Einsatzfahrzeug: Florian Ostholstein 71/41-01 (a.D.)

Florian Ostholstein 71/41-01 (a.D.)
Florian Ostholstein 71/41-01 (a.D.)

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Funkrufname Florian Ostholstein 71/41-01 (a.D.) Kennzeichen EUT-284
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)Schleswig-HolsteinOstholstein (OH)
Wache FF Süsel Zuständige Leitstelle Leitstelle Süd (OD, OH, RZ)
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Löschgruppenfahrzeug Hersteller Mercedes-Benz
Modell L 1500 S Auf-/Ausbauhersteller August Nowack
Baujahr 1942 Erstzulassung 1942
Indienststellung 1961 Außerdienststellung 1984
Beschreibung

Löschgruppenfahrzeug LF 8 der Freiwilligen Feuerwehr Süsel, Ortswehr Süsel.

Technische Daten:

  • Fahrgestell: Mercedes-Benz L 1500 S
  • Motorleistung: 44 kW bei 3.000 1/min (6-Zylinder Ottomotor)
  • Hubraum: 2.594 cm³
  • zulässiges Gesamtgewicht: 3.900 kg
  • Länge: 5.560 mm
  • Breite: 1.900 mm
  • Höhe: 2.460 mm
  • Radstand: 3.000 mm

Aufbau: August Nowack, Bautzen

Das Fahrzeug war eins der ca. 3600 Einheitslöschfahrzeuge, die in der Zwangswirtschaft des 3. Reiches hergestellt wurden. Es ging an die Feuerwehr der damaligen Kreisstadt Eckernförde. Nach dem Krieg erhielt es dort das Kennzeichen ECK-221. Im Jahre 1961 gaben die Eckernförder es an die FF Süsel ab. Dort wurde es mit dem Kennzeichen EUT-284 (für den damaligen Landkreis Eutin) angemeldet, das es heute noch trägt. Die FF Süsel hält den Oldi in bester Form und stellt ihn gerne aus.

Es gab im ehemaligen Landkreis Eutin noch einige weitere Fahrzeuge dieses Typs, und zwar in Ahrensbök (http://bos-fahrzeuge.info/V38524), Bad Schwartau, Eutin, Gleschendorf, Luschendorf, Malente (EUT-244), Niendorf/Ostsee (EUT-246), Röbel und Schürsdorf (EUT-257). Möglicherweise ist auch diese Aufzählung nicht vollständig.

Beladung/ Ausstattung:

  • Fackelkasten mit Wachs- und Starklichtfackeln
  • 2 Handscheinwerfer
  • 4 Signaltaschenlampen
  • Einreißhaken
  • Zahnstangenwinde
  • Einheitstragkraftspritze ETS 800 liter, Förderleistung: 800 l/min bei 8 bar (bis 1944 auf Tragkraftspritzenanhänger Tgsa)
  • 4 A-Saugschläuche und saugseitiges Zubehör
  • 8 B-Druckschläuche á 40 m
  • 18 C-Druckschläuche á 40 m
  • 1 Verteiler
  • 1 B- und 3 C-Mehrzweckstrahlrohre
  • Kübelspritze
  • 3 Sauerstoffschutzgeräte/ Heeresatmer
  • Krankentrage
  • Sanitätskasten
  • 4-teilige Steckleiter

Das ab dem 16.02.1940 getypte (genormte) Leichte Löschgruppenfahrzeug LLG entstand nach Forderungen kleinerer Feuerwehren nach einem wendigen, schnellen und vielseitigem Löschfahrzeug mit vollständig geschlossenem Aufbau. Aufgrund dieser Forderungen wurde die offene Kraftzugspritze KzS 8 des Reichsluftfahrtministeriums fallen gelassen und das Leichte Löschgruppenfahrzeug LLG entwickelt. Mit der Einführung der Einheitsabkürzung 1943 wurde aus dem vormaligen Leichten Löschgruppenfahrzeug LLG das Löschgruppenfahrzeug LF 8. Bis zum Kriegsende 1945 wurden 4.800 Leichte Löschgruppenfahrzeuge LLG gebaut. Der Stückpreis lag etwa bei 14.000 Reichsmark.

Als Chassis diente von 1940 bis 1941 der nur schwach motorisierte Mercedes-Benz L 1500 mit nur 45 PS. Ab Mitte 1941 stellte man dann auf den L 1500 S mit einem immerhin 60 PS leistenden Sechszylinder-Vergasermotor um. Da der L 1500 und der L 1500 S jeweils nur 1,5 Tonnen Nutzlast hatte, musste die Tragkraftspritze TS 8 auf einem separaten einachsigen Tragkraftspritzenanhänger (TSA) mitgeführt werden. Erst als 1944 das Einheitsfahrgestell von Opel eingeführt wurde konnte die Tragkraftspritze TS 8 dank 3,0 Tonnen Nutzlast im Fahrzeug selbst verstaut werden. Die Aufbauten stammten anfangs von Mercedes-Benz selbst, später aber auch von Flader, Hermanns, Hoenig, Nowack, Stoewer und Rosenbauer.

Ursprünglich führten die Fahrzeuge als Sondersignalanlage ein Elektrogebläse für das akustische Warnsignal mit und eine kobaltblaue Steckscheibe für den Arbeitsstellenscheinwerfer, sowie zwei blaue Kennscheinwerfer auf dem Fahrzeugdach. Aufgrund von kriegsbedingten Sparmaßnahmen entfielen Teile dieser Ausstattung mit der Zeit. Neben Sparmaßnahmen an der Warnanlage wurde im Verlauf des Zweiten Weltkrieges auch am Fahrgestell selbst gespart. So entfielen z.B. die Tankanzeige oder der linke Scheibenwischer.

Lackiert waren die Fahrzeuge im Verlauf des Naziregimes in verschiedenen Formen. Ab 1937 sollten Feuerwehrfahrzeuge denen der Polizei angeglichen werden und somit dunkelgrün-glänzend (RAL 840 B2) werden. Die Stadt- und Gemeindewappen entfielen gänzlich zugunsten von Polizeihoheitszeichen. Im Jahr 1942 stellte man aus Kostengründen auf dunkelgrau-matt (RAL 46) um, was vorher die Farbe der luftwaffeneigenen Feuerwehrfahrzeuge war. Den letzten Schritt erreichte man 1943 mit dunkelgelb (RAL 7028), der Farbe der Wehrmacht und dem Entfallen aller Aufschriften auf den Fahrzeugen. In den letzten Kriegsjahren wurden die Fahrzeuge meist auch nur noch grundiert und gar nicht mehr lackiert.

Vielen Dank der FF Süsel mit ihrem Ortswehrleiter Schulz für die tolle Unterstützung!

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • Eisemann RKLE 90
Besatzung 1/8 Leistung 44 kW / 60 PS / 59 hp
Hubraum (cm³) 2.594 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 3.900
Tags
k.A.
Eingestellt am 23.05.2009 Hinzugefügt von Godehard Gottwald
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