Einsatzfahrzeug: Florian Coswig 11/45-01 (a.D.)

Löschgruppenfahrzeug (LF 16-TS) in Bundausführung der Freiwilligen Feuerwehr Coswig auf Basis eines Mercedes-Benz LAF 1113 B/42 mit feuerwehrtechnischen Auf- und Ausbau durch die Firma Lentner und Kabinenverlängerung der Firma Wackenhut.

Der Bund beschaffte seit Ende der 1970er-Jahre insgesamt rund 2.300 LF 16-TS. Die Fahrzeuge sollten gemeinsam mit Rüstwagen (RW 1) und Schlauchwagen (SW 2000-Tr) sogenannte Löschzüge-Wasser und -Retten bilden.

Die Fahrzeuge wurden in mehreren Serien beschafft:

• Magirus FM 170 D 11 FA/37 (ab 1979: 366 Stück)
• Magirus FM 130 D 9 FA/32 (ab 1983: 120 Stück)
• Mercedes-Benz LAF 1113 B/42 (ab 1983: 602 Stück)
• Iveco 90-16 AW (ab 1988: 636 Stück)
• Mercedes-Benz 917 AF/36, LN2 (ab 1992: 579 Stück)

Eine Besonderheit der Bundfahrzeuge war die leistungsstarke Pumpe FP 24/8, die anstatt der vermeintlichen FP 16/8 verbaut war. Etwa zwei Drittel der Aggregate stammten von Ziegler, die anderen von Magirus. Die TS 8/8-ZS wiederum wies eine Leistung von 1.600 l/min bei 8 bar auf. Die Fahrzeuge waren hauptsächlich für die Brandbekämpfung ausgelegt, eine Beladung für die technische Hilfeleistung war nur spärlich vorhanden.

In den letzten Jahren wurde vom Bund ein neues Ausstattungskonzept erstellt, welches insgesamt weniger und vor allem Fahrzeuge des Brandschutzes beinhaltet. Ende 2009 stellte man als Ersatz für die LF 16-TS den Prototyp eines neuen LF-KatS auf Basis des genormten LF 10/6 vor. Seit 2010 läuft nun die Produktion und Auslieferung der ersten Serie mit 190 Fahrzeugen. Gebaut werden die Fahrzeuge von der Josef Lentner GmbH in Hohenlinden auf Basis eines MAN TGM 13.250 4x4 BL.

Das hier gezeigte Fahrzeug ist eines von 602 LF 16-TS auf Basis des Mercedes-Benz LAF 1113 B, ein sogenannter Kurzhauber. Diese wurden zum größten Teil von Lentner aufgebaut, aber auch die Odenwaldwerke Rittersbach und Wackenhut fertigten dieses Modell unter Verwendung zugelieferter Bauteile.

Technische Daten:

• Fahrgestell: Mercedes-Benz LAF 1113 B/42
• Motor: 6-Zylinder-Diesel (OM 352 X)
• Motorleistung: 124 kW bei 2.800 1/min
• Hubraum: 5.638 cm³
• Getriebe: manuelle 5-Gang-Schaltung
• Antrieb: Allrad, 4x4, permanent mit Geländeuntersetzung sowie Quer- und Längssperre
• Höchstgeschwindigkeit: 89 km/h
• zulässiges Gesamtgewicht: 8.990 kg
• Leergewicht: 6.220 kg
• Länge: 7.700 mm
• Breite: 2.480 mm
• Höhe: 3.000 mm
• Radstand: 4.200 mm
• Wendekreis: 18,6 m

Auf- / Ausbau:

• Hersteller: Josef Lentner GmbH, Grafing
• Typ: LF 16-TS (Bund)
• Kabinenverlängerung: Wackenhut, Nagold
• Gruppenkabine für Besatzung 1/8//9
• Aufbau mit fünf Geräteräumen und abschließbaren Rollläden

Lackierung:

• Feuerrot (RAL 3000)
• Radläufe, Stoßstange, Kotflügel in Reinweiß (RAL 9010)

Ausstattung u. a.:

• Vorbau-Feuerlöschkreiselpumpe Ziegler FP 24/8 (2.400 l/min bei 8 bar)
• 2 Schlauchhaspeln in den hinteren Geräteräumen
• diverse Geräteauszüge im Aufbau
• Arbeitsscheinwerfer an der Front
• Anhängerkupplung
• Funkgerät

Beladungu. a.:

• Tragkraftspritze Ziegler TS 8/8-ZS (1.600 l/min bei 8 bar)
• 30 Druckschläuche B 20
• 16 Druckschläuche C 15
• 3 Verteiler BV
• 3 Druckbegrenzungsventile
• 8 Saugschläuche A 1600
• 2 Sätze saugseitiges Zubehör
• 6 Kanister à 20 l mit Mehrbereichsschaummittel
• Kombischaumrohr M 4 / S 4
• Schlauchbinden für Druckschläuche der Größen B und C
• 4 Atemschutzgeräte
• 2 Büffelheber
• 3-teilige Schiebleiter
• 4-teilige Steckleiter
• Hitzeschutzbekleidung
• Satz Gleitschutzketten (Bund-Standard)
• Äxte
• Schaufel
• Besen
• Werkzeugkasten

Dieses 1990 zugelassene Fahrzeug war das erste Nachwendemodell der Wehr und Teil des Katastrophenschutzes des Landkreises Meißen. Aufgrund der Form trug es intern den Spitznamen "Ente", weshalb zwischen den Kennleuchten auf der Kabine der Kopf einer kleinen Gummiente thronte.

Ende 2017 ging der Mercedes-Benz außer Dienst. Als Nachfolger übernahm die Wehr das ebenfalls dem Katastrophenschutz zugehörige LF 20 der benachbarten FF Radebeul-Kötzschenbroda und ist damit nun auch in den Gefahrgutzug 1 eingebunden.

Durch einen Zeitungsartikel wurde die Stadt auf die technisch angespannte Lage in der Gemeinde Käbschütztal aufmerksam. Statt eines Verkaufs der "Ente" und trotz defekter Vorbaupunpe trafen beide Kommunen eine Nutzungsvereinbarung. Mitte Mai 2018 überführte man den Rundhauber schließlich zur Ortsfeuerwehr Krögis, wo er ein LF 8-TS 8 auf Robur ersetzte. Im Februar 2025 konnten die dortigen Kameraden ein neues Tanklöschfahrzeug-Wald (TLF 3000-W) auf MAN von Iturri aus einer Landesbeschaffung übernehmen und den Mercedes-Benz zurückgeben.

Neues Kennzeichen: "MEI-CQ 563"

Neuer Funkrufname: "Florian Krögis 11/45-01"

• 2 Rundumkennleuchten Hella KLJ 80
• Presslufthorn Fiamm TA/4
• 2 Starktonhörner Hella