Einsatzfahrzeug: Rettung Schleswig-Holstein 77/87-01

Rettung Rendsburg 91/87-01
Rettung Rendsburg 91/87-01
Ladebordwand mit aufgestelltem Geländer

Einsatzfahrzeug-ID: V129488 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Rettung Schleswig-Holstein 77/87-01 Kennzeichen HEI-RD 435
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)Schleswig-HolsteinRendsburg-Eckernförde (RD, ECK)
Wache RKiSH RW Rendsburg Zuständige Leitstelle Leitstelle Mitte (KI, PLÖ, RD)
Obergruppe Rettungsdienst Organisation kommunaler / landeseigener Rettungsdienst
Klassifizierung Schwerlast-Rettungswagen Hersteller MAN
Modell TGL 8.220 Auf-/Ausbauhersteller Fahrtec Systeme
Baujahr 2016 Erstzulassung 2016
Indienststellung 2016 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Schwerlast-Rettungswagen (S-RTW) der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) auf MAN TGL 8.220 ausgebaut durch die Firma Fahrtec.

Dem zunehmenden logistischen Problem, auch schwer- und übergewichtige Patienten im Notfall und bei Krankentransporten sicher und fachgerecht transportieren zu können, begegnet man in Deutschlands nördlichsten Bundesland seit März 2016 mit der Indienststellung von zwei Schwerlast-RTW. Während dieses Fahrzeug auf der Rettungswache in Rendsburg stationiert ist und vorwiegend im nordwestlichen Teil des Landes eingesetzt werden wird, steht ein baugleiches Fahrzeug für den südöstlichen Landesteil bei der Berufsfeuerwehr in Lübeck bereit. Nach umfangreichen Schulungen für das Personal konnten die Fahrzege am 15. Mai in Rendsburg und am 1. Juni in Lübeck offiziell in Dienst gehen.

Um seinem speziellen Einsatzzweck bestmöglich nachkommen zu können, wurde das Fahrzeug u.a. mit einer 1,5 t-Ladebordwand, einer elektro-hydraulischen Ferno-Schwerlasttrage mit 400kg Tragkraft und einer maximal nutzbaren Breite von 91cm sowie einer Ferno-Schleifkorbtrage ausgerüstet. Auch diverse Hilfsmittel wie Vakuummatratze, Rettungstuch, Gleittuch und Rollboard sind in einer XXL-Version auf dem Fahrzeug verlastet.

Die Warn- und Beleuchtungseinrichtungen des S-RTW sind komplett in LED-Technik ausgeführt, das Fahrzeug besitzt mehrere Kameras, die sowohl das Fahrzeugumfeld für größtmögliche Rangiersicherheit, als auch den Patientenraum auf Monitoren darstellen können. Da es keine direkte Verbindung zwischen Führerhaus und Patientenraum vorhanden ist, wurde mit dem System „Cartalker“ der Firma Häbsch eine Wechselsprechanlage als Kommunikationsmöglichkeit für die Besatzung verbaut.

Umfangreiche Verzurr- und Schienensysteme sorgen für die notwendige Sicherheit, wenn zusätzliche Gerätschaften mitgeführt werden müssen, diverse 12 V- und 230 V-Steckdosen sowie Druckluft- und Sauerstoffanschlüsse stellen den Betrieb der mitgeführten Gerätschaften sicher.

Praxisnah wurden die Umfeldbeleuchtung und die Heckwarner so eingestellt, dass sie ab einer Geschwindigkeit von 30 km/h eigenständig abschalten, ebenso deaktiviert sich bei laufender Sondersignalanlage und aktivierter Parkbremse der Fußschalter für das Martinshorn, um versehentliches Betätigen desselben zu verhindern.

Auch wenn das Fahrzeug neben der zusätzlichen Ausrüstung für Adipositas-Patienten medizinisch komplett ausgestattet ist, wird die notfallmedizinische Erstversorgung in der Praxis durch die zuständigen Rettungsmittel der Region innerhalb der vorgeschriebenen 12-Minuten-Hilfsfrist durchgeführt und der S-RTW von seinem dezentralen Standort als sichere Transportmöglichkeit nachgeführt.

Technische Daten:

  • Fahrgestell: MAN TGL 8.220 4x2 BL
  • Motorleistung: 162 kW bei 2.400 1/min (4-Zylinder Diesel)
  • Hubraum: 4.580 cm³
  • Getriebe: 6-Gang ZF MAN TipMatic (automatisiertes Schaltgetriebe)
  • Höchstgeschwindigkeit: 110 km/h (elektronisch gedrosselt)
  • Zulässiges Gesamtgewicht: 7.490 kg
  • Leergewicht: 6.855 kg
  • Achslast vorne / hinten: 4.000 / 5.600 kg
  • Länge: 6.730 mm
  • Breite: 2.550 mm
  • Höhe: 3.000 mm
  • Radstand: 3.300 mm

Fahrzeugspezifische Ausstattung:

  • Wintertaugliche Ganzjahresreifen mit M&S-Kennung auf Alufelgen
  • Luftfederung an der Hinterachse
  • Differentialsperre an der Hinterachse
  • Warmluftstandheizung im Fahrerhaus
  • Zentralverriegelung
  • Schwingsitze mit Armlehnen und Sitzheizung
  • Tempomat/Geschwindigkeitsregelanlage
  • CD-Radio
  • Telefonfreisprecheinrichtung mit automatischer Deaktivierung bei eingeschalteter MWS
  • Motorweiterlaufschaltung
  • Multifunktionslenkrad
  • Xenon-Hauptscheinwerfer
  • Nebenantrieb für zweiten Klimakompressor für den Aufbau
  • Akustischer Rückfahrwarner mit „Zischgeräuschen“, automatischer Lautstärkeregulierung, 3 sek Einschaltverzögerung, abschaltbar
  • Rangierleuchten unter den Außenspiegel in LED
  • Rangierscheinwerfer am Heck in LED
  • Bullhorn
  • Leselicht über dem Beifahrer mit rot/weißer Umschaltmöglichkeit
  • Brigade Backeye 360 Grad Kamerasystem mit vier zusätzlichen Kameras zur Reduktion des toten Winkels und als Rangierhilfe
  • Unfalldatenspeicher UDS AT
  • Funkanlagen Analog und Digital, mit vollwertiger Bedienung mit Bedienhandhörern aus dem Fahrerhaus und dem Patientenraum
  • Funkfreisprecheinrichtung
  • Navigationssystem Garmin Dezl 770 mit Ortungs- und Zieleinspeisemöglichkeit Convexis
  • RescueTrack und Rückfahrkamera
  • Handfunkgeräte analog 2m und digital
  • 6 x Arbeitsscheinwerfer, schalten sich bei Erreichen von 30 km/h eigenständig aus
  • Folienbeklebung im Design des öffentlich-rechtlichen Rettungsdienstes in Schleswig-Holstein
  • Warnschraffur am Heck in rot/gelb nach DIN 14502-3 auf der Ladebordwand und den Hecktüren
  • Konturmarkierung

Aufbau:

  • Fahrtec Vollaluminium Gerippekoffer „fahrtec Modul Liner-Progress“
  • BÄR Ladebordwand mit 1,5 t Hublast, mit Faltgelenk und seitlichem Geländer. Mit Notbedienung per zusätzlicher Kabelfernbedienung und manuelle Notbedienungsmöglichkeit
  • Fenster an der rechten und linken Seitenwand
  • Dachluke mit Notausstiegsfunktion
  • Schiebetür mit Schiebefenster an der rechten Fahrzeugseite und elektrischer Trittstufe
  • Kofferentnahmefach an der rechten Fahrzeugseite mit Entnahmemöglichkeit von Defi, Absaugpumpe und Notfallrucksäcken
  • Gerätefach hinten rechts mit Unterbringung von Schleifkorbtrage, Vakuummatratze XXL, Rollbrett XXL, Treppengleittuch, Tragetuch
  • Technikfach auf der linken Fahrzeugseite mit Zugang zur Zentralelektrik 12 V / 24 V / 230 V sowie 4 Druckgasflaschen 10 L (Sauerstoff und optional Druckluft), 2 x 2 L Sauerstoff Reserve, 3 x Helme
  • Bergewerkzeug, Feuerlöscher
  • Stirnwandgeschränk ähnlich zu RTW SH-Konzept
  • Kompressorkühlschrank und Wärmeschublade
  • 3 Begleiterstühle im Patientenraum, 2 Stühle gegenübersitzend auf der linken Fahrzeugseite mit klappbarem Tisch sowie ein Stuhl an der rechten Fahrzeugseite
  • Mediboard an der rechten Fahrzeugseite mit Hessen-Halterung (senkrechte Airlineschienen) und Defi-Halterung, Absaugpumpe und diverse Geräteschienen
  • Diverse 12 V und 230 V Steckdosen sowie Sauerstoff- und Druckluftdosen
  • Universalhalterung hinten links mit Hessenhalterung, Verzurrgurten, DIN-Schienen sowie zusätzlichen Airlineschienen im Boden
  • Deckenversorgungscenter mit Beatmungsgerät
  • Zentralelektrik im Technikfach auf der linken Fahrzeugseite mit Sicherungsüberwachung und Anzeige im Führerhaus
  • Zusatzbatterien Gel 145 Ah / 24 V
  • Batteriemanagementsystem DCC6000 mit Anzeige von Batteriekapazität und Energieverbrauch im Patientenraum
  • Stromeinspeisung LEAB POW-Air-Box mit Druckluft
  • 230 V Wechselrichter mit 1000 W Sinus Dauerleistung, redundant ausgelegt, mit Netzvorrangschaltung
  • Wechselrichter 24 V auf 12 V
  • Batterieladegeräte für Starter- und Zusatzbatterien
  • Heizlüfter 230 V im Fahrerhaus und im Patientenraum
  • Heizplatten thermostatgesteuert im Kofferentnahmefach, Funktion bei anliegender 230 V-Versorgung oder laufendem Motor
  • Klimaautomatik im Patientenraum mit Regelung von Warmluftstandheizung, Warmwasserwärmetauscher und Klimaverdampfer (alle Systeme mit Luftansaugung von außen)
  • Einbau-Funkuhr mit Temperaturanzeige Valentin L-20-14-D
  • Zusatzradio im Patientenraum
  • LED-Patientenraumbeleuchtung, stufenlos dimmbar, mit blauem Traumalicht
  • Haensch Cartalkeranlage zur freihändigen Kommunikation zwischen Fahrerhaus und Patientenraum, von mehreren Positionen aus anschaltbar
  • Patientenraumkamera (Anzeige im Fahrerhaus)
  • Kamera im Bereich des Innenspiegels (Blick auf die Straße)
  • TV mit DVD im Patientenraum an der vorderen Stirnseite, Darstellung des Kamerabildes der Innenspiegelkamera für eine bessere Orientierung
  • Dachlüfter

Medizinische Ausstattung:

  • Trage: Ferno Harrier MK II mit 400 kg Zuladungskapazität, Verbreiterungsmöglichkeit auf 91 cm Tragenbreite mit Ladehalterung Ferno Lock-and-Load (Werkzeuglos herausnehmbar)
  • Schleifkorbtrage Ferno 2070-32 mit 81 cm Breite, Matratze und Abseilzubehör
  • Schaufeltrage Ferno 65 EXL
  • Vakuummatratze Schnitzler bis 350 kg
  • Schwerlast-Gleittuch Schnitzler 308 BRK
  • Rettungstuch XXL bis 250 kg
  • Rollboard 156 x 80 cm
  • Notfallrucksack Rot (Kreislauf) und Blau (Atmung) von Pax, Modell RKiSH
  • Beatmungsgerät Weinmann Medumat Transport
  • Defibrillator Zoll M-Serie CCT mit 12-Kanal EKG mit Interpretation, SpO2, NIBP, EtCO2, 2 x IBP, Pacer
  • Absaugpumpe Weinmann Accuvac Pro (2 Stück)
  • Spritzenpumpe Braun Perfusor compact
  • Modultaschen für seltene Notfallereignisse
  • Sonstige Ausstattung analog RTW RKiSH, mit Zusatzausstattung für adipöse Patienten

Funkrufname bis Februar 2021: Rettung Rendsburg 91/87-01

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • Dachbalkensystem Hänsch DBS 4000 mit 2x Powerblitz sowie gelben Fahrtrichtungsanzeigern
  • Martin-Horn 2298 GM
  • Bullhorn
  • 4 Frontblitzer Hänsch Sputnik SL
  • Elektrische Warnanlage Hänsch 624 mit Druckkammerlautsprecher im Kühlergrill
  • Fußschalter für die Bedienung der akustischen Warnanlage, deaktiviert bei eingelegter Parkbremse
  • LED-Module Hänsch Integro als als Fahrtec-Integrallösung am Heck
  • Rückwärtswarnsystem, bestehend aus 4 Heckblitzern Hänsch Sputnik SL, automatische Abschaltung bei 30 km/h
Besatzung 1/1 Leistung 162 kW / 220 PS / 217 hp
Hubraum (cm³) 4.580 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 7.490
Tags
k.A.
Eingestellt am 03.06.2016 Hinzugefügt von Brian Peschke
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