Einsatzfahrzeug: Florian Frankfurt - TROWA (F-602) (a.D)

Trockentanklöschfahrzeug (TroWa) der Feuerwehr Frankfurt am Main.

Am 07. März 1986 vom Rosenbauer Stammwerk in Linz der erste Falcon überhaupt an die Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main ausgeliefert.
Erstmals wurde kein Aufbau auf ein Serienfahrgestell aus der LKW-Produktion gesetzt, sondern es handelte sich hierbei um ein komplett (neu)entwickeltes Feuerwehrfahrzeug.

Der Falcon wurde auf Basis eines speziell entwickelten Titan-Fahrgestells mit permanentem Allradantrieb aufgebaut. 
Als TroTLF (TroWa) hatte es einen 2.200 Liter Wassertank und einen 300 Liter Schaummittelbehälter verbaut, hierzu besaß das Fahrzeug eine kombinierte Normal-Hochdruckpumpe.

Als Antrieb diente dem Falcon ein 280 PS starker Mercedes-Benz V8-Motor.
Die Großraumkabine in Leichtbauweise mit Aluminiumbeschichtung bot einer Staffel (1/5) von sechs Mann Platz. Weiterhin ist anzumerken, dass auch der Aufbau aus einer Aluminiumkonstruktion bestand, welche sich aus geschraubten Leichtmetallprofilen zusammensetzte.
Sehr ungewöhnlich war die vor der Fahrzeugkabine angeordnete Pumpenanlage und der dort befindliche Bedienstand.

Sicherlich stellte der Falcon eine Innovation dar, weiterhin sollte damit die neue Generation von Feuerwehrfahrzeugen eingeläutet werden.
Allerdings war das Fahrzeug nicht auf die Belange der Feuerwehren abgestimmt. Zudem war/ist der Falcon sehr wartungs- und reparaturanfällig, wodurch er im Unterhalt sehr teuer wurde und außerdem im Regeldienst oftmals ausfiel.
Die Serie wurde nach ca. 20 Fahrzeugen eingestellt und zählt damit zu den kleinsten Fahrzeugserien überhaupt.

Weitere Falcons waren in Deutschland bei folgenden Feuerwehren im Einsatz:

• BF Offenbach am Main
• FF Düren
• WF VEKA AG Sendenhorst

Zudem wird/wurde der Falcon bei den Feuerwehren Amstetten, St. Oswald, Gratkorn, Niederbipp, Zürich und Madrid eingesetzt.

Der Frankfurter Falcon war von 1986 bis 2002 im Einsatz der Berufsfeuerwehr Frankfurt. Anschließend wurde das Fahrzeug von der Stadtjugendfeuerwehr genutzt.
Aufgrund einer defekten Bremsanlage und einer aufgefrorenen Pumpe, ging das Fahrzeug Mitte 2008 endgültig außer Dienst und wurde somit das erste Fahrzeug des Feuerwehrmuseums der Branddirektion Frankfurt am Main. Die Firma Rosenbauer unterstützte das Vorhaben entsprechend, um das Fahrzeug in seinen Urzustand zurückzuversetzen.

Technische Daten:

• Fahrgestell: Titan TR 15.280 MP
• Motorleistung: 206 kW bei 2.300 1/min (8-Zylinder-Dieselmotor), im Heck verbaut
• Hubraum: 14.618 cm³
• Getriebe: Automatik
• Höchstgeschwindigkeit: 95 km/h
• Zulässiges Gesamtgewicht: 15.000 kg
• Länge: 7.420 mm
• Breite: 2.500 mm
• Höhe: 2.825 mm, mit aufgestellten Monitor 3.290 mm
• Radstand: 4.090 mm

Aufbau: Rosenbauer

Pumpe:

• Kombinierte Normal- / Hochdruck-Feuerlöschkreiselpumpe Rosenbauer R 280 HN an der Front verbaut, Förderleistung: 3.000 l/min bei 8 bar oder 350 l/min bei 40 bar

Ausstattung u.a.:

• 4 Atemschutzgeräte in der Kabine
• Löschwassertank 2.200 l
• Schaummitteltank 300 l
• 250 kg Pulverbehälter
• Hochdruck-Schnellangriffseinrichtung 60 m
• Dachmonitor RM 24 M

Die 50 Liter Halonkugel wurde entsprechend der Gesetzeslage zum 01.01.1994 entfernt.

zu finden in folgender Literatur:

Rosenbauer Sonderlöschfahrzeuge in Deutschland - S.28 ff
Michael Steinbock
Podszun Verlag 1999
ISBN: 3-86133-216-7

An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Ralf Keine von der BF Frankfurt für die umfassenden Informationen.

• Force-4-Blaulichtbalken
• Martin-Horn 2297 GM
• Wandel & Goltermann WA 3