Einsatzfahrzeug: Florian Neunkirchen 03/22

Florian Neunkirchen 03/22
Florian Neunkirchen 03/22
Pumpenbedienstand im Geräteraum GR.

Einsatzfahrzeug-ID: V215801 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Florian Neunkirchen 03/22 Kennzeichen NK-FW 322
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)SaarlandNeunkirchen (NK, OTW)
Wache FF Neunkirchen LBZ Münchwies Zuständige Leitstelle Leitstelle Saar, RD Saarland gesamt, FW HOM, IGB, NK, MZG, SLS, WND
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Tanklöschfahrzeug Hersteller Mercedes-Benz
Modell Unimog U 5023 Auf-/Ausbauhersteller Lentner
Baujahr 2024 Erstzulassung 2024
Indienststellung 2024 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Tanklöschfahrzeug (TLF) 3000 der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen Löschbezirk Münchwies

Fahrgestell: Mercedes-Benz Unimog U 5023
Aufbau: Lentner, Aufbaunummer: 20231119
Aufbautyp: Auxilium
Baujahr: 2024

Technische Daten:

  • Antrieb: Straßenantrieb (4x2) mit zuschaltbarem Allradantrieb (4x4)
  • Getriebe: Automatisiertes Schaltgetriebe UG 100/8

Feuerlöschkreiselpumpe:

  • Typ: FPN 10-2000
  • Hersteller: Lentner
  • Förderleistung: 2.000 l/min bei 10 bar
  • Schaumzumischung: Druckzumischanlage Lentner ArchimeDOS
  • Besonderheit: Pump-and-Roll-Betrieb, B-Druckabgang an der Front

Löschmittel:

  • Wasser: 3.000 l
  • Schaummittel: 120 l

Ausstattung:

  • Reifendruckregelanlage tirecontrol plus
  • Rückfahrkamera
  • Verkehrswarnanlage bestehend aus 5 gelben Blitzern Hänsch Effekta RWS Sputnik SL
  • Dachluke
  • Umfeldbeleuchtung
  • Frontsprühbalken mit B-Druckabgang
  • Handrohr an Dachluke
  • Aufnahme für Wasserwerfer auf dem Aufbaudach
  • Hygieneboard

Beladung:

  • Beleuchtungsgerät mit Akku
  • Motorkettensäge Stihl
  • Tauchpumpe TP 4/1, Förderleistung: 400 l/min bei 1 bar
  • Handwerkzeugkasten
  • Feuerwehraxt
  • Halligan-Tool
  • Spaltaxt
  • Einreißhaken
  • Dunggabel
  • Dunghacke
  • Spaten
  • Schaufel
  • Besen
  • Anhaltestab
  • 2 Faltsignale
  • 2 Verkehrswarnleuchten Horizont EuroBlitz
  • 4 Leitkegel
  • Schnellangriff bestehend aus C-Druckschlauch, Verteiler C-DCD, 2 D-Druckschläuchen und D-Mehrzweckstrahlrohr
  • Schnellangriffsverteiler bestehend aus 2 B-Druckschläuchen und Verteiler BB-CBC
  • 4 A-Saugschläuche und saugseitige Armaturen
  • 4 B-Druckschläuche
  • 4 C-Druckschläuche
  • Schlauchtragekorb mit C-Druckschlauch
  • Transportrucksack mit D-Druckschläuchen, Verteiler C-DCD und D-Mehrzweckstrahlrohr
  • Transportrucksack mit D-Druckschläuchen, Verteiler C-DCD und 3 D-Hohlstrahlrohren
  • Standrohr 2B und Hydrantenschlüssel
  • B-Systemtrenner
  • B-Hohlstrahlrohr mit Stützkrümmer
  • 2 C-Hohlstrahlrohre
  • 2 D-Mehrzweckstrahlrohre
  • Mittelschaumrohr M4
  • Schwerschaumrohr S4
  • Wasserwerfer TFT/Leader Vector
  • B-Druckbegrenzungsventil
  • B-Absperrventil
  • 2 Löschrucksäcke Vallfirest
  • Kübelspritze
  • Schaumfeuerlöscher
  • ABC-Pulverfeuerlöscher
  • CO²-Feuerlöscher
  • 2 Feuerpatschen
  • 2 Pulaski-Äxte
  • 2 Gorgui-Tools
  • 2 McLeod-Tools
  • 2 Pressluftatmer
  • 3 Kombinationsfilter
  • 2 Fluchthauben
  • 10 Halbmasken, partikelfiltrierend
  • 9 Schutzbrillen, rauchdicht
  • Atemschutznotfalltasche
  • Atemschutzüberwachungstafel
  • Notfallrucksack
  • 4-teilige Steckleiter

Kurzfristiger Ersatz mit Zuschuss

Kurz nacheinander musste die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen 2023 die Löschgruppenfahrzeuge (LF) 8/6 der Löschbezirke Münchwies und Wiebelskirchen wegen technischer Defekte aussondern. Auf der Suche nach kurzfristigem Ersatz für die beiden jeweils in zweiter Reihe stehenden Löschfahrzeuge mit den Baujahren 1997 und 2002 wurde die Neunkircher Feuerwehr bei Lentner fündig. Dort war man gerade dabei für die eigene Flotte an Vorführfahrzeugen ein Tanklöschfahrzeug (TLF) 3000 auf einem Mercedes-Benz Unimog U 5023 und einen MAN TGM 15.290 zum Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) 10 aufzubauen. Statt die beiden Fahrzeuge selbst über einen längeren Zeitraum als Vorführfahrzeug zu nutzen, konnte die Feuerwehr Neunkirchen sowohl das TLF, als auch das HLF erwerben.

Bei der Beschaffung des TLF 3000 konnte die Feuerwehr Neunkirchen einen substanziellen Zuschuss des Landkreises Neunkirchen abrufen, der 2023 die Anschaffung zweier TLF für die Vegetationsbrandbekämpfung förderte. Neben dem Neunkircher TLF 3000 wurde ein zweites typgleiches Fahrzeug bei der Feuerwehr Eppelborn vom Landkreis bezuschusst. Auch dieses wurde auf einem Mercedes-Benz Unimog U 5023 aufgebaut, jedoch von Schlingmann und nicht von Lentner. Zum Einsatz kommen die beiden TLF 3000 aus Neunkirchen und Eppelborn im dezentral und interkommunal aufgestellten Fachzug Waldbrand des Landkreises Neunkirchen. Aber auch innerhalb der Kreisstadt Neunkirchen selbst kommt das TLF 3000 als Spezialfahrzeug für die Vegetationsbrandbekämpfung zum Einsatz und dient insbesondere der Nachführung von spezieller Ausrüstung.

Für den Löschbezirk Münchwies bedeutete die Indienststellung des TLF 3000 im Jahr 2024 eine Umstellung auf mehreren Ebenen. Nicht nur erweiterte sich das Aufgabenspektrum des Löschbezirkes durch das TLF 3000 um die Vegetationsbrandbekämpfung in einer viel ausgeprägteren Form als zuvor. Auch die Einsatzmöglichkeiten des LF 8/6 als Gruppenfahrzeug unterscheiden sich deutlich von denen des nur durch einen Trupp besetzten TLF 3000. Damit einher geht auch eine Veränderung in den Kapazitäten zum Personaltransport. Standen dem Löschbezirk zuvor 24 Sitzplätze auf zwei Gruppen- (HLF 20 und LF 8/6) und einem Staffelfahrzeug (GW-M) zur Verfügung, so sind es nun nur noch 18 auf je einem Gruppen- (HLF 20), Staffel- (GW-M) und Truppfahrzeug (TLF 3000).

Waldbrand-Tanker aus der Auxilium-Baureihe

Lentner realisierte das für die Vegetationsbrandbekämpfung geeignete TLF 3000 auf einem für den Einsatz abseits befestigter Straßen prädestinierten Mercedes-Benz Unimog U 5023. Neben dem für einen Unimog obligatorischen zuschaltbaren Allradantrieb, Portalachsen und spurgleicher Einzelbereifung besitzt das Fahrgestell auch eine Reifendruckregelanlage sowie eine hochgezogene Luftansaugung für den Motor und einen hochgezogenen Abgasstrang zur Erhöhung der Watfähigkeit. Als Getriebe kommt ein automatisiertes Schaltgetriebe zum Einsatz, welches sich aber wahlweise auch komplett manuell Schalten lässt. Die serienmäßige Truppkabine mit drei Sitzplätzen wurde zudem zusätzlich mit einer Dachluke ausgestattet.

Der Aufbau des TLF 3000 stammt aus der Auxilium-Baureihe von Lentner. Um die Geländegängigkeit des Unimog-Fahrgestells nicht einzuschränken besitzt der Aufbau keine tiefgezogenen Geräteräume oder dergleichen. Die vier seitlichen und der rückwärtige Geräteraum enden jeweils auf einer Linie über der Hinterachse. Jedoch gibt es unter allen Geräteräumen ausklappbare Trittbretter als Entnahmehilfe. Zwischen den Geräteräumen verbergen sich ein 3.000 Liter großer Wasser- und ein kleinerer 120 Liter fassender Schaummitteltank. Sie sind beide mit der im Geräteraum GR verbauten Feuerlöschkreiselpumpe verbunden. Die FPN 10-2000 von Lentner hat eine Leistung von 2.000 Litern pro Minute bei zehn bar und ist mit einer Druckzumischanlage ArchimeDOS ausgestattet. Gesteuert werden Pumpe und Schaumzumischanlage über zwei kleine Bildschirmbedienteile mit Kontexttasten. Für die unmittelbaren Pumpenfunktionen stehen aber auch einzeln belegte Taster zur Verfügung. Zusätzlich lässt sich die Pumpenanlage auch über das Bedienfeld am Fahrerplatz steuern, wenn das TLF 3000 im sogenannten Pump-and-Roll-Betrieb zum Einsatz kommt. Der Nebenantrieb des Unimog ist nämlich so ausgelegt, das er das Zuschalten der Pumpe bei langsamer Fahrt erlaubt.

Während des Pump-and-Roll lassen sich beispielsweise der Frontsprühbalken unter der Stoßstange oder das Handrohr an der Dachluke nutzen. Beim Handrohr handelt es sich um einen kurzen formstabilen Druckschlauch mit einem Hohlstrahlrohr, der unmittelbar an der Dachluke an der Stirnseite des Aufbaus angebracht ist. Während der Fahrt kann so aus der Dachluke bequem eine gezielte Brandbekämpfung im Fahrzeugumfeld durchgeführt werden. Alternativ lässt sich auch vom Boden aus ein handgeführtes Strahlrohr während der Fahrt im Fahrzeugumfeld vornehmen. Dafür besitzt der Frontsprühbalken einen eigenen B-Druckabgang, der sich für den Pump-and-Roll-Betrieb aber auch mittels Übergangsstücken auf die Größe D reduzieren lässt. Alternativ kann dieser Druckabgang aber auch im Stand zur Wasserübergabe im Pendelverkehr oder ganz gewöhnlich zur Vornahme eines Verteilers nutzen. Als weitere Möglichkeit der Wasserabgabe ist auf dem Aufbaudach eine Aufnahme für einen Wasserwerfer vorhanden. Dieser ist aber nicht ständig montiert, sondern wird bei den Handwerkzeugen für die Vegetationsbrandbekämpfung im Dachkasten mitgeführt. Außerdem besitzt das TLF einen eigenen C-Druckabgang für den Schnellangriff. Dieser wurde in Münchwies hinsichtlich des Einsatzes in der Vegetationsbrandbekämpfung modifiziert. Statt zweier in Buchten gelegter C-Druckschläuche mit Hohlstrahlrohr werden in der Ablage im Geräteraum G4 ein C-Druckschlauch mit kleinem Verteiler C-DCD sowie daran angekuppelt zwei D-Druckschläuche mit einem D-Mehrzweckstrahlrohr mitgeführt.

Auf die Vegetationsbrandbekämpfung ist auch die Beladung des TLF 3000 ausgelegt. Zusätzlich zur reinen Normbeladung sind unter anderem verschiedene Handwerkzeuge sowie eine erweiterte Schutzausrüstung bestehend aus Schutzbrillen und Filtermasken für eine Gruppe verladen. Auch zwei große Lastrucksäcke zum Transport von D-Schlauchmaterial und entsprechende Armaturen gehören zur Fahrzeugbeladung.

Hilfe von Lentner - Die Auxilium-Aufbauten

Das lateinische Wort für Hilfe - Auxilium - wählte Lentner als Namen für sein neues Aufbaukonzept, das er ungeachtet der pandemiebedingt ausgefallenen Interschutz-Messe Mitte 2020 einführte. Auffälligstes Merkmal der Auxilium-Aufbauten ist die dezent veränderte Optik. Sie ist nun weniger kantig als bisher von Lentner gewohnt und zeigt mehr gefälliger wirkende abgeschrägte Flächen. Deutlich zu erkennen sind die Aufbauten der Auxilium-Reihe an dem Einschnitt in der Dachgalerie jeweils über dem vorletzten Geräteraum. Die zuvor in die durchgehende obere Kante der Dachgalerie integrierte Umfeldbeleuchtung wanderte durch das neue Designelement ein Stück weiter nach unten in die Regenleisten über den Geräteräumen. Die Verjüngung der Dachgalerie bleibt dabei das einzige wirklich große neue Designelement des Auxiliums, der sich ansonsten sehr zweckdienlich und nüchtern zeigt.

Anders als die veränderte Optik bleibt die wohl größte Veränderung am Aufbau weitgehend unsichtbar. Für den Auxilium entwickelte Lentner eine komplett neue Aufbaukonstruktion. Sie ist deutlich leichter als bei den vorherigen Aufbauten und erlaubt damit merklich größere Zuladungen. Auch seine Plattform für die Steuerung der verschiedenen Fahrzeugfunktionen entwickelte Lentner konsequent weiter. Sie bietet nun mehr Funktionen, eine Option für die Fernwartung sowie die Möglichkeit in der Displaysteuerung verschiedene Benutzeroberflächen anzuzeigen.

Für den Auxilium legte Lentner nicht nur Hand an seine Aufbauten, sondern auch an seine Mannschaftskabinen. Wobei dies nur wenig Unterschied macht, bevorzugt Lentner doch schon fast traditionell in den Aufbau integrierte Kabinen. Die Mannschaftsräume des Auxilium fallen nochmal ein Stück größer aus und bieten mehr Beinfreiheit für die sich gegenübersitzende Mannschaft. Um sieben Zentimeter auf nun insgesamt 58 Zentimeter konnte Lentner den Abstand der beiden Sitzbänke vergrößern. Neu gestaltet wurde zudem auch der Einstieg in die Kabine. Die Drehtüren haben einen maximalen Öffnungswinkel von 90° und arretieren sich in jedem Öffnungswinkel dazwischen von selbst. In die Türinnenseite integrierte Blitzleuchten warnen den nachfolgenden Verkehr vor der geöffneten Tür. Optional stattet Lentner die Türen auch mit einem zusätzlichen Fenster in der unteren Türhälfte aus, durch das sich Hindernisse im Türbereich von der Kabine aus besser erkennen lassen.

Die ersten Einsatzfahrzeuge mit Auxilium-Aufbauten gingen 2020 unter anderem an die Feuerwehren Schmiechen (LF 10), Westerburg (HLF 10), Reithofen-Harthofen (HLF 20), Königslutter am Elm und Eppelborn (jeweils RW).

Vorgänger:
https://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/54614

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 2 Mini-Warnbalken Hänsch DBS 830
  • 2 Frontblitzer Hänsch Sputnik SL
  • 2 Kennleuchtenmodule Hänsch am Heck
  • Presslufthorn Max Martin 2298 GM
Besatzung 1/2 Leistung 170 kW / 231 PS / 228 hp
Hubraum (cm³) 5.132 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 14.100
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Eingestellt am 08.07.2025 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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