Die Ziegler Baureportage Teil 2 - Von Serienfahrzeug zur Grundbasis

Freitag, 7. Juni 2024

Die Ziegler Baureportage Teil 2 - Von Serienfahrzeug zur Grundbasis

Neue Einsatzfahrzeuge zeigen wir auf unseren Seiten immer gerne, doch was passiert eigentlich, bis das Fahrzeug fototauglich bei einer Feuerwehr steht? Diese Frage möchten wir euch in dieser Serie beantworten. Unser Partner, die Albert Ziegler GmbH, öffnete uns im Werk Rendsburg dafür seine Hallentore und gewährte uns einen Einblick in die Produktion eines Feuerwehrfahrzeuges. Wir danken für die gute Kooperation und wünschen viel Freude beim Lesen.

Es ist so weit: Auf einem großen Tieflader wird das Fahrgestell, ein MAN TGM 13.290 4x4 L CH Euro6 mit 4.250 mm Radstand, angeliefert. Das Fahrzeug verfügt über eine serienmäßige MAN Doppelkabine, welche ab Werk in RAL3000 - Feuerrot lackiert ist.

 

 

Das Fahrgestell wurde bei Ziegler Rendsburg angeliefert

 

Die Annahme erfolgt im Rahmen der Qualitätssicherung durch einen hausinternen Güteprüfer. Dieser vergleicht das tatsächliche Fahrgestell mit den bestellten Konfigurationen, um Komplikationen im Verlauf des Aufbaus oder Abnahme auszuschließen. Während die Kabine schon nach einem Feuerwehrfahrzeug aussieht, ist der hintere Teil des Fahrgestells noch „nackt“. Durch die Firma MAN wurde auf dem Rahmen nur provisorisch ein Dieseltank montiert.

Provisorischer Verbau der Anbauteile durch MAN.

 

Nach der bestanden Güteprüfung erhält das Fahrzeug in der Windschutzscheibe seine Laufkarte. Nun ist zu jeder Zeit klar identifizierbar, wer Eigentümer des Fahrzeuges ist und welche Produktionsnummer dieses Fahrzeug erhält, um Verwechslungen mit anderen Fahrzeugen auszuschließen.

 

Im Anschluss wird unserem Fahrzeug der Bauplatz 1 in der Werkshalle der Ziegler Feuerschutz in Rendsburg zugewiesen. In nun fast 1000 Arbeitsstunden beginnt der Fahrzeugbau zum Einsatzfahrzeug.

Die ersten Arbeiten am Fahrzeug beginnen. Das Heck ist bereits eingekürzt.

 

Im ersten Schritt wird das Fahrgestell nun „gestrippt“. Alle Anbauteile von MAN, die nicht mehr benötigt werden, werden entfernt. Hierzu gehören unter anderem der provisorische Tank, die Heckleuchten sowie der Batterieträger. Auch wird die Druckluftanlage in den Fahrzeugrahmen umgesetzt, um seitlich Platz für tiefgezogene Aufbauten zu erhalten.

 

Die Druckluftkessel werden in den Rahmen versetzt und mit neuen Leitungen versehen.

 

In diesem Zuge wird bereits eine Vorrüstung für die pneumatische Ladesteckdose eingebaut. Auch die Nebenabnehmer wie der pneumatische Lichtmast und die Druckluftpistole des Hygieneboards werden schon mit Leitungen an das Druckluftsystem angeschlossen. Über eine Wartungseinheit lassen sich die Aufbauverbraucher von den Fahrgestellverbrauchern bei Bedarf trennen, um in der späteren Laufzeit Undichtigkeiten besser orten zu können. Neben den Druckluftleitungen werden auch schon jetzt die elektrischen Leitungen für das Z-Connect sowie Z-Control System in den Rahmen eingebaut. Auch die Steuerung für die Palfinger Ladebordwand wird verlegt.

Parallel wird das Fahrgestell vermessen und an vorher im CAD-Programm festgelegten Stellen markiert, um fest definierte Messpunkte für die Aufbaumontage optisch aufzuzeigen. Im Anschluss wird der Fahrgestellrahmen auf die benötigte Länge zur Aufnahme der Ladebordwand eingekürzt, sowie die Hecktraverse tiefergesetzt damit im Anhängebetrieb keine Kollision mit der Ladebordwand entsteht.

Bereits jetzt werden die Leitungen für die Ladebordwand und die Aufbausteuerung im Rahmen verlegt. Zudem wurde das Heck gekürzt

 

Statt dem serienmäßigen Dieseltank wird nun ein Eigenbau aus der ZIEGLER Fertigung verbaut. Der quadratische Fahrzeugtank passt genau unter den linken Heckeinstieg der Doppelkabine und füllt dort einen Hohlraum aus.

Der neue Dieseltank hat seinen Platz gefunden und die Leitungsarbeiten finden auch unter der Kabine statt.

 

Parallel wird auch die Fahrzeugkabine entkernt, im ersten Schritt werden alle Verkleidungen entfernt und eingelagert, um den Elektrikern und Fahrzeugbauern Platz für ihre Arbeiten zu schaffen.

Die Kabine bei der Anlieferung…

 

… und vorbereitet für den Innenausbau.

 

Auch im Wareneingang wird fleißig Material gesichtet. Die Ladebordwand der Firma Palfinger vom Typ C1500L wird als Bausatz angeliefert sowie weiteres Kleinmaterial wie die Sondersignalanlage wird bereits kommissioniert, um am Bauplatz zur Verfügung zu stehen.

Dieser Ladebordwand-Bausatz wird später am Heck des GW-L2 verbaut sein

 

Nun beginnt die Bauphase am Aufbau und in der Kabine. Wie es am Aufbau weiter geht, erfahrt ihr im dritten Teil.

 

 

 

 


News