Einsatzfahrzeug: Rüte - FW - SVF

Schlauchverlegefahrzeug (SVF) der Feuerwehr Rüte

Fahrgestell: Toyota Hilux 2.4D-4D 4WD
Aufbau: Sanwald / Alpstein Bau + Technik
Baujahr: 2022

Technische Daten:

• Motor: Reihen-4-Zylinder-Dieselmotor
• Antrieb: Straßenantrieb (4x2) mit zuschaltbarem Allradantrieb (4x4)
• Getriebe: 6-Gang-Automatikgetriebe mit Geländeuntersetzung

Ausstattung:

• Unfalldatenschreiber (UDS) / Restwegaufzeichnungsgerät (RAG)
• Wechselanhängerkupplung Rockinger mit Kugelkopf und Zugmaul
• Gelbe Rundumkennleuchte auf Teleskopstange an der Ladefläche
• 2 Strahler zur Ladeflächen-/Umfeldbeleuchtung, davon 1 auf Teleskopstange
• Schlauchverlegeeinrichtung mit hydraulisch angetriebener Schlauchhaspel

Beladung:

• 2 Faltsignale

• 800 m B-Druckschlauch
• Hydrantenschlüssel
• B-Systemtrenner
• Übergangsstücke
• Schlauchbrücken

Zum Verlegen langer Schlauchleitungen kommen in der Schweiz neben Kassetten, Schubladen oder Betten mit in Buchten gelegten Druckschläuchen bisweilen auch große Schlauchhaspeln zum Einsatz. Auf diesen Haspeln sind teilweise mehrere hundert Meter Druckschlauch aufgewickelt, die sich binnen kurzer Zeit während der Fahrt auslegen lassen. Die meisten dieser Haspelsysteme verfügen über ein Antriebssystem mit dem sich die Schlauchleitung nach dem Einsatz genauso schnell und einfach wieder aufwickeln lässt. In der Schweiz gibt es sowohl Schlauchverlegefahrzeuge (SVF), als auch -anhänger (SVA) mit Haspeln zur Lagerung der Druckschläuche. Während kleinere Modelle nur mit einer einzelnen Haspel ausgestattet sind, gibt es auch Aufbauvarianten mit mehreren hintereinander angebrachten Haspeln, die nacheinander abgewickelt werden können.

Lange Jahre nutzte die Feuerwehr Rüte zum schnellen Aufbauen einer Wasserversorgung über lange Wegestrecken eine Schlauchhaspel mit 500 Meter B-Druckschlauch auf einem einachsigen Anhängerfahrgestell. Den in die Jahre gekommenen Schlauchanhänger ersetzte die Wehr 2022 gemeinsam mit ihrem Brückenfahrzeug, einem 2004 gebauten Toyota Hilux, durch ein neues Schlauchverlegefahrzeug (SVF). Bei der Neubeschaffung blieb sich die Feuerwehr Rüte in vielerlei Hinsicht treu. Wie auch schon beim alten Brückenfahrzeug entschied sich die Wehr auch bei ihrem neuen Schlauchverleger für einen Toyota Hilux mit einer Aluminiumladefläche – einem sogenannten Brückenaufbau – von Sanwald Fahrzeugbau aus dem Nachbarkanton Appenzell Ausserrhoden. Bei der Kabine aber griff man zur großen Doppelkabine für bis zu fünf Personen, statt zur kurzen Kabine mit nur zwei Sitzplätzen. Auch am System für die Schlauchverlegung hielt die Feuerwehr Rüte fest. Wie auch schon beim alten Anhänger kommt auch auf dem SVF eine große Schlauchhaspel zum Einsatz. Das SVF führt im Vergleich zum Anhänger aber mehr Schlauchmaterial mit: 800 statt zuvor nur 500 Meter B-Schlauch.

Ihr SVF setzt die Feuerwehr Rüte in der Regel als Gespann in Kombination mit einem ihrer Motorspritzenanhänger (MSA) ein. Durch diese Kombination kann nicht nur schnell eine lange Schlauchleitung verlegt werden, sondern direkt auch eine Pumpe zur Wasserentnahme bereitgestellt werden.

Das Verlegesystem mit der zentralen Haspel des SVF stammt von Alpstein Bau + Technik aus dem nur wenige Kilometer entfernten Weissbad. Auf der Haspel können bis zum 800 Meter B-Druckschlauch aufgewickelt werden. Um die Schlauchleitung zu verlegen wird die Haspel in einen Freilauf geschaltet. Während der Fahrt kann dann der gesamte Schlauchvorrat ausgelegt werden. Eine Gummimatte schützt die Kupplungen der Schläuche und den Aufbau vor Beschädigungen. Zum Aufnehmen der Schlauchleitung besitzt die Haspel einen Hydraulikmotor, der sich über eine Kabelfernbedienung steuern lässt. Nach dem Einsatz kann die Schlauchleitung mit Motorunterstützung schnell und einfach wieder aufgewickelt werden.

Zur Absicherung während der Arbeit mit der Schlauchhaspel ist am Brückenaufbau von Sanwald eine gelbe Rundumkennleuchte auf einer Teleskopstange angebracht. Auf einer zweiten Teleskopstange befindet sich ein LED-Strahler zur Umfeldbeleuchtung. Ein weiterer Strahler sitzt an der Verlegeeinrichtung selbst.

Bei Bedarf kann die komplette Schlauchverlegeeinrichtung vom SVF abgeladen werden, um den Hilux als einfaches Transportfahrzeug einsetzten zu können. Beispielsweise lässt sich auf der Pritsche des Hilux auch der mobile Löschposten der Feuerwehr Rüte transportieren. Dabei handelt es sich um ein lufttransportables System zur Brandbekämpfung an abgelegenen Orten mit einem Wassertank und einer Löschanlage.

• 1 Warnbalken Federal Signal Phoenix mit gelben Zusatzblinkern und Zuschatzscheinwerfern
• 2 Frontblitzer Standby L54