Einsatzfahrzeug: Sankt Moritz - StpFw Sankt Moritz - ABC-Wehr Fahrzeug (a.D.)

Sankt Moritz - StpFw Sankt Moritz - ABC-Wehr Fahrzeug (a.D.)
Sankt Moritz - StpFw Sankt Moritz - ABC-Wehr Fahrzeug (a.D.)
Blick in den Fond.

Einsatzfahrzeug-ID: V204139 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Sankt Moritz - StpFw Sankt Moritz - ABC-Wehr Fahrzeug (a.D.) Kennzeichen GR 5087
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Graubünden
Wache StpFW Sankt Moritz Depot Sankt Moritz Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Gerätewagen-Gefahrgut/Öl Hersteller Chevrolet
Modell Express 3500 Auf-/Ausbauhersteller Hauser
Baujahr 2002 Erstzulassung 2002
Indienststellung 2002 Außerdienststellung 2023
Beschreibung

ABC-Wehr Fahrzeug des Feuerwehr-Stützpunktes Sankt Moritz Depot Sankt Moritz

Fahrgestell: Chevrolet Express 3500
Aufbau: Hauser
Aufbautyp: 2000 plus
Baujahr: 2002

Technische Daten:

  • Motor: V8-Ottomotor Chevrolet small-block V8 L31 Vortec 5700
  • Antrieb: Allradantrieb (4x4)
  • Getriebe: 4-Gang-Automatikgetriebe General Motors 4L80-E
  • Länge/Breite/Höhe: 5.900/1.900/2.800 mm

Beladung/Ausstattung:

  • Unfalldatenschreiber (UDS) / Restwegaufzeichnungsgerät (RAG)
  • Ladebordwand Dautel, Hublast: 750 kg
  • Umfeldbeleuchtung
  • Ausklappbare Sitzbänke im Laderaum für 8 Personen
  • 4 Rollwagen mit Ausrüstung für Oel- und Chemiewehr
  • Material zur Verkehrsabsicherung
  • Ausrüstung zur Wasserrettung

Sankt Moritzer Umweltschutz-Duo

Gleich zwei Einsatzfahrzeuge zur Abwehr von Umweltgefahren kann der Feuerwehr-Stützpunkt Sankt Moritz sein Eigen nennen. Zum einen beschaffte die Gemeinde Sankt Moritz 2009 für ihre Feuerwehr ein Oel- und Chemiewehrfahrzeug (OCF) für die Abwehr und Beseitigung von Öl- und anderen Umweltschäden im Gemeindegebiet und insbesondere am Sankt Moritzersee und den ihn umgebenden Fließgewässern wie der Inn. Zum anderen ist der Feuerwehr-Stützpunkt aber auch auf kantonaler Ebene in den Umweltschutz eingebunden und rückt überörtlich zu Gefahrguteinsätzen aus. Bis ins Jahr 2016 war Sankt Moritz einer von insgesamt 16 Standorten der Oel- und Chemiewehr innerhalb der vom Feuerpolizeiamt (FPA) organisierten Schadenwehr Graubünden. Danach trat an die Stelle der Oel- und Chemiewehr die neu gegründete ABC-Wehr Graubünden mit nun nur noch neun Stützpunkten.

Als Teil der Oel- und Chemiewehr der Schadenwehr Graubünden erhielt der Feuerwehr-Stützpunkt 2002 ein ABC-Wehr Fahrzeug zugeteilt. Der von Hauser auf- und ausgebaute Chevrolet Express 3500 gehörte zu einer ganzen Serie baugleicher Einsatzfahrzeuge für die kleineren Standorte der Oel- und Chemiewehr im Kanton. Das ABC-Wehr Fahrzeug fiel vor allem durch seine sehr eigentümliche Optik mit dem von Hauser aufgebauten Hochdach und die speziell an die ungewöhnliche Karosserieform angepassten Rollwagenbeladung auf. Nach Gründung der 2016 erfolgten Gründung der ABC-Wehr Graubünden ging der Chevy in deren Bestand über und wurde vom Stützpunkt Sankt Moritz weitergenutzt. Im Jahr 2023 wurde der Chevrolet schließlich durch einen deutlich konventioneller aufgebauten Iveco Daily mit Kofferaufbau ersetzt und ausgesondert.

Spezialisten für Gefahrguteinsätze

Im Kanton Graubünden fallen Gefahrguteinsätze in die Zuständigkeit der dezentral aufgestellten ABC-Wehr. Wie für die Straßenrettung oder Einsätze im Bahnbereich gibt es auch für die ABC-Wehr über das ganze Kanton verteilt Stützpunkte. Diese können je nach Einsatzlage alleine oder im Verbund tätig werden. Insgesamt gibt es neun ABC-Wehr Stützpunkte im Kanton Graubünden, wovon acht bei kommunalen Feuerwehren angesiedelt sind. Der Hauptstützpunkt der ABC-Wehr befindet sich bei der Werkfeuerwehr Ems-Chemie in Domat/Ems. An jedem der Stützpunkte stehen mindestens fünf bis zehn besonders ausgebildete Spezialisten sowie entsprechende Fahrzeuge und Geräte für Gefahrguteinsätze bereit. Pro Jahr rückt die ABC-Wehr im Kanton Graubünden zu etwa 60 bis 90 Gefahrguteinsätzen aus. Finanziert wird die ABC-Wehr zu je einem Drittel durch das Bundesamt für Strassen ASTRA, das Amt für Natur und Umwelt (ANU) Graubünden und die Gebäudeversicherung Graubünden (GVG).

Die Schaffung der ABC-Wehr des Kantons Graubünden wurde im Konzept „Feuerwehr 2015“ angeregt. Im Jahr 2016 wurde die ABC-Wehr schließlich gegründet und trat an die Stelle der bisherigen Öl- und Chemiewehr. Von den einstmals 16 Standorten der Öl- und Chemiewehr blieben nach der Gründung der ABC-Wehr nur noch neun Stützpunkte übrig. Mit der Verschlankung der Strukturen ging gleichzeitig aber auch eine massive und stetige Investition in neues Einsatzgerät einher.

Schon im Jahr der Gründung der ABC-Wehr konnten drei neue Einsatzfahrzeuge im Wert von 1,2 Millionen Schweizer Franken (ca. 1,25 Millionen Euro) angeschafft werden. Der Hauptstützpunkt der ABC-Wehr bei der Werkfeuerwehr Ems-Chemie erhielt ein ABC-Rüstfahrzeug und ein Grosstanklöschfahrzeug (GTLF) sowie der Stützpunkt bei der Feuerwehr Davos den Prototyp eines ABC-Wehr Fahrzeuges.

Hochdach-Gefahrgutfahrzeug auf Chevy-Fahrgestell

Die kleinen ABC-Wehr Fahrzeuge für die Oel- und Chemiewehr der Schadenwehr Graubünden baute Hauser um 2002 auf Chevrolet Express 3500 auf. Beim Express handelt es sich um einen 1996 am Markt eingeführten Kleintransporter von Chevrolet auf Basis der GMT-600-Plattform, der auch unter anderen Namen im General-Motors-Konzern vertrieben wurde. Als Fahrgestell für die ABC-Wehr Fahrzeuge griff Hauser auf vollverglaste Chevrolet Express 3500, also mit dem höchstmöglichen Gesamtgewicht, zurück. Motorisiert waren die Chevys mit einem 250 PS starken Vortec 5700 aus der Small-Block-V8-Baureihe von Chevrolet mit üppigen 5,7 Litern Hubraum. Vermutlich nachträglich wurden die Chevys mit einem Allradantrieb ausgerüstet, weil es die erste Baureihe des Express ab Werk eigentlich nur mit Straßenantrieb gab.

Die Dachfläche des Chevy entfernte Hauser und setzte ein bootsartiges Hochdach auf, um mehr Ladevolumen zu erhalten. Das nachgerüstete Hochdach ist deutlich schmäler als die darunterliegende Karosserie und verleiht dem Express dadurch ein sehr eigentümliches Aussehen. Zusätzlich entfernte Hauser die Hecktüre des Express zugunsten einer Ladebordwand von Dautel. Die Ladefläche der Bordwand ist im unteren Teil in die Reste der originalen Heckpartie mit den Rückleuchten eingepasst und formt im oberen Teil die spezielle Form des Hochdachaufbaus nach. Es ist davon auszugehen, dass es sich bei der Ladefläche um eine Maßanfertigung für diesen Fahrzeugtyp handelt. Ob die Ladebordwand schon bei Dautel ihre spezielle Form erhielt oder erst bei Hauser kann nicht gesagt werden. Bedienen lässt sich die Ladebordwand wahlweise über zwei Taster rechts am Heck oder über eine Kabelfernbedienung im Innenraum.

In das Hochdach integrierte Hauser eine Umfeldbeleuchtung mit typisch US-amerikanischen Leuchtmodulen. Vorne und hinten sitzen zusätzlich hochgesetzte Fahrtrichtungsanzeiger und am Heck ein Paar Zusatzscheinwerfer. Um das Fahrzeug nicht höher als nötig zu machen sind der Warnbalken an der Front und die Heckkennleuchte auf kleinen Podesten vor, bzw. hinter dem Dach montiert.

Der Innenraum des Chevy ist zweigeteilt in einen Mannschafts- und einen Laderaum, der sich wiederum aber auch zum Personentransport nutzen lässt. Der Mannschaftsraum kann über die seitliche Schiebetür erreicht werden und ist vom hinteren Fahrzeugteil durch ein Gitter abgetrennt. In ihm befindet sich eine einfache Sitzbank für zwei Personen, die sich bei Bedarf auch hochklappen lässt. In Sankt Moritz wurde dieser Fahrzeugteil zwischenzeitlich zum Transport einer Ausrüstung für die Wasserrettung genutzt.

Der hintere Fahrzeugteil wird im Regelfall als Laderaum genutzt und ist mit vier Rollwagen mit einer Beladung für Gefahrguteinsätze bestückt. Aufgrund der ungewöhnlichen Karosserieform handelt es sich bei den Rollwagen um Spezialanfertigungen von Hauser. Die Rollwagen nutzen die komplette Aufbauhöhe des Chevy aus und formen die sich nach oben hin verjüngende Karosserieform nach. Aus diesem Grund gibt es zwei Rollwagen die sich hintereinander links und zwei Rollwagen die sich hintereinander rechts im Laderaum platzieren lassen. Alternativ kann der Laderaum aber auch als weiterer Mannschaftsraum genutzt werden. Sind die Rollwagen ausgeladen, können an den Seitenwänden Sitzbänke für insgesamt acht Personen ausgeklappt werden. Damit kann insgesamt ein Dutzend Personen mit dem ABC-Wehr Fahrzeug transportiert werden. Sind die Rollwagen verladen reduziert sich die Besatzung auf nur vier Personen und mit Beladung im Mannschaftsraum auf nur noch zwei Personen.

Ausrüster Rauwers GmbH
Sondersignalanlage
  • 1 Warnbalken Federal Signal P8000 mit gelben Zusatzblinkern
  • 2 Frontblitzer Hella BSX-micro
  • 1 Doppelblitzkennleuchte Hänsch Comet-B am Heck
Besatzung 1/1 Leistung 184 kW / 250 PS / 247 hp
Hubraum (cm³) 5.730 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 4.812
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k.A.
Eingestellt am 29.06.2024 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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