Einsatzfahrzeug: Skanör - Sjöräddningssällskapet - Rettungsboot - 416 (a.D.)

Skanör - Sjöräddningssällskapet - Rettungsboot - 416 (a.D.)
Skanör - Sjöräddningssällskapet - Rettungsboot - 416 (a.D.)

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Funkrufname Skanör - Sjöräddningssällskapet - Rettungsboot - 416 (a.D.) Kennzeichen k.A.
Standort Europa (Europe)Schweden (Sweden)Skåne län (Provinz Skåne)
Wache k.A. Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe SEG/KatS Organisation Seenotrettungsdienst (international)
Klassifizierung Rettungsboot Hersteller Forrest & Son
Modell k.A. Auf-/Ausbauhersteller k.A.
Baujahr 1850 Erstzulassung 1850
Indienststellung 1898 Außerdienststellung 1941
Beschreibung

Rettungsboot von ca. 1850 im Hafen von Skanör (Falsterbo, Schweden), seit 1946 Museumsboot

von der Museums-Infotafel:

RETTUNGSBOOT 416

Geschichtlicher Hintergrund

Die staatliche Seenotrettungsgesellschaft, die dem königl. Lotsenverband untergeordnet war, gründete im Jahre 1879 eine Lebensrettungsgesellschaft in Skanör, um Schiffsbrüchigen in den flachen Gewässern um die Falsterbo-Halbinsel beizustehen. Der neu eingerichteten Station wurde ein Rettungsboot zugeteilt, das der niedergelegten Lebensrettungsgesellschaft in Viken gehörte. Das Rettungsboot war auf einem Einsatzwagen platziert und die Ausrüstung wurde in einem Bootshaus verwahrt, das neben der Überlotsenwohnung in der Ortschaft errichtet wurde. Der Hafen von Skanör wurde erst im Jahre 1881 gebaut. Die örtlichen Bauern waren vertraglich gebunden, Pferde zum Transport des Einsatzwagens an die Küste bei Einsatz zur Verfügung zu stellen. Der Überlotse war der Aufseher der Lebensrettungsstation, während die Besatzung des Rettungsbootes aus seetüchtigen Ortsbewohnern bestand, mit denen ein Vertrag geschlossen wurde.

Im Jahre 1882 tauschten die Lebensrettungsstationen von Skanör und Helsingborg ihre Boote untereinander. Die Lebensrettungsstation in Helsingborg wurde 1876 gegründet und erhielt ein Rettungsboot, das bei der Werft der Marine in Karlskrona verwahrt wurde. Dieses Boot war in England gebaut und wurde von der Könige Victoria als Geschenk an den schwedischen König Carl XV übergeben. Wann das Geschenk übergeben wurde, ist allerdings nicht festgehalten worden, geschah aber spätestens im Jahr 1872, weil Carl XV in jenem Jahr starb. Die oben genannten Stationen tauschten im Jahr 1896 abermals ihre Boote. Das in England gebaute Boot wurde somit an Helsingborg zurückgegeben. Der letzte interne Tausch zwischen den Stationen geschah im Jahre 1898, wonach das in England gebaute Boot endgültig bis zur Stilllegung in Skanör stationiert war. Laut den im Landesarchiv in Lund verwahrten Handlungen kann der Schluß gezogen werden, daß der Lotsenverband in den Jahren 1910-20 eine übergreifende Nummerierung aller Rettungsboote im Reiche eingeführt hatte, wobei das in Skanör stationierte Boot die Nummer 416 erhielt.

Das Rettungsboot 416 wurde 1941 durch ein Motor getriebenes Rettungsboot ersetzt, für welches ein Bootshaus mit Helling in Hafen von Skanör gebaut wurde. Der letzte Einsatz des Rettungsbootes 416 geschah im Dezember 1939, als ein deutsches Vorpostenschiff östlich von Trelleborg auf Grund ging. Bei dieser Gelegenheit wurde das Rettungsboot von einem LKW gezogen. Bei Ankunft an der Küste brauchte das Boot jedoch nicht zu Wasser gelassen werden, da die Besatzung durch ein anderes Schiff geborgen wurde.

Das ausrangierte Rettungsboot 416 wurde dem Falsterbo Museum übergeben und wurde 1946 auf seinem Einsatzwagen vor dem Museum aufgestellt.

Die Lebensrettungsstation in Skanör wurde 1958 niedergelegt. Laut der Statistik wurden seit der Einrichtung derselben im Jahre 1879 bis 1910 zusammen 91 Menschenleben gerettet, wovon 72 mit dem Rettungsboot und die anderen durch andere Einsätze.

Die Konstruktion

Das Rettungsboot 416 ist von der Art, die in großer Anzahl von der britischen Royal National Lifeboat Institution gebaut wurden. Dieses Modell wurde 1850 nach einer Ausschreibung als das geeignetste Rettungsboot angenommen. Wahrscheinlich war 416 das einzige Exemplar dieser Art in der Flotte der schwedischen Rettungsboote.

Die Auszeichnung dieser Art war sich selbst lenzen und aufrichten zu können. Außerdem war es unsinkbar. Die Eigenschaft des Selbstaufrichtens wurde durch eine wasserdichte Erhöhung vorn und achtern sowie durch eine Kielschiene aus Eisen erreicht. Das Selbstlenzen wurde dadurch erreicht, daß das Boot durch ein Deck oberhalb der Wasserlinie versehen war. Durch die Räume zwischen dem Deck und dem Boden des Schiffes verliefen 6 Lenzrohre, die mit Rücklaufventilen versehen waren.

Lose Tanks in den Räumen unter Deck sowie Tanks längs der Bordwände an Deck machten das Boot unsinkbar. Die Tanks des Rettungsbootes 416 waren aus Holz gebaut und mit Segeltuch gekleidet, welches gestrichen wurde.

Diese Art wurde laut dem Diagonalprinzip gebaut, eine sehr starke Bauart. Das bedeutet eine äußere und eine innere Planken Verlegung. Die Planken in der äußeren Verlegung kreuzen die innere Verlegung und zwischen den Verlegungen liegt imprägniertes Kalikotuch. Das Material in den Verlegungen ist aus Mahagoni.

Das Rettungsboot 416 wurde von der Firma Forrest & Son Boatbuilders, Limehouse, gebaut. Das Baujahr ist unbekannt.

Länge über alles: 9,84 m
Tiefgang: 1,33 m
Breite: 2,3 m
Verdrängung: ca. 3 Tonnen
Eine Tragfähigkeit von 36 Personen wurde angegeben.

Das Boot wurde mit 10 Riemen gerudert, konnte aber auch mit zwei Masten geriggt werden. Segelfläche wurde mit ca. 20 qm angegeben, verteilt auf Fock, Großsegel und Besan. Groß- und Besansegel waren vom Loggertyp.

Zurück in seinem richtigen Element

In den 45 Jahren, in denen das Boot vor dem Falsterbo Museum gestanden hat, geriet es in eine schlechte Verfassung. Im Jahr 1991 wurde vom Museumsvorstand beschlossen, das Boot so zu renovieren, wenn es möglich wäre, so daß es wieder seetüchtig wäre, um einen seltenen Gegenstand wieder ins Leben zurück zu rufen.

Im November 1991 wurde das Boot zur Firma Lindhs Batbyggeri in Smygehamn transportiert, wo es eine durchgreifende Renovierung durchging und wieder seetüchtig wurde. Das Boot wurde im April 1992 wieder zu Wasser gelassen und unter Segel nach Skanör geführt.

SKANÖR-FALSTERBO RETTUNGSBOOT RUDERMANNSCHAFT

Während der Renovierungszeit wurde in Skanör-Falsterbo eine Gemeinschaft gegründet, die Skanör-Falsterbo Rettungsboot Rudermannschaft, die es übernahm, das Boot in Stand zuhalten und ein Museumsobjekt anschaulich zu machen. Während der Sommerzeit wird das Boot im Hafen von Skanör gezeigt, entweder auf seinem Einsatzwagen aufgestellt oder an einer Anlegebrücke vertäut. Regelmäßig wird ein Übungsrudern durchgeführt und das Boot nimmt an verschiedenen Begebenheiten teil.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage k.A.
Besatzung k.A. Leistung k.A.
Hubraum (cm³) k.A. Zulässiges Gesamtgewicht (kg) k.A.
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Eingestellt am 18.11.2009 Hinzugefügt von m112
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