Einsatzfahrzeug: Altdorf - Chemiewehr Uri - ASPA

Altdorf - Chemiewehr Uri - ASPA
Altdorf - Chemiewehr Uri - ASPA
Detailansicht der Atemschutzsitze im Mannschaftsraum.

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Funkrufname Altdorf - Chemiewehr Uri - ASPA Kennzeichen UR 1182
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Uri
Wache Chemiewehr Uri Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Gerätewagen-Atemschutz(-Strahlenschutz) Hersteller Chevrolet
Modell Express Auf-/Ausbauhersteller Brändle
Baujahr 2007 Erstzulassung 2007
Indienststellung 2007 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Atemschutzfahrzeug Pressluftatmer ASPA der Chemiewehr Uri

Fahrgestell: Chevrolet Express
Aufbau: Auto-Technik Zurfluh & Gisler GmbH
Ausbau: Brändle
Baujahr: 2007

Technische Daten:
Antrieb: Allradantrieb, 4x4
Getriebe: Automatikgetriebe

Beladung/ Ausstattung:

  • Unfalldatenschreiber (Restwegaufzeichungsgerät)
  • Klimaanlage
  • Umfeldbeleuchtung
  • Markise mit abnehmbaren Seitenwänden auf der rechten Fahrzeugseite
  • LED-Scheinwerfer mit Akku
  • Brecheisen
  • Rettungsaxt Force
  • 2 Taschenlampen mit Warnaufsatz
  • 2 Warnzelte
  • 2 Verkehrswarnleuchten Nissen
  • ABC-Pulverfeuerlöscher
  • 12 Langzeit-Pressluftatmer in der Kabine, davon 10 in Sitzhalterungen
  • 24 Atemluftflaschen
  • 2 Druckluftfluchtgeräte Dräger Saver PPH
  • 9 Fluchthauben
  • Atemschutzüberwachungstafel
  • Atemschutz-Sicherungsleine
  • Truppverbindungsleinen
  • Absturzsicherungssatz
  • Handsprechfunkgeräte
  • 2 Mehrgasmessgeräte QRAE II
  • Megaphon
  • Sauerstoffinhalationseinheit
  • 3 Augenspühlflaschen

Eine zentrale Rolle im Fuhrpark der Chemiewehr Uri nehmen, wie bei vielen anderen Feuerwehren in der Schweiz auch, die Atemschutzfahrzeuge ein. In diesem für die Schweiz typischen Fahrzeugtyp wird der deutsche Gerätewagen-Atemschutz mit einem Mannschaftstransportwagen kombiniert. In den meist auf Kleinbussen basierenden Atemschutzfahrzeugen kann schon während der Fahrt eine größere Gruppe von Feuerwehrangehörigen Atemschutzgeräte anlegen, um so an der Einsatzstelle direkt tätig werden zu können. Zur weiteren Beladung der Atemschutzfahrzeuge gehören zusätzliche Atemschutzgeräte, Atemluftflaschen und Atemanschlüsse sowie weitere Ausrüstung für den Atemschutzeinsatz. Im Gegensatz zum deutschen Gerätewagen-Atemschutz rücken die Atemschutzfahrzeuge aber nicht erst bei speziellen Lagen, wie etwa Großbränden, aus, sondern nehmen standardmäßig eine Position ganz weit vorne in der Ausrückefolge ein. Meist rücken sie schon direkt nach dem zuerst ausrückenden Tanklöschfahrzeug einer Feuerwehr aus, um dessen Besatzung zu ergänzen und zu erweitern. Ähnlich sind auch die beiden Atemschutzfahrzeuge der Chemiewehr Uri eingebunden. Sie ergänzen mit weiteren Atemschutzgeräteträgern die vor ihnen ausrückenden Rüstfahrzeuge, bzw. das Chemiewehrfahrzeug.

Die Chemiewehr Uri setzt zwei Atemschutzfahrzeuge ein, die zwar deutlich kleiner als die eindrucksvollen Rüstfahrzeuge, bzw. das Universallöschfahrzeug sind, aber dennoch nicht weniger auffällig. Beide Atemschutzfahrzeuge sind auf großen, aus den USA importierten Kleinbussen mit Allradantrieb und einem markanten Hochdach aufgebaut. Die Wahl von Dodge und Chevrolet als Lieferanten für die Fahrgestelle mag zwar auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, bei der Betrachtung des restlichen Fuhrparks der Chemiewehr fügen sich der Dodge Ram und der Chevrolet Express aber harmonisch in das Gesamtbild ein. Mehr als ein halbes Dutzend aus den USA importierte Fahrgestelle finden sich im Fuhrpark der Chemiewehr wieder. Während den Innenausbau bei beiden Fahrzeugen der Feuerwehrausrüster Brändle übernahm, stammen die eigenwilligen Hochdachaufbauten vom örtlichen Karosseriebauer Auto-Technik Zurfluh & Gisler GmbH, einem Spezialisten für Importfahrgestelle aus Nordamerika. Die originalen Dächer des Dodge und des Chevrolets wurden jeweils entfernt und durch hohe, kastenförmige Aufbauten ersetzt, um im Fahrzeuginneren Stehhöhe zu erreichen. Die sehr geradlinigen Dachaufbauten verhelfen den beiden Atemschutzfahrzeugen zu einem sehr ungewöhnlichen, bisweilen auch kuriosen Äußeren. Im Innenausbau sind sich beide Atemschutzfahrzeuge sehr ähnlich. Beide haben im hinteren Fahrzeugteil zwei gegenüberliegende, längs zur Fahrtrichtung eingebaute Sitzbänke mit Halterungen für Atemschutzgeräte auf denen die Besatzung Platz nimmt.
Abseits der Fahrgestelle unterscheiden sich die zwei Atemschutzfahrzeuge der Chemiewehr Uri noch in einem weiteren sehr zentralen Punkt: Der Beladung. Eines der Atemschutzfahrzeuge ist mit konventionellen Pressluftatmern bestückt und wird folglich Atemschutzfahrzeug Pressluftatmer oder ASPA genannt. Das zweite Fahrzeug trägt den Namen Atemschutzfahrzeug Kreislaufgerät oder kurz ASKG und führt eine große Zahl an Regenerationsgeräten für Einsätze mit langer Dauer, wie beispielsweise in Tunneln, mit. Während mit den Langzeit-Pressluftatmern des Atemschutzfahrzeuges Pressluftatmer Einsatzzeiten von etwa einer Stunde möglich sind, erlauben die Kreislaufgeräte des zweiten Fahrzeuges bis zu vierstündige Einsätze.
Das zweite Atemschutzfahrzeug auf Dodge Ram-Fahrgestell ist mit Baujahr 2001 auch das ältere der beiden. Es wurde seinerzeit als Ergänzung zu einem 1992 in Dienst gestellten Atemschutzfahrzeug auf MOWAG-Fahrgestell. Beladen war der MOWAG nur mit normalen Pressluftatmern. Der zur Erstausstattung der Chemiewehr gehörende MOWAG wurde schließlich 2007, nach 15 Jahren im Einsatzdienst, durch einen neuen Chevrolet Express in seiner Funktion als Atemschutzfahrzeug Pressluftatmer abgelöst und zum Transportfahrzeug umgebaut.

Als Fahrgestell für das Atemschutzfahrzeug Pressluftatmer der Chemiewehr Uri wurde ein Chevrolet Express in der Van-Variante aus den USA importiert. Wie alle Fahrzeuge der Chemiewehr hat es Allradantrieb. Bedingt durch seine Herkunft aus den USA ist das Automatikgetriebe des Chevys fast schon obligatorisch. Der Express-Van mit langem Radstand hat sowohl am Heck, als auch auf der rechten Seite jeweils eine zweiflügelige Tür als Zugang zum hinteren Fahrzeugteil. Vor seinem Ausbau zum Atemschutzfahrzeug durch Brändle bereitete der örtliche Karosseriebauer Auto-Technik Zurfluh & Gisler GmbH den Chevrolet für seine zukünftige Verwendung vor. Das Dach wurde aufgetrennt und ein eigens konstruiertes Hochdach aufgesetzt. Während die Seitentür ihre ursprüngliche Höhe behielt, wurde die Hecktür in ihrer Höhe an das neue Dach angepasst. Ähnlich wie der Chevrolet war auch schon im Jahr 2001 der Dodge Ram der dem Atemschutzfahrzeug Kreislaufgerät als Fahrgestell dient umgebaut worden.
Von Brändle wurde der zum Hochdach umgebaute Express-Van schließlich noch mit einer Umfeldbeleuchtung, einer Markise auf der rechten Fahrzeugseite sowie einem Unfalldatenschreiber ausgerüstet. Den größten Teil der Arbeit von Brändle machte aber der Innenausbau des hinteren Fahrzeugteils aus. Beginnend an der Hecktür wurden links und rechts an der Wand entlang zwei Sitzbänke mit je fünf Sitzplätzen eingebaut. Die rechte Sitzbank ist so lang, das sie bis in die Seitentür hinein ragt. Hinter jedem Sitzplatz ist ein Langzeit-Pressluftatmer von Dräger aufgehängt. Unter den Sitzen finden Plastikkisten für kleinere Ausrüstungsgegenstände Platz. Über den Bänken verlaufen unter der Decke durchgehend Ablagen in denen Leinenbeutel mitgeführt werden. Gegenüber der Seitentür ist auf der linken Seite ein Metallschrank für 24 Atemluftflaschen eingebaut. Auf dem Schrank sowie im Dachalkoven über der Kabine werden weitere kleine Ausrüstungsgegenstände mitgeführt.

Das Atemschutzfahrzeug - Eine Schweizer Eigenart

Das Atemschutzfahrzeug (ASF) ist ein bei Feuerwehren in der Schweiz weit verbreitetes Einsatzfahrzeug und stellt eine Mischung aus einem Mannschaftstransportwagen (MTW) sowie einem Gerätewagen-Atemschutz (GW-A) dar. Das heißt es transportiert sowohl Mannschaft, als auch Ausrüstung für einen Atemschutzeinsatz an die Einsatzstelle. Anders als MTW und GW-A ist das schweizerische ASF aber kein eher nachrangiges Nachschubfahrzeug für größere Einsatzlagen, sondern gehört bei vielen Feuerwehren fest zum ersten Abmarsch. Oftmals bilden ASF eine Einheit mit einem Tanklöschfahrzeug (TLF) und rücken unmittelbar oder kurz nach diesem aus. Aus der grundsätzlichen Konzeption vieler TLF in der Schweiz erklärt sich die enge Anbindung der ASF an diese. Verbreitet sind in der Schweiz noch immer TLF mit Truppkabine für nur drei Feuerwehrangehörige als Erstangreifer zu finden. Während das TLF die nötige Ausrüstung für die Brandbekämpfung an die Einsatzstelle bringt, kommt das weitere Personal zusammen mit der Ausrüstung für den Atemschutzeinsatz mit dem ASF direkt nach. Aus diesem Grund sind viele ASF auch so ausgebaut, dass sich zumindest ein Teil der Besatzung schon während der Fahrt mit Pressluftatmern ausrüsten kann.

Als Basis für ASF wird meist auf Transporterfahrgestelle mit einem Gesamtgewicht zwischen 3,5 und 5 t zurückgegriffen. Besonders bei älteren ASF waren längs zur Fahrtrichtung eingebaute Sitzbänke häufig anzutreffen. Damit boten sie auch deutlich mehr als den für einen Transporter üblichen neuen Personen Platz und konnten teilweise ein Dutzend oder mehr Personen befördern. Bei neueren ASF ist diese Sitzplatzanordnung jedoch immer seltener anzutreffen. Durch ihre Fahrgestelle ähneln Atemschutzfahrzeuge eher mehr dem deutschen MTW und fallen deutlich kleiner aus als die meisten GW-A. Dies spiegelt sich auch in der mitgeführten Beladung wider, welche bei weitem nicht so umfangreich wie auf einem GW-A ausfällt. Üblich ist das nur eine an die Fahrzeugbesatzung angelehnte Zahl von Pressluftatmern mitgeführt wird und selten mehr.

Ausrüster Rauwers GmbH
Sondersignalanlage
  • 1 Warnbalken Federal Signal Phoenix Strobe mit gelben Zusatzblinkern
  • 2 Frontblitzer Hella WL-LED
  • 2 Doppelblitzkennleuchten FG Hänsch Comet-B am Heck
Besatzung 1/8 Leistung k.A.
Hubraum (cm³) k.A. Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 4.355
Tags
k.A.
Eingestellt am 03.03.2018 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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