Einsatzfahrzeug: San Bernardino - SWSB - GTLF

San Bernardino - SWSB - GTLF
San Bernardino - SWSB - GTLF
Wärmebildkamera an der Fahrzeugfront.

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Funkrufname San Bernardino - SWSB - GTLF Kennzeichen GR 5439
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Graubünden
Wache Schadenwehr San Bernardino Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Werkfeuerwehr
Klassifizierung Großtanklöschfahrzeug Hersteller Scania
Modell P 500 Auf-/Ausbauhersteller Walser
Baujahr 2023 Erstzulassung 2023
Indienststellung 2023 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Grosstanklöschfahrzeug (GTLF) der Schadenwehr San Bernardino (SWSB)

Fahrgestell: Scania P 500 B 6x4*4 HA
Aufbau: Walser
Aufbautyp: Alu Line
Baujahr: 2023

Technische Daten:

  • Antrieb: Straßenantrieb (6x4)
  • Getriebe: Automatikgetriebe GA 867R mit Retarder
  • Lenkung: 1. und 3. Achse gelenkt, Nachlaufachse
  • Länge/Breite/Höhe: 8.750/2.500/3.475 mm
  • Radstand: 3.950 mm

Feuerlöschkreiselpumpe:

  • Typ: FPN 10-4000 und FPH 40-250 / TO 4000
  • Hersteller: PF Pumpen und Feuerlöschtechnik (Jöhstadt)
  • Förderleistung Normaldruck: 4.000 l/min bei 10 bar
  • Förderleistung Hochdruck: 250 l/min bei 40 bar
  • Schaumzumischung: Zumischer Z2 an C-Druckabgang
  • Besonderheiten: Pumpenbedienstand an der Fahrzeugfront, Pump-and-Roll-Betrieb, Tankfüllstandsautomatik, 2 C-Druckabgänge an der Front

Löschmittel:

  • Wasser: 10.000 l
  • Schaummittel: 300 l

Ausstattung:

  • 2 Sitze Bostrom FireFighter mit Halterung für Pressluftatmer für Fahrer und Beifahrer
  • 3 Sitze Walser ASG-Miniport mit Halterung für Pressluftatmer im Mannschaftsraum
  • 360°-Ultraschall-Abstandswarner
  • Wärmebildkamera an der Fahrzeugfront
  • Rückfahrkamera
  • Spannungswandler
  • Umfeldbeleuchtung
  • Lichtmast
  • Verkehrswarnanlage
  • Hydroschild als Selbstschutz an der Fahrzeugfront
  • Schaum- und Wasserwerfer Alco APF2-DC MZV2000 auf dem Kabinendach mit Fernbedienung am Beifahrerplatz, Durchfluss: 2.000 l/min bei 8 bar
  • Hochdruckschnellangriff mit 80 m formstabilem Druckschlauch und Pistolenstrahlrohr auf einer Haspel mit 180°-Schwenkfunktion und elektrischer Aufrollhilfe
  • Schlauchbett auf dem Aufbaudach
  • Hygieneboard

Beladung:

  • Stromerzeuger
  • 2 Leitungsroller
  • 2 Beleuchtungsgeräte mit Akku
  • Werkzeugkasten
  • Stabtaschenlampe mit Warnaufsatz
  • 4 Faltsignale
  • 3 Verkehrswarnleuchten Nissen
  • 10 Leitkegel
  • Schnellangriffsverteiler
  • 380 m B-Druckschlauch in Schlauchbett auf dem Dach
  • 4 B-Druckschläuche
  • 17 C-Druckschläuche
  • Verteiler B-CBC
  • 8 C-Hohlstrahlrohre
  • Fognails
  • Zumischer Z2
  • Schaumaufsatz für Hohlstrahlrohr
  • Mittelschaumrohr M2
  • 2 Hydroschilde
  • Wasserwerfer
  • Schaumfeuerlöscher
  • 2 ABC-Pulverfeuerlöscher
  • CO²-Feuerlöscher
  • Mobiler Rauchverschluss
  • Überdrucklüfter mit Elektromotor und Akku
  • 5 Pressluftatmer in der Kabine
  • 2 Druckluftfluchtgeräte
  • Atemschutzüberwachungstafel IEP Checkbox 5+1
  • 5 Knickkopflampen
  • 2 Wärmebildkameras FLIR
  • Notfallrucksack
  • Schleifkorbtrage
  • Teleskopleiter

Zwei neue Löschfahrzeuge für den San Bernardino Tunnel

Mit einem ungleichen Geschwisterpaar – man könnte sogar fast von zweieiigen Zwillingen sprechen – könnte man die beiden Löschfahrzeuge vergleichen, die die Schadenwehr San Bernardino (SWSB) 2023 in Dienst stellen konnte. Das Universallöschfahrzeug (ULF) und das Grosstanklöschfahrzeug (GTLF) sind die zentralen Fahrzeuge im Fuhrpark der Wehr am 6,6 Kilometer langen San Bernardino Tunnel und tragen damit maßgeblich zur Erneuerung des Fuhrparks bei. Wie es sich bei einem Geschwisterpaar gehört sind Mutter und Vater die gleichen: Beide Löschfahrzeuge baute Walser auf Fahrgestellen von Scania auf.

Das von der Größe her kleinere Geschwisterlein ist das ULF. Der zweiachsige Scania P 410 mit Allradantrieb wurde von der Schadenwehr primär als Einsatzmittel für die Technische Hilfeleistung konzipiert. Das Universal im Namen bezieht sich daher auch weniger auf die mitgeführten Löschmittel und mehr auf die Einsatzgebiete des Fahrzeuges. Analog zu einem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) kann es sowohl in der Brandbekämpfung, als auch der Technischen Hilfeleistung eingesetzt werden. Das ULF führt daher neben der Beladung für die Brandbekämpfung eine umfangreiche Beladung für Hilfeleistungen und insbesondere die Unfallrettung mit und ist darüber hinaus auch mit einer Seilwinde ausgestattet. Dennoch ist das ULF, wie es der Name unschwer vermuten lässt, auch ein vollwertiges Löschfahrzeug mit kombinierter Normal- und Hochdruckpumpe, Tanks für 3.000 Liter Wasser und 150 Liter Schaummittel.

Das GTLF ist folgerichtig das größere Geschwisterlein und es ist nicht nur etwas größer als das ULF, sondern gleich eine ganzes Stück. Statt auf einen Zweiachser griff Walser für das GTLF auf einen dreiachsigen Scania P 500 mit Allradantrieb zurück. An Bord hat das GTLF nicht nur eine gegenüber dem ULF leistungsstärkere Normal- und Hochdruckpumpe sondern auch deutlich mehr Löschmittel: 10.000 Liter Wasser und 300 Liter Schaummittel. Zur Ausstattung gehören außerdem ein fernsteuerbarer und während der Fahrt einsetzbarer Schaum- und Wasserwerfer für die schnelle Brandbekämpfung und ein fest montiertes Hydroschild für den Selbstschutz. Eine Hilfeleistungskomponente führt das GTLF nicht mit und fokussiert sich vollkommen auf die Brandbekämpfung.

Analog zu ihren Schwerpunkten setzt die Schadenwehr ULF und GTLF auch bei Alarmen im San Bernardino Tunnel ein. Bei Unfallmeldungen aus dem als Alpenquerung wichtigen Straßentunnel wird zunächst das ULF von der Wachmannschaft besetzt und in den Einsatz gebracht. Anders verhält es sich bei Brandmeldungen bei denen zuerst das GTLF ausrückt. Das jeweils zurückbleibende Löschfahrzeug wird bei Bedarf im Nachgang durch nachrückende Kräfte der Schadenwehr besetzt und in den Einsatz gebracht. Mit ihrer überschaubaren Schichtstäke kann die Schadenwehr nämlich in der Regel nur eines der Löschfahrzeuge besetzen. Eine Wachabteilung bei der Schadenwehr setzt sich nämlich normalerweise aus nur vier Funktionen zusammen: Einem Offizier als Wachabteilungsführer, einem Gruppenführer und zwei Feuerwehrleuten.

Ungleiche Löschfahrzeuge mit Gemeinsamkeiten

Abseits der konzeptionellen Unterschiede gibt es wiederum bei genauem Hinsehen zahlreiche Gemeinsamkeiten zwischen ULF und GTLF. Identisch bei beiden Löschfahrzeugen ist beispielsweise die Ausstattung für den speziellen Einsatzort im Straßentunnel San Bernardino. Um die Löschfahrzeuge auch bei beispielsweise durch Rauch eingeschränkter Sicht im Tunnel noch sicher bewegen zu können sind sie mit Abstandswarnern und Wärmebildkameras an der Front ausgestattet.

Brandrauch in der Tunnelröhre verschlechtert nicht nur die Sicht für die Einsatzkräfte, sondern macht auch den Atemschutz obligatorisch. Aus diesem Grund sind in beiden Löschfahrzeugen alle fünf Sitzplätze mit Halterungen für Pressluftatmer ausgestattet. Bereits vor der Einfahrt in den Brandrauch können sich alle Besatzungsmitglieder adäquat schützen und können bei Ankunft am Einsatzort auch direkt ihre Arbeit aufnehmen. Auch über die Atemschutzausrüstung hinaus sind die Kabinen beider Löschfahrzeuge identisch ausgebaut und beladen. Die Besatzung findet so auf beiden Löschfahrzeugen in der Kabine jeweils die gleichen Ausrüstungsgegenstände am gleichen Ort. Dies vereinfacht nicht nur die Ausbildung, sondern kommt auch dem Einsatzkonzept der Wehr entgegen bei dem jedem Besatzungsmitglied vordefinierte Rollen und Aufgaben zukommen.

Auch wenn die Beladungsschwerpunkte bei beiden Löschfahrzeugen unterschiedlich sind, so gibt es doch auch hier Gemeinsamkeiten im Ausbau der Geräteräume. Beispielsweise kommen beide Löschfahrzeugen gänzlich ohne Schwenkwände und nur mit einem absoluten Minimum an Auszügen aus. Bei den beengten Platzverhältnissen im Tunnel wären große Schwenkwände ohnehin nur hinderlich. Ein Kompromiss sind hingegen die nicht zu vermeidenden Auszüge. Auf ihnen sind beispielsweise in beiden Löschfahrzeugen Kleinlöschgeräte verladen, im ULF die Akkugeräte des Rüstsatzes und im GTLF die Leitkegel. Nicht nur von Überschneidungen kann man hingegen beim jeweils letzten Geräteraumpaar von ULF und GTLF sprechen. Raumaufteilung und Beladung dieser Geräteräume ist bei beiden Fahrzeugen fast identisch. In diesen Geräteräumen konzentriert sich jeweils die Beladung für die Brandbekämpfung. Auch hier greift wieder der Ansatz der standardisierten Ausbildung und des standardisierten Vorgehens. In den Themenkomplex der Brandbekämpfung fällt auch die baugleiche Ausstattung beider Löschfahrzeuge mit Schlauchbetten für jeweils fast 400 Meter B-Druckschlauch auf dem Aufbaudach. Mit dem Schlauchvorrat auf dem Dach kann schnell und einfach eine Wasserversorgung zu einem der im Abstand von 140 Metern im San Bernardino angebrachten Hydranten aufgebaut werden. Die durch eine eigene Wasserleitung auf Ebene des Flucht- und des Rettungsstollens unter der Fahrbahn des San Bernardino Tunnels gespeisten Hydranten wurden gemeinsam mit diesen beiden Stollen im Rahmen der grundlegenden Sanierung des Tunnels zwischen 1991 und 2006 nachgerüstet. Vorher gab es im Tunnel selbst gar keine Möglichkeit der Wasserversorgung.

Grosstanklöschfahrzeug für die Tunnelbrandbekämpfung

Als primäres Einsatzfahrzeug für die Brandbekämpfung kann das GTLF mit seinen Leistungsdaten und seiner Ausstattung auftrumpfen: 10.000 Liter Wasser und 300 Liter Schaummittel führt es mit und ist mit einer potenten 4.000-Liter-pro-Minute-Feuerlöschkreiselpumpe ausgestattet. Für den direkten Löschangriff – auch schon während der Fahrt – ist das Pump-and-Roll-fähige GTLF mit einem Schaum- und Wasserwerfer auf dem Kabinendach ausgestattet. Zwei C-Druckabgänge an der Front erlauben am Einsatzort den zielgerichteten Aufbau einer Löschangriff vom GTLF nach vorne durch die Tunnelröhre. Als besonders brachiale Form der Selbstschutzanlage sitzt an der Front des GTLF ein Hydroschild, mit dem sich der komplette Tunnelquerschnitt durch eine Wasserwand abschirmen lässt.

Der Walser-Aufbau des Dreiachsers wird zweifelsohne durch den 10.000-Liter-Löschwassertank dominiert. Der Tank sitzt zwischen zwei Geräteraumpaaren genau über den Hinterachsen. Als Feuerlöschkreiselpumpe verbaute Walser im Heckgeräteraum eine TO 4000 von PF Pumpen und Feuerlöschtechnik, besser bekannt unter dem Traditionsnamen Jöhstadt. Bei der Pumpe handelt es sich um eine kombinierte Normal- und Hochdruckpumpe mit einer Leistung von entweder 4.000 Litern pro Minute bei zehn bar oder 250 Litern pro Minute bei 40 bar. Statt für eine komplexe Druckzumischanlage entschied sich die Schadenwehr für die Schaumzumischung für eine sehr einfache und zweckdienliche Lösung mit zwei fest verbauten und mit dem Schaummitteltank verbundenen Z2-Zumischern. Über sie lässt sich an zwei seitlichen C-Druckabgängen der Pumpen Schaummittel für einen Schaumangriff zumischen. An zwei weiteren seitlichen B- und den beiden frontalen C-Abgängen lässt sich hingegen nur Wasser abgeben. Schaum oder Wasser lassen sich jedoch wiederum über den 80 Meter langen Hochdruckschnellangriff oder über den Alco-Werfer auf dem Dach abgeben. Der APF2-DC mit einer Mehrzweckdüse MZV2000 erlaubt einen Durchfluss von maximal 2.000 Litern pro Minute und kann vom Beifahrerplatz aus ferngesteuert werden. Weil das GTLF seine Pumpe im Pump-and-Roll-Betrieb auch schon während der Fahrt zuschalten kann ist mit dem Werfer auch ein Löschangriff aus der Bewegung heraus möglich.

Steuern lassen sich die verschiedenen Funktionen der Pumpe von gleich drei Orten aus. Der primäre Pumpenbedienstand befindet sich ganz klassisch im Heckgeräteraum. Für Walser typisch besteht er aus einem zentralen Statusdisplay und mehreren farblich codierten Tastenblöcken. Schwarze Taster für Fahrzeugfunktionen wie Motorstart/-stopp, Verkehrswarnanlage und Umfeldbeleuchtung, blau für die Grundfunktionen der Pumpe sowie die Steuerung der Wasserabgabe sowie gelb für alle Schaumfunktionen. Ein einzelner lila Taster setzt den Hochdruckschnellangriff und ein roter Taster die aus einem Hydroschild an der Front bestehende Selbstschutzanlage in Betrieb. Für den Werfereinsatz gibt es einen reduzierten Bedienstand in der Kabine am Beifahrerplatz. Der dritte Bedienstand befindet sich schließlich an der Fahrzeugfront in Form von vier kleinen Tastern. Über einen Taster lässt sich die Verkehrswarnanlage am Heck und über einen weiteren die Pumpe einschalten. Mit den beiden verbliebenen Tastern lassen sich die beiden C-Druckabgänge öffnen und schließen, wobei die Pumpe dann jeweils im Automatikbetrieb einen standardisierten Druck einstellt und hält.

Das GTLF ist wie alle anderen Fahrzeuge der SWSB groß mit dem Schriftzug „Pompieri“ – italienisch für Feuerwehr – beschriftet. Dies liegt an der Lage der Wache der Schadenwehr im Misox, dass anders als das Hinterrheintal auf der anderen Seite des San-Bernadino-Tunnels nicht deutsch-, sondern italienischsprachig ist.

"Schwesterfahrzeug" – Universallöschfahrzeug (ULF):
https://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/217347

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 2 Mini-Warnbalken
  • 2 Frontblitzer
  • 2 Intersection Lights
  • 2 Heckblitzer Hänsch Integro Universal
  • 2 Druckkammerlautsprecher
  • Presslufthorn Fiamm
Besatzung 1/4 Leistung 368 kW / 500 PS / 493 hp
Hubraum (cm³) 12.742 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 26.000
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Eingestellt am 02.09.2025 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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