Einsatzfahrzeug: D-HBZS (c/n: 30879) (a.D.)

HH - D-HBZS (Christoph 29 - Hamburg) (a.D.)
HH - D-HBZS (Christoph 29 - Hamburg) (a.D.)

Einsatzfahrzeug-ID: V25643 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname D-HBZS (c/n: 30879) (a.D.) Kennzeichen D-HBZS
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)
Wache k.A. Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Rettungsdienst Organisation Bundesministerium des Innern
Klassifizierung Rettungshubschrauber Hersteller Bell Helicopter
Modell Bell 212 (LBA: 3039) Auf-/Ausbauhersteller Aerolite - Max-Bucher
Baujahr 1978 Erstzulassung 1978
Indienststellung 1978 Außerdienststellung 2008
Beschreibung

Es handelte sich hier um eine Bell 212 als Rettungshubschrauber, im Dienst für das Bundesamt für Zivilschutz und ab 2004 Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe /BBK benannt, gehören beide zum BMI.


Geschichte der Bell 212:
Der Ursprung dieses Hubschraubers geht auf die ab 1955 entwickelte Bell 205 zurück. Der Erstflug dieses leichten Transporthubschraubers der Firma Bell, entwickelt für die US Army, erfolgte 1956 mit einer Avro Lycoming T53 Wellenturbine. Die erste Auslieferung der auch als HU-1A (Helicopter Utility, Nickname: „Huey“) bezeichneten Maschinen fand ab 1959 statt. Die Weiterentwicklung zur Bell 205 (UH-1D „Iroquois“) bestand in einer leistungsgesteigerten Gasturbine und einer verlängerten Kabine. Dieses Modell flog 1961 erstmalig und es wurde von Bell und anderen Herstellern in Lizenz über 2000 Stück dieses Helikopters verkauft. In Deutschland wurde die Bell UH-1D vor allem von der Bundeswehr und in geringem Umfang vom Bundesgrenzschutz eingesetzt. Insgesamt wurden 350 Maschinen ab 1965 erworben. Zwei davon wurden komplett bei Bell gebaut, vier wurden bei Dornier (Oberpfaffenhofen / Bayern) endmontiert und die restlichen 344 Stück in Lizenzherstellung bei Dornier, die Triebwerke bei KHD (Klöckner Humboldt Deutz AG, Oberursel) bis 1971 gefertigt und ausgeliefert. Die Konstruktion der Bell 205 ist mit zwei Längsträgern (tragende Elemente für Triebwerk, Getriebe, Lasthaken, Kufen, Heckausleger) und Querspanten relativ einfach. Ab 1988 wurde zur Nutzungsdauerverlängerung bei der Bundeswehr die Zelle der UH-1D verstärkt und neue Rotorblätter montiert.

Die Bell 212 ist ein leichter zweimotoriger Mehrzweckhubschrauber der ab 1968 konzipiert wurde. Der Hubschrauber gilt ist eine Weiterentwicklung der Bell UH-1 Huey. Im Jahre 1966 baute Bell Helikopter einen Prototyp der 212 aus Teilen der Bell 205 zusammen. Nach dem Bau eines Versuchsmusters mit einer als Model 208 „Twin Delta“ bezeichneten Version wurde das Modell zur 212 weiterentwickelt. Der Erstflug des Hubschraubers erfolgte im April 1969, die Zulassung 1970 und 1971 begann die Serienauslieferung. Die militärische Variante des Bell 212 erhielt die Bezeichnung UH-1N Iroquois oder alternativ als Twin Huey bezeichnet. Zwischen 1971 und 1988 wurde die Maschine im texanischen Werk von Fort Worth gebaut, ehe die Produktion ins kanadische Mirabel verlegt wurde. Im Jahre 1972 erhielt Agusta die Lizenzvereinbarung von Bell zum Nachbau der Maschine, die auch unter der Bezeichnung Agusta-Bell AB 212 bekannt wurde und sich nur unwesentlich unterschieden.

Die Bell 212 wurde mit einem Zweiblattrotor produziert, erhielt im Gegensatz zur Bell UH-1D ihren Heckrotor jedoch auf der rechten Seite des Heckauslegers, obwohl der Hauptrotor nach links dreht. Anders als die UH-1, die über nur eine Turbine verfügt, wurde die Bell 212 mit zwei Triebwerken versehen, die merklich erhöhte Leistungsreserven bieten. Der Hauptrotor der Bell 212 wird von einem Pratt & Whitney Canada PT6T-3 Twin-Pac angetrieben, der aus zwei gekoppelten PT6-Turbinen besteht, die ein gemeinsames Getriebe antreiben. Sie können bis zu 1.342 kW an Leistung produzieren. Wenn ein Motor ausfällt, kann der verbleibende Motor 30 Minuten lang 900 PS (671 kW) oder kontinuierlich 765 PS (571 kW) liefern, wodurch die Bell 212 die Reiseleistung bei maximalem Gewicht aufrechterhalten kann. Der Vorteil des Twin-Pac-System liegt in einer Gewichts- und Größenreduktion gegenüber zwei komplett getrennten Turbinen. Die Maximalgeschwindigkeit und die Reisegeschwindigkeit der Bell 212 sind im Vergleich zur Bell UH-1D jedoch unverändert.

Der Hubschrauber wird heute noch besonders von staatlichen Stellen für Aufgaben wie Luftrettungs- und Polizei-Missionen eingesetzt. Insgesamt stand der Hubschrauber in mehr als 30 Ländern im Einsatz. In Deutschland war die Bell 212 vor allem beim Bundesgrenzschutz und dessen Nachfolgeorganisation, die Bundespolizei sowie das deutsche Bundesministerium des Innern im Einsatz, alle Maschinen sind jedoch mittlerweile außer Dienst. Die Bell 212 war bis dahin auch die einzige amerikanische Maschine, die 1979 in die Volksrepublik China exportiert werden konnte.

Zwischen 1971 und 1998 wurde die Bell 212 in seinen verschiedensten Varianten produziert. Im Jahr 1998 lief die letzte Bell 212 vom Band. Die Bell 212 wurde auch in Lizenz, z.B. bei Augusta in Italien hergestellt. Ab 1979 wurde zuerst zu Testzwecken ein Vierblattrotor an einer 212 verwendet und dann daraus als Weiterentwicklung die Bell 412 bis 1981 zugelassen. Diese Variante hat eine nahezu unveränderte Kabine, den Vierblattrotor, stärkere Wellentriebwerke und eine bessere Avionik-Ausrüstung.

Die Bell 212 beim Zivilschutz:

Für die küstennahen Rettungshubschrauberstandorte (Eutin, Bremen) beschaffte das BMI zwei Bell 212.
Im Jahre 1996 verkleinerte das BMI die Anzahl seiner Standorte, so dass die damalige Stammmaschine D-HBZT von Bremen nach Güstrow wechselte. Am Standort Eutin wurde standardmäßig die DHBZS eingesetzt, welche bei Wartungsaufenthalten durch eine Bell 212 des Bundesgrenzschutzes (heute Bundespolizei) ergänzt wurde.

Ab 2008 ersetzte die damals neuen EC 135 des BKK auch die beiden Bell 212.

Leistungsmerkmale:

  • Hersteller: Bell Helicopter (Textron-Konzern)
  • Typ: Bell 212
  • Triebwerke: 2x Pratt & Whitney Canada PT6T-3B
  • Dauerleistung, je Triebwerk: 597 kW, insgesamt 1194 kW
  • Höchstgeschwindigkeit: 223 km/h
  • Reichweite: 439 km
  • Leergewicht: 2.961 kg
  • Maximales Abfluggewicht (MTOW): 5.080 kg
  • Maximale Nutzlast: 2.119 kg
  • Länge über alles: 17.430 mm
  • Spannweite: 14.460 mm
  • Höhe: 3.830 mm
  • Reiseflughöhe: 6.100 m

Ausrüstung:

  • Optional Rettungswinde /Winsch (außen angebaut oder ausschwenkbar innen verbaut)
  • 2 Außenlautsprecher

Die D-HBZS verfügte noch über die alte Lackierung / Beklebung, welche für Zivilschutzhubschrauber von Ende der 1970er Jahre bis Mitte der 1990er Jahre üblich war. Die Aufschrift "Katastrophenschutz" wich der Beklebung "Bundesministerium des Inneren". Ferner war an diesem Hubschrauber eine Stabilisierungsflosse über dem Cockpit montiert. Zwischenzeitlich kam die D-HBZS auch am damals "neuen" (von der Bundeswehr übernommenem) BMI-Luftrettungszentrum Christoph 29 (Hamburg) zum Einsatz.

Mitte 2008, also quasi nach 30 Jahren im Dienst des Katastrophenschutzes, wurde dieser Hubschrauber außer Dienst gestellt und an die Firma Agrarflug Helilift GmbH veräußert, welche den Hubschrauber unter anderem für Transport- und Logistikflüge nutzte. So wurde der Hubschrauber unter anderem auch in den Sudan überführt, um dort UN-Hilfsgüter zu fliegen. Im März 2011 wurde der Hubschrauber anschließend nach Equador verkauft und verunglückte dort im November 2011, als er in eine Schlucht stürzte. Glücklicherweise kam es bei diesem Umglück zu keinem Verlust an Menschenleben.

D-HBZS
Bell 212
c/n : 30879
Baujahr : 1978

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage k.A.
Besatzung 2/2 Leistung k.A.
Hubraum (cm³) k.A. Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 5.080
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Eingestellt am 11.05.2009 Hinzugefügt von Alexander Mura
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