Einsatzfahrzeug: Seiser Alm - FF - Raupenfahrzeug
Einsatzfahrzeug-ID: V103358 Weiteres Foto hochladen
Funkrufname | Seiser Alm - FF - Raupenfahrzeug | Kennzeichen | VF OMF BZ |
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Standort | Europa (Europe) › Italien (Italy) › Regione Autonoma Trentino-Alto Adige/Südtirol (Autonome Region Trentino-Südtirol) › Provincia Autonoma di Bolzano-Alto Adige (Autonome Provinz Bozen-Südtirol) | ||
Wache | FF Alpe de Siusi / Seiser Alm | Zuständige Leitstelle | k.A. |
Obergruppe | Feuerwehr | Organisation | Freiwillige Feuerwehr (FF) |
Klassifizierung | Kleinlöschfahrzeug | Hersteller | Hägglunds |
Modell | BV 206 D | Auf-/Ausbauhersteller | BAI |
Baujahr | 1996 | Erstzulassung | 1996 |
Indienststellung | 1996 | Außerdienststellung | k.A. |
Beschreibung | Raupenfahrzeug der freiwilligen Feuerwehr Seiser Alm / Vigili del Fuoco Voluntatri Alpe di Siusi Fahrgestell: AB Hägglund & Söner BV 206 D Technische Daten: Löschmittel: Beladung/ Ausstattung:
Das Einsatzgebiet der freiwilligen Feuerwehr Seiser Alm umfasst mit insgesamt 57 Quadratkilometern die größte Hochalm Europas, welche im Winter durch Langläufer, Ski- und Snowboardfahrer sowie im Sommer durch Wanderer, Bergsteiger und Radfahrer bevölkert wird. Der Einsatzbereich der Wehr erstreckt sich über einen Höhenbereich von 1.680 m NN bis 2.350 m NN. Im Einsatzgebiet liegen mehrere kleine Ortschaften mit zusammen rund 160 Einwohnern und Hotels mit über 1.600 Betten. Dazu kommen noch zahlreiche Berghütten, welche beispielsweise als Gastronomiebetrieb genutzt werden, abgelegene Hotels und die Bergstationen zahlreicher Aufstiegsanlagen für den Wintersport. Zur Betreuung dieses großen Einsatzgebietes mit anspruchsvoller Topographie genügen der Feuerwehr nicht nur herkömmliche Straßenfahrzeuge. Alleine um im Winter im Einsatzfall die Berghütten erreichen zu können sind andere Mittel notwendig. Bei Schnee und Eis ist selbst mit Allradfahrzeugen und Schneeketten fast kein oder gar kein Durchkommen mehr zu Gebäuden an Berghängen und auf Gipfeln mehr möglich. Zwar besteht oft die Möglichkeit eine in den Bergen gelegene Einsatzstelle über eine der Aufstiegsanlagen zu erreichen. Oft gibt es aber nur Sessellifte, welche zum Materialtransport eher ungeeignet sind. Zudem würde das Be- und Entladen der Liftanlagen unnötig viel Zeit beanspruchen. Um dieser Problematik zu begegnen besitzt die Feuerwehr der Seiser Alm seit 1996 ein in ganz Südtirol und Italien einzigartiges Einsatzfahrzeug. Für den Erstangriff in schwer zugänglichen Gebieten setzt die Wehr auf eine von BAI zum Löschfahrzeug umgebaute Hägglunds-Raupe. Das hochgeländegängige Raupenfahrzeug rückt zu jedem Einsatz der Wehr mit aus und verfügt auch deshalb über eine Straßenzulassung, was ebenfalls eine Besonderheit ist. Wirklich auftrumpfen kann die Raupe aber bei Einsätzen auf den oben angesprochenen Berghütten. Das Raupenfahrzeug erlaubt ein zeitnahes Eintreffen an den abgelegenen Einsatzstellen und bringt das nötigste Material zur Bekämpfung eines Klein- oder Entstehungsbrandes mit. Die Hägglunds-Raupe lässt sich aber so recht in keine Fahrzeugbezeichnung pressen und schon gar nicht in eine der deutschen oder österreichischen Fahrzeugnormen. Die Raupe stellt eine Mischung aus Tragkraftspritzen-, Kleinlösch-, Mannschaftstransport- und Mehrzweckfahrzeug dar. Daher lautet der Funkrufname der Hägglunds auch nur schlicht: "Raupenfahrzeug Seiser Alm". Das Fahrgestell des Raupenfahrzeuges stammt von AB Hägglund & Söner aus Schweden und entspricht dem Typ BV 206 D. Die Raupe BV 206 D wurde ursprünglich in den späten 1970er Jahren für das schwedische Militär entwickelt und von AB Hägglund & Söner gebaut. Das kompakte Kettenfahrzeug war von Anfang an auf den Einsatz in Schnee und Eis ausgelegt und kann sogar noch bei - 52 °C betrieben werden. Neben ungepanzerten Varianten wurden und werden auch gepanzerte Hägglunds gebaut. Seit 2004 werden die Kettenfahrzeuge der Hägglunds-Familie durch eine Tochterfirma des britischen Rüstungsriesen BAE Systems gefertigt. Das Kürzel "BV" aus den Typbezeichnungen der Raupe steht für das schwedische Wort "Bandvagn", also Raupen-, bzw. Kettenfahrzeug und verweist damit schon auf die Antriebsart des Fahrzeuges. Die Hägglunds-Raupen fanden zahlreiche Abnehmer in Armeen auf der ganzen Welt, so beispielsweise auch bei der Bundeswehr. Für das vielseitige Kettenfahrzeug gibt und gab es aber auch etliche zivile Abnehmer. In skandinavischen und baltischen Staaten findet man sie beispielsweise als Wechsellader- und Mehrzweckfahrzeuge bei Feuerwehren. Der italienische Staat beschaffte einige Mannschaftstransport- und Mehrzweckfahrzeuge für den Katastrophenschutz und stationierte sie bei einigen Feuerwehren. Selbst in Deutschland gibt es einige zivil genutzte Hägglunds. In den 1980er Jahren nutzte die Berufsfeuerwehr Frankfurt eine Hägglunds als kleines Wechselladerfahrzeug, der Rettungsdienst im Kreis Goslar besitzt einen Rettungswagen-Hägglunds und an Nord- und Ostsee gibt es einige Hägglunds-Raupen bei THW Ortsverbänden. Der viertürige Vorderwagen weißt eine kleine Motorhaube an der Front auf und verfügt am Heck, als eine Art Rucksack, über Kraftstofftanks und schornsteinartigen Auspuff. Hinter einer orangenen Schaumstoffverkleidung an der vorderen Stoßstange verbirgt sich eine kleine Seilwinde mit einer Zugkraft von bis zu 50 kN. Im Vorderwagen finden maximal sechs Personen Platz, wobei das Platzangebot nicht gerade als üppig bezeichnet werden kann. Ein großer Teil der Antriebstechnik des Wagens liegt unter einer großen Abdeckung in der Wagenmitte. Vorne sitzen, durch den Technikblock voneinander getrennt Maschinist und Fahrzeugführer. Im Fond gibt es auf jeder Seite des Technikblocks eine "Sitzgruppe" mit einem Sitzplatz in Fahrtrichtung und einem entgegen der Fahrtrichtung. Auf der Konsole zwischen Maschinist und Fahrzeugführer sind die beiden Funkgeräte und eine Gegensprechanlage zum Hinterwagen montiert. Als einziges Fahrzeug der Feuerwehr Seiser Alm verfügt das Raupenfahrzeug nicht nur über ein Feuerwehrfunkgerät im 4 m-Band, sondern auch über ein 2 m-Band Funkgerät für den Zivilschutz. Genutzt wird dieses Funkgerät beispielsweise bei Personensuchen auf der Hochalm in Verbindung mit der Bergrettung. Der Arbeitsplatz des Maschinisten wirkt sehr beengt und ist durch zahlreiche Schalter und Kontrollleuchten geprägt. Über dem Maschinisten hängen an der Decke als zusätzliche Orientierungshilfe ein Neigungsmesser für Quer- und Längsneigung sowie ein Kompass mit künstlichem Horizont. Sowohl der Maschinist als auch der Fahrzeugführer können von ihrem Platz aus den Handhebel zur Steuerung des Suchscheinwerfers auf dem Kabinendach erreichen. Auf dem Hinterwagen ersetzt ein Kofferaufbau von BAI die im Auslieferungszustand vorhandene Pritsche. Das Aufbaudach kann über eine Leiter an der vorderen Seite des Hinterwagens betreten werden. Neben zwei Rundumkennleuchten befindet sich auf dem Dach als einzige Beladung eine kleine tragbare Leiter. Auf jeder Seite des Aufbaus gibt es zwei nach oben öffnenden Klappen und am Heck eine zweiflügelige Tür. Alle Klappen und die beiden Türflügel sind mit großen Fenstern versehen. Der hintere Teil des Aufbauinneren wird durch ein durch die Hecktür eingeschobenes Beladungsmodul eingenommen. Die Klappen und Türen erlauben dabei den Zugriff auf die Beladung im eingeschobenen Zustand. Der vordere Wagenteil wurde im Auslieferungszustand als weiterer Mannschaftsraum genutzt. In ihm waren zwei gegenüberliegende Bänke für zusammen sechs Personen angebracht. Die hintere Bank konnte so verschoben werden das die Rückseite des Beladungsmoduls zur Geräteentnahme erreicht werden konnte. Zur Kommunikation zwischen Vorder- und Hinterwagen diente eine Gegensprechanlage. Aus Zulassungsgründen darf der hintere Wagen nicht mehr zum Personaltransport genutzt werden. Daher wurden beide Sitzbänke entfernt und der Mannschaftsraum dient als zusätzlicher Geräteraum. In ihm wird normalerweise ein kleiner Überdrucklüfter mitgeführt. Von der alten Ausstattung blieb ein offener Staukasten, als Rest einer Sitzbank, und drei an der vorderen Wand befestigte Pressluftatmer. Das eingeschobene Beladungsmodul nimmt fast die komplette Fahrzeugbeladung auf. Das Modul lässt sich einfach entnehmen und auf Stützen abstellen. Es ist so ausgeführt das es durch einen Hubschrauber als Außenlast transportiert werden kann. Diese Funktion wird dann genutzt wenn die Raupe einmal an ihre Leistungsgrenzen stößt. In diesem Fall wird das Modul so nah wie möglich an den Einsatzort gebracht und von dort an mit dem Hubschrauber zum endgültigen Ziel gebracht. Die Bedienmannschaft folgt dann ebenfalls im Hubschrauber oder zu Fuß, mit kleinen Motorschlitten oder mit einer der Aufstiegsanlagen. Vielen Dank an die Feuerwehr Seiser Alm für den kurzfristigen Fototermin in der Hochsaison! |
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Ausrüster | k.A. | ||
Sondersignalanlage |
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Besatzung | 1/5 | Leistung | 92 kW / 125 PS / 123 hp |
Hubraum (cm³) | 2.998 | Zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 6.580 |
Tags |
k.A.
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Eingestellt am | 20.02.2013 | Hinzugefügt von | D_Weber |
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