Einsatzfahrzeug: Florian Frankfurt - HLF 20/16 (F-323) (a.D.)

Florian Frankfurt 02/46-02
Florian Frankfurt 02/46-02

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Funkrufname Florian Frankfurt - HLF 20/16 (F-323) (a.D.) Kennzeichen F-323
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)HessenFrankfurt am Main (F)
Wache BF Frankfurt am Main FRW 2 (BF) Zuständige Leitstelle Leitstelle Frankfurt (F)
Obergruppe Feuerwehr Organisation Berufsfeuerwehr (BF)
Klassifizierung Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug Hersteller Mercedes-Benz
Modell Atego 1428 AF Auf-/Ausbauhersteller Lentner
Baujahr 2005 Erstzulassung 2005
Indienststellung 2005 Außerdienststellung 2013
Beschreibung

Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF 20/16) der Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main, auf Basis eines Mercedes-Benz Atego 1428 AF 4x4 mit einem feuerwehrtechnischen Auf- und Ausbau durch die Firma Josef Lentner GmbH.

Stationiert ist das Fahrzeug auf der Bereichsleitungswache 2 (BLW 2).

Technische Daten:

  • Fahrgestell: Mercedes-Benz Atego 1428 AF 4x4
  • Motor: Reihen-6-Zylinder Dieselmotor (Euro 3)
  • Hubraum: 6.374 ccm³
  • Leistung: 205 kW / 279 PS bei 2.200 U/min
  • Drehmoment: 850 bis 1.120 Nm bei 1.200 bis 1.600 U/min
  • Getriebe: Allison 5-Gang-Automatikgetriebe MD3060 mit Drucktastenwahl
  • Allradantrieb: zuschaltbarer Differentialsperre in Lenk- und Querrichtung
  • Zulässiges Gesamtgewicht: 14.000 kg
  • Einsatzgewicht ohne Besatzung: ca. 12.200 kg
  • Radstand: 3.860 mm
  • Länge: 8.600 mm (ohne Haspel 7.600 mm)
  • Breite: 2.410 mm
  • Höhe: 3.300 mm
  • Wendekreis: 16.900 mm
  • Höchstgeschwindigkeit: 104 km/h (elektronisch begrenzt)
  • Bereifung: 6-Fach 255/70 R 22,5 Ganzjahresreifen

Auf- und Ausbauhersteller: Josef Lentner GmbH
Besatzung: 1/5//6
Baujahr: 2005

Im Jahre 2005 beschaffte die Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main 18 baugleiche Hilfeleistungslöschfahrzeuge und ersetzte damit die vorhandenen HLF und VLF (Vorauslöschfahrzeuge).

Eine einheitliche Beschaffung erfolgte Aufgrund verschiedener Forderungen, zum Einen sollte der Ausbildungsdienst vereinfacht werden, zum Anderen sollten auch Kosten gespart werden. Auch ist bei Fahrzeugausfällen eine Austauschbarkeit der Fahrzeuge untereinander gewährleistet, so dass die Feuerwehrleute sich nicht auf ein anderes Fahrzeug einstellen müssen. Der Kostenfaktor spielt in diesem Kontext ebenfalls eine gewichtige Rolle. So sind Fahrzeuge ab einer bestimmten Stückzahl in der Anschaffung deutlich günstiger. Ein weiteres Kriterium für die Beschaffung war das in Frankfurt aufkommende Staffel-Wachensystem, welches von den wenigen, großen Feuerwachen weggeht und eher eine flächendeckende Stationierung von kleinen Einheiten propagiert, welche schneller an den Einsatzorten eintreffen kann. So kann die Hilfsfrist im Stadtgebiet deutlich besser eingehalten werden. Man unterscheidet hier zwischen Bereichsleitungswachen, welche alle eine Sonderaufgabe inne haben und Staffelwachen, wo lediglich ein HLF und ggf. ein weiteres Sonderfahrzeug stationiert sind. Laut den Planungen der Berufsfeuerwehr Frankfurt ist es vorgesehen, 13 Fahrzeuge im Einsatzdienst, sowie fünf Fahrzeuge als Reserve laufen zu lassen.

Beim Fahrgestell griff man wieder auf den Mercedes Benz Atego zurück, welcher sich bereits als Drehleiterfahrgestell bewährt hatte. Auch war der Mercedes Benz Atego in der Schweizer Breite von 2,35 Meter lieferbar. Um möglichst allen Gegebenheiten gerecht zu werden, beschaffte man die Allradvariante, um Beschädigungen bei Bordsteinkanten und Einsätzen in unwegsamem Gelände am Stadtrand entgegen zu wirken. Der Allrad-Atego wurde mit einem Allison-5Gang Automatikgetriebe mit Drucktastenwahl ausgestattet, damit ist gewährleistet dass der Fahrer unter Einsatzbedingungen die Hände am Steuer belassen und sich vollkommen auf die Verkehrssituation konzentrieren kann.

Als eine der ersten größeren Berufsfeuerwehren beschaffte die Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main Fahrzeuge der bayerischen Firma Lentner. Dieses zeichnet sich durch die im Aufbau integrierte Mannschaftskabine aus, die durch die voll nutzbare Fahrzeugbreite mehr Platz bietet. Die Firma Lentner war bis dahin vor allem durch die Ausrüstung von Katastrophenschutzfahrzeuge bekannt geworden. Der komplette Aufbau, inklusive Hilfsrahmen, wurde aus Aluminiumstrankprofilen gefertigt und mit Aluminiumblechen beklebt. Nach dem Lackieren wurde er als komplettes Modul (inklusive Elektrik und Rölläden) auf das Fahrgestell gesetzt. Das Modul selbst lagert auf sechs Konuslagern (Metall-Gummielemente), welche das Fahrgestell mit dem Aufbau verbinden.

Aufgrund der Straßenbahnoberleitung im Frankfurter Stadtgebiet wurden am Lichtmast und den Leiterentnahmehilfen Kunstoffisolierungen angebracht, die einen Übertritt der Spannung auf das Fahrzeug verhindern sollen. Beim Lichtmast selbst handelt es sich um einen Handkurbellichtmast auf den eine elektrische Dreh- und Neigeeinheit der Firma Fireco gesetzt wurde, dadurch können die zwei 1000 Watt Flutlichtstrahler vom Pumpenbedienstand über eine Kabelfernbedienung gesteuert werden. Eine zusätzliche Funkfernbedienungen ist im Geräteraum G2 verlastet.

Das Fahrzeugdach der Hilfeleistungslöschfahrzeuge ist zwar begehbar, allerdings sind keine Aufstiegsleitern angebracht, da die komplette Dachbeladung von Boden aus entnommen werden kann (Schiebleitern, Klappleiter und Einreißhaken).

Erstmals wurde bei diesen Fahrzeugen zwischen Fahrer und Beifahrer ein einheitliches Bedienfeld für die elektrischen Zusatzeinrichtungen eingebaut. Dieses gilt als Standard für zukünftige Fahrzeuge und soll in allen Fahrzeugen gleich belegt werden.

Statt der genormten Gruppenbesatzung (1/8) verfügt das Fahrzeug lediglich über sieben Sitzplätze (Besatzung: 1/6), alle Sitzplätze – bis auf den Fahrersitz – sind mit einer Atemschutzgerätehalterung ausgestattet, so dass die Besatzung sich bereits auf der Anfahrt entsprechend ausrüsten kann.

Das Einsatzgebiet der Hilfeleistungslöschfahrzeuge ist vielfältig, so gehören neben den klassischen Brand- und Hilfeleistungseinsätzen auch kleinere Einsätze wie Türöffnungen, Wasserschäden und unterstützende Maßnahmen für den Rettungsdienst zum Spektrum der Fahrzeuge.

Als ausrüstungstechnische Besonderheit kann angemerkt werden, dass alle HLF der Berufsfeuerwehr Frankfurt mit einem Notfallrucksack und einem EKG/Defibrillator (Zoll M-Serie) ausgerüstet sind, so können die HLF als First-Responderfahrzeuge agieren, sollte es im Stadtgebiet zu rettungsdienstlichen Engpässen kommen oder aber das der alarmierte Rettungswagen eine zu lange Eintreffzeit benötigt.

Neben der Normbeladung (HLF 20/16) verfügt das Fahrzeug über die Zusatzbeladung Wasserschaden, Sprungretter und ein Atemschutznotfallset. Am Heck kann wahlweise eine Schlauchhaspel oder ein Verkehrssicherungshaspel mitgeführt werden. Allerdings führten bereits Überlegungen dazu mehr B-Schläuche im Fahrzeugaufbau unterzubringen, so dass standardmäßig die Verkehrssicherungshaspel angehängt ist, da ein Austausch der Haspeln bei Folgeeinsätzen nicht möglich war und ist.

HLF 20/16 der Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main - Generation 2005:

  • HLF 01 - F-311 - Florian Frankfurt 01/46-xx - BLW 1 (Reservefahrzeug)
  • HLF 02 - F-312 - Florian Frankfurt 40/46-01 - BW 40
  • HLF 03 - F-313 - Florian Frankfurt 02/46-01 - BLW 2
  • HLF 04 - F-314 - Florian Frankfurt 20/46-01 - BW 20
  • HLF 05 - F-315 - Florian Frankfurt 03/46-01 - BLW 3
  • HLF 06 - F-316 - Florian Frankfurt 04/46-01 - BLW 4
  • HLF 07 - F-317 - Florian Frankfurt 21/46-01 - BW 21
  • HLF 08 - F-318 - Florian Frankfurt 10/46-01 - BW 10
  • HLF 09 - F-319 - Florian Frankfurt 04/46-01 - BLW 4 (Reservefahrzeug)
  • HLF 10 - F-320 - Florian Frankfurt 06/46-01 - BLW 1 (Ausbildung)
  • HLF 11 - F-321 - Florian Frankfurt 11/46-01 - BW 11
  • HLF 12 - F-322 - Florian Frankfurt 41/46-01 - BW 41
  • HLF 13 - F-323 - Florian Frankfurt 02/46-02 - BLW 2
  • HLF 14 - F-324 - Florian Frankfurt 20/46-01 - BW 20
  • HLF 15 - F-325 - Florian Frankfurt 31/46-01 - BW 31
  • HLF 16 - F-326 - Florian Frankfurt 30/46-01 - BW 30
  • HLF 17 - F-327 - Florian Frankfurt 10/46-01 - BW 10
  • HLF 18 - F-328 - Florian Frankfurt 01/46-01 - BLW 1

Technische Daten:

Aufbau:

  • Josef Lentner GmbH – HLF 20/16
  • Aufbau mit sieben Geräteräumen und integrierter Mannschaftskabine in Aluminumbauweise
  • Mannschaftsraum: 5 Sitzplätze (2 in Fahrtrichtung / 3 entgegen der Fahrtrichtung – Alle mit Atemschutzgerätehalterungen)
  • Geräteräume: 7 Geräteräume durch Rollläden verschlossen mit Zentralverriegelung und Drehstangenverschlüssen
  • Pumpe: HALE GODIVA WT3010 (Feuerlöschkreiselpumpe FPN 10-3000, 3000 Liter pro Minute bei 10 Bar)
  • Schaummittelpumpe: HALE Foammaster 5.0, Zumischrate: 0,1 – 10 % - Wahlweise zuschaltbar auf zwei Abgänge und die Schnellangriffseinrichtung
  • Löschwasserbehälter: 1600 Liter
  • Schaummittelbehälter: 200 Liter
  • Schnellangriffseinrichtung: 50 Meter formstabiler Druckschlauch S25 mit Hohlstrahlrohr
  • Lichtmast: Handkurbellichtmast mit 2 x 1000 Watt Flutlichtstrahler, elektrisch Dreh- und Neigbar – Lichtpunkthöhe ca. 5500 mm
  • Umfeldbeleuchtung über jedem Geräteraum
  • Heckwarnanlage mit 2 x Heckblitzer Hänsch Typ 42
  • Mechanische Entnahmehilfe für Steck- und Schiebleiter mit Kunststoffisolierung zur Verhinderung von Spannungsübertritt
  • Halterung für eine Einpersonenhaspel Fabrikat Barth

Feuerwehrtechnische Beladung:

Geräteraum G1:

  • div. Stielwerkzeuge
  • 1x Faßpumpe zum Befüllen des Schaumtankes
  • 2x Hebekissen 8 bar mit Zubehör
  • 1x Kettensäge Stihl Typ 0361 C
  • 1x Satz Schutzdecken
  • 1x Abstützsystem Satz 2 LSS Lukas
  • div. Anschlag- und Sicherungsmittel
  • 1x Satz hydraulisches Rettungsgerät Fa. Lukas

Geräteraum G2:

  • 1x 13 kVA Stromerzeuger Eisemann BSKA 13EV
  • 1x Bohrmaschine Hilit TE 2M
  • 1X Säbelsäge Hilti WSR1400-PE
  • 1x Trennschleifer 230mm
  • 2x Teklite PLU 2
  • 4x Teleblitz
  • div. Material zur Einsatzstellenabsicherung
  • 1x Mehrzweckzug Z16
  • 1x Kabeltrommel 230 V
  • 1x Kabeltrommel 400 V

Geräteraum G3:

  • 1x Industriesauger WAP-Alto
  • 1x Satz Gully-Ei mit Zubehör
  • 1x Tauchpumpe TP4 mit Zubehör

Geräteraum G4:

  • 1x Wasserrettungsset
  • 2x Feuerlöscher PG6
  • 1x Feuerlöscher K5
  • 1x Fettbrandlöscher
  • 1x Wasserlöscher Gloria 172RT
  • 1x Satz Dichtmaterial
  • 1x Satz Kleinteil (Schrauben, Dübel, etc,)
  • 1x Satz Elektrowerkzeug
  • 1x Satz Glasmanagement
  • 1x Winkelschleifer 125mm
  • 1x Satz Türöffnungswerkzeug
  • 1x Hydraulischer Türöffner HDO 100

Geräteraum G5:

  • 1x Sprungretter Typ Lorsbach
  • div. Schläuche
  • div. Armaturen zur Wasserabgabe
  • 1x Hydroschild
  • 2x Kanister Ölbindemittel

Geräteraum G6:

  • 1x Wasserwerfer Leader Vector S
  • 1x Steckleiterverbindungsteil
  • div. Kraftstoffkanister
  • 1x 50 m Schnellangriffsleitung
  • 1x Lüfter Leader MT 445
  • 1x Hygieneset

Geräteraum Heck:

  • 4x A-Saugschlauch
  • div. Armaturen zur Wasserentnahme
  • 1x Atemschutzüberwachungstafel Dräger Merlin

Dach:

  • 1x 3teilige Schiebleiter
  • 1x 4teilige Steckleiter
  • 1x Einreißhaken
  • 1x Klappleiter

Mannschaftsraum:

  • 6x Atemschutzgeräte Dräger PPS 90
  • 6x 2m - Band Funkgerät Motorola GP900
  • 1x Wärmebildkamera Auer Evolution 5000
  • 1x Atemschutznotfallset
  • 1x Notfallrucksack
  • 1x Explosionsgrenzenmessgerät
  • 1x Satz Absturzsicherung
  • 1x Koffer für Einsätze mit ionisierender Strahlung
  • 1x EKG - Defibrillator ZOLL M-Series
  • CO-Warner "Gas Alert Clip Extreme 24 Month Gas Detector - Carbon Monoxide CO"

edit Peter Stehlik (30/12/2013):
Das HLF wurde im Dezember 2013 durch ein neues HLF "Rosenbauer AT-3 auf MAN TGM" ersetzt.

Ausrüster Standby GmbH
Sondersignalanlage
  • Pintsch Bamag TopAS 190 Blaulichtbalken
  • 2 x Hänsch Typ 40 pico Frontblitzer
  • 1 x Hänsch Comet Doppelblitzkennleuchte am Heck
  • 1 x Hänsch Comet Doppelblitzkennleuchte auf dem Lichtmast
  • 1 x Presslufthorn Max Martin vierfach
Besatzung 1/8 Leistung 205 kW / 279 PS / 275 hp
Hubraum (cm³) 6.374 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 14.000
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Eingestellt am 20.04.2007 Hinzugefügt von WD112
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