Einsatzfahrzeug: Rotkreuz Erlangen 09/70-70

Rotkreuz Erlangen 09/71-20 (a.D.)
Rotkreuz Erlangen 09/71-20 (a.D.)

Keine Fotos vorhanden

Einsatzfahrzeug-ID: V129830 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Rotkreuz Erlangen 09/70-70 Kennzeichen ER-A 7022
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)BayernNürnberg
Wache BRK RW Erlangen Zuständige Leitstelle Leitstelle Nürnberg (N, ER, ERH, FÜ, LAU)
Obergruppe Rettungsdienst Organisation Bayerisches Rotes Kreuz (BRK)
Klassifizierung Rettungswagen Hersteller Mercedes-Benz
Modell Sprinter 516 CDI Auf-/Ausbauhersteller Wietmarscher Ambulanz- und Sonderfahrzeuge (WAS)
Baujahr 2010 Erstzulassung 2010
Indienststellung 2014 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Schwerlast-Rettungswagen (S-RTW) der ersten Generation auf Basis eines Mercedes Benz Sprinter 516 CDI NCV 3 und dem medizinischen Kofferauf- und Ausbau durch die Firma Wietmarscher-Ambulanz und Sonderfahrzeuge GmbH.

Stationiert ist das Fahrzeug an der BRK-Rettungswache in Erlangen.

Ursprünglich wurde der S-RTW beim BRK KV Nürnberg-Stadt als Rotkreuz Nürnberg 01/71-07 (seit Umstellung der Funkrufnamen im Jahr 2015 als 02/71-20) eingesetzt. Da jedoch der Bedarf an S-RTW im Leitstellenbereich Nürnberg sehr groß ist, entschloss man sich im Jahr 2014 dazu, einen neuen S-RTW in Nürnberg zu stationieren und das alte Fahrzeug an das BRK Erlangen abzugeben. Während das Nürnberger Fahrzeug fest von 08:30 bis 15:00 Uhr und danach im Springerverfahren besetzt wird, dient der Erlanger S-RTW als technische Reserve und zur Spitzenabdeckung in diesem Segment. Das Nürnberger Fahrzeug verunfallte 2017, wodurch dieses Fahrzeug wieder der "neue-alte" Nürnberger S-RTW wurde. Diese Stippvisite in die alte Heimat beendete das Fahrzeug im Juli 2018, nachdem Nürnberg einen S-RTW BY 2017 erhielt und stand dann wieder als Rotkreuz Erlangen 09/71-20 zur Verfügung. Das Fahrzeug ging im November 2018 als S-RTW a.D. als auch das BRK Erlangen-Höchstadt einen S-RTW BY 2017 als Reserve für den Rettungsdienstbezirk Mittelfranken erhielt. (Den auf dem Kennzeichen ersichtlichen Funkrufnamen Rotkreuz Erlangen 09/70-22 trug das Fahrzeug nie im Einsatzdienst.) Im März 2020 ging das Fahrzeug als V-RTW unter dem Funkrufnamen Rotkreuz Erlangen 09/70-70 wieder in Dienst. Das Fahrzeug wurde dazu mit einer entsprechenden Austattung zur Verwendung als Verlegungs-RTW im Rahmen des COVID-19-Geschehens erweitert. Unter anderem wurde auf die Schwerlastrage vom Typ Stryker Power Pro TL des Fahrzeugs ein bereits vom ITW Erlangen vorhandener Stryker-Intensivtragen-Aufsatz mit mehreren Perfusoren, Sauerstoff, Beatmungsgerät und Monitoring montiert. Aufgrund dieser Ausstattung dient das Fahrzeug auch als Ersatz für den Erlanger ITW.

Geschichte der bayerischen S-RTW

Im Jahre 2009 wurde über eine flächendeckende Beschaffung von Schwerlast-Rettungsmitteln entschieden. Mit Ausnahme der Stadt München wird in jedem Rettungszweckverband/Leitstellenbereich einer der hier gezeigten Schwerlast-Rettungswagen stationiert. In München selbst wird auf eine Schwerlastzelle auf LKW-Basis zurückgegriffen, welche sich ebenfalls noch in der Anschaffung befindet. Insgesamt werden 25 Schwerlast-RTW beschafft.

Grund für die Entwicklung des Schwerlast-RTW waren unter anderem das durch den Tragetisch auf maximal 250 Kilogramm begrenzte Patientengewicht, ferner war und ist die Standard-Fahrtrage des Rettungsdienstes (Stryker M1) maximal bis 200 Kilogramm belastbar.

Die Fahrzeugwahl fiel auf das Standard-RTW Fahrgestell Mercedes Benz Sprinter 516 CDI NCV 3, welcher mit einer Schwerlasttrage und einer Ladebordwand ausgerüstet würde. Außer einigen Anpassungen im Patientenraum sind die Fahrzeug quasi baugleich zu den regulären Bayern-RTW der 4+Generation. Zu einer der auffälligsten Änderungen im Patientenraum gehört die geänderte Sitzanordnung der Betreuersitze. Diese sind nun nicht mehr auf beiden Seiten der Trage angeordnet, sondern gegenüber auf der linken Fahrzeugseite, wobei sich der vordere Stuhl um 180° drehen lässt. Weiterhin wurden auf der rechten Seite zusätzliche Flügeltüren mit Stauraum angebracht.

Bei den Schwerlast-Rettungswagen „Bayern“ wurde komplett auf einen Tragetisch verzichtet, stattdessen ist eine Schwerlastrage vom Typ Stryker Power Pro TL verlastet, welche mit einem Eigengewicht von 54 kg in der Lage ist Patienten mit einem Gewicht von bis zu 318 kg zu transportieren.

Um trotz des fehlenden Tragetisches einen gewissen Komfort für Patient und Besatzung zu gewährleisten, wurde das Fahrzeug mit einer Luftfederung ausgerüstet, welche auch in Kombination mit der Ladebordwand genutzt wird. So ist man in der Lage das Fahrzeug entsprechend abzusenken.

Die Ladebordwand wurde durch die Firma Dhollandia geliefert, hat eine Tragekapazität von 750 Kilogramm und ist im oberen Drittel klappbar. Die Schwerlasttrage wird während des Hubvorgangs mittels Abrollsicherungsklappen auf der Bordwand gesichert. Bedient wird die Ladebordwand über eine Schaltfläche, welche sich über der rechten Heckleuchte befindet. Weiterhin kann die Ladebordwand über eine Kabelfernbedienung von innen bedient werden.

Analog zur aktuellen Generation der Standard-Bayern-RTW werden statt einem Blaulichtbalken Doppelblitzkennleuchten vom Typ Hänsch Nova verbaut. Als akustische Warnanlage findet ebenfalls die Anlage Hänsch Typ 620 mit zwei Druckkammerlautsprechern Hänsch DKL 600 im Kühlergrill Anwendung. Die Sondersignalanlage wird durch zwei Doppelblitzkennleuchten Typ Hänsch Comet am Heck, sowie zwei Frontblitzer Hänsch Sputnik pico abgerundet. Auch bei den Schwerlast-RTW findet eine Rundumbeleuchtung Verwendung.

Eine weitere Änderung zum Standard Bayern-RTW der 4. Generation liegt im abgeänderten Kotflügel. Dieser ist nun rund statt eckig ausgeführt. Der Grund liegt in den gemachten Erfahrungen beim Aufziehen von Schneeketten, was beim runden Kotflügel leichter möglich sein soll. Diese Änderung fließt auch in die laufende Produktion der Standard-RTWs ein.

Technische Daten:

  • Fahrgestell : Mercedes Benz Sprinter 516 CDI NCV3
  • Leistung : 120 kW / 163 PS
  • Hubraum : 2143 ccm³
  • Radstand : 3665 mm
  • Baujahr : 2010
  • Ausbau : Wietmarscher Ambulanz und Sonderfahrzeuge GmbH (WAS)
  • Luftfederung an der Hinterachse
  • Klimaanlage Fahrer- und Patientenraum
  • 6-Gang Handschaltung

Aufbau

  • Kofferaufbau in Sandwichbauweise
  • Umfeldbeleuchtung links, rechts, hinten (getrennt schaltbar)
  • Seitliche Schiebetür für Zugang in den Behandlungsraum
  • Rückfahrkamera Waeco
  • RTW Typ C nach EN 1789
  • Konturbeklebung nach ECN-R 104
  • Ladebordwand Dhollandia mit einer Tragelast von 750 kg
  • Zusätzliches Staufach für die Hydraulik der Landebordwand (Mitte links)
  • Staufach für Vakuummatratze Innen (Hinten rechts)
  • Staufach für Schaufeltrage/Spineboard, Feuerlöscher, Aufbruchwerkzeug, KED-System und Tragestuhl (hinten rechts)
  • Stand- & Warmwasserheizung

Medizinische Beladung bei Einsatz als Ersatz-ITW/V-RTW:

  • Notfallrucksack PAX Wasserkuppe L-ST
  • ITW-Einsatzrucksack PAX Wasserkuppe L-ST-FT2
  • Sauerstofftasche PAX Modell Erlangen
  • Kindernotfalltasche PAX Kinder-Notfall-Pack
  • Sondermaterialtasche PAX
  • Trauma-Tasche PAX mit u.a. Beckenschlinge, Spineboard-Zubehör, Stiffneck, etc.
  • Verbandkasten nach DIN
  • Weinmann Accuvac Absaugpumpe
  • KED-System
  • Vakuum Beinschiene
  • Vakuummatratze
  • Schaufeltrage und Spineboard
  • Stryker M1 Fahrtrage
  • Tragestuhl Stryker Stair pro 6252 („Raupenstuhl“)
  • Umlagerungshilfe ("Rollboard")
  • Tragetuch
  • REBEL-Rucksack (zusätzlicher Rucksack mit Material für Rettungsdienstliche Einsatze bei Besonderen EinsatzLagen, also z.B. Terror oder schwerstverletzte Patienten)
  • Vorsichtungstasche PAX mit Inhalt für baySTaRT-Vorsichtung
  • Jeweils dem Intensivtransportsystem (Patiententrage) und als Ersatz ein weiteres Mal im Fahrzeug: mehrere Perfusoren Braun Agilia, Hamilton T1 Intensivbeatmungsgerät, Corpuls3 Patientenmonitor (EKG, SpO2, NIBP, 2x IBP, Defi/Pacer, etc), Weinmann Accuvac Absaugpaumpe
  • ITW-spezifische Medikamente und weitere Geräte

Technik/PSA/Funk:

  • Tasche mit Material für Einsatztaktik 1.RTW (Kennzeichnungsweste, Dokumentationsmaterial, etc.)
  • 4m BOS Teledux 9 (analog)
  • Sepura TETRA MRT mit zweiter Sprechstelle im Patientenraum und HRT
  • UKW-Radio
  • Navigationssystem mit Einsatzdatenbeschickung und Ortung durch die Leitstelle "Telematik I"
  • NIDApad (NotfallInformation- und DokumentationsAssistent) "Telematik II" (Dokumentation, Abrechnung, Datenübertragung, Klinik-Voranmeldung und weitere Funktionen in einem Tablet PC)
  • fahrzeugbezogener CO-Warner Dräger PAC5500 (Bayern-Beschaffung)
  • Unfalldatenschreiber (UDS)
  • Rettungsleine
  • Brecheisen
  • Bolzenschneider
  • Feuerlöscher Pulver 6kg
  • Handlampe Akkubetrieb
  • Handscheinwerfer 12V Bordnetz
  • Feuerwehrhandschuhe
  • Feuerwehrhelme Dräger HPS4500
  • DIN Warnwesten
Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 2x FG Hänsch Nova Doppelblitzkennleuchten
  • 2x FG Hänsch Comet Doppelblitzkennleuchten am Heck
  • 2x FG Hänsch Sputnik Pico Frontblitzer
  • 2x FG Hänsch DKL 600 Druckkammerlautsprecher
  • FG Hänsch Typ 620 Sondersignalanlage mit Stadt/Landschaltung und elektronischem Kompressorsignal
Besatzung 1/1 Leistung 120 kW / 163 PS / 161 hp
Hubraum (cm³) 2.143 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 5.000
Tags
Eingestellt am 19.06.2016 Hinzugefügt von Max Kunkel
Aufrufe 15091

Korrektur-Formular

Sollten Sie in den Beschreibungen oder Fahrzeugdaten einen Fehler finden, weitere sachdienliche Informationen zum Fahrzeug besitzen oder einen Verstoß gegen das Urheberrecht melden wollen, dann benutzen Sie bitte das Korrekturformular. Wir bitten Sie darum, nur gesicherte Angaben zu machen, denn spekulative Informationen kosten das Admin-Team nur Zeit, die von uns besser verwendet werden kann.

Zum Korrektur-Formular

Weitere Einsatzfahrzeuge aus Nürnberg

Alle Einsatzfahrzeuge aus Nürnberg ›