Einsatzfahrzeug: MAN TGM 13.290 4x4 - Desautel - TLF 30/30 - CCRM

MAN TGM 13.290 4x4 - Desautel - TLF 30/30 - CCRM
MAN TGM 13.290 4x4 - Desautel - TLF 30/30 - CCRM

Einsatzfahrzeug-ID: V185722 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname MAN TGM 13.290 4x4 - Desautel - TLF 30/30 - CCRM Kennzeichen k.A.
Standort SonstigesLeih-, Messe- und Vorführfahrzeuge
Wache k.A. Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation kommerzielles Unternehmen
Klassifizierung Tanklöschfahrzeug Hersteller MAN
Modell TGM 13.290 4x4 Auf-/Ausbauhersteller Desautel
Baujahr k.A. Erstzulassung k.A.
Indienststellung k.A. Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Camion Citerne Rural Medium (CCRM) / Tanklöschfahrzeug (TLF) als Vorführfahrzeug von Desautel

Fahrgestell: MAN TGM 13.290 4x4 BL
Aufbau: Desautel
Aufbautyp: CCRM Evo III
Baujahr: 2022

Technische Daten:

  • Antrieb: Allradantrieb, 4x4
  • Getriebe: Automatisiertes 12-Gang-Schaltgetriebe MAN Tipmatic
  • Länge/Breite/Höhe: 7.710/2.540/3.350 mm
  • Radstand: 3.650 mm

Feuerlöschkreiselpumpe:

  • Typ: FPN 10-3000 / TO 3001
  • Hersteller: PF Pumpen und Feuerlöschtechnik, Jöhstadt
  • Förderleistung: 3.000 l/min bei 10 bar

Löschmittel:

  • Wasser: 3.000 l
  • Schaummittel: 200 l

Beladung/Ausstattung:

  • Rückfahrkamera
  • Schleuderketten
  • Verkehrswarnanlage
  • Überrollbügel außen an der Kabine
  • Überrollbügel in die Kabine integriert
  • Umfeldbeleuchtung
  • Lichtmast
  • Schnellangriff mit formstabilem Druckschlauch und Hohlstrahlrohr über der Pumpe am Heck
  • Schnellangriff mit Druckschlauch 45 mm und Hohlstrahlrohr links neben der Pumpe am Heck
  • Schaum- und Wasserwerfer an der Front, Durchfluss: 500 l/min
  • Entnahmehilfe mit 4 Saugschläuchen 110 mm
  • Leiterentnahmehilfe
  • Hygieneboard
  • Rüstsatz Holmatro
  • Motorkettensäge Stihl
  • Halligan-Tool
  • Stufenkeile
  • Verkehrszeichen AK 31 „Accident“ “ mit 3 gelben LED-Warnleuchten in den Ecken
  • 4 Leitkegel
  • Ein-Personen-Haspel mit ABC-Pulverfeuerlöscher 50 kg
  • Ein-Personen-Haspel mit B-Druckschlauch
  • Schlauchbett mit C-Druckschlauch und Verteiler zwischen den Geräteräumen G1 und G2
  • 4 Saugschläuche 110 mm (s.o.)
  • Druckschlauch 110 mm
  • Druckschlauch 75 mm
  • 2 Schlauchpakete mit Druckschlauch 45 mm
  • Sammelstück
  • Verteiler
  • Feuerlöscher
  • 4 Pressluftatmer in der Kabine
  • Teleskopleiter
  • 2-teilige Steckleiter

CCRM Evo III – Ein ungewöhnliches TLF aus Frankreich

Auf der Interschutz im Sommer 2022 zeigte der französische Desautel-Konzern an seinem Stand ein ganz und gar ungewöhnliches Tanklöschfahrzeug (TLF) für den ländlichen Raum vom Typ Camion Citerne Rural Moyen (CCRM). Auf den ersten Blick fällt das auf einem MAN TGM 13.290 4x4 aufgebaute „CCRM Evo III“ vor allem durch seinen Frontwerfer auf, der nicht etwa an der Stoßstange, sondern oberhalb der Windschutzscheibe verbaut ist. Auch das Fahrzeugheck wirkt ungewöhnlich mit seinem vordachartig verlängerten Dach, den ungewöhnlich hoch aufgehängten Ein-Personen-Haspeln und einer Öffnung für eine im Aufbau verbaute Schlauchhaspel. Dahingegen fällt es erst beim zweiten oder dritten Blick auf, dass der Aufbau des CCRM nicht symmetrisch gestaltet ist. Auf der linken Seite hat der Aufbau zwei durch Türen verschlossene Geräteräume, während es auf der rechten Seite nur einen einzigen langen Geräteraum mit einem Rollladenverschluss gibt.

Die genauen Gründe für diese Konstruktionsentscheidung sind unklar, aber es liegt nahe, das Desautel an seinem Vorführfahrzeug beide zur Wahl stehenden Verschlusssysteme für die Geräteräume demonstrieren wollte. Wirklich funktionale Gründe für die Asymmetrie lassen sich nämlich nicht erkennen.

TLF für eine Landpartie

Beim Camion Citerne Rural (CCR) handelt es sich um ein geländegängiges Tanklöschfahrzeug (TLF) welches vor allem von französischen Feuerwehren im ländlichen Raum eingesetzt wird. Auf den Einsatzort weißt schon die französische Fahrzeugbezeichnung hin: Während „Camion Citerne“ mit Tanklöschfahrzeug übersetzt werden kann, bedeutet „rural“ ländlich. Die sich daraus ergebende wörtlich übersetzte Fahrzeugbezeichnung „ländliches Tanklöschfahrzeug“ klingt für den deutschen Feuerwehrangehörigen sehr gewöhnungsbedürftig, entspricht aber dem französischen Standard Feuerwehrfahrzeuge allein mit Wörtern zu umschreiben und sie nicht in Zahlenkombinationen zu verschlüsseln. Das CCR stellt ein Bindeglied zwischen den auf Straßenfahrgestellen aufgebauten Fourgon Pompe Tonne (FPT), den französischen Löschgruppenfahrzeugen (LF), und den für Frankreich typischen Waldbrand-Tanklöschfahrzeugen (TLF-W), den Camion Citerne Feux de Forêt (CCF), dar. Von den beiden Löschfahrzeugtypen übernimmt das CCR verschiedene Eigenschaften die zusammengenommen ein geländegängiges Tanklöschfahrzeug ergeben.

Wie das CCF auch werden CCR häufig auf einzelbereiften Allradfahrgestellen mit Doppelkabine aufgebaut und besitzen einen möglichst kleinen Überhang über der Hinterachse. Häufig sind CCR im Unterschied zu CCF nur mit einem Rammschutzbügel und einem einfachen Überollbügel außen an der Kabine ausgestattet und besitzen keinen vollwertigen Überollschutz im Sinne eines Roll over Protection Systems (ROPS) durch einen in die Kabine integrierten Überollbügel. Ebenso fehlen ihnen häufig die für CCF obligatorischen Sicherheitseinrichtungen, wie die Atemschutzanlage in der Kabine und die Selbstschutzanlage außen an Kabine und den Reifen. Teilweise gibt es aber auch CCR die ein vollwertiges ROPS, Atemschutz- und/oder Selbstschutzanlage besitzen, bzw. die „nur“ auf an der Hinterachse zwillingsbereiften Allradfahrgestellen aufgebaut sind. Je nach konkreter Ausgestaltung eines CCR nähert dieses sich deutlich stärker einem CCF an oder tendiert eher in die Richtung eines FPT mit Allradantrieb.

Vergleicht man das CCR mit FPT so gleicht sich vor allem die löschtechnische Ausstattung und die Beladung. Zwar sind die Löschmittelmengen von CCR und CCF mit meist rund 3.500 Litern nah beieinander, eine komplexe Schaumzumischanlage findet sich jedoch in der Regel nur bei FPT. Ebenso ist die Beladung des CCR wesentlich umfangreicher als beim CCF und ist wie beim FPT üblich vor allem auf die konventionelle Brandbekämpfung ausgelegt. Das bedeutet das Pressluftatmer, zwei Ein-Personen-Haspeln mit Druckschläuchen, Armaturen zur Abgabe von Löschschaum und eine tragbare Leiter häufig zur Fahrzeugbeladung gehören. Eine Besonderheit im Vergleich zum FPT sind die Aufprotzeinrichtungen für Haspeln am Heck vieler CCR. Um am Heck einen möglichst günstigen Rampenwinkel zu erzielen werden die Haspeln nicht nur wie bei französischen Löschfahrzeugen elektromechanisch auf- und abgeprotzt, sondern mit einem Arm auch noch weiter nach oben weggehoben. Die für das CCF üblichen Transportrucksäcke für Ausrüstung zur Waldbrandbekämpfung fehlen hingegen wiederum. Auch vom Gesamtgewicht her erweist sich das CCR als Mittelweg zwischen dem CCF und dem FPT: Es ist schwerer als ein CCF, aber leichter als ein FPT.

Eingesetzt werden die CCR als geländegängige Löschfahrzeuge an Feuerwachen in ländlichen Regionen. Mit ihnen können Feld- und Wirtschaftswege problemlos befahren werden und auch Geländefahrten sind zu einem gewissen Grad noch möglich. Damit können beispielsweise Aussiedlerhöfe ohne weiteres erreicht werden. Haupteinsatzgebiet ist die Bekämpfung von urbanen Bränden, aber auch in der Bekämpfung von Vegetationsfeuern können die CCR genutzt werden. In diesem Fall werden sie nicht gleichbedeutend mit einem Waldbrandlöschfahrzeug aktiv in die Brandbekämpfung eingebunden, sondern werden vielmehr zum Schutz neuralgischer Punkte eingesetzt. Dies bedeutet, dass die Mannschaft eines CCR Gebäude oder wichtige Infrastruktur wie Strom- und Handymasten sowie Windkraftanlagen abschirmen und so gegen das Feuer schützen.

Diese beiden Aufgaben, Brandbekämpfung im ländlichen Raum und Abschirmmaßnahmen in der Vegetationsbrandbekämpfung, wurden in der Vergangenheit oft durch sogenannte Fourgon Pompe Tonne Hors Route (FPTHR), geländegängigen Löschgruppenfahrzeuge, wahrgenommen. Das CCR verdrängt aber mehr und mehr das FPTHR. Als Alternative zu FPTHR und CCR wurden und werden noch heute teilweise CCF in der „waldbrandfreien“ Zeit mit tragbaren Leitern, Ein-Personen-Haspeln und Pressluftatmern aufgerüstet und zur konventionellen Brandbekämpfung genutzt.

Ausrüster Rauwers GmbH
Sondersignalanlage
  • 3 LED-Kennleuchten Federal Signal Pilot Solaris, davon 1 am Heck
  • 2 Frontblitzer Federal Signal NanoLED
Besatzung 1/5 Leistung 213 kW / 290 PS / 286 hp
Hubraum (cm³) 6.871 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 15.500
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Eingestellt am 21.10.2022 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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