Beschreibung |
ABC–Erkundungskraftwagen (ABC-ErkKw) der Freiwilligen Feuerwehr Magdeburg. Stationiert ist das Fahrzeug bei der Freiwilligen Feuerwehr Südost und gehört zum 1. Trupp der Erkundungsgruppe des ABC-Zuges der Landeshauptstadt Magdeburg.
Der ABC- Erkundungskraftwagen wurde für die Aufspührung, Messung und Meldung von chemischen, biologischen und radioaktiven Gefahrstoffen konzipiert. Die Entstehungsgeschichte reicht bis in die 1970er Jahre zurück, dieses Modell wurde 1998 ausgeschrieben, die ersten der insgesamt 371 Fahrzeuge wurden jedoch erst 2001 ausgeliefert. Ein Zusammenhang mit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 besteht nicht.
Das Fahrzeug verfügt über DGPS - Ortungstechnik, so dass dessen Standort bis auf fünf Meter genau bestimmt werden kann. Dies spielt bei der Übermittlung der detektierten Stoffe eine entscheidene Rolle, da der Standort exakt bestimmt werden kann. Der Erkundungskraftwagen dient für die Ermittlung, der Messung und Aufspürung von radioaktiven oder chemischen Kontaminationen, der messtechnischen Überwachung von kontaminierten Gebieten sowie deren Absicherung. Weiterhin können die meteorologischen Daten vor Ort erfasst und übermittelt werden, so dass eine rasche und präzise Beurteilung der Lage auch außerhalb des Schadensgebietes erfolgen kann. Weiterhin können automatisiert und kontinuierlich Messwerte übermittelt werden und Wasser-, Boden- und Luftproben aufgenommen werden.
Die technischen Geräte können kurzfristig ohne externe Stromversorgung über das 12 Volt – Bordnetz versorgt werden. Für die Ladungserhaltung und die externe Stromversorgung ist eine 230 Volt – Anschlussbuchse am Fahrzeug verbaut.
2009 wurde eine ein Ergänzungs- und Modernisierungspaket in Auftrag gegeben und befindet sich derzeit (2010) in der Umsetzung. Kernpunkte hierbei sind die Ausstattung des Messcomputers mit Touchscreens, die Erneuerung und Erweiterung der Messsoftware und des Kartenmaterials, welches mit digitalen Deutschlandkarten ergänzt wird, der Einbau einer Luftansaugung in der Außenwand, die Optimierung der Energieversorgung sowie die Wartung des radiologischen Messsystems.
Fahrgestell: Fiat Ducato Maxi L2B, 2.8 i.d. TD
Technische Daten: - Länge: 5,60 Meter
- Breite: 1,99 Meter
- Höhe: 2,62 Meter
- Radstand: 3,70 Meter
- Bodenfreiheit: 21 Zentimeter
- Wattiefe: 30 Zentimeter
- Leergewicht: 2.600 Kilogramm
- Zulässiges Gesamtgewicht: 3.500 Kilogramm
- Leistung 90 kW / 122 PS bei 3.600 Umdrehungen/ Minute
- Hubraum: 2.800 cm³
- Antrieb: Allrad
- Getriebe: Schaltgetriebe mit Straßen- & Geländeübersetzung sowie Differenzialsperren
- Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h
- Steigfähigkeit: 30 %
- Standheizung: Webasto Thermo TOP Z/C
Ausbau: Ausstattung: - 2 Satz Gleitschutzketten
- Klauenbeil
- Kreuzhacke
- 2 2m – Handfunkgeräte mit Ladehalterung und Sprechgarnitur für Atemschutzgeräteträger
Schutzausrüstung - 4 Atemanschlüsse
- 8 Filtereinsätze für Atemanschluss ABEK 2 P3
- 2 Atemschutzgeräte
- 2 Ersatzflaschen für Atemschutzgerät
- 2 Chemikalienschutzanzüge mit Atemschutzmaske
ABC - Erkundungsausstattung - Schalenhandwindmesser
- Thermohygrometer
- Prismenfernglas
- Marschkompass
- Messcontainer mit integrierter Stromversorgung
- Personalcomputer
- Drucker
- Photoionisationsdetektor (PID)
- Sonder für Photoionisationsdetektor
- Ionenmobilitätsspektrometer (RAID)
- Dosisleistungsmesser FH 40 GG
- Strahlungsmessgerät 0 - 10.000 Imp/ Sekunde
- Strahlendosimeter digital, taktisch
- Schreibunterlage
- Spürausstattung „chemische Agenzien“
- Probenentnahmesatz
- ABC – Markierungsausstattung
- Differenzial GPS System mit Antenne
Dekontaminationsausstattung - Sprühgerät für Dekontaminationsflüssigkeiten
- Streubüchse 10 kg für Spürpulver / Dekontaminationsmittel
- Reinigungsmittel, alkalisch 5 Liter
Das Fahrzeug wurde 2012 auf 4.000 kg aufgelastet und erhielt in diesem Rahmen ein neues Kennzeichen. Anfang 2015 erfolgte nun auch die theoretische Umstellung auf den Digitalfunk in Sachsen-Anhalt. Dabei änderte sich der FRN von 22/37-01 auf 22/73-01. |