Einsatzfahrzeug: Florian Bad Schlema xx/22-01 (a.D.)

Tanklöschfahrzeug (TLF 15) der Freiwilligen Feuerwehr Bad Schlema, Erzgebirgskreis.

Fahrgestell: GAZ 51

Hersteller: Automobilwerk Gorki

Motor: Sechszylinder-Viertakt-Ottomotor

Aufbau: VEB Feuerlöschgerätewerk Jöhstadt

Baujahr: 1947

Der LKW GAZ-51 kam aus dem Automobilwerk in Gorki, welches in den dreißiger Jahren mit Unterstützung von Ford entstanden war. Das Werk war bis zur „Entstalinisierung“ nach dem ehemaligen sowjetischen Außenminister Molotov benannt. Der Name „Molotov“ wurde auch als Schriftzug an der Motorhaube des GAZ-51 geführt. Deshalb wird der LKW GAZ-51 auch oft als „Molotov“ bezeichnet. Der Zweieinhalbtonner gehörte zu den ersten Lastwagen, die nach 1945 aus der Sowjetunion in die DDR geliefert wurden.

Für die Feuerwehren der Wismut-Betriebe wurden Ende der vierziger Jahre auch einige komplette Löschfahrzeuge auf GAZ 51 aus der UdSSR geliefert. Diese Löschfahrzeuge mit geschlossenem Aufbau besaßen eine sowjetische Vorbaupumpe mit einer Nennleistung von 1.200 Litern pro Minute. Die Pumpen mussten mangels Passfähigkeit der Anschlüsse in Jöhstadt auf die deutsche Kupplungsnorm umgerüstet werden. Da die LF zum Teil den Anforderungen nicht gerecht wurden, blieben sie nicht lange im Einsatz. Letztlich wurden die sowjetischen LF-Aufbauten entfernt, die verbliebenen Fahrgestelle kamen zum Feuerlöschgerätewerk Jöhstadt, um darauf neue Tanklöschfahrzeuge vom Typ TLF 15 aufzubauen. Der Tank fasste 1.400 Liter Wasser. In einem zweiten Tank wurden 200 Liter Schaummittel befördert. Als Pumpe diente ein Vorbaupumpe 15/8 und auf den vorderen Kotflügeln war ein Strahlrohr mit direktem Pumpenanschluss abgelegt.

Das TLF 15 GAZ-51 der FF Niederschlema entstand in Jöhstadt für die Wismut. Über Einsätze bei der Freiwilligen Feuerwehren Johannstadt und Erlabrunn am dortigen Krankenhaus kam das TLF Anfang der achtziger Jahre per Zufall zur Feuerwehr Niederschlema. Die Kameraden entdeckten das Fahrzeug 1981 im Krankenhaus Erlabrunn. In mühevoller Kleinarbeit wurde es restauriert und ist als fahrbereites Traditionsfahrzeug in Niederschlema erhalten.

Weitere Informationen siehe Buch: „Importfahrgestelle“ der Reihe Feuerwehr-Archiv, Verlag Technik Berlin 2002, ISBN: 3-341-01341-5.