Einsatzfahrzeug: H-ZD 807 - MB LA 911 - Mastbauwagen (H-3617)

Mastbauwagen der Polizei Niedersachsen, eingesetzt durch den TV- und Richtfunkzug des Polizeiamtes für Technik und Beschaffung Niedersachsen (PATB NI).

Fahrgestell: Mercedes-Benz LA 911,
Motor: OM 352,
Hubraum: 5700 cm³,
Radstand: 4200 mm,
zul.GG: 8950.

Aufbau: Hein, Lehmann & Co. AG (Düsseldorf)

Laufbahn:

Baujahr: 1964, Lackierung in Tannengrün,
Indienststellung: Januar 1965,
1. Generalüberholung: 1976, Fahrerhaus durch Neuteile ersetzt und Umlackierung auf Minzgrün: 1984,
2. Generalüberholung: 1997,
3. Generalüberholung vorgesehen für die nahe Zukunft.

Ausstattung / Beladung u.a. :

• Nebenantrieb für die Hydraulikpumpe
• 23 Mastschüsse (je 52 kg schwer),
• 1 Fußschuss,
• 1 Spitzenschuss,
• Kranz,
• Richtfunkspiegel,
• neun Seiltrommeln zur Abspannung des Mastes,
• 6 Barrieren,
• 36 Häringe (Länge 1m),
• Motorhammer zum Eintreiben der Häringe

ehemaliges Kennzeichen H-3617

Anmerkungen zum Fahrzeug:

In den Jahren 1963/64 wurden fünf dieser Mastbauwagen durch die Polizei- Ausbildungsstelle für Technik und Verkehr Niedersachen (PATVN) beschafft und jeweils ein Jahr später in Dienst gestellt. Zweck ist der Aufbau von bis zu 40 m hohen Gittermasten für die Übertragung von Richtfunksignalen oder als Basis für eine Überwachungskamera. Zum Aufbau werden bis zu acht Personen benötigt, die Zeitdauer liegt bei bis zu drei Stunden. Danach kann das Fahrzeug vom Mast getrennt werden, wenn er längerfristig (teilweise über Jahre!) eingesetzt werden soll.

Ein derartiges System bei BOS- Organisationen gab und gibt es nur bei der Polizei Niedersachsen. Aus diesem Grund wurden die Mastbauwagen in den letzten fast 45 Jahren auch aus dem gesamten Bundesgebiet angefordert. Ähnliche Fahrzeuge waren bei der Deutschen Bundespost (12) und der Bundeswehr (Anzahl unbekannt) im Dienst.

Im Jahre 1984 erhielten alle fünf Fahrzeuge wegen stärkerer Rostschäden neue Führerhäuser. Verwendet wurde jetzt die 1968 eingeführte Bauform „B“ mit hohem Windlauf. Aus diesem Grund „passen“ auch Fahrgestellbezeichnung und Führerhaus nicht zueinander. Alle fünf Mastbauwagen sind nach wie vor im Dienst.

Nähere Informationen zu den Mastbauwagen und weitere (auch historische) Bilder gibt es in einem Artikel von Thomas Sievers in der Zeitschrift „Blaulicht“, Heft 1/2009 (Verlag Klaus Rabe).