Einsatzfahrzeug: Poznań - Policja - OPP - WaWe 9000

Wasserwerferkraftwagen (WaWe) „Taifun IV“ der polnischen Polizei (Policja), stationiert bei der Bereitschaftspolizei (Präventionsabteilung - Oddział Prewencji Policji OPP) in Poznan im Verwaltungsbezirk (Woiwodschaft) Großpolen.

Fahrgestell: Scania
Modell: P 450
Baujahr: 2021
Ausbau: Wawrzaszek (WISS)

Eingesetzt wird das Fahrzeug zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit bei Demonstrationen, Risikoveranstaltungen und gewalttätigen Ausschreitungen. Ferner kann es auch zur Brandbekämpfung, sei es bei Demonstrationen oder auf Anforderung der Feuerwehr, genutzt werden.

Wassertank: 9.000 Liter

Leistung Hauptpumpe: 5.000 l/min bei 15 bar

Die Pumpe wird durch einen separaten Verbrennungsmotor angetrieben. Sie ermöglicht auch einen Pump-and-Roll-Betrieb, d.h. eine Wasserabgabe bei gleichzeitigem Fahrbetrieb des Wasserwerfers.

Leistung elektrische Pumpe für Selbstschutzanlage: 800 l/min bei 3,5 bar

Wasserwerfertechnik:

Ausgestattet sind die Fahrzeuge mit zwei Wasserwerfern auf dem Dach vorn links und rechts. Die Wasserwerfer wurden zum Schutz vor Wurfgegenständen und zur besseren Säuberung von Schmutz und Farbprojektilen komplett in speziell angefertigten Abdeckungen untergebracht. Zusätzlich verfügen beider Werfer über Scheinwerfer und je eine Kamera im Gehäuse, um den Wasserstrahl präzise dirigieren zu können. Die Reichweite der Werfer beträgt bis zu 50 Meter.

Schutzeinrichtungen am Fahrzeug:

Als Weiterentwicklung zu den Vorgängerfahrzeugen „Taifun III“ (vgl. https://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/197684) verfügt die neue WaWe-Generation über einen stark verstärkten Eigenschutz. Dazu zählen unter anderem eine Verkleidung des Chassis mit Blechplatten, eine spezielle Abschirmung aller Kabel gegen Feuer und hohe Temperaturen, eine Karosserie mit Schutzelementen aus Verbundmaterial, kugelsichere Fenster und zusätzliche Schutzgitter vor den Fenstern. Außerdem ist das Fahrzeug mit Dichtungen hermetisch vor dem Eindringen von (brennbaren) Flüssigkeiten geschützt sowie mit einer Selbstschutzanlage ausgestattet. Diese kann bei den neuen Fahrzeugen nicht nur Wasser und ggf. flammhemmende Zusätze versprühen, sondern ebenfalls Wasser gemischt mit Reizstoff oder Farbstoffen abgeben, um eine Annäherung gewalttätiger Personen zu unterbinden.

Weitere Schutzeinrichtungen umfassen unter anderem:

• Feuerlöschanlage in Kabine, Motorraum und Technikabteil
• hydraulischer Antrieb zum Aufklappen des Front-Schutzgitters
• elektrischer Antrieb zum Zurückschieben der Seiten-Schutzgitter
• hydraulisch höhenverstellbares Fronträumschild zum Verschieben von Gegenständen bis zu 500 kg
• Notausstiegsluke am Dach
• Notlaufreifen mit einer Reichweite von mindestens 15 km bei 30 km/h
• gasdicht ausgeführte Kabine mit Filteranlage

Weitere Ausstattung:

• Bedienpult für die Werfer am Beifahrersitzplatz
• Bedienplatz für den Kommandanten hinter Fahrer und Beifahrer
• 8 Kameras zur Rundum-Überwachung an der Karosserie, 2 Kameras an den Werfern, 1 Rückfahrkamera
• großer LCD-Monitor für die Kamerabilder neben dem Kommandantenplatz
• Schnellangriff mit 30m formstabilem Schlauch
• Abgashochführung zum Schutz begleitender Polizeieinheiten
• Stauraum für PSA der Besatzung
• Umfeldbeleuchtung
• Funk

Beschaffung:

Die Beschaffung der neuen Wasserwerferkraftwagen wurde durch das Logistikbüro der Polizei-Hauptkommandantur in Warschau ausgeschrieben. Nach dem Zuschlag für die Firma WISS Wawrzaszek wurde das Fahrzeug in enger Abstimmung zwischen Hersteller, Logistikbüro und Beamten der Bereitschaftspolizeiabteilungen entwickelt.

Die ersten 5 Fahrzeuge wurden im August 2021 an die Bereitschaftspolizeiabteilungen Warschau, Gdansk, Katowice, Poznan und Krakau ausgeliefert.

• 12 LED-Blitzkennleuchten an den Dachkanten, davon 4 vorn, 2 seitlich vorn, 2 seitlich hinten und 4 hinten
• 2 Frontblitzer
• Tonfolgeanlage
• Druckkammerlautsprecher