Einsatzfahrzeug: Florian Saarlouis 01/49

Florian Saarlouis 01/49
Florian Saarlouis 01/49
Detail von Teilen der Umfeldbeleuchtung und der Sondersignalanlage auf dem Dach der Kabine.

Einsatzfahrzeug-ID: V148384 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Florian Saarlouis 01/49 Kennzeichen SLS-FF 149
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)SaarlandSaarlouis (SLS)
Wache FF Saarlouis LBZ Innenstadt Zuständige Leitstelle Leitstelle Saar, RD Saarland gesamt, FW HOM, IGB, NK, MZG, SLS, WND
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Mittleres Löschfahrzeug Hersteller MAN
Modell TGL 8.220 Auf-/Ausbauhersteller EMPL
Baujahr 2018 Erstzulassung 2018
Indienststellung 2018 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Mittleres Löschfahrzeug MLF, intern auch als Vorauslöschfahrzeug VLF bezeichnet, der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis Löschbezirk Innenstadt

Fahrgestell: MAN TGL 8.220 4x2
Aufbau: EMPL Germany
Baujahr: 2018

Technische Daten:
Antrieb: Straßenantrieb, 4x2
Länge / Breite / Höhe: 6.550 / 2.300 / 7.490
Leergewicht: 6.090 kg

Feuerlöschkreiselpumpe:
Typ: FPN 10-2000
Hersteller: PF Pumpen und Feuerlöschtechnik
Förderleistung: 2.000 l/min bei 10 bar
Besonderheit: Füllstandsregulierung

Löschmittel:
Wasser: 1.000 l

Beladung/ Ausstattung:

  • Rückfahrkamera
  • Verkehrswarnanlage bestehend aus 4 gelben Blitzern FG Hänsch Effekta RWS Sputnik SL
  • Umfeldbeleuchtung
  • Hygieneboard
  • Stromerzeuger Eisemann BSKA 6,5EV
  • 2 Leitungsroller
  • Beleuchtungsgruppe bestehend aus Stativ und Flutlichttrage
  • Beleuchtungsgerät Peli mit LED-Lichtmast und Akku
  • Schmutzwasserpumpe
  • Motorkettensäge Stihl
  • Motortrennschleifer Stihl
  • Hydraulischer Türöffner
  • Bolzenschneider
  • Nageleisen
  • Brechwerkzeug Paratech Kelly-Tool
  • Axt Paratech TopCut
  • Werkzeugkasten
  • 2 Rucksäcke Türöffnung
  • 2 Verkehrswarnleuchten Horizont EuroBlitz
  • 6 Leitkegel 500 mm
  • Schnellangriff bestehend aus C-Druckschlauch mit Übergangsstück BC und C-Hohlstrahlrohr
  • 2 Schnellangriffsverteiler bestehend aus B-Druckschlauch und Verteiler BB-CBC
  • 8 B-Druckschläuche
  • 2 C-Druckschläuche
  • Schlauchpaket mit C-Druckschlauch und -Hohlstrahlrohr
  • 4 Schlauchtragekörbe mit C-Druckschlauch
  • Sammelstück A-2B
  • Standrohr 2B und Hydrantenschlüssel
  • 2 C-Hohlstrahlrohre
  • B-Hohlstrahlrohr
  • C-Mittelschaumpistole
  • Löschdecke
  • Schaumfeuerlöscher
  • Fettbrandlöscher
  • ABC-Pulverfeuerlöscher
  • CO²-Feuerlöscher
  • Hochleistungssprühgerät Gloria
  • Mobiler Rauchverschluss
  • Überdrucklüfter Leader
  • 4 Pressluftatmer in Bostrom-Atemschutzsitzen in der Kabine
  • Atemschutzüberwachungstafel
  • Sicherungstrupptasche
  • Kennzeichnungsweste gelb "Einsatzleiter"
  • Kennzeichnungsweste blau "Staffelführer"
  • Jogginganzüge
  • Tablet Samsung
  • 6 Knickkopflampen
  • Wärmebildkamera Bullard EcoX
  • Mehrgasmessgerät Dräger X-am
  • Notfallrucksack
  • Spineboard
  • Teleskopleiter
  • 4-teilige Steckleiter

Eine Besonderheit im Einsatzgebiet der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis stellt der Innenstadtbereich mit der Altstadt innerhalb der ehemaligen Festung Saarlouis, ab 1680 von Sébastien Le Prestre de Vauban errichtet dar. In der Innenstadt und insbesondere in der schachbrettartig angelegten Altstadt gibt es viele enge Straßen und Gassen, welche nur schwer mit Großfahrzeugen befahren werden können. Dazu kommt das die Altstadt in weiten Teilen autofrei ist und sich als Ausgehviertel überregionaler Beliebtheit erfreut. Statt geparkter Autos schmälern deswegen in den Fußgängerzonen der Altstadt vielerorts die Außenbestuhlungen von Bars, Restaurants und Kneipen die Durchfahrbreite für Einsatzfahrzeuge. Speziell für die Altstadt und zunächst auch für den Einsatz im gesamten Innenstadtbereich entwickelte die Feuerwehr Saarlouis Mitte der 1990er Jahre nach eigenen Vorstellungen ein maßgeschneidertes Vorauslöschfahrzeug. Es wurde 1994 vom lokalen Karosseriebauer SKF auf einem Mercedes-Benz 410 D aufgebaut. Es war einzig und alleine als Erstangriffsfahrzeug bei Bränden im Innenstadtbereich ausgelegt, wobei der Einsatzbereich später verkleinert und auf die Altstadt beschränkt wurde. Von großem Vorteil waren die äußerst kompakten Abmessungen des Mercedes-Benz, der durch fast alle Gassen passte und auch in viele Hinterhöfe einfahren konnte. Zunächst seiner Zeit voraus zeigten sich beim Vorauslöschfahrzeug aber auch bald schon gewisse Probleme. So passte seine fünfköpfige Besatzung in keine Feuerwehrdienstvorschrift, gab es spätestens beim Stellen eines Sicherungstrupps Probleme. Auch war der nur 500 l große Löschwasservorrat alles andere als üppig und der zunächst noch im Innenangriff genutzte formstabile Schnellangriff mehr als kritisch. Auch wurden große Teile der Beladung, ähnlich wie bis in die 1980er Jahre bei Tragkraftspritzenfahrzeugen üblich, im Mannschaftsraum mitgeführt, was im Falle eines Unfalles verheerende Folgen für die Fahrzeuginsassen hätte haben können. Größtes Manko war aber die sehr stark begrenzte Einsetzbarkeit des Fahrzeuges. Außer bei Bränden nutzte nur die stadtweit eingesetzte Türöffnungsgruppe des Löschbezirks Innenstadt das Fahrzeug und stellte dann ihr Fahrzeug lose in den Mannschaftsraum. Genauso geschah es bei Unwetterlagen mit Tauchpumpe und Kettensäge, wenn als letztes Mittel auch das Vorauslöschfahrzeug ausrücken musste.
Als im Jahr 2013 erste Planungen für eine Ersatzbeschaffung für das Vorauslöschfahrzeug im Löschbezirk Innenstadt anliefen war klar, das der Nachfolger ein vielseitiger einsetzbares Normfahrzeug sein sollte und dennoch möglichst kompakt bleiben sollte. Schnell war klar das sich das Mittlere Löschfahrzeug optimal als Nachfolger für das Vorauslöschfahrzeug anbot. Nachdem die Planungen für den Nachfolger des Vorauslöschfahrzeuges für kurze Zeit ruhen mussten, wurde schließlich das Lastenheft komplettiert und das Mittleres Löschfahrzeug europaweit ausgeschrieben. Wichtig für die Feuerwehr Saarlouis war neben der Erfüllung der Normvorgaben ein möglichst schmaler Aufbau mit nur 2,3 m Breite. Zwar nur optional, aber dennoch von Bedeutung in Saarlouis, waren Bustüren für den Mannschaftsraum. Ihr Vorteil liegt auf der Hand, denn sie lassen sich selbst unter engsten Umgebungsbedingungen jederzeit komplett öffnen und ecken nirgends an. Auf die Ausschreibung hin meldeten sich nur wenige Hersteller. Vermutlich schreckten viele vor dem schmalen Aufbau zurück, welchen etliche Hersteller nur in teuren Spezialkonstruktionen realisieren konnten. Nach Auswertung der eingegangenen Angebote entschied sich die Feuerwehr Saarlouis für ein von EMPL aufgebautes Mittleres Löschfahrzeug auf Basis eines MAN TGL-Fahrgestelles. Den leichten Lastwagen zog man in Saarlouis einem Transporterfahrgestell aufgrund höherer Gewichtsreserven und einer besseren Haltbarkeit vor. Beim Mittleren Löschfahrzeug konnte EMPL auch eine den Saarlouisern wichtige Option realisieren und stattete den Mannschaftsraum mit seitlich wegschwenkenden Bustüren aus. Im Vergleich zu seinem Vorgänger fällt das Mittlere Löschfahrzeug erwartungsgemäß größer aus. Nicht nur hat sich die Fahrgestelltechnik deutlich weiterentwickelt, sondern auch die grundsätzlichen Ansprüche an ein Feuerwehrfahrzeug und damit auch seine Beladung und Ausstattung. Dennoch bleibt das Fahrzeug mit seinen nur 2,3 m Breite und einer Länge von knapp 6,5 m noch kompakt und wendig für den Einsatz in der Altstadt sowie anderen engen Einsatzorten. Anfang 2017 konnte das Mittlere Löschfahrzeug an die Feuerwehr Saarlouis ausgeliefert werden und löste nach kurzer Einarbeitungs- und Ausbildungszeit das bisher genutzte Vorauslöschfahrzeug ab.
Anders als das Vorauslöschfahrzeug ist das Mittlere Löschfahrzeug nicht nur bei Bränden im Altstadtbereich der Erstausrücker für den Löschbezirk Innenstadt sondern bei allen Brandeinsätzen im direkten Einsatzbereich des Löschbezirks. Auch bei Alarmen im Ausrückebereich anderer Löschbezirke rückt das Mittlere Löschfahrzeug mit aus, dann aber nicht als erstes, sondern als zweites Fahrzeug nach dem Teleskopmast des Löschbezirks Innenstadt. Nur bei überörtlichen Einsätzen im Bereich anderer Kommunen rückt statt des Mittleren Löschfahrzeuges nach dem Teleskopmast das Löschgruppenfahrzeug 16/12 aus. Weiterhin nutzt auch die Türöffnungsgruppe das Mittlere Löschfahrzeug für ihre Einsätze. Das komplette Material der Gruppe ist nun fest auf dem Mittleren Löschfahrzeug verladen, genauso Ausrüstung zur Beseitigung von Unwetterschäden.

Das Mittlere Löschfahrzeug des Löschbezirks Innenstadt der Feuerwehr Saarlouis wird in der Ausgabe 11/2018 des Feuerwehr-Magazins ausführlich vorgestellt.

Vorgänger:
https://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/57499/

Gruppenbild zusammen mit dem VLF:
https://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/150011

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 2 LED-Kennleuchten FG Hänsch Nova LED
  • 2 Frontblitzer FG Hänsch Sputnik nano
  • 2 Heckblitzer FG Hänsch Integro Universal
  • Presslufthorn Max Martin 2298 GM
Besatzung 1/5 Leistung 162 kW / 220 PS / 217 hp
Hubraum (cm³) 4.580 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 7.490
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Eingestellt am 24.10.2018 Hinzugefügt von C.Benkert
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