Einsatzfahrzeug: Perpignan - SDIS 66 - GW-Höhenrettung - VGRIMP
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Funkrufname | Perpignan - SDIS 66 - GW-Höhenrettung - VGRIMP | Kennzeichen | CF-003-YV |
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Standort | Europa (Europe) › Frankreich (France) › Région Occitanie › Département Pyrénées-Orientales (66) | ||
Wache | SDIS 66 CSP Perpignan Nord (FW) | Zuständige Leitstelle | k.A. |
Obergruppe | Feuerwehr | Organisation | Berufsfeuerwehr (BF) |
Klassifizierung | Gerätewagen-Höhenrettung | Hersteller | Mercedes-Benz |
Modell | Sprinter 519 CDI 4x4 | Auf-/Ausbauhersteller | Sonstige |
Baujahr | 2012 | Erstzulassung | 2012 |
Indienststellung | 2013 | Außerdienststellung | k.A. |
Beschreibung | Véhicule Groupe de Reconnaissance et d’Intervention en Milieu Périlleux VGRIMP/ Gerätewagen GW-Höhenrettung des Service Départemental d’Incendie et de Secours (SDIS) 66 Pyrénées-Orientales, stationiert an der Wache Perpignan Nord und der Groupe de Reconnaissance et d’Intervention en Milieu Périlleux (GRIMP) / Höhenrettungsgruppe zugeordnet Fahrgestell: Mercedes-Benz Sprinter 519 CDI 4x4 ("NCV3") Technische Daten: Beladung/ Ausstattung:
Der Service Départemental d’Incendie et de Secours (SDIS) 66 Pyrénées-Orientales unterhält eine spezielle Höhen- und Tiefenrettungsgruppe mit dem Namen Groupe de Reconnaissance et d’Intervention en Milieu Périlleux, kurz GRIMP. Zu den Aufgaben der GRIMP gehören die Rettung von Personen oder Sachgütern aus Höhen und Tiefen die mit den herkömmlichen Mitteln der Feuerwehr nicht erreicht werden können. Die Spezialgebiete der Sondereinheit sind die Gebirgsrettung sowie Rettungs- und Bergungsaufgaben in Schluchten und verschneitem Gebiet. Das Einsatzgebiet der Gruppe besteht aus dem kompletten Département Pyrénées-Orientales und ist damit sehr groß. Weite Teile des Einsatzgebietes sind durch Gebirge geprägt, so beispielsweise durch die Pyrenäen mit dem Canigou und dem Albares oder der Felsküste Côte Vermeille, dem Ausläufer der Pydrenäen zum Mittelmeer hin. Die GRIMP wurde 1992 durch den Corps communal de Perpignan, die damals noch eigenständige Feuerwehr Perpignans, gegründet und hat noch heute ihren Hauptsitz an der Wache Perpignan Nord. Aktuell gehören der Einheit 19 ausgebildete Höhenretter an von denen vier zusätzlich als Führungskraft qualifiziert sind (Stand: 2013). Über die Sommermonate, der touristischen Hochsaison, befinden sich auf der Wache Perpignan Nord rund um die Uhr immer sechs Höhenretter in Bereitschaft. Für den Rest des Jahres befinden sich in den Wachabteilungen der Wachen Perpignan Nord und Perpignan immer insgesamt sechs Höhenretter. Die GRIMP praktiziert ein System das auf zwei allradgetriebenen Einsatzfahrzeugen basiert und mit Hubschrauberunterstützung arbeitet. Das Lastentier der Höhenretter ist das sogenannte Véhicule Groupe de Reconnaissance et d’Intervention en Milieu Périlleux, ein Gerätewagen-Höhenrettung, auf dem der größte Teil der Ausrüstung der Gruppe transportiert wird. Neben dem Gerätewagen kann die GRIMP auch auf ein allradgetriebenes Mehrzweckfahrzeug zurückgreifen. Das Mehrzweckfahrzeug ist mit dem Material beladen was die Höhenretter bei einem Einsatz in Verbindung mit einem Hubschrauber benötigen. Der Gerätewagen und das Mehrzweckfahrzeug werden durch jeweils drei Höhenretter besetzt. Im Einsatzfall versucht sich der Gerätewagen soweit möglich dem Unglücksort zu nähern. Das Mehrzweckfahrzeug fährt entweder direkt die Basis des Katastrophenschutzhubschraubers "Dragon 66" am Flughafen Perpignan (PGF/ LFMP) an oder trifft sich mit diesem auf dem Weg zum Einsatzort. Dort wird dann Besatzung und Beladung des Mehrzweckfahrzeuges in den Hubschrauber übernommen und danach der Einsatzort angeflogen. Vor Ort versuchen dann die beiden Dreiertrupps vom Gerätewagen und vom Hubschrauber aus in enger Zusammenarbeit den eigentlichen Einsatzort zu erreichen. Teilweise gelingt es nur dem Gerätewagen einen Einsatzort zu erreichen, teilweise aber auch nur dem Hubschrauber. Im Januar 2013 konnte der SDIS 66 Pyrénées-Orientales vier neue Einsatzfahrzeuge in Dienst stellen und damit seinen Entwicklungsplan für das Jahr 2012 erfolgreich abschließen. Die letzte Fahrzeugcharge des Beschaffungsplanes 2012 bestand aus einem Teleskopmastfahrzeug für die Wache Perpignan Sud, einem Tanklöschfahrzeug für die Wache in Salses-le-Château sowie einem Hilfeleistungslöschfahrzeug und einem Gerätewagen-Höhenrettung für die Wache Perpignan Nord. Mit dem Gerätewagen konnte ein bereits im Jahr 2009 ausgesondertes Fahrzeug der Höhenrettungsgruppe ersetzt werden. In vielen Punkten ähnelt der neue Gerätewagen seinem Vorgänger, bringt der GRIMP aber auch zahlreiche Verbesserungen. Erneut wählte man als Basis für den Gerätewagen ein Kastenwagenfahrgestell mit Allradantrieb, drei Sitzplätzen und einem Regalausbau im Laderaum. Das neue Fahrzeug verfügt aber beispielsweise über diverse Anbauteile die es möglich machen den Gerätewagen an sich im Einsatz als Fixpunkt nutzen zu können. Das Véhicule Groupe de Reconnaissance et d’Intervention en Milieu Périlleux, so die französische Bezeichnung des Gerätewagens-Höhenrettung, wurde auf einem Mercedes-Benz Sprinter 519 CDI 4x4 aufgebaut. Wie beim Vorgänger, einem Renault Messenger 4x4, entschied man sich wieder für einen Kastenwagen mit Allradantrieb. Da der Gerätewagen vor allem im gebirgigen Umfeld mit teilweise großen Steigungen zum Einsatz kommt entschied man sich für den leistungsstärksten Dieselmotor der beim Mercedes-Benz Sprinter möglich ist: Den 190 PS starken V6-Dieselmotor mit fast drei Litern Hubraum. Als Getriebe findet ein herkömmliches Schaltgetriebe mit sechs Vorwärts- und einem Rückwärtsgang Verwendung. Für Fahrten im Gelände kann ein Mittendifferential zugeschaltet werden. Der Allrad-Sprinter hat eine zulässige Gesamtmasse von fünf Tonnen und wurde als geschlossener Kastenwagen mit langem Radstand und Hochdach konfiguriert. Auf seitliche Schiebetüren verzichtete man gänzlich um möglichst wenig Platz im Laderaum zu verlieren. In der Kabine finden neben dem Maschinisten zwei weitere Einsatzkräfte auf einer Sitzbank Platz. An der Stoßstange ist eine Halterung mit Stromanschluss für die auf dem Fahrzeug verladene Elektro-Seilwinde von Warn angebracht. Den Ausbau des Kastenwagens zum Gerätewagen-Höhenrettung übernahm die auf Nutzfahrzeuge spezialisierte Firma CamTech - Véhicules utilitaires. Durch einige Anbauten am Fahrzeug lässt sich dieses bei Bedarf als Anschlag- und Fixpunkt bei Einsätzen nutzen. Unmittelbar hinter der Vorderachse und am hinteren Rahmenende sind jeweils zwei Stützen angebracht mit denen der Gerätewagen im Stand stabilisiert werden kann. Die Stützen werden häufig im Camping- und Outdoorbereich verwendet und können einzeln mit einer Handkurbel aus- und wieder eingefahren werden. Unter dem Schweller, zwischen Vorder- und Hinterachse, läuft auf jeder Fahrzeugseite eine durchgehende Metallstange mit Ösen an beiden Enden entlang. Die beiden Stangen können bei Bedarf als Anschlagpunkt genutzt werden. Die gesamte Dachfläche wird durch einen großen Dachgepäckträger eingenommen. Betreten werden kann das Dach über eine an einer der Hecktüren angebrachten Leiter. Wie die Stangen am Schweller lassen sich auch die Seiten des Gepäckträgers als Anschlagpunkt nutzen. Auch hier sind auf jeder Seite an beiden "Enden" des Gepäckträgers Ösen angebracht. Die beiden Fixpunktsysteme am Schweller und auf dem Dach kommen in Verbindung mit der Abstützung beispielsweise bei Einsätzen entlang von Gebirgs- und Passstraßen zum Tragen. Auf solchen Straßen finden die Höhenretter oftmals keine geeigneten Anschlagpunkte. Dann wird der Gerätewagen in die Nähe der Abbruchkante gefahren, abgestützt und die benötigten Winden und Seile am gesicherten Gerätewagen angeschlagen. Zum Heck hin endet der Gepäckträger in einer kleinen Konsole die Umfeldbeleuchtung, blaue Heckblitzer und eine Verkehrswarnanlage beinhaltet. Ganz außen liegen in der Konsole jeweils LED-Beleuchtungsmodule, zur Mitte hin daneben jeweils ein blauer LED-Blitzer und in der Mitte schließlich die sechs gelben LED-Blitzer der Verkehrswarnanlage. Neben den beiden Umfeldbeleuchtungsmodulen am Heck ist auf jeder Fahrzeugseite noch je ein weiteres Beleuchtungsmodul auf Höhe der Kabine angebracht. An der Hecktür montierte CamTech eine ausklappbare Trittstufe. Diese dient als Einstiegshilfe zum Laderaum und als Hilfe um die Leiter an der Hecktür zu erreichen. Um die am Heck angebrachte Anhängerkupplung nutzen zu können muss die Trittstufe von Hand eingeklappt werden. Die Fahrzeugbeladung fällt gemessen an der Größe und Tonnage des Gerätewagens recht minimalistisch aus. Einen Großteil der Beladung stellt die erst im Einsatzfall verladene persönliche Ausrüstung der Höhenretter. Dazu kommen zwei kompakte mechanische Winden und zwei große Winden von Paillardet. Eine der Paillardet-Winden wird von Hand angetrieben, die zweite über ein ebenfalls auf dem Gerätewagen mitgeführtes Hydraulikaggregat. Das Aggregat im seitlichen Geräteraum ist so gelagert das es vom Fahrzeug aus betrieben und die Winde abgesetzt genutzt werden kann. In mehreren Kisten werden verschiedene Karabinerhaken und Bandschlingen transportiert. Ebenso zählt ein breitgefächertes Sortiment verschiedener Kernmanteldynamikseile in verschiedenen Längen zur Fahrzeugbeladung. Natürlich gehören auch ein Rollgliss-Abseilgerät und ein großes Dreibeinstativ zur Beladung. Eine Besonderheit stellt ein Stativsystem der französischen Firma Ancrage Mobile Système RCS dar. Das System mit dem Namen SYAM kann beispielsweise in Fensteröffnungen installiert werden um einen Anschlagpunkt zum Abseilen zu schaffen. Das SYAM-System kann binnen kürzester Zeit zwischen Boden und Decke verkeilt eingesetzt und bietet einen sicheren und belastbaren Anschlagpunkt. Zur Versorgung von Patienten wird ein Notfallrucksack mit Sauerstoffinhalator auf dem Fahrzeug mitgeführt und zum Patiententransport eine Schleifkorb- und eine zusammenklappbare Gebirgstrage. Für Bergungs- und Rettungsaufgaben in schwer zugänglichem Gebiet wird ein Rüstsatz auf Rucksacktragesystem auf dem Gerätewagen mitgeführt. Der Rüstsatz von Libervit besteht aus drei Rucksäcken und kann flexibel eingesetzt werden. Auf einem Rucksack ist das Hydraulikaggregat mit Verbrennungsmotor verbaut. Die beiden anderen Rucksäcke dienen als Tragesystem für eine Schere sowie für Spreizer und Teleskoprettungszylinder. Die äußere Gestaltung des Gerätewagens entspricht in seinen Grundzügen den Vorgaben für französische Feuerwehrfahrzeuge. Zu den Vorgaben gehören eine gelbe Konturmarkierung auf den Seiten, ein rot-gelb schraffierter Streifen auf der Motorhaube, eine ebenfalls rot-gelbe Warnschraffur am Heck sowie Geräteraumverschlüsse in leuchtgelb. Der Gerätewagen wurde zusätzlich auf dem Heck und den Seiten mit großen Logos des SDIS 66 beklebt. Auf den Seiten findet sich außerdem ein Telefonhörer mit der europaweiten Notrufnummer "112" und dem französischen Feuerwehrnotruf "18". Ein Eyecatcher auf den beiden Fahrzeugseiten sind die aufgeklebten Fotos die überlebensgroß einen der Höhenretter des SDIS 66 zeigen. Das verwendete Foto zeigt ein Mitglied der GRIMP 66 während einer Übung zusammen mit einer Gebirgstrage an der Seilweinde des Katastrophenschutzhubschraubers "Dragon 66" hängend. Über dem eindrucksvollen Foto verweist ein Schriftzug auf die Verwendung des Einsatzfahrzeuges in der Höhenrettung. |
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Ausrüster | Standby GmbH, Rauwers GmbH | ||
Sondersignalanlage |
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Besatzung | 1/2 | Leistung | 140 kW / 190 PS / 188 hp |
Hubraum (cm³) | 2.987 | Zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 5.000 |
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Eingestellt am | 29.07.2013 | Hinzugefügt von | Christopher Benkert |
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