Einsatzfahrzeug: Triesen - FW - RW - Tresa 4 (a.D.)

Triesen - FW - RW - Tresa 4
Triesen - FW - RW - Tresa 4
Blick in die Kabine

Einsatzfahrzeug-ID: V151315 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Triesen - FW - RW - Tresa 4 (a.D.) Kennzeichen FL 1100
Standort Europa (Europe)Liechtenstein (Liechtenstein)
Wache FF Triesen Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Rüstwagen-Kran Hersteller Mercedes-Benz
Modell 1429 AF Auf-/Ausbauhersteller Marte
Baujahr 1995 Erstzulassung 1995
Indienststellung 1995 Außerdienststellung 2022
Beschreibung

Rüstwagen RW der Feuerwehr Triesen

Fahrgestell: Mercedes-Benz 1429 AF („Mittlere Klasse MK94“)
Aufbau: Marte
Baujahr: 1995

Technische Daten:
Antrieb: Allradantrieb, 4x4
Getriebe: Schaltgetriebe

Ladekran:
Typ: PK10500
Hersteller: Palfinger
Abstützung: 2-fach waagerecht-senkrecht Abstützung
Abstützbreite: 3.400 – 5.000 mm
Maximale Hublast: 3.940 kg bei 2,5 m Ausladung
Hublast bei maximaler hydraulischer Ausladung: 940 kg bei 9,6 m
Hublast bei maximaler mechanischer Ausladung: 200 kg bei 15,6 m
Schwenkbereich: 400°
Besonderheit: Kranwinde, Hubkraft: 12 kN

Beladung/ Ausstattung:

  • Schleuderketten
  • Ladekran Palfinger PK10500 (s.o.)
  • Stromerzeuger 30 kVA, fest verbaut
  • Lichtmast
  • 2 Leitungsroller 320 V
  • 2 Leitungsroller 230 V
  • Beleuchtungsgruppe
  • 2 Mehrzweckzüge
  • Hebekissen
  • Wagenheber
  • Brennschneidgerät
  • Motorkettensäge Jonsered
  • Motortrennschleifer Stihl
  • Säbelsäge
  • Stichsäge Bosch
  • Akkubohrmaschine Bosch
  • Schlagbohrhammer Hilti
  • 3 Tauchpumpen
  • Wassersauger Kärcher
  • Werkzeugkoffer
  • Holzwerkzeug
  • 2 Bolzenschneider
  • Axt
  • Feuerwehraxt
  • Vorschlaghammer
  • 2 Spitzhaken
  • Schaufeln
  • Kanaldichtkissen
  • Bachsperre
  • Anschlagmittel
  • Rüstholz
  • Baustützen
  • 2 Stabtaschenlampen mit Warnaufsatz
  • 3 Warnzelte
  • 4 Verkehrswarnleuchten
  • Leitkegel
  • Scherengitter
  • 2 ABC-Pulverfeuerlöscher
  • Überdrucklüfter Hale
  • Be- und Entlüftungsgerät
  • Drucklutten
  • Sauglutten
  • 4 Pressluftatmer
  • 8 Handlampen

Container:

  • Pneumatischer Lift für Tragkraftspritze
  • Tragkraftspritze TS 16/8 Godiva, Förderleistung: 1.600 l/min bei 8 bar
  • 5 B-Druckschläuche
  • 7 C-Druckschläuche
  • Hydrantenschlüssel
  • Sammelstück A-2B
  • 2 Verteiler B-3C
  • 4 C-Hohlstrahlrohre
  • B-Hydroschild

Seit die Feuerwehr Triesen im Jahr 1971 das erste Einsatzfahrzeug, ein Pikettfahrzeug, in ihrer damals schon 70-jährigen Geschichte in Dienst stellen konnte vergrößerte sich der Fuhrpark der Wehr in den nächsten Jahren stetig. Immer wieder ergaben sich in den folgenden Jahren Probleme, die in der Regel durch die Anschaffung eines weiteren neuen Fahrzeuges gelöst werden konnte. Einen Mangel an Transportkapazität für Ausrüstung zur technischen Hilfeleistung begegnete die Feuerwehr Triesen Mitte der 1990er Jahre mit der Anschaffung eines eigenen Rüstwagens, des einzigen Rüstwagens mit Kran im Fürstentum Liechtenstein. Im Lauf der Jahre vergrößerte sich der Fuhrpark der Wehr der in den 1970er Jahren nur ein einziges Fahrzeug umfasste schließlich bis auf je acht Fahrzeuge und Anhänger im Jahr 2018.
War der Wehr mit der Anschaffung des Pikettfahrzeuges als erst zweiter kommunaler Feuerwehr im Fürstentum Liechtenstein die Motorisierung gelungen, so zeigte sich schon sehr bald der Bedarf an einem weiteren Fahrzeug, nach einem Tanklöschfahrzeug. Zwölf Jahre nach dem Pikettfahrzeug konnte die Feuerwehr Triesen im Jahr 1983 ein Tanklöschfahrzeug als erstes reines Löschfahrzeug in Dienst stellen und damit die Brandbekämpfung nicht nur stark beschleunigen, sondern auch wesentlich effizienter gestalten. Auf das Tanklöschfahrzeug folgte schon 1988 ein eigenes Zugfahrzeug um das Nachführen der zahlreichen Anhänger der Wehr zur Einsatzstelle zu verbessern. Etwa in der gleichen Zeit zeigte sich ein weiteres Problem: Im Depot der Wehr in Triesen lagerte immer mehr Material, für das es auf keinem der Fahrzeuge eine Transportmöglichkeit gab. Zwar hatte man das Tanklösch- und das Pikettfahrzeug immer wieder angepasst, um neue Ausrüstung verladen zu können, aber selbst dies reichte nicht aus. Bis 1991 hatte die Wehr ein Konzept für einen Rüstwagen als Materialtransporter, ihr dann viertes Einsatzfahrzeug, ausgearbeitet und der Gemeinde unterbreitet. Diese stimmte der Anschaffung zwar zu, jedoch konnte die Regierung des Fürstentums Liechtenstein aus Spargründen keinen zur Anschaffung notwendigen Zuschuss für den Rüstwagen gewähren. Erst 1994 genehmigte die Regierung Liechtensteins einen Zuschuss für den Rüstwagen, wodurch endlich die Beschaffung anlaufen konnte.

Für die Feuerwehr Triesen baute Marte aus dem benachbarten Österreich 1995 den im ganzen Fürstentum einmaligen Rüstwagen auf einem Mercedes-Benz 1429 AF auf. Das Fahrzeug wurde von Marte angelehnt an die in Österreich zeitweise populären Rüstfahrzeuge mit Container, kurz RFC, aufgebaut. Zur besseren Ausnutzung des Aufbaus ist in dem sonst weitgehend ungenutzten Raum in dessen Mitte von oben her ein Container mit weiterer Ausrüstung eingeschoben. Entnommen werden kann der Container mittels des am Heck montierten Ladekrans, der darüber hinaus auch bei Bergungs- und Sicherungsaufgaben zum Einsatz kommen kann. Weil der kompakte Container auch als Außenlast von Hubschraubern transportiert werden kann, entschloss sich die Feuerwehr Triesen ihn als Komponente für die Waldbrandbekämpfung, insbesondere im Gebirgsbereich, zu bestücken. Der mit Tragkraftspritze, Druckschläuchen und wasserführenden Armaturen bestückte Container kann von einem Hubschrauber in für Fahrzeuge nicht mehr erreichbares Terrain transportiert und dort abgesetzt werden. Die entsprechende Löschmannschaft kommt entweder zu Fuß nach oder wird ebenfalls mit dem Hubschrauber eingeflogen. Damit besitzt die Feuerwehr Triesen einen vielseitig in der technischen Hilfeleistung und auch zur Unterstützung bei der Brandbekämpfung einsetzbaren Rüstwagen mit Kran. Was ihm jedoch fehlt ist ein hydraulischer Rüstsatz für die Rettung bei Verkehrsunfällen. Dies ist aber in Liechtenstein keinesfalls ungewöhnlich, sondern vollkommen normal, denn als Stützpunktfeuerwehr ist nur die Wehr in Vaduz mit der Straßenrettung vertraut und hält dafür Rüstsätze vor.

Rüstwagen Liechtensteiner Feuerwehren

Rüstwagen (RW) findet man sowohl bei den Feuerwehren in Deutschland, als auch im Fürstentum Liechtenstein. In beiden Ländern dienen RW der Technischen Hilfeleistung und weisen über die reine Namensgleichheit auch weitere Gemeinsamkeiten auf. Doch in einem zentralen Punkt unterscheiden sich die RW Deutscher und Liechtensteiner Feuerwehren: Der Hydraulischer Rüstsatz. Was in Deutschland selbstverständliche Pflichtausstattung eines RW ist, fehlt wiederum mit der gleichen Selbstverständlichkeit auf den Namensvettern in Liechtenstein. Während in Deutschland eine DIN-Norm die Ausstattung eines RW definiert, übernimmt diese Aufgabe in Liechtenstein die Gemeindefeuerwehr-Ausrüstungs-Verordnung (GFAV). In ihr werden nicht nur die Fahrzeugtypen der Liechtensteiner Feuerwehren in ihren Eckpunkten umrissen, sondern auch die Mindestausstattung der Feuerwehren definiert.

Das Haupteinsatzgebiet der RW in Liechtenstein ist gemäß GFAV die Technische Hilfeleistung. Ein Fokus liegt auf der Beseitigung von Sturmschäden und der Bekämpfung von Umweltgefahren, vor allem Ölschäden. Darüber hinaus soll der RW aber auch bei der Brandbekämpfung unterstützen können. Komplett ausgeklammert aus dem Aufgabenportfolio des RW ist in Liechtenstein aber die Verkehrsunfallrettung. Diese Aufgabe übernimmt in Einklang mit der GFAV exklusiv die Stützpunktfeuerwehr Vaduz mit ihrem Verkehrsrettungsfahrzeug, bzw. Vorausrüstwagen (VRW) im gesamten Fürstentum. Während der VRW in Liechtenstein ein Einzelstück ist, muss den Vorgaben der GFAV nach jede Gemeinde der Kategorie 3 einen RW vorhalten. Dabei handelt es sich um Kommunen mit mehr als 2.000 Einwohnern, die entweder lange Transportwege besitzen oder eine signifikante Zahl von Industrie und Gewerbebetrieben.

An das Fahrgestell eines RW stellt die GFAV die gleichen Ansprüche wie an die aller anderen Feuerwehr-Großfahrzeuge auch: Allradantrieb, für Geländefahrten taugliches Getriebe und Differentialsperren. Ausgestattet sein muss der RW mit einem fest verbauten Stromerzeuger sowie einem Lichtmast. Zur Beladung müssen ein tragbarer Stromerzeuger sowie eine mobile Beleuchtungsgruppe gehören, genauso wie Ausrüstung zur Verkehrsabsicherung, Material zum Beseitigen von Ölschäden, Tauchpumpe und Motorkettensäge, Geräte zum Heben und Ziehen von Lasten, Rüstholz und am örtlichen Bedarf orientierte tragbare Leitern. Die weitere Fahrzeugausstattung und -beladung über diesen grundsätzlichen Rahmen lässt die GFAV genauso wie die Besatzung offen.

Über die Vorgaben der GFAV hinaus sind die RW in Liechtenstein teils sehr unterschiedlich ausgestattet. Es gibt RW mit Trupp-, Staffel- oder sogar Gruppenkabine. Weit verbreitet sind Seilwinden und ein Fahrzeug besitzt sogar einen Ladekran. Gerade neuere RW sind auf eine teilweise modulare Beladung mit Rollwagen ausgelegt und haben dafür eine Ladebordwand. Zur Beladung gehören als Ergänzung von Tauchpumpe und Kettensäge oft auch Schmutzwasserpumpen, Wassersauger, Trennschleifer, Säbelsägen und weitere Geräte. Verbreitet sind auch eine Beladung mit Druckschläuchen, wasserführenden Armaturen und Belüftungsgeräten für die Unterstützung bei der Brandbekämpfung, ebenso wie die Ausstattung mit zusätzlichen Pressluftatmern.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 3 blaue Blitzkennleuchtenmodule, davon 1 am Heck
  • 2 gelbe Drehspiegelkennleuchten Hella KL700, davon 1 am Heck
  • 2 blaue Frontblitzer Hella BSX-multi
Besatzung 1/5 Leistung 213 kW / 290 PS / 286 hp
Hubraum (cm³) 15.078 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 14.500
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Eingestellt am 15.01.2019 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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