Einsatzfahrzeug: Seiser Alm - FF - TLF-A 2000
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Funkrufname | Seiser Alm - FF - TLF-A 2000 | Kennzeichen | VF 27T BZ |
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Standort | Europa (Europe) › Italien (Italy) › Regione Autonoma Trentino-Alto Adige/Südtirol (Autonome Region Trentino-Südtirol) › Provincia Autonoma di Bolzano-Alto Adige (Autonome Provinz Bozen-Südtirol) | ||
Wache | FF Alpe de Siusi / Seiser Alm | Zuständige Leitstelle | k.A. |
Obergruppe | Feuerwehr | Organisation | Freiwillige Feuerwehr (FF) |
Klassifizierung | Tanklöschfahrzeug | Hersteller | MAN |
Modell | TGM 13.290 4x4 | Auf-/Ausbauhersteller | Kofler Fahrzeugbau |
Baujahr | 2018 | Erstzulassung | 2018 |
Indienststellung | 2018 | Außerdienststellung | k.A. |
Beschreibung | Tanklöschfahrzeug 2000 mit Allradantrieb (TLF-A 2000) der Freiwilligen Feuerwehr Seiser Alm / Vigili del Fuoco Voluntatri Alpe di Siusi Fahrgestell: MAN TGM 13.290 4x4 BL Technische Daten: Feuerlöschkreiselpumpe: Löschmittel: Beladung/ Ausstattung:
Die Seiser Alm in Südtirol ist nicht nur Europas größte Hochalm und ein UNESCO-Welterbe, sondern auch Sommer wie Winter ein auserkorenes Ziel für Touristen aus der ganzen Welt. Ein Netz aus unzähligen Wander- und Radwegen, Skipisten und Langlaufloipen erstreckt sich über die fast 60 km² große Almfläche. Zwei große Seilbahnen verbinden zusätzlich zur einzigen Straßenverbindung die Seiser Alm mit dem Tal, denn das Autofahren ist für Touristen auf der unter Naturschutz stehenden Alm stark reglementiert. Weitere 20 Liftanlagen erschließen die Alm insbesondere für den Wintersport. Wer nicht als Tagesgast hinauf auf die Seiser Alm kommt, sondern übernachten möchte, der kann auf eines der über 1.700 Hotelbetten zurückgreifen. Auch wenn die große Zahl an Hotelbetten etwas anderes vermuten lässt, so leben doch ganzjährig gerade mal knapp 200 Menschen auf der zwischen 1.680 und 2.350 m hoch gelegenen Seiser Alm. Die besondere Lage, die große Ausdehnung und die dünne Besiedlung stellen besondere Anforderungen an die in Compatsch beheimatete Freiwillige Feuerwehr Seiser Alm. Nicht nur die Anfahrtswege für die Feuerwehrangehörigen zum Feuerwehrhaus sind oft lang, sondern häufig auch die sich anschließenden Wege zum Einsatzort. Deshalb fahren bei einem Alarm nur die Feuerwehrleute die gerade in der Nähe von Compatsch sind ans Feuerwehrhaus. Sie rücken mit den benötigten Fahrzeugen zum Einsatzort aus, während die restliche Mannschaft meist direkt die Einsatzstelle anfährt. Erst dort kommen Mannschaft und Gerät zusammen und bilden eine Einheit. Diese besondere Vorgehensweise schlägt sich auch in der Konzeption des 2018 in Dienst gestellten Tanklöschfahrzeuges mit Allradantrieb (TLF-A) 2000 nieder. Der von Kofler Fahrzeugbau aufgebaute MAN TGM 13.2904x4 ist das zentrale Löschfahrzeug der Wehr. Es führt nicht nur den größten Löschwasservorrat mit, sondern besitzt auch als einziges Löschfahrzeug der Wehr eine vom Fahrzeugmotor angetriebene Pumpe. Auf eine große Doppelkabine für eine Staffel- oder gar Gruppenbesatzung verzichtete die Wehr zugunsten einer kurzen Truppkabine. Weil im Einsatzfall mit dem TLF-A ohnehin nur zwei bis drei Feuerwehrleute ausrücken, bliebe eine lange Doppelkabine die meiste Zeit ohnehin leer. Mit der kleinen Truppkabine bleibt das TLF-A zudem äußerst kompakt und wendig. Doch stellt die Truppkabine in gewisser Weise ein Problem dar, steht sie doch konträr zu den Vorgaben des Landesfeuerwehrverbandes (LFV) Südtirol. Dieser regelt in normähnlichen Fahrzeugrichtlinien verbindlich die Ausstattung von Feuerwehrfahrzeugen in Südtirol. Laut den Vorgaben des LFV muss ein TLF-A 2000 einer Ortsfeuerwehr eine Staffel- oder Gruppenkabine haben, weil es als Erstangriffsfahrzeug konzipiert ist. Es muss eine Einheit aus handlungsfähiger Mannschaft und Gerät an die Einsatzstelle bringen. Nur TLF-A 2000 bei Stützpunktfeuerwehren dürfen, weil sie dort Ergänzungsfahrzeug sind, eine kleine Truppkabine haben. Weil es sich bei der Wehr auf der Seiser Alm aber nur um eine Ortsfeuerwehr handelt, bleibt ihr eigentlich ein TLF-A 2000 mit Truppkabine verwehrt. Für ihr TLF-A 2000 wurde der Feuerwehr Seiser Alm schließlich eine in Südtirol viel diskutierte Ausnahme gewährt. Abseits der kleineren Kabine entspricht das TLF-A 2000 der Feuerwehr auf der Seiser Alm aber den Rahmenbedingungen des LFV Südtirol. Das heißt ein Fahrgestell mit Straßen- oder Allradantrieb, eine Feuerlöschkreiselpumpe mit einer Leistung von 1.500 l/min bei 10 bar, optional ergänzt durch eine Hochdruckpumpe, ein Tank mit 2.000 bis 2.500 l Wasser sowie ein Schaummittelvorrat von 60 l. Angepasst an das bergige Terrain und die schneereichen Winter auf der Hochalm besitzt das MAN-Fahrgestell des TLF-A vom Typ TGM 13.290 Allradantrieb und als Erleichterung für den Maschinisten ein automatisiertes Schaltgetriebe. Damit hebt es sich deutlich von seinem Vorgänger, einem 1980 von Rosenbauer zum TLF-A 2000 aufgebauten Fiat 75 PC, ab. Der war mit gerade mal 120 PS noch nicht mal halb so stark motorisiert wie der MAN und hatte auch nur ein einfaches Fünf-Gang-Schaltgetriebe. Der Fiat war nicht nur behäbiger und unkomfortabler zu fahren, er hatte sogar nur eine Kabine mit lediglich zwei Sitzplätzen. Mit Indienststellung des neuen TLF-A 2000 konnte der einst gebraucht erworbene Fiat nach insgesamt 38 Dienstjahren, davon 15 auf der Seiser Alm, außer Dienst gestellt werden. Der Aufbau des TLF-A 2000 stammt vom Südtiroler Unternehmen Kofler Fahrzeugbau in Lana. Vom in Südtirol sehr beliebten Spezialisten für Feuerwehrfahrzeuge stammen die Auf- und Ausbauten der allermeisten Fahrzeuge der Feuerwehr Seiser Alm. In seinem Aufbau verbaute Kofler eine Feuerlöschkreiselpumpe vom Typ FPN 10-2000 des deutschen Herstellers PF Pumpen und Feuerlöschtechnik GmbH, besser bekannt unter dem Traditionsnamen Jöhstadt. Mit einer Leistung von 2.000 l/min bei 10 bar fördert sie 500 l/min mehr, als in der Richtlinie des LFV Südtirol gefordert. Während die Pumpe aus Deutschland zugeliefert wurde handelt es sich bei der Pumpensteuerung und der Druckzumischanlage um Eigenentwicklungen von Kofler. Die SUS Rescue-Steuerung ist ein modernes Can-Bus System welches nicht nur am Pumpenbedienstand eingesetzt wird, sondern auch in der Kabine in einer Bedieneinheit für verschiedene Fahrzeugfunktionen Verwendung findet. Auch wenn das Kernelement des Pumpenbedienstandes ein moderner Computerbildschirm mit integrierten Tastern ist, so gibt es auch noch robuste Drucktaster über die sich die wichtigsten Bedienfunktionen der Pumpe direkt ansteuern lassen. Schnell und einfach lässt sich die Pumpe über die Drucktaster in Betrieb setzten und können Grundfunktionen ausgewählt werden. Dies kann natürlich auch über das Bildschirmbedienfeld geschehen, von hier aus lassen sich aber vor allem auch deutlich detailliertere und speziellere Einstellungen treffen. Passend zugeschnitten für den Betrieb über die eigene SUS Rescue-Steuerung entwickelte Kofler seine Druckzumischanlage DZA 16. Sie erlaubt die stufenlose Schaummittelzumischung in einem Bereich von 0,1 bis 3 %. Drei Zumischraten lassen sich vorprogrammieren und über das Bedienfeld abrufen. Von den vorprogrammierten Zumischraten aus lässt sich die Schaummittelkonzentration bei Bedarf passgenau angleichen. Gespeist werden Feuerlöschkreiselpumpe und Druckzumischanlage aus dem 2.000 l großen Löschwasser- und dem 60 l fassenden Schaummitteltank. Weitere 20 l Schaummittel werden als Ergänzung in einem Kanister mitgeführt. Im Heckgeräteraum über der Feuerlöschkreiselpumpe ist eine SUS Rescue-Schnellangriffshaspel mit formstabilem Druckschlauch für den ersten und schnellen Löschangriff eingebaut. Die Haspel besitzt eine ausklappbare Schlauchführung. Sie verhindert das der Schlauch beim ab- und aufrollen am Aufbau entlang schleift und auch das der unter der Haspel an der Pumpe arbeitende Maschinist behindert wird. Als Hilfe für nach dem Einsatz besitzt die Haspel eine elektrische Aufrollhilfe. Anders als beim Vorgänger verzichtete die Feuerwehr Seiser Alm auf einen fest auf dem Dach montierten Wasserwerfer, zugunsten eines deutlich flexibler einsetzbaren tragbaren Werfers. Auf dem Dach befinden sich neben einer vierteiligen Steckleiter nur eine sperrige Abschleppstange, Schlauchbrücken und Saugschläuche die geschützt vor der Witterung in einem Dachkasten verladen sind. Statt des Wasserwerfers ragt aus der Dachfläche des TLF-A 2000 ein mit energiesparenden und leistungsstarken LED-Strahlern bestückter Lichtmast heraus. Der pneumatisch aus- und einfahrende Mast zwischen Aufbau und Kabine wird über eine Kabelfernbedienung vom Heckgeräteraum aus gesteuert. Mit Strom versorgt ihn die Lichtmaschine des Fahrgestells. Diese versorgt auch die aus unscheinbaren LED-Modulen entlang der Dachgalerie bestehende Umfeldbeleuchtung mit Energie. Weil die Feuerwehr Seiser Alm vergleichsweise oft zu Bergungseinsätzen ausrücken muss ist das TLF-A 2000 mit einer Seilwinde von Rotzler mit einer Zugkraft von 50 kN ausgestattet. Auf der Seiser Alm unterschätzen Sommer wie Winter die Fahrer von Kleintransportern, Lastwagen oder auch Traktoren bisweilen die Breite der Straßen und die Tragfähigkeit der unbefestigten Bankette. Besonders tückisch ist es im Winter, wenn der Schnee den Fahrbahnrand teils verdeckt. Schnell rutschen bei einer solchen Fehleinschätzung die oft tonnenschweren Fahrzeuge von der Fahrbahn. Auch wenn Unfälle dieser Art in der Regel glimpflich und ohne Verletzten enden, muss die Feuerwehr bei der Bergung der verunglückten Fahrzeuge helfen. Neben der Seilwinde für Sicherungs- und Bergungsaufgaben ist das TLF-A auch mit einem pneumatisch ausklappbaren Straßenwaschbalken ausgestattet. Damit können beispielsweise nach einem Unfall mit Schlamm und Geröll verunreinigte Fahrbahnen wieder gereinigt werden. Außer der Seilwinde und dem dazugehörigen Zubehör ist die Beladung des TLF-A für den Bereich der Technischen Hilfeleistung sehr überschaubar. Den Vorgaben des LFV Südtirol entsprechend ist es in der Hauptsache ein Löschfahrzeug für die Brandbekämpfung. Einzig eine überschaubare Ausrüstung für die Beseitigung von Sturmschäden bestehend aus einer Motorkettensäge und einer Schmutzwasserpumpe wird gemeinsam mit einem tragbaren Stromerzeuger und einer Beleuchtungsgruppe mitgeführt. Die Hilfeleistungs-Beladung ist fast vollständig im tief nach unten gezogenen Geräteraum G1 konzentriert. Zwei Schwenkwände helfen dabei den hier zur Verfügung stehenden Raum bestmöglich zu nutzen. Einige wenige Ausrüstungsgegenstände finden sogar auf dem Löschwassertank in einer Ablage Platz. Die weitere Fahrzeugbeladung ist rein auf die Brandbekämpfung ausgelegt. Interessant ist das ausschließlich gerollte Druckschläuche mitgeführt werden und es keinerlei Schlauchtragekörbe, Schlauchpakete oder ähnliches gibt. Untergebracht ist der komplette Schlauchvorrat in den beiden Geräteräumen G3 und G4 über der Hinterachse. Die leichten und handlicheren C-Druckschläuche liegen oben im Geräteraum und die schweren B-Druckschläuche weiter unten. Neben klassischen C- und B-Mehrzweckstrahlrohren gehören auch C-Hohlstrahlrohre mit auswechselbaren Aufsätzen zur Beladung. Neben normalen Hohlstrahldüsen werden auch eine Löschlanze und eine Schaumpistole mitgeführt. Als leistungsfähigere Armatur für die Abgabe von Löschschaum gehört auch ein Kombischaumrohr zur Beladung. Weil es auf der Seiser Alm keinerlei Unterflurhydranten gibt fehlt ein Standrohr in der Beladung. Stattdessen gibt es nur einen Schlüssel für die wenigen über die Alm verteilten Oberflurhydranten. Als Alternative zu den vergleichsweise rar gesäten Hydranten besitzt die Feuerwehr Seiser Alm spezielle Übergangsstücke, um die unterirdischen Zisternen der winterlichen Kunstschneeproduktion anzapfen zu können. Entlang der Skipisten gibt es in den Hang- und Berglagen eine Vielzahl von unterirdischen Wasserreservoirs mit denen im Winter Schneekanonen gespeist werden. Bei Bedarf kann die Feuerwehr Seiser Alm auf diese zur Wasserversorgung zurückgreifen. Gleichmäßig und fast spiegelbildlich sind die unterschiedlichen wasserführenden Armaturen auf das letzte Geräteraumpaar G5 und G6 verteilt. Die Atemschutzausrüstung des TLF-A befindet sich im Geräteraum G2, welcher recht unüblich nicht die spiegelbildlichen Abmessungen hat wie der gegenüberliegende Geräteraum G1. Weil unter dem Geräteraum der Dieseltank und Teile des Abgasstrangs des MAN-Fahrgestells verbaut sind ist der Geräteraum G2 nur so hoch wie die beiden über der Hinterachse gelegenen Geräteräume G3 und G4. Dennoch gibt es auch hier, wie auch an jedem anderen der sechs seitlichen Geräteräume ein ausklappbares Trittbrett zur vereinfachten Geräteentnahme. Auf dem Trittbrett stehend können auch bequem der Reihe nach die drei auf der Innenseite einer Schwenkwand verladenen Pressluftatmer geschultert werden. Neben diesen sind im Geräteraum noch eine Atemschutzführungsleine, Handlampen, Feuerwehrgurte und Fluchthauben sowie auch ein CO²-Feuerlöscher und ein Überdrucklüfter von Leader verladen. In fast allen Geräteräumen des TLF-A bleibt noch etwas Freiraum, um nachträglich noch Ausrüstungsgegenstände ergänzen zu können. Optisch ist das TLF-A 2000 nicht sehr auffällig. Kabine und Aufbau sind rot lackiert, Stoßstange und Radkästen schwarz abgesetzt, die Rollläden klassisch grau. Doch es gibt ein Detail das ins Auge fällt: Eine gezackte rote Linie auf den Rollläden des Aufbaus. Die einfache rote Linie ahmt die markante Silhouette der Schlerngruppe nach. Sie ist gewissermaßen der Hausberg der Seiser Alm und ihr Wahrzeichen. Mehr noch, der Schlern ist eines der bekanntesten Wahrzeichen ganz Südtirols. Die eigentümliche bis zu 2.564 m hohe Schlerngruppe mit der vorgeschobenen Santnerspitze ist von fast der ganzen Alm aus zu sehen. Ihre Silhouette ist auf fast jedem Einsatzfahrzeug der Almfeuerwehr zu finden. Das Tanklöschfahrzeug mit Allradantrieb 2000 der Feuerwehr Seiser Alm wird in der Ausgabe 02/2020 des Feuerwehr-Magazins ausführlich vorgestellt. Vorgänger: |
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Ausrüster | k.A. | ||
Sondersignalanlage |
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Besatzung | 1/2 | Leistung | 213 kW / 290 PS / 286 hp |
Hubraum (cm³) | 6.871 | Zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 14.000 |
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Eingestellt am | 03.02.2020 | Hinzugefügt von | C.Benkert |
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