Einsatzfahrzeug: Florian Staßfurt 33 (a.D.)

Florian Stassfurt 33 (a.D.)
Florian Stassfurt 33 (a.D.)

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Funkrufname Florian Staßfurt 33 (a.D.) Kennzeichen ASL-SF 101
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)Sachsen-AnhaltSalzlandkreis (SLK, ASL, BBG, SBK, SFT)
Wache FF Staßfurt OF Staßfurt Zuständige Leitstelle Leitstelle Salzlandkreis (SLK)
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Drehleiter-Korb Hersteller Mercedes-Benz
Modell 1524 F Auf-/Ausbauhersteller Camiva
Baujahr 1995 Erstzulassung 1995
Indienststellung 1995 Außerdienststellung 2021
Beschreibung

Drehleiter DLK 23/12 der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Staßfurt, Ortswehr Staßfurt.

Technische Daten:

  • Fahrgestell: Mercedes-Benz 1524 F
  • Motorleistung: 177 kW bei 2.600 1/min (6-Zylinder Diesel)
  • Hubraum: 5.958 cm³
  • Zulässiges Gesamtgewicht: 14.000 kg

Hubrettungssatz:

  • Hersteller: Camiva
  • Modell: EPA 30
  • Max. Rettungshöhe: 30 m
  • Max. Aufrichtewinkel: 75°
  • Max. Korbtraglast: 270 kg
  • Nennrettungshöhe: 23 m
  • Nennausladung: 12 m

Aufbau: Ziegler

Die Geschichte der DLK 23-12 von Camiva und Ziegler

Mitte der 1980er Jahre gingen Ziegler und sein französischer Mitbewerber Camiva eine für beide Unternehmen gewinnbringende Partnerschaft ein und beschlossen im Bau und Vertrieb von Drehleitern (DL) auf dem attraktiven deutschen Markt miteinander zu kooperieren. Über ein Jahrzehnt lang bauten Camiva und Ziegler gemeinsam für den deutschen Markt Drehleitern mit Korb (DLK) 23-12 auf und konnten letztlich fast 60 Fahrzeuge verkaufen. Die Kooperation fand ihr Ende, kurz nachdem Iveco Magirus 1997 Camiva aufgekauft hatte.

Für Ziegler bot sich durch die Zusammenarbeit mit Camiva die Möglichkeit endlich sein weites Produktportfolio auch mit Drehleitern abzurunden und als Vollausstatter für Feuerwehren vollends zu Unternehmen wie Magirus und Metz aufzuschließen zu können. Das gleiche Ziel vor Augen, hatte Ziegler wenige Jahre zuvor schon versucht eine Kooperation mit Riffaud, dem zweiten großen Drehleiterhersteller aus Frankreich, aufzubauen. Eine DL 30 von Riffaud, aufgebaut auf einem Saviem-Fahrgestell, zeigte Ziegler auf der Interschutz 1980 in Hannover. Doch blieb es letztlich bei einem Versuch, denn eine längerfristige Partnerschaft zwischen Ziegler und Riffaud kam nicht zustande. Von Erfolg gekrönt waren jedoch die Gespräche mit Camiva, die 1986 in einer engen Kooperation mündeten. Durch diese Partnerschaft hatte Camiva einen Weg gefunden auch Zugang zum attraktiven deutschen Markt zu finden, den bis dahin Magirus und Metz mit ihren Drehleitern dominierten.
Für den Markteintritt in Deutschland galt es für Camiva jedoch zunächst ein technisches Hindernis zu überwinden, hatte Camiva doch bis dahin keine vollautomatischen Drehleitern im Sortiment. Der französischen Norm genügten in den 1980er Jahren und auch noch lange darüber hinaus halbautomatische Drehleitern, die jeweils nur eine Leiterbewegung zur gleichen Zeit zuließen und die Feuerwehren in Frankreich forderten auch nicht mehr. Anders in Deutschland, wo das Normwesen der DIN bei Drehleitern schon lange eine vollautomatische Steuerung vorsah und die Feuerwehren auch nichts anderes mehr wollten. Auf Basis von Camivas halbautomatischer Drehleiter vom Typ EPAS 30 (Échelle Pivotante Automatique à Mouvement Séquentiel) entstand eine DIN-konforme, der DLK 23-12 entsprechende Variante für den deutschen Markt. In seinem französischen Werk in Chambery baute Camiva die Abstützung, Leiterstuhl und -satz sowie den Rettungskorb der deutsch-französischen Koproduktion. Eine elektronische Mikroprozessorsteuerung als Ersatz für die analoge Steuertechnik von Camiva steuerte Ziegler bei. Ebenso übernahm Ziegler die Konstruktion der Podien der für Deutschland bestimmten DLK 23-12. Logischerweise übernahm Ziegler auch den Vertrieb der gemeinsam mit Camiva gebauten Drehleitern innerhalb Deutschlands.

Ihre erste DLK 23-12, aufgebaut auf einem Mercedes-Benz 1422 F, konnten Camiva und Ziegler 1987 an die Feuerwehr Meersburg verkaufen. Sie hatte den von der EPAS 30 bekannten vierteiligen Leitersatz mit den charakteristischen trapezförmigen Obergurten, einen Rettungskorb für zwei Personen oder 180 kg und eine Waagerecht-Senkrecht-Abstützung mit vier massig wirkenden Stützen. Das Podium hatte Ziegler vergleichsweise einfach konzipiert und besaß vier kleine Geräteräume. Ungewöhnlich war das trapezförmige Heck mit zwei es einrahmenden Treppen. In gewisser Weise markant waren auch die beiden auf Rohrrahmen basierenden Treppen, die hinter der Kabine auf das Podium führten. Bis 1994 entsprachen Konstruktion und Ausstattung der DLK 23-12 von Camiva und Ziegler weitgehend diesem Standard. Als optionale Zusatzausstattungen boten die beiden Partner ab Beginn der 1990er Jahre für ihre DLK 23-12 auch vom Fahrzeugmotor angetriebene Stromerzeuger von Leroy-Somer sowie eine elektromechanisch arbeitende Automatik für die Korbaufrichtung an. Die automatische Korbaufrichtung war seinerzeit zwar eine fortschrittliche Komfortausstattung, erwies sich bei einigen Drehleitern im fortschreitenden Alter aber als fehleranfällig. Nur wenig Verbreitung fand im Gegensatz zur Korbaufrichtung die Erweiterung des Podiums um einen schmalen Kofferaufbau hinter der Kabine mit zwei zusätzlichen Geräteräumen.
Zum Jahr 1995 führten Camiva und Ziegler eine überarbeitete DLK 23-12 auf Basis der EPAS 30 ein. Neu an ihr war unter anderem der Rettungskorb, den es nun in einer Variante für zwei Personen oder 180 kg oder für drei Personen und 270 kg gab. Durch sein neues Design unterschied er sich deutlich vom zuvor genutzten Rettungskorb. Eine zaghafte Überarbeitung erfuhr auch das Podium von Ziegler. Die beiden aus Rohrrahmen bestehenden Treppen vorne am Podium ersetzten nun vollwertige Treppen, die sich harmonisch ins Podium einfügten.

Dem Gespann aus Camiva und Ziegler war ein durchaus respektabler Achtungserfolg gelungen, hatte man sich doch bis Mitte der 1990er Jahre durchaus am deutschen Drehleitermarkt etablieren können. Doch blieben die Produktionszahlen und damit auch die Marktanteile verglichen mit denen von Magirus und Metz gering. Ihren Höhepunkt erreichte die Drehleiterproduktion von Camiva und Ziegler mit neun Fahrzeugen im Jahr 1993. Das Ende der Partnerschaft zeichnete sich aber schon wenige Jahre später ab: Im Jahr 1997 wurde Camiva von Iveco Magirus aufgekauft. Während Camiva schrittweise in den Iveco-Konzern integriert wurde blieb die Partnerschaft mit Ziegler zunächst weiter bestehen. Im Zeitraum 1997/1998 wurde sogar das Podium ein weiteres Mal überarbeitet und modernisiert. Mit der Einführung einer X-Abstützung bekamen die Podien nun standardmäßig hinter der Kabine ein breites Element mit zwei größeren Geräteräumen, womit die Podien nun insgesamt sechs Geräteräume hatten. Optisch ähnelten diese Podien sehr stark denen, die Camiva auch auf seinen anderen Märkten nutzte. Die letzten drei DLK 23-12 aus der Kooperation von Camiva und Ziegler wurden im Jahr 2000 für die Feuerwehren Baesweiler, Bramsche und Rüdesheim am Rhein auf Mercedes-Benz Atego 1528 F aufgebaut. Danach fand die Zusammenarbeit mit Ziegler ein Ende und Camiva verabschiedete sich nach 14 Jahren wieder vom deutschen Drehleitermarkt. Unter dem Namen Magirus-Camiva wurde zunächst die Drehleiterproduktion vornehmlich für den französischen Stammmarkt in Chambery fortgeführt, schließlich aber 2012 eingestellt. Seitdem existiert Magirus-Camiva nur noch als Markenname innerhalb des Iveco-Konzerns, der bei Einsatzfahrzeugen für den französischen Markt benutzt wird.

Aus der 14 Jahre währenden Kooperation von Camiva mit Ziegler sind insgesamt 56 DLK 23-12 bekannt, die für deutsche Feuerwehren aufgebaut wurden. Die absolute Mehrzahl davon bauten die deutsch-französischen Partner auf Fahrgestellen von Mercedes-Benz auf. Alleine 26 Drehleitern entstanden bis 1994 auf dem 1422 F von Mercedes-Benz. Davon sogar zwei Exemplare in niedriger Bauweise mit nach vorne versetzter Kabine für die Feuerwehr Idstein und die Berufsfeuerwehr Wiesbaden 1990 und 1991. Als der 1422 F nicht mehr als Fahrgestell zur Verfügung stand, wurden weitere 16 Drehleitern auf dem 1524 F aufgebaut. Ein Einzelstück blieb die DLK 23-12 der Feuerwehr Mettlach auf Mercedes-Benz 1427 F aus dem Jahr 1999. Nur die drei letzten Drehleitern der Kooperation aus dem Jahr 2000 wurden auf Fahrgestellen aus der Atego-Baureihe aufgebaut. Eine absolute Seltenheit blieben DLK 23-12 von Camiva/Ziegler auf MAN-Fahrgestellen. Lediglich sieben MAN 14.232 F aus der M90-Baureihe nutzten Camiva und Ziegler zwischen 1991 und 1993 als Basis. Auch bei den MAN-Fahrgestellen wurden nach dem Generationswechsel des Fahrgestells nur noch drei weitere Exemplare gefertigt, hier auf dem MAN 15.264 LC für die Feuerwehren Merzig, Paderborn und Vechta.
Das Gros seiner DLK 23-12 lieferten Camiva/Ziegler an Freiwillige Feuerwehren in Deutschland aus. Als erste Berufsfeuerwehr erwarb Wiesbaden 1991 eine DLK 23-12 von Camiva/Ziegler, der 1997 und 1998 sogar noch zwei weitere folgten. Jeweils eine DLK 23-12 erwarben die Berufsfeuerwehren von Cottbus (1992), Erfurt (1992), Lübeck (1995) und Eisenach (1998). Je zwei Fahrzeuge gingen an die Berufsfeuerwehren Aachen (1991 und 1995) sowie Köln (1991). Als einzige Werkfeuerwehr reihte sich Opel in Rüsselsheim 1992 in den Kundenkreis ein.
Unklar ist inwieweit Drehleitern aus der Kooperation zwischen Camiva und Ziegler auch an Feuerwehren außerhalb Deutschlands geliefert wurden.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 2 Rundumkennleuchten Bosch RKLE 150
  • Martin-Horn 2297 GM
Besatzung 1/2 Leistung 177 kW / 241 PS / 237 hp
Hubraum (cm³) 5.958 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 14.000
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Eingestellt am 20.06.2021 Hinzugefügt von rot kreuz frankfurt
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