dem AirCore ein Motor oder Nebenantrieb mit nur 25 Kilowatt. Damit fällt der Motor deutlich kleiner aus als bei allen anderen Turbinenlöschfahrzeugen und auch Mobilen Großventilatoren (MGV). Als reiner Überdrucklüfter eingesetzt bewegt der AirCore bis zu 105.000 Kubikmeter Luft in der Stunde. Für die Wasserabgabe ist der AirCore an seinem vorderen Ende mit einem umlaufenden Kranz aus Düsen bestückt, der durch einen Monitor in der Turbinenmitte ergänzt wird. Am Monitor kann entweder eine klassische Hohlstrahldüse oder ein Düsenaufsatz angebracht werden. In Verbindung aus Düsenkranz und Monitor lässt sich ein Wassernebel erzeugen, der vom Luftstrom bis zu 60 Meter weit getragen wird. Je nach Typ des AirCore werden 1.000 oder sogar 1.500 Liter Wasser pro Minute vernebelt. Alternativ kann der AirCore aber auch als Wasserwerfer eingesetzt werden. Die Wurfweite liegt in diesem sogenannten Hochleistungs-Modus bei rund 80 Metern. Abhängig vom verwendeten Wasserwerfer können bis zu 6.000 Liter pro Minute abgegeben werden. Zusätzlich gibt es auch Varianten des AirCore mit einem weiteren Monitor oben auf der Turbine, mit dem weitere 2.000 Liter pro Minute abgegeben werden können. Der Arbeitsdruck des AirCore bewegt sich je nach Einsatzzweck zwischen acht und 16 bar. Auch eine Schaumzumischung im Bereich zwischen 0,5 und 1,0 % ist jederzeit möglich.

Waldbrand-TLF mit Turbine

Sechs Jahre nach der Einführung des AirCore präsentierte Magirus 2020 mit dem Tanklöschfahrzeug (TLF) AirCore eine Anwendungsvariante seiner Löschturbine für die Vegetationsbrandbekämpfung. Anders als frühere Varianten des AirCore lässt sich die TLF-Variante ohne weitere Unterstützungsfahrzeuge vollkommen autark einsetzten. Das erste AirCore-Löschfahrzeug auf Iveco Daily aus dem Jahr 2014 besaß zwar schon eine Tragkraftspritze als Pumpe, war aber auf eine externe Wasserversorgung angewiesen. Im Gegensatz dazu verfügt das TLF AirCore nicht nur über eine an den Nebenantrieb gekoppelte leistungsstarke Feuerlöschkreiselpumpe, sondern auch über einen 3.000 Liter großen Löschwassertank. Erweitert werden kann die Tankkapazität über einen von Magirus Range Extender genannten Wasseranhänger mit weiteren 8.000 bis 17.000 Litern Löschwasser, der vom TLF AirCore gezogen und mit einer Saugleitung mit diesem verbunden wird. In dieser Kombination sind Einsatzzeiten der AirCore-Turbine von bis zu 20 Minuten möglich.

Sein erstes TLF AirCore baute Magirus auf einem geländegängigen Iveco EuroCargo FF 150 E 32 WS mit Allradantrieb, Automatikgetriebe und Einzelbereifung auf. In der Kabine findet die für den Einsatz des Fahrzeuges vollkommen ausreichende zweiköpfige Besatzung Platz. Vor den Einflüssen des Feuers werden die Besatzung in der Kabine und das Fahrgestell durch eine Selbstschutzanlage geschützt. Kleine Düsen benetzen die Kabine und Teile des Fahrgestells, insbesondere die Reifen, mit kühlendem Wasser. Gespeist wird die mit einer eigenen Elektropumpe ausgestattete Selbstschutzanlage aus einem eigenen 300 Liter großen Wasservorrat.

Die AirCore-Turbine vom Typ MFT60-H ist zusammen mit allen nötigen Zusatzaggregaten auf einem niedrigen Podium direkt hinter der Kabine verbaut. Im Fahrzustand ragt die Turbine nur wenig über die Kabine und den restlichen Aufbau hinaus. Mit einem Scherenlift kann die Turbine jedoch um bis zu 800 Millimeter angehoben werden und überragt dann Kabine und Aufbau. Sie lässt sich um 360° drehen und kann im Bereich von -19° bis +43° geneigt werden. Einschränkungen für den Einsatz der Turbine ergeben sich lediglich im negativen Neigungsbereich durch Kabine und Aufbau. Für den Löscheinsatz ist die Turbine mit dem üblichen Düsenkranz, einem zentralen Monitor in der Turbinenmitte und einem zusätzlichen Monitor über der Turbine bestückt. Alle Funktionen der Turbine lassen sich von der Kabine aus oder über eine Funkfernsteuerung bedienen.

Hinter dem Podium mit der AirCore-Turbine schließt sich ein AluFire3-Aufbau mit den Tanks für Wasser und Schaummittel sowie drei Geräteräumen an. Der exakt über der Hinterachse angeordnete Tank fasst 3.300 Liter Wasser, wovon 3.000 Liter für den Löscheinsatz und 300 Liter exklusiv für die Selbstschutzanlage zur Verfügung stehen. Ein weiterer Tank fasst 200 Liter Schaummittel. Um den Tank im Einsatz besonders schnell wieder befüllen zu können besitzt er einen einfach zu öffnenden Domdeckel auf dem Dach. Über diesen lässt sich der Tank in Windeseile beispielsweise mit dem Ausleger eines landwirtschaftlichen Tankwagens wieder befüllen. Eine ähnliche Fülleinrichtung besitzt auch der Range Extender.

Im Heckgeräteraum sind eine Normal- und eine Hochdruckpumpe eingebaut. Sie haben eine Leistung von 3.000 Liter pro Minute bei 10 bar oder von 250 Litern pro Minute bei 40 bar. Mit einem Pumpenvormischer oder der Druckzumischanlage CaddiSys NetzMix kann dem Wasser Schaummittel zugegeben werden. Über die Pumpe kann abseits der AirCore-Turbine auch ein konventioneller Löschangriff gefahren werden. Dafür stehen zwei B-Druckabgänge am Heck und ein C-Druckabgang an der vorderen Stoßstange zur Verfügung. Unter der Stoßstange ist außerdem auch ein Frontsprühbalken angebracht.

Range Extender:
https://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/200528

TLF AirCore als Gespann mit Range Extender:
https://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/196042

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 4 LED-Kennleuchten Hänsch Nova, davon 2 am Heck
  • 2 Frontblitzer Hänsch Sputnik SL
  • 1 Druckkammerlautsprecher Hänsch
Besatzung 1/1 Leistung 235 kW / 320 PS / 315 hp
Hubraum (cm³) 6.728 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 15.000
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Eingestellt am 01.10.2023 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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