Einsatzfahrzeug: Florian Stahlwerk Bous 01/69 (a.D.)

Florian Stahlwerk Bous 01/69 (a.D.)
Florian Stahlwerk Bous 01/69 (a.D.)
Detail Fahrzeugfront

Einsatzfahrzeug-ID: V83974 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Florian Stahlwerk Bous 01/69 (a.D.) Kennzeichen k.A.
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)SaarlandSaarlouis (SLS)
Wache WF Stahlwerk Bous (FW) Zuständige Leitstelle Leitstelle Saar, RD Saarland gesamt, FW HOM, IGB, NK, MZG, SLS, WND
Obergruppe Feuerwehr Organisation Werkfeuerwehr
Klassifizierung Gerätewagen Hersteller Faun
Modell F 24 DL/320 F Auf-/Ausbauhersteller Magirus
Baujahr 1964 Erstzulassung k.A.
Indienststellung 1964 Außerdienststellung Ja, aber Jahr unbekannt
Beschreibung

Gerätewagen (GW) der Werkfeuerwehr Stahlwerk Bous GmbH

Fahrgestell: Faun F 24 DL/ 320 F ("Eilfrachter")
Aufbau: Magirus
Baujahr: 1964

Technische Daten:

  • Motor: 4-Zylinder-Dieselmotor Deutz F4 L 712
  • Länge/Breite/Höhe: 5.550/2.300/2.700 mm
  • Radstand: 3.200 mm
  • Leergewicht: 3.150 kg

Feuerlöschkreiselpumpe:

  • Typ: FP 8/8
  • Hersteller: Magirus
  • Förderleistung: 800 l/min bei 8 bar
  • Entlüftungseinrichtung: Gastrahler
  • Einbauort: Vorbaupumpe

Beladung/Ausstattung:

  • Beleuchtungsgruppe
  • Gefahrgutpumpe Elro
  • Schläuche und Armaturen für Gefahrgutpumpe
  • Diverse Druckschläuche
  • Diverse wasserführende Armaturen
  • Überdrucklüfter Leader
  • 2 Pressluftatmer (PA)

Dieser Gerätewagen wurde 1964 von Magirus an die damaligen Röhrenwerke Bous GmbH (heute: Stalwerk Bous GmbH) als Löschgruppenfahrzeug 8 mit Tragkraftspritze (LF 8-TS) und Heckbeladung ausgeliefert. Im Verlauf der Jahre wurde aus dem Löschfahrzeug mehr und mehr ein Gerätewagen für die verschiedensten Aufgaben. Hauptbestandteile der Beladung sind heute eine Elro-Gefahrgutpumpe und die dazugehörenden Armaturen und Schläuche, sowie Material zum Ausleuchten von Einsatzstellen. Einen Stromerzeuger führt der Faun jedoch nicht mit; dieser wird auf einem separaten Anhänger transportiert. Zur Aufnahme der neuen Beladungsteile wurde unter anderem eine Sitzbank im Fahrzeug entfernt. So reduziert sich die Besatzungsstärke von neun Einsatzkräften auf nur noch fünf. Jedoch können sich schon während der Anfahrt zwei der Besatzungsmitglieder mit Pressluftatmern ausrüsten.
Kurios bei diesem Fahrzeug ist, dass weder auf dem Typschild des Aufbaus, noch auf dem Typschild des Fahrgestelles ein Baujahr eingeschlagen ist. Lediglich das Typschild der Pumpe weist 1964 als Baujahr aus.

Die Türbeschriftung weist als Betreiber noch die "Röhrenwerke Bous/ Saar GmbH" aus. Mittlerweile hat sich der Firmenname jedoch in "Stahlwerk Bous GmbH" geändert.

Der Funkrufname bei diesem Fahrzeug dient nur der besseren Einordnung, ein Funkgerät war in diesem Fahrzeug nicht verbaut. Über eine Straßenzulassung verfügte der Faun ebenfalls nie, denn er wurde ausschließlich auf dem Werksgelände eingesetzt.

Magirus LF 8 auf Faun-Fahrgestellen

In den 1960er Jahren fertigte Magirus etwa 230 Löschgruppenfahrzeuge 8 mit Tragkraftspritze (LF 8-TS) auf dem leichten Faun F 24 DL. Die ersten Fahrzeuge wurden noch auf dem Fahrgestell mit 3.100 Millimeter Radstand ausgeliefert; danach verlängerte sich der Radstand um 100 Millimeter. Die Löschfahrzeuge wurden wahlweise mit Heck- oder Seitenbeladung ausgeliefert, wobei dreiviertel der Fahrzeuge die billigere und einfachere Heckbeladung aufwiesen.

Um für seine LF 8 keine "fremden" Fahrgestelle, wie beispielsweise den weit verbreiteten Opel Blitz, verwenden zu müssen, entschied sich Magirus für den kleinen Eilfrachter von Faun. In ihm kam immerhin ein Dieselmotor von Deutz zum Einsatz. So wurde Magirus in gewisser Weise dem Werbespruch "Alles aus einer Hand" gerecht, denn auf diesem Fahrgestell baute ansonsten niemand Feuerwehrfahrzeuge auf. Zudem war der Faun Eilfrachter etwas geländegängiger als der Opel Blitz. Dies erreichte man durch die Montage groß dimensionierter Reifen, mit denen die Bodenfreiheit erhöht werden konnte.

Typisch für die leichten Löschfahrzeuge auf dem Eilfrachter waren zum einen der seitlich angebrachte Aufstieg auf das Fahrzeugdach und zum anderen die Vorbaupumpe. Die Pumpe verbarg sich hinter einer Klappe in der Mitte der Fahrzeugfront. Die Klappe war zweiteilig ausgeführt. Während eine große Klappe nach oben geöffnet wurde, klappte ein Teil der Stoßstange nach unten ab. Das abrupte Abklappen des Stoßstangenteils dürfte dabei nicht wenigen Maschinisten blaue Flecken beschert haben.

Die Aufbauten für die Fahrzeuge stammten teilweise von Fremdfirmen, wie z.B. Mayer (Augsburg), Wendler (Reutlingen) und Ottenbacher (Biberach/ Riß). Die Innenausbauten und die Vorbaupumpe kamen aber immer von Magirus.

Von dieser Kombination aus Faun-Fahrgestell und Magirus-Aufbau wurden nur sehr wenige Fahrzeuge an Werkfeuerwehren ausgeliefert. Von den insgesamt 229 gebauten Exemplaren ging die Mehrheit an Freiwillige Feuerwehren. Die Literatur (Jochen Thorns: Der kleine Faun: das LF8-TS, in Jahrbuch 2004: Feuerwehrfahrzeuge) spricht von lediglich vier Fahrzeugen bei Werkfeuerwehren. Diese gingen an Bosch (Blaichach), Correkta (Bad Wildungen), WMF (Geislingen) und ZF (Friedrichshafen). Darüber hinaus ist noch ein an die Werkfeuerwehr der Röhrenwerke Bous ausgeliefertes Fahrzeug bekannt. Ein bei der Werkfeuerwehr Westland Gummiwerke genutztes Faun-LF 8 wurde hingegen nicht neu, sondern als Gebrauchtfahrzeug in Dienst gestellt.

 Vielen Dank an die Werkfeuerwehr Stahlwerk Bous für den freundlichen Kontakt und den interessanten Fototermin!

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 2 Drehspiegelkennleuchten Eisemann RKLE 130
  • 2 Starktonhörner Bosch HO-FSA 12
Besatzung 1/4 Leistung 47 kW / 64 PS / 63 hp
Hubraum (cm³) 3.400 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 5.280
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Eingestellt am 17.02.2011 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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