Einsatzfahrzeug: Davos Glaris - FW Davos - KTLF - Feda 80

Davos Glaris - FW Davos - KTLF - Feda 80
Davos Glaris - FW Davos - KTLF - Feda 80
Blick auf den Fahrerplatz.

Einsatzfahrzeug-ID: V207454 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Davos Glaris - FW Davos - KTLF - Feda 80 Kennzeichen GR 5567
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Graubünden
Wache FW Davos Depot Davos Glaris Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Kleinlöschfahrzeug Hersteller GAZ
Modell GAZelle Auf-/Ausbauhersteller Brändle
Baujahr 2008 Erstzulassung 2008
Indienststellung 2008 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Kleintanklöschfahrzeug (KTLF) der Feuerwehr Davos, stationiert im Depot Glaris

Fahrgestell: GAZ GAZelle AMC 3302 ("GAZelle Serie II")
Aufbau: Brändle
Baujahr: 2008

Technische Daten:

  • Motor: Reihen-4-Zylinder-Dieselmotor Andoria ADCR1201
  • Antrieb: Allradantrieb (4x4)
  • Getriebe: Schaltgetriebe mit Geländeuntersetzung

Hochdrucklöschanlage:

  • Typ: unbekannt
  • Hersteller: Vogt
  • Förderleistung Sprüh-/Vollstrahl: 23/40 l/min bei 40 bar
  • Antrieb: 1-Zylinder-Ottomotor mit 9 PS
  • Schaumzumischung:

Löschmittel:

  • Wasser: 400 l
  • Schaummittel: 20 l

Ausstattung:

  • Unfalldatenschreiber (UDS)/Restwegaufzeichnungsgerät (RAG)
  • Rückfahrkamera
  • Hochdruckschnellangriff mit 100 m formstabilem Druckschlauch
  • Schlüsselsafe Helbing SIBOX-Schlüsselsafe

Beladung:

  • Stromerzeuger
  • Beleuchtungsgruppe mit Flächenleuchte
  • 2 Stabtaschenlampen mit Warnaufsatz
  • 2 Faltsignale
  • 2 Verkehrswarnleuchten eFlare
  • 6 Leitkegel
  • 8 B-Druckschläuche
  • 10 C-Druckschläuche
  • Verteiler B-CBC
  • 2 C-Hohlstrahlrohre
  • Schaumfeuerlöscher
  • ABC-Pulverfeuerlöscher
  • Mobiler Rauchverschluss
  • 2 Pressluftatmer
  • 2-teilige Schiebleiter

Exotisch und – Eine Gazelle für Davos Glaris

Eine sehr ungewöhnliche Entscheidung traf die Feuerwehr des nur 450 Einwohner großen Davos Glaris bei der Beschaffung ihres letzten Einsatzfahrzeuges vor der Fusion zur Feuerwehr Davos. Sie ließ sich 2008 von Brändle ein leichtes Kleintanklöschfahrzeug (KTLF) mit nur 3,5 Tonnen Gesamtgewicht auf einem Fahrgestell mit Allradantrieb des russischen Herstellers Gorkowski Awtomobilny Sawod oder kurz einfach GAZ aufbauen. Ausschlaggebend für die exotische Wahl dürfte wohl zweifellos der unschlagbar günstige Preis für die GAZ GAZelle gewesen sein. Im Vergleich zu den Allradfahrgestellen in der Fahrzeugklasse bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht der in Westeuropa etablierten Hersteller war die GAZ GAZelle mit Abstand am günstigsten. Dazu kam wohl auch ein in den 2000er- und 2010er-Jahren in der Schweiz recht umtriebiger Importeur und Händler für Fahrzeuge von GAZ. Dem attraktiven Preis zum Trotz und obwohl Feuerwehren in der Schweiz durchaus eine Vorliebe für ausgefallene Fahrgestelle haben blieb die GAZelle von GAZ im Schweizer Feuerwehrwesen eine absolute Ausnahme. Gerüchten zufolge erwarben mit den Feuerwehren Bergün-Filisur und Root nur noch zwei weitere Wehren eine GAZ Gazelle. Auch außerhalb des Feuerwehrsektors blieb die GAZelle eine Seltenheit in der Schweiz. Wohl nur knapp 70 Exemplare der GAZelle und ihres Nachfolgers GAZelle Next konnten in der Schweiz insgesamt abgesetzt werden.

Seit seiner Indienststellung im Jahr 2008 bei der Feuerwehr Davos Glaris ist das KTLF das einzige Löschfahrzeug an dem Standort, der mittlerweile eines von vier Depots der Feuerwehr Davos ist. Ihm fällt damit die Rolle des Erstangreifers bei allen Einsätzen für das Depot Davos Glaris zu. Konzipiert ist das KTLF im Stile eines Ersteinsatzfahrzeuges (EEF) als schneller und wendiger Erstangreifer in der Brandbekämpfung. Autark ist das KTLF nur bedingt einsetzbar, weil es lediglich eine dreiköpfige Besatzung befördern kann. In der Regel wird das KTLF im Einsatz zeitnah durch weiteres Personal verstärkt, das ihm mit dem Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) des Depots Davos Glaris folgt.

Aufgebaut ist das KTLF auf einer GAZ GAZelle AMC 3302 mit einem 2,6-Liter-Turbodieselmotor des polnischen Herstellers Andoria mit einer Leistung von 85 Kilowatt oder 116 PS, Schaltgetriebe mit Geländeuntersetzung und Allradantrieb. Der Dieselmotor von Andoria war eine Alternative zu den auf einem Entwurf von Steyr basierenden Motoren von GAZ. So exotisch das Fahrgestell auch ist, so traditionell ist wiederum der Aufbau des KTLF. Die Feuerwehr Davos Glaris entschied sich 2008 für einen klassischen Blachen-Aufbau aus der Fertigung des bekannten Schweizer Herstellers Brändle.

Blachenaufbauten - Eine Schweizer Spezialität

Aufbauten mit Planenverdecken, sogenannte Blachenaufbauten, erfreuen sich in der Schweiz schon seit langem und auch noch bis heute einer gewissen Beliebtheit. Sie werden von verschiedenen Aufbauherstellern vor allem für kleinere Einsatzfahrzeuge im Bereich bis etwa fünf Tonnen Gesamtgewicht angeboten. Typische Einsatzfahrzeuge die mit Blachenaufbauten realisiert werden sind beispielsweise Pikettfahrzeuge (PIF), Ersteinsatzfahrzeuge (EEF) oder Kleinlöschfahrzeuge (KLF) sowie verschiedene Arten von Gerätewagen (GW). Als Träger für diese Aufbauten werden häufig Pickups, Pritschenwagen oder Transporterfahrgestelle mit Einzel- oder auch Doppelkabine verwendet.

Bei einem Blachenaufbau sind in der Regel nur das Dach und die Stirnwand fest verplankt. Die Seitenwände hingegen sind mit robusten LKW-Planen, den sogenannten Blachen, bespannt und klappbar ausgeführt. Sie übernehmen damit die Funktion des Geräteraumverschlusses. Durch diese Bauweise gibt es bei einem Blachenaufbau nicht mehrere Geräteräume pro Fahrzeugseite, sondern immer nur jeweils einen der über die gesamte Aufbaulänge oder -breite reicht.

Im Vergleich zu einem konventionellen Aufbau ist ein Blachenaufbau deutlich einfacher konstruiert und damit auch kostengünstiger. Bedingt durch die einfache und reduzierte Bauweise ist er auch deutlich leichter. Gleichzeitig ist der Aufbau auch robust und wartungsfreundlich, lassen sich defekte Planen doch einfach flicken und ggf. auch ersetzten. Weitere praktische Nebeneffekte der Bauweise sind der schnelle Zugriff auf den kompletten Stauraum einer Fahrzeugseite sowie das Dach, das eine geöffnete Seitenwand vor dem Geräteraum bildet.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 3 Doppelblitzkennleuchten Hänsch Comet-B, davon 1 am Heck
  • 2 Frontblitzer Hella WL-LED
Besatzung 1/2 Leistung 85 kW / 116 PS / 114 hp
Hubraum (cm³) 2.636 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 3.500
Tags
k.A.
Eingestellt am 11.10.2024 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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